Beiträge von calabrone

    Hallo,


    auf arstempano.de sind gestern 8 Panoramen des vereinfachten Lustgartenmodells um 1850 hochgeladen worden. Einerseits sind gut die Blick- und Wegebziehungen zu erkennen. Andererseits sind die enormen Weiten der ehemaligen Exerzierflächen Geschmackssache. Insofern scheint mir die Vorkriegsaufnahme mit einem Teleobjektiv erstellt worden zu sein. Bin gespannt wie die Sache sich entwickelt. Fakt ist ja, dass das Stadtschloss zwar flächenmäßig nicht zu den kleinen Schlössern in Deutschland gehört, aber in der Höhe eher einem Landschloss gleicht. Damit wird die an sich wunderbare Lustgartenfront vom Mercure geradezu erdrückt - dazu noch die Schneise der Stadtautobahn dazwischen... Da wird die "Grüne Treppe" geradezu zu einem "Treppenwitz". Was ich bei der Weißen Flotte in PD nach wie vor nicht verstehen kann: Wieso sollte Gastronomie in einem Gebäude 80 m x 12 m nicht funktionieren - unbegreiflich(es müßten min 80*18 sein, hatte ich gelesen)! Wieso müssen Lagerflächen und Büros dieser Weißen Flotte unbedingt im Lustgarten errichtet werden? Die Dresdner Flotte dürfte um ein mehrfaches größer sein und hat all dies nicht! Und der Radeberger Bierausschank oder der Biergarten des Italienischen Dörfchens (die beiden gastronomischen Einrichtungen in unmittelbarer Nähe) sind deutlich kleiner, als das was die Weiße Flotte in Potsdam errichten möchte. Das ist einfach alles völlig überdimensioniert!!! Potsdam ist zwar ein wichtiger Tourismusstandort - aber in Sanssouci - nicht am Alten Markt. Der ist und bleibt bei Immospezialisten Nebenlage. Insofern steht die Frage, ob Gastronomie mit 250 Innenplätzen nicht den künftigen Cafes und Kneipen am Alten Markt die Existenz verweigert. Zwischen 75 und 100 Plätze wären nach meiner Ansicht bei der doch eher kleinen Weißen Flotte Potsdam (im Vergleich zu Rhein und Elbe) ausreichend. Dazu noch der Ticketverkauf. Dies lässt sich mit Sicherheit verträglich im Lustgarten unterbringen - alles andere kann man auslagern. Da kann ich als Dresdner nur den Kopf schütteln - man sollte nicht den Fehler, wie bei einer gewissen Brücke machen - das sich jede Seite so tief in ihre Schützengräben begibt, dass es ohne Gesichtsverlust kein zurück mehr gibt.


    Hier nochmal der Link zu den Panoramen und ein Bild


    Gruß Andreas


    Hallo,


    An der Alten Post scheint sich was zu bewegen: Artikel in der MAZ vom 20.8.13. Gebaut wird wohl nun die angepaßte Version des Architekturbüros Redlich, welche den Bauherrn wohl deutlich preiswerter kommt. Geschosshöhen und Proportionen stimmen mit dem Vorgängerbau weitgehend überein.


    hier der Link zum PanoramaNauener Brücke um 1850, welches die historische Situation zeigt (per Dualview oder umschalten dann die von 2011)


    Im übrigen gibt es am Samstag, ab 9 Uhr in der früh einen Radiobeitrag auf Kulturradio RBB zum Thema "Preußen oder Platte - Der Potsdamer Architekturstreit"


    Beste Grüße Andreas

    Hi,


    die Fotos vom Kanal find ich gut - sie haben durch den Zoom so einen völlig anderen Charakter, als er sich mir vor Ort darstellte. In unseren virtuellen historischen Panoramen haben wir ja die Bäume eher etwas kleiner dargestellt, um die Architektur zu zeigen. Zumindest auf den Vorkriegsaufnahmen haben die Bäume den Kanal ja fast mehr geprägt, als die begleitende Bebauung auf beiden Seiten.


    Im übrigen sind jetzt weitere Panoramen von der Südseite des ehemaligen Wilhelmplatzes online. Aus meiner Sicht waren die Altvorderen ja auch nicht immer sensibel. Die ehemalige Reichspost an der Südostecke war im städtebaulichen Sinne in meinen Augen durch ihre Kuppeln, Sandsteinfassaden etc. nicht unbedingt eine Bereicherung für den Platz. Die Kuppeln hatte man ja in den 1930iger Jahren daher auch schon wieder abgebaut.


    Beste Grüße Andreas


    Hier ein Beispiel vom 1. OG des ehemaligen Probenhauses


    http://arstempano.de/fileadmin…hsen/PD_2012_Kanal_01.jpg


    hier der Kanal nochmal im Weitwinkel

    Potsdam: Wiederherstellung Stadtkanal

    In Ergänzung zu den letzten Bildern noch der Hinweis, das bei uns jetzt eine Galerie mit Panobildern von der Plantage bis zur ehemaligen Kaiserbrücke online ist.


    Hier ein kleiner Ausschnitt. Statt dem Probenhaus haben wir jetzt allerdings die Bibliothek. Wenn ich mir die Bilder so anschaue - ob es je werden wird, das der Stadtkanal mal wieder in voller Länge da ist??? Gerade bei dem Wetter heute - ein gepflegter Stadtkanal mit fliesendem Wasser und schattenspenden Bäumen.... Vielleicht können die Bilder ja ein kleines bisserl beitragen, das der Traum doch noch wahr wird.


    Beste Grüße Andreas


    https://fbcdn-sphotos-c-a.akam…148349378_310973766_o.jpg


    Probenhaus an der Südseite des damaligen Wilhelmplatzes um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_410.jpg


    Blick vom Probenhaus auf den Wilhelmplatz um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_232.jpg


    Südostecke des Wilhelmplatzes um 1850 (da steht jetzt die Wilhelminische Post auf der Ecke)

    In Ergänzung zu den letzten Bildern noch der Hinweis, das bei uns jetzt eine Galerie mit Panobildern von der Plantage bis zur ehemaligen Kaiserbrücke online ist.


    Hier ein kleiner Ausschnitt. Statt dem Probenhaus haben wir jetzt allerdings die Bibliothek. Wenn ich mir die Bilder so anschaue - ob es je werden wird, das der Stadtkanal mal wieder in voller Länge da ist??? Gerade bei dem Wetter heute - ein gepflegter Stadtkanal mit fliesendem Wasser und schattenspenden Bäumen.... Vielleicht können die Bilder ja ein kleines bisserl beitragen, das der Traum doch noch wahr wird.


    Beste Grüße Andreas


    https://fbcdn-sphotos-c-a.akam…148349378_310973766_o.jpg


    Probenhaus an der Südseite des damaligen Wilhelmplatzes um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_410.jpg


    Blick vom Probenhaus auf den Wilhelmplatz um 1850


    http://arstempano.de/fileadmin…Bildpanos/PD_1850_232.jpg


    Südostecke des Wilhelmplatzes um 1850 (da steht jetzt die Wilhelminische Post auf der Ecke)

    nochmal zurück zum Brockesschen Haus - auf Arstempano sind nun Panoramen der entlang des Kanales um 1850 von unserer virtuellen Rekonstruktion der Mitte Potsdams online. In Bezug auf genau dieses Haus und den Kanal hoffentlich die Vorfreude auf kommendes. Bei den Bauten links und rechts wäre mal ein Meinungsaustausch zum pro oder contra der gezeigten Entwürfe in Bezug auf die historischen Vorgänger interessant. Was die Nauener Brücke und ihr Umfeld anbelangt - da bleibt es wohl bei virtuellen Bildern. Gute Arbeit haben sie da schon geleistet, unsere Altvorderen mit der Alten Post, dem Probenhaus und der Nauener Brücke. Beim Wilhelmplatz (wo in den nächsten Wochen weitere Panos folgen) ist es schon witzig zu sehen, wie die Grafiker um 1780-1820 die Gebäude oft überstreckt haben, damit der Platz nicht ganz so weitläufig wirkt, wie er nun mal ist. Von der Architektur hat man seit dem 19. Jh. nur noch begrenzt vor lauter Bäumen etwas gesehen - insofern mögen unsere Bilder etwas geschönt sein - aber wir möchten ja in erster Linie Architektur zeigen und nicht die grünen Baumkronen:)


    http://arstempano.de/fileadmin…os/2013_PD_Kanalpanos.jpg


    http://arstempano.de/fileadmin…ldpanos/PD_1850_229lr.jpg

    Hi,


    na mit dem Sandstein ist das leider nicht so einfach. Im Prinzip gibt es zwei Hauptsorten: der Reinhardtsdorfer/Postaer, welcher härter ist und nach einigen Jahren in der Oberfläche einige Millimeter tief bis zum Schwarz patiniert und den Cottaer, welcher zwar auch langfristig heller bleibt, dafür aber weicher ist. Für den Bildhauer schön, für die Witterungsbeständigkeit eher weniger. An der Kunsthochschule in Dresden hat man versucht mit diesen unterschiedlichen Patinierungseigenschaften das Gebäude zu gliedern. Zurück zum Kopf - säubern kann man so was ohne Verlust der originalen Oberfläche also nicht. Im Barock hat man eher auf Kalkschlemme gesetzt. So waren in Dresden Zwinger, Hofkirche, Hausmannsturm, Japanaisches Palais und die Laterne der Frauenkirche mit solch einer hellen Kalkschlemme angestrichen, die sich innerhalb von 2 - 4 Jahrzehnten durch den Regen wieder auswäscht. Bei neueren Sanierungen im Zwinger hat man auf die Figuren ein der Kalkschlemme nachempfundenes modernes atmungsaktives Anstrichsystem aufgebracht. ziel war die Architektur wieder besser erfahrbar zu machen, in dem man neben nicht einen schwarz bzw. sandfarbenen Flickenteppich hat.


    Im übrigen kann man innerhalb der Panoramen von 2011 sich noch über Fotohotspots aktuellere Bauzustände anzeigen lassen. Hier mal ein Bild zur Erläuterung und das zugehörige Panorama am Alten Markt Potsdam.


    Hallo,


    auf ARSTEMPANO gibt es jetzt eine aktuelle Galerie von Fotos der letzten 2 Monate vom Stadtschloss Potsdam. Hier im Anhang einige schöne Detailaufnahmen. Hoffentlich kommen zeitnah noch die ersten Figuren auf der Attika hinzu!


    Beste Grüße Andreas



    Krone der Mittelkartusche mit Originalkopf



    Wappen der Mittelkartusche



    Mittelfenster Lustgartenseite im 1. OG

    Lage Brockesches Haus

    die Lage des Brockesschen Hauses kann man auch ganz gut in unseren Panoramen des Stadtkanals nachvollziehen - leider fehlen hier noch die Visualisierungen der Zeit um 1850 in der Panotour - der Zusammenhang mit dem Langen Stall wird aber in unser Bildgalerie Potsdam bei den Visualisierungen zur Plantage deutlich. Der Kopfbau zum Kanal war ursprünglich ein Fachwerkbau, der als Kirche und Komödienhaus diente und zum Ende des 18.Jh. durch die Montierungskammer ersetzt wurde, welche bis 1945 Bestand hatte. Nach meinen Infos ist es mit dem Langen Stall aktuell aber auch insofern eine schwierige Kiste, da es unterschiedliche Eigentumsverhältnisse gibt. Weiß dazu jemand mehr? Ansonsten bleibt ja auch die künftige Gestaltung der Plantage spannend. Hier ein Panorama unserer Visualisierung im Zustand um 1850 dazu. Hier noch das zugrundeliegende Panobild als Vorschau.


    Beste Grüße Andreas


    http://arstempano.de/fileadmin…dpanos/Plantage1850_I.jpg

    Hallo,


    möchte mal auf ein Bauvorhaben in Potsdams Mitte hinweisen, den Stadtkanal: http://www.maerkischeallgemein…llen-oder-Tiefgarage.html - für mich in den letzten Jahren ein Trauerspiel, das es nur noch in minimalen Schritten vorwärts geht - klar es kostet viel Geld - aber was kann es besseres geben, als solch ein Projekt in Zeiten des bevorstehenden Klimawandels umzusetzen. Ob die im Artikel beschriebenen Lösungen einer Kunsthalle oder notfalls Tiefgaragen unter dem Kanal selbst oder im Unterbaurecht seitlich davon aber zum Ziel führen werden? Da ist doch auch die öffentliche Hand gefragt - was in Deutschland andernorts durch Unvermögen an Geld in den Sand gesetzt wird, darüber denkt man dann besser nicht nach.... Zumal ich die genannte Summe von 300 Millionen € für den kompletten Stadtkanal nicht recht nachvollziehen kann.
    Wem nützt es wenn der angefangene Kanal vor sich hingammelt? Letztlich kann in ihm ja nur Wasser fließen, wenn er durchgehend ist, sonst wird das dann stehende Wasser brackig und es stinkt. Aber welche Möglichkeiten sich hier Potsdam vergibt - ich versteh es nicht - möchte nicht wissen, wieviel Meter Kanal man für die Umsetzung der Ladenbergbrücke (warum baut man das nicht gleich richtig?) oder den albernen stadtseitigen Abschluss am Kellertor hätte bauen können. Mit dem massiven Abschluss am Kellertor zeigt man ja eigentlich auch, das es an dieser Stelle demnächst wohl eher nicht weiter geht. Die Panoramen innerhalb des Kanales hatte ich fotografiert, um sie noch diesen Sommer den Panoramen "um 1850" gegenüberzustellen. Sie zeigen aber auch, das der wasserlose Kanal nicht gerade gut für das bereits Gebaute ist... Bis es die Panoramen des Kanales um 1850 gibt, lohnt auch ein Blick in unsere Galerie.


    hier noch ein Bild von der Südseite des Wilhelmplatzes in der Fassung um 1850 - da hätte man heute allerdings das Problem mit der Bibliothek - diese springt etwas in den Straßenraum - nicht ganz einfach den Verkehr dann anzuordnen, aber bestimmt lösbar.


    Gruß Andreas


    "Verborgene" Sehenswürdigkeiten

    Zunächst ein Hinweis auf den aktuellen Dresdner Neumarktkurier Heft 1/2013, herausgegeben von der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V.: In diesem Heft gibt es einen Beitrag zu ARSTEMPANO mit zahlreichen beispielhaften Illustrationen. Außerdem bietet die Broschüre u.a. Informationen zur Bebauung des Quartier VII/2 am Dresdner Neumarkt sowie zur nunmehr abgeschlossenen Rekonstruktion des Schlosses Herrenhausen in Hannover. Zu beziehen ist das Heft zum Preis von 3,00 € im Pavillon der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. am Pirnaischen Platz in Dresden. Alternativ bei Interesse bitte eine Mail an buero@neumarkt-dresden.de senden!



    Außerdem hier ein paar Tipps zu Sehens- und Wissenswertem außerhalb des Potsdamer Stadtzentrums und der bekannten Schloss- und Gartenanlagen. Mehr dazu unter der jeweiligen Verlinkung in der Panoramazeitreise auf ARSTEMPANO...


    Ein gelungenes Beispiel für eine vorbildliche Sanierung und Rekonstruktion ist die Alte Neuendorfer Kirche. Das Gebäude existierte bis 1989 nur noch als Ruine ohne Dach und die Gewölbe waren eingebrochen. Nunmehr ist es jedoch wieder in seiner alten Schönheit zu erleben.



    Ein weiteres Kleinod ganz in der Nähe der Alten Neuendorfer Kirche ist die Oberlinkirche:



    An letzter Stelle sei noch das Hans Otto Theater erwähnt. Wie denkt ihr über die Architektur? Die Lage am Wasser ist jedenfalls ein Privileg...


    Hallo,


    hoffentlich klappt es mit der Kunst und dem Barberini! Allerdings empfinde ich das Schicksal des Lustgartens als mindestens genauso wichtig. Mittlerweile hat sich eine unterstützenswerte Initiative zusammengefunden:
    http://www.lustgartenini.de
    Zudem findet von dieser Initiative eine Veranstaltung am 29.4 am Hotel Mercure statt - mehr dazu auf Facebook: https://www.facebook.com/Lustgartenini


    Was mir als Architekt nicht in den Kopf will, das manch einer es nicht sieht, das diese große Baumasse den Lustgarten von der Havel trennt und zudem die Neptungruppe von dieser Baumasse regelrecht erschlagen wird!!! Es geht hier nicht um einen Kiosk, sondern meines Wissens überirdisch um deutlich mehr als 10.000 Kubikmeter umbauten Raum!
    Man kann gern mal versuchen die Kubikmeter vorm geistigen Auge vor Ort oder in unseren Panos übereinander zu stapeln... Es ist einfach verheerend, was da gebaut werden soll!


    Gruß Andreas

    Hallo,


    wenn ich mal meine 2 Cent mit einwerfen darf - die Mitte Potsdams wurde ursprünglich geprägt von den drei Kirchtürmen aus der Zeit Friedrich Wilhelm I., welche dem norddeutschen Barock verpflichtet waren. Die Nikolaikirche brannte 1792(?) ab, es folgte die klassizistische Nikolaikirche, schön aus der Ferne, im Detail - nun ja für mich etwas grob - aber da die Bürgerhäuser am Alten Markt fehlen, fällt es nicht so auf. Es gab dann aber den berühmten Dreikirchenblick (erste Bild in der Galerie). Die beiden anderen Kirchen fielen der DDR zum Opfer, Entschuldigung - anders kann man es nicht sagen - siehe Paulinerkirche in Leipzig, Sophienkirche in Dresden. Ob die Garnisonkirche stehen geblieben wäre, wenn es den Tag von Potsdam und die Garnison nicht gegeben hätte - ich wage es mit Blick auf all die anderen abgerissenen Kirchen mal zu bezweifeln! Ob heutige Architektur bei solch Totalverlusten etwas leisten kann, das kann man in Potsdam an der Heiligengeistkirche und am Paulinum in Leipzig überprüfen - da wird aber wohl jeder seine eigene Antwort finden....


    Meines Erachtens kann wirklich sehr gute Architektur nur entstehen, wenn es sich um eine anspruchsvolle Bauaufgabe, Architekten und Bauherren handelt. Besteht die Bauaufgabe darin, Stadtreparatur zu betreiben, an Verlorenes zu erinnern, so finden sich selten sehr überzeugende Lösungen- vielleicht ist dies keine sehr gute Bauaufgabe für "Neues" - da dann oft Kompromisse eingegangen werden - einerseits die Vertreter der Moderne - andererseits die, welche die Reko wollen. Man mache sich aber hier bitte nichts vor - Rekos sind, wie schon beschrieben, im gesamten Baugeschehen die Ausnahme statt die Regel und die gab es auch in der Vergangenheit - siehe Dresdner Schloss, wo 1670 - 90 im Renaissancestil Teile ergänzt wurden, der Zwinger (1790 in tiefsten Klassizismus ergänzt und im Außenbau erstmals vollendet) der Campanile in Venedig (um 1900 vollständig zusammengebrochen) und dergleichen mehr. Das nicht jede Reko gelingt, steht auf einem anderen Blatt, an dem Bauherren, Planer und Ausführende mitwirken - ich erinnere hier nur an die Rampische Str. 19 als ein Beispiel.


    Gruß Andreas


    Hallo, Danke fürs Lob! Hm - was Berlin anbelangt - interessante Ecken gäbe es da schon eine Menge, wenn man sich überlegt, das die Stadt alle ein paar Generationen anders aussah. Eine wunderbare Arbeit war ja die Visualisierung Berlins als "Überblicksmodell" mit einigen detaillierteren Gebäuden für die ZDF Serie "Die Deutschen" von Faber Courtial ( http://www.faber-courtial.de/s…broadcast/3d-animationen/ ) Allerdings haben wir erstmal alle Hände voll zu tun, den Auftritt von Potsdam zu komplettieren und dann gibt es da immer noch weiße Flecken, von denen wir noch keine Modelle haben (Breite Str./Französische Str./Bassinplatz/Blücherplatz). Tja und Dresden wartet auch noch... mal sehen, was die Zeit so bringt ;)


    Andreas

    Hallo, da sich ja in einigen Jahren auch an den ehemaligen „Achtecken“ baulich einiges tun soll, liefere ich hier noch einen Dualview Screenshot unserer Panoramazeitreise nach. Eine Grenze der angestrebten Stadtreparatur ist ja leider mit der nach wie vor viel zu breiten Friedrich Ebertstraße gegeben. Da lässt sich dieser Effekt der „Achtecken“, wie man ihn auch in Rom oder Palermo finden kann, nur sehr entfernt wiederherstellen, auch wenn ein weiteres „Achteckenhaus“ rekonstruiert werden soll. Dabei wäre ein Wiederaufbau der restlichen zwei Gebäude durchaus reizvoll gewesen, man müsste dazu nicht einmal jedes Detail rekonstruieren – das hätte auch eine gewisse Freiheit vertragen.




    "Achtecken" mit Blick nach Westen Richtung Alter Markt



    Alle "Achte" auf einen Blick



    der Alte Markt, wie er mal so ähnlich wieder werden könnte



    Nordwestbereich des Alten Marktes mit Einmündung der Schwertfegerstr. und der ehm. Kaiserstr.



    Der Alte Markt vom Palast Barberini aus gesehen



    Blick auf den Steubenplatz mit ehem. Plögerschem Gasthof vom Einsiedler aus. Der Plögersche Gasthof soll im übrigen als Leitfassade an versetzten Standort errichtet werden (bedingt durch die heute überbreite Friedrich Ebertstr.)

    Bildvergleich

    Hallo,


    was die moderne Software nicht so alles möglich macht... Der alte Markt wird ja nun mit dem demnächst vollendeten Landtag und mit der Bebauung des Quartieres entlang der Humboldt und Brauerstraße wieder viel von seinem alten Charakter zurück bekommen. Mittels der 360° Panos auf unserer Seite von heute und von ca. 1850 lassen sich ja beide Zustände aufrufen. Da dies uns noch nicht genug war, haben wir einen Dualview programmiert (technisch bedingt nur für Desktop, leider nicht mobil verfügbar) wo man sich einzeln zu jedem Panorama noch ein zweites in einer anderen Zeitschicht aufrufen kann. Für den alten Markt und die "Achtecken" ist dies schon online und wird weiter ausgebaut bzw. nochmal aktualisiert, den auf einigen Panos hat das Stadtschloß ja "güldenen Zierrat, der um 1850 aber nicht mehr vorhanden war. Dies wird dann im Jahresverlauf die Zeitschicht 1786 mit der barocken Nikolaikirche. Letztlich sind es städtebauliche Modelle - das die freie Plastik auch 1:1 nachgebaut wird, ist eine Aufgabe der Zukunft. Leider ist es uns aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich derzeit auch den geplanten Zustand darzustellen - versprochen ist, das ich hierzu einen zweiten Anlauf nehmen werde. Als Architekt denke ich, das Rekonstruktionen und Rückgriffe auf vergangene Zeiten im Einzelfall unter den zwei Bedingungen legitim sind, das a) diese sinnvoll begründbar sind und b) Investor, Architekt und Ausführende mit einem Mindestmaß an Demut an die Aufgabe herangehen. Das dies nicht auf jede Reko der jüngsten Vergangenheit zutrifft, ist mir dabei völlig bewußt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das der Geist der Orte am Römer in Frankfurt, dem Neumarkt in Dresden oder eben dem Alten Markt in Potsdam den Stadträumen durch auschließliches Bauen im Geiste des Bauhauses zu einer neuen Blüte verhelfen kann, nach all der beispiellosen Tabularasa seit 1945. Man muß sich auch einmal überlegen, das der hochbarocke Stadtpavillon des Dresdner Zwingers in seinem skulpturalen Schmuck aus der Zeit von 1790 (=Brandenburger Tor = Zeit des Klassizismus) 1850 und 1920 stammt (nicht Kopie sondern Neuschöpfung()! - das stand von ca. 1720 bis 1786 in der rohen Bosse!). Ein Teil des Dresdner Stadtschlosses entstand in Renaissanceformen mitten im Hochbarock um 1680! Und letztlich stammt der Campanile des Markusplatzes Venedigs vom Anfang des 20. Jh., nach dem sein Vorgänger nach 1900 vollständig zusammen gestürzt war. Im übrigen war ich Zeuge des verheerenden Brandes von La Fenice (Opernhaus) in der Lagunenstadt. Kommetar der Architekturproffs (sinngemäß) der dortigen Architekturuni - muß neu entworfen und neu errichtet werden - was weg ist, ist weg und Venedig erstickt noch an dem alten Krempel. Kommentar des Bürgermeisters: Dies ist keine Frage an die Architekten, sondern eine politische Frage - si come dove era e come era! Und völlig Recht hatte er! Oftmals wird der Architekt zum Entscheidungsträger stilisiert und bekommt dann die Dresche der Allgemeinheit. Welchem rechten Architekten will man aber verübeln, das er neu bauen will -ist doch von Haus aus seine Natur und es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre. Letztlich müssen Architekten viel zu oft das ausbaden, wo Politiker keinen ...in der... haben, um Dinge zu entscheiden, von rühmlichen Ausnahmen, wie dem OB des Venedig in den 90igern abgesehen.
    So - nun aber zum Genießen noch ein paar Screenshots unserer Dualviews, wer es animierbar möchte, ist auf http://www.arstempano.de willkommen und auf Facebook freuen wir uns auch über jeden Besuch.


    Danke!


    es grüßt Andreas



    Blick auf die Nikolaikirche



    Blick auf das Stadtschloß - Foto ist von 2011, Visualisierung um 1850



    Ohne Worte - Blick auf die Nordwestecke des Platzes (1850 im Hintergrund der Einsiedler und die Spitze der Garnisonkirche erkennbar)



    Blick auf das Rathaus, 1850 mit dem sogenannten Windelbandschen Haus. Der Hausbesitzer weigerte sich, sein kleines Hüttelein dem Rathausbau zur Verfügung zu stellen und so kam es zu der pittoresken Situation.

    Blick nach Süden mit den Leitbauten Palast Barberini, Chiericati, Pompej und den sich anschließenden ehemaligen niedrigen Bauten in der Humboldstraße. Dort entstand um 1900 das Palasthotel. Allerdings waren die niedrigen Bauten für die Steigerung zu den Palastfassaden am Platze und für das doch nicht ganz so hohe Stadtschloß sehr angenehm. Nun gut - der Neubau von Kondor Wessels wird zumindest ein eher schlichter, eleganter Bau - nicht mit soviel Pomp wie das einstige Palasthotel, welches den umliegenden Bauten damals die Show stahl. Die drei Palastfassaden werden in nächster Zeit wiederaufgebaut, wie allgemein bekannt.



    Blick auf die Nordostecke des Platzes, früher mit einer geschlossenen Platzkante, heute kann man dort bis zum Postgebäude am Platz der Einheit (ehemals Wilhelmplatz) durchgucken. Rechts im übrigen das imposante Schul- und Predigerhaus - eine verkleinerte Fassadenkopie des Palazzo della Consulta in Rom.

    lustgarten

    Hallo,


    sich die Sache mal genauer anzuschauen lohnt sich! Es ist keineswegs so, dass der Alternativentwurf von Mitteschön und anderen am Bahndamm versteckt wäre, denn so kommt das Gebäude für die Weiße Flotte in der Achse von Schloss und Karpfenteich mit Neptungruppe zu liegen, der Bezug zur Havel ist genauso gegeben. Bei 5 - 10 m kann man bei Gebäuden eigentlich nicht von abseits sprechen, auch wenn es die Schmalseite wäre. Das was da jetzt auf den Weg gebracht wurde, verletzt den Lustgarten mit seinen Sichtbeziehungen aufs schlimmste - das sieht auch Kulka so! Folge wird sein, dass ein Abriss des Mercure absurd wird und die Spender für die Wiederherstellung der Neptungruppe, eine der bedeutendsten Brunnenanlagen des barocken Preußen, sich reihenweise zurückziehen werden. Welch glorreiche Vergangenheit der Lustgarten hatte, kann man sich auf zahlreichen Bildern in der Galerie unserer Webplattform ansehen. Dargestellt ist eine Überlagerung von 2 Planungsphasen von um 1700/1710. Etwa 70- 80 Prozent waren wohl bis 1713 realisiert. Nach 1713 wurde der Ausbau eingestellt und die Hälfte des Garten zu Exerzierflächen. Nach 1744 erlebte der Garten eine neue Blüte - aus dieser Zeit stammt die Neptungruppe. Anfang des 19.Jh. wurde er dann in eine englische Parkanlage umgewandelt. Kurze Zeit später erfolgte mit dem Bau der Bahngleise die Trennung von der Havel im Süden des LustgartenS, der erste große Negativeingriff. Von diesem Zustand, der bis 1945 erhalten blieb, findet sich in der Galerie auch eine Visualisierung, auf der leider die Neptungruppe im Wasserbecken fehlt, das müssen wir noch nachholen.



    Beste Grüße


    Andreas




    http://www.arstempano.de

    Hallo,


    "Fantastisch gemacht, vielen Dank für den Hinweis!
    Vor allem die "Einst und Jetzt"-Bilder führen das ganze Ausmaß des Dramas vor Augen...
    " von Marquis vom 22.9.2012


    danke für´s Kompliment, bin bei der Truppe dabei, die dahinter steht. Seit gestern ist im übrigen ein erstes Panorama vom Alten Markt um 1850 unter Potsdam/Panoramazeitreise online. Nachdem wir den Stadtplan optimiert haben, geht es dann Ende Oktober mit dem Aufbau der Panoramazeitreise weiter. Mit dabei hoffentlich der Dualview, wo zwei Panoramen aus unterschiedlicher Zeit, aber gleichem Standort betrachtet werden können. Für die Potsdamer Mitte denk ich sehr interessant. Vielleicht hilft es ja, etwas mehr Öffentlichkeit für das eine oder andere Bauvorhaben zu schaffen, wie der Wiederaufnahme des Stadtkanales. So die Webseite den entsprechenden Zuspruch findet, ist auch der Ausbau des virtuellen Modells beispielsweise um Breite Straße oder Innenraum Garnisonkirche geplant. Neuigkeiten werden unter News auf der Seite selbst und bei Facebook gepostet.


    Beste Grüße


    Andreas