allgemeines
hallo zusammen,
ich hoffe mal, entsprechend dem threadtitel, dass hier der richtige ort für ein thema ist, was mich schon lange beschäftigt.
vorweg mal ein zitat, das exemplarisch für die derzeit vorherrschende, da in vielen architekturdebatten auf ähnliche weise zum ausdruck gebrachte meinung ist.
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Was mich aufregt ist schlechte Architektur, da diese meinem Auge- aber vor allem meinen Verstand beleidigt.
(...) Damals hatten die Häuser noch ein Gesicht. Heute umgibt sie meist eine seelenlose Glas - und Betonhülle. Fest steht: Die breite Masse der Bevölkerung fühlt sich eher der "alten" Architektur zugetan als dem modernistischen Schwachsinn, der seit den 60er Jahren unsere Städte zu reinen Funktionsräumen umwandelte.
Viele Menschen wollen wieder Gebäude und Viertel mit einer Seele, die bezug nehmen auf die Geschichte der Stadt.
Glas - und Stahlbauten sind nichts berlintypisches, diese können in jeder anderen Stadt genauso stehen. Berlintypmisch sind jedoch die Gründerzeitbauten mit ihren verschachtelten Hinterhöfen.
Frau Lüscher macht sich mit ihren Handlungen architektonischer Schwerverbrechen mit schuldig!!
(der kommentar stammt aus der diskussion im tagesspiegel http://www.tagesspiegel.de/ber…t/7527944.html#kommentare
& wurde geschrieben von "ArchiTekt" 16.12.2012 22:25 Uhr (Permalink nicht möglich)
dazu meine fragen / gedanken:
wann hat ein gebäude eine seele und ein gesicht? und wer bestimmt das?
man hört und liest das so oft, ich möchte endlich einmal wissen was damit gemeint ist und warum man etwas, das ein lebloses objekt
eigentlich gar nicht besitzt, nämlich seele und gesicht, ausgerechnet am baustil /-material festmacht. warum gibt es so viele, die stahl- und glasbauweise pauschal ablehnen?
und dann immer dieses "austauschbar" und "kann überall stehen" (in bezug aufs zeitgenössische).
jede architektur kann doch im grunde überall stehen, denn jedes gebäude ist mit entsprechenden mitteln rekonstruierbar.
bezug auf geschichte:
geschichte ist doch keine einbahnstraße. die hört doch nicht einfach in den 20er jahren auf, oder wann immer die liebhaber
des alten ihre imaginäre grenzmarke setzen, sie läuft weiter und auch kunst, kultur, mode verändern sich.
jede epoche hatte und hat doch ihren prägenden stil, auch in der architektur.
ach, ich finde das alles so unlogisch was die hasser zeitgenössischer architektur immer von sich geben.
und warum wird eigentlich immer gleich "das auge beleidigt?" es ist doch normal dass man einiges schön findet und anderes nicht.
man kann ja nicht erwarten dass einem alles gefällt. warum regt es manche leute so auf wenn etwas in ihren augen nicht schön ist?
man kann doch akzeptieren dass es schön und hässlich gibt, und dass diese begriffe wiederum vom persönlichen geschmack abhängen.
ich begreife das nicht.
was gibt es denn hier dazu so für meinungen?
Damit alle was davon haben hierher verschoben da nicht rein Berlin-spezifisch.
Bato