Beiträge von intro

    allgemeines

    hallo zusammen,


    ich hoffe mal, entsprechend dem threadtitel, dass hier der richtige ort für ein thema ist, was mich schon lange beschäftigt.



    vorweg mal ein zitat, das exemplarisch für die derzeit vorherrschende, da in vielen architekturdebatten auf ähnliche weise zum ausdruck gebrachte meinung ist.






    (der kommentar stammt aus der diskussion im tagesspiegel http://www.tagesspiegel.de/ber…t/7527944.html#kommentare
    & wurde geschrieben von "ArchiTekt" 16.12.2012 22:25 Uhr (Permalink nicht möglich)





    dazu meine fragen / gedanken:


    wann hat ein gebäude eine seele und ein gesicht? und wer bestimmt das?



    man hört und liest das so oft, ich möchte endlich einmal wissen was damit gemeint ist und warum man etwas, das ein lebloses objekt
    eigentlich gar nicht besitzt, nämlich seele und gesicht, ausgerechnet am baustil /-material festmacht. warum gibt es so viele, die stahl- und glasbauweise pauschal ablehnen?


    und dann immer dieses "austauschbar" und "kann überall stehen" (in bezug aufs zeitgenössische).


    jede architektur kann doch im grunde überall stehen, denn jedes gebäude ist mit entsprechenden mitteln rekonstruierbar.


    bezug auf geschichte:
    geschichte ist doch keine einbahnstraße. die hört doch nicht einfach in den 20er jahren auf, oder wann immer die liebhaber
    des alten ihre imaginäre grenzmarke setzen, sie läuft weiter und auch kunst, kultur, mode verändern sich.
    jede epoche hatte und hat doch ihren prägenden stil, auch in der architektur.


    ach, ich finde das alles so unlogisch was die hasser zeitgenössischer architektur immer von sich geben.


    und warum wird eigentlich immer gleich "das auge beleidigt?" es ist doch normal dass man einiges schön findet und anderes nicht.
    man kann ja nicht erwarten dass einem alles gefällt. warum regt es manche leute so auf wenn etwas in ihren augen nicht schön ist?
    man kann doch akzeptieren dass es schön und hässlich gibt, und dass diese begriffe wiederum vom persönlichen geschmack abhängen.


    ich begreife das nicht.


    was gibt es denn hier dazu so für meinungen?

    Damit alle was davon haben hierher verschoben da nicht rein Berlin-spezifisch.
    Bato

    vor etwa zwei wochen war an dem inter city hotel eine art fassadenbeleuchtung zu sehen. weiß jemand, ob das so bleibt?



    bitte die schlechte qualität zu entschuldigen


    bis jetzt habe ich das so nur einmal gesehen, evtl. ein test.



    zum geplanten neubau: der gefällt mir bis jetzt von allem was dort entstehen soll am besten. naja, insoweit man das von der visualisierung her beurteilen kann, und natürlich mit dem hintergedanken, dass das original vom entwurf am ende zumeist doch sehr abweicht. ;)

    der tagesspiegel spekuliert schon wieder über eine mögliche terminverschiebung ins jahr 2014.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ch-erst-2014/7057436.html


    die flughafengesellschaft weist das jedoch zurück. glaubt jemand daran, dass wir im september einen verbindlichen termin genannt bekommen?


    über die zustände auf der baustelle liest man derweil nirgendwo gutes. :(
    die bildzeitung hat es wie gewohnt auf die spitze getrieben (der link wird überall verteilt, auch im tagesspiegelforum), einen undercover reporter auf die baustelle geschickt, der finsteres zu berichten weiß:


    http://www.bild.de/geld/wirtsc…teil-1-25869704.bild.html


    wieviel mag da wohl dran sein?


    klingt alles insgesamt ziemlich traurig und hoffnungslos. andererseits machen die medien mit dem aufbauschen des themas natürlich auch ihr geschäft.


    nun soll übrigens auch noch der messebahnhof zu klein sein und wurde deswegen geschlossen. anreise zur ila nur mit pkw oder bus...


    http://www.tagesspiegel.de/ber…ossflughafen/7061726.html

    gleisdreieck

    betonbänke? die bänke, die ich von dort kenne sind aus holz, zumindest die sitzflächen und lehnen, und es gibt sie ebenso im schatten. und wer darauf nicht sitzen mag, hockt sich gemütlich auf die rasenflächen, auf denen sich erstaunlich wenig müll und hundekot findet.



    bei einem spaziergang durch den park neulich habe ich übrigens festgestellt, dass es (neben den sportanlagen) ein toilettenhäuschen gibt. wie lange ist das schon da? (kritikpunkt am anfang war ja u.a. das fehlen eines wc)

    Auf den Baufeldern sind Flaneure und Sportler? Kann ich mir kaum vorstellen.


    natürlich nicht auf den baufeldern. ;) (aber wären die zäune nicht, würden die freiflächen sicher schnell von menschen bevölkert und für verschiedenste aktivitäten genutzt.)


    ich denke, der kommentar von kleist will darauf hinaus, dass es am hbf mit der urbanität bereits jetzt funktioniert und für "leben" nicht zwingend dichte bebauung und kommerz nötig ist.

    der bahnhof steht doch gar nicht (mehr) isoliert. die leute tun immer so als stünde er einsam auf irgendeinem feld in brandenburg.
    aber er ist mitten in der stadt. und seine umgebung bietet eigentlich viel raum für entwicklung und neue städtebauliche denkansätze (wunschdenken, letzteres).


    es ging (mir) hier in erster linie um die vorplätze (und das anschließende, imho zu dicht geplante lehrter quartier).
    wenn ich mir alte fotos früherer großbahnhöfe anschaue, sind die vorplätze meistens unbebaut, auch heutzutage ist es in den meisten städten noch so.
    und wenn wir schon über die städtebauliche einordnung von bahnhöfen
    sprechen, sollte man auch nicht außer acht lassen, dass sie immer schon auch repräsentationsbauten waren und sind, die man nicht verstecken, sondern
    zeigen will. ihre funktion hat sich jedoch im laufe der zeit verändert, große bahnhöfe sind inzwischen selbst multifunktionale, urbane zentren.


    Daher finde ich die Planung um den Berliner Hauptbahnhof nicht sachgerecht.


    wieso, die planung ist doch im sinne von verdichtung. nur das nutzungskonzept ist bisher etwas einseitig (hotelstadt), auch wenn nun eine leichte umorientierung hin zu mehr büros angedacht ist.


    ich finde, an diesem ort wäre weniger mehr. auflockern das ganze konzept, mehr aufenthaltsfläche zwischen den bauten, drei statt fünf klötzchen im lehrter quartier täten es auch, kein kubus auf dem südlichen vorplatz, kein hochhaus auf dem nördlichen.
    dadurch ist der bahnhof keinesfalls isoliert (europacity!). :)



    ps: zu einem bahnhof gehört auch eine vernünftige pkw- bzw. taxivorfahrt. ;)

    sehe ich gänzlich anders. vom hauptbahnhof hört man oft, er sei "eine stadt in der stadt". das stimmt! er ist selbst schon ein ort des pulsierenden lebens. und optisch finde ich es gerade spannend, wie dieses "raumschiff" da quasi "auf der grünen wiese" steht.


    http://www.bahnbilder.de/bilde…ehrter-bahnhof-108812.jpg
    (Quelle: Thomas O., bahnbilder.de)


    lockere bebauung drumherum, dabei mischnutzung statt monokultur, und ansprechende vorplatzgestaltung wären ihm würdiger, als das, was da geplant ist. der südliche vorplatz beispielsweise sieht zwar nun schon bedeutend freundlicher und ordentlicher aus als die asphaltwüste vorher, aber für ein plus an aufenthaltsqualität fehlt da imho noch etwas mehr grün und richtige sitzbänke.


    vor allem sollte die chaotische straßenführung um den bahnhof geändert werden - aber die ist ja nun leider dem unvermeidlichen bebauungsplan angepasst.


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    Bato

    ich sage ja nicht, dass dort im umfeld gar nichts gebaut werden soll. aber zu hohe dichte kommt dort nicht gut.
    und dann noch diese (geplante) monokultur von sich ziemlich ähnlich sehenden hotel- und bürobauten.
    finde ich persönlich öder als beispielsweise einen großzügigen platz mit viel grün, sitzgelegenheiten, uferpromenade, eventuell springbrunnen und dem bahnhof als highlight.


    Ohne Bauten ist das nur Einöde am Bahnhof, wer soll da aussteigen wollen und wohin?


    da ist doch schon jetzt jede menge leben. weil der hbf ein wichtiger umsteigeknoten ist und ein shoppingtempel dazu.
    weil mehrere hotels, das regierungsviertel und flaniermeilen in der nähe sind.
    und dann haben wir ja nördlich auch noch die europacity als künftigen anziehungspunkt.
    die vorplätze kämen m.e. sehr gut ohne bebauung aus.

    ^
    meiner meinung nach braucht der platz keine fassung. gerade die weitläufigkeit ist doch das schöne / besondere daran. ich finde ehrlichgesagt den gesamten bebauungsplan mist. viel zu dichte klötzchenbauweise, die keine rücksicht auf umgebung und vor allem den bahnhof (welcher der mittelpunkt des ganzen ensembles ist) nimmt, und dabei die unübersichtliche straßensituation vor dem bahnhof noch verschlimmert.


    der kubus ist als bauwerk sicher eine interessante idee. aber bitte nicht hier. das passt einfach überhaupt nicht. :nono:


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
    Bato

    tour total

    ich weiß nicht so recht was ich von diesem tour total halten soll. eine interessante fassade hat er. aber aus einiger entfernung betrachtet sieht er eher seltsam aus, entweder wie ein schmales hohes rechteck oder wie eine breite flache wand bzw. mauer.



    die perspektive vom geschichtspark aus geht imho gar nicht (eigenes foto)




    ansehnlicher bzw. spannender könnte er im ensemble mit der restlichen bebauung der europacity werden.

    ^also 'Park' würde ich das alles nicht unbedingt nennen wollen, dazu ist es viel zu steril, geplant und baumlos. Vielleicht wird es ja noch was in den nächsten 30-40 Jahren, aber wirklich attraktiv ist schon die Grundkonzeption nicht. Zumindest am Tempelhofer Feld lässt ja zumindest die IGA noch hoffen.


    wieso denn steril? weil es dort verhältnismäßig sauber ist? ich find das gut. auf dem tempelhofer feld könnten vielleicht noch ein paar bäume gepflanzt werden. ;)

    Und dann hat der BER dazu noch eine Geschichte, die von den Medien und meisten Besuchern als "Desaster" bezeichnet wird. Geschlossene Türen um ruhig arbeiten zu können sind auch ein gewisser Selbstschutz vor der Gier auf weitere "bad news".


    genau das - "bad news" - ist doch aber auch die motivation der meisten pressefuzzis, die dort andauernd die baustelle besichtigen und fotografieren dürfen. damit sich hinterher alle an fotos von der "skandalbaustelle" (heraushängende kabel, herumliegene baumaterialien, dixie klos), unterlegt mit entsprechend hämischen kommentaren, ergötzen können.


    http://www.berliner-zeitung.de…en,11546166,16146570.html


    oder die piraten, die dann in ähnlicher weise live von der baustelle twitterten.



    ich würd mir da lieber selbst nen eindruck machen.