Gestern gab es zu dem neuen Stadtteil eine Präsentations und eine rege Diskussion im Ausschuss für Planung, Bau und Wohnungsbau. Auf die mehrfachen Einladungen zu diesem Termin in Diskussionen auf FNP.de, FR.de usw. sind nicht viele Bürger gefolgt. Naja, da nicht als offizieller Tagesordnungspunkt konnten die Bürger leider keine Wortmeldung machen.
Die Presse schreibt Heute auch dazu [url=http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Neuer-Stadtteil-Planungsdezernent-Mike-Josef-praezisiert-Vorstellungen-des-Magistrats;art675,2677360]„Neuer Stadtteil wird keine Schlafstadt“: Neuer Stadtteil: Planungsdezernent Mike Josef präzisiert Vorstellungen des Magistrats | Frankfurter Neue Presse[/url].
Was in dem Artikel leider nicht steht ist eine neu in den Raum geworfene Zahl 20 im Zusammenhang "dauert 10, 15, 20 Jahre..... der Riedberg hat über ein viertel Jahrhundert gedauert".
Nach den über 3 Stunden Sitzung bleibt also das ernüschternde Ergebnis "ich werf mal eine Idee in den Raum und hoffe die Bürger schlucken die Kröte". Ernsthaft wenn die Öffentliche Hand baut dauert es immer länger (Elbphilharmonie, BER, Stuttgart 21), also gehen wir von mindestens 15 Jahren aus. Wie soll das dem Gestern, Heute und Morgen angespannten Wohnungsmarkt helfen? Im Gegenteil meiner Meinung nach werden diese nun genannte Zeitspanne bei den Maklern, Entwicklern und Spekulanten eher wie "Benzin ins Feuer" wirken, denn nun ist der Zeitraum bekannt bis wann wieder ausreichend Bauland zur Verfügung stehen könnte. Mal überlegen ein Beispiel: Paar hegt Kinderwunsch und braucht dafür größere Wohnung - was machen die nun mit dieser Info? a) Kinderwunsch abhaken? b) warten und eventuell ist dann wenn es Wohnraum gäbe die biologische Uhr der Frau abgelaufen? oder c) man drückt noch ein Loch in den Gürtel um jenen noch enger zuziehen zu können und versucht noch schnell was am überhitzten Markt zu bekommen bevor z. B. durch Brexit die Preise erst recht abheben?
Man hat sich halt viel zu viele Jahre auf Jahrzehnte alte Entscheidungen (Europaviertel und Riedberg) ausgeruht und nicht schon vor 5/6 Jahren als z. B. das letzte Quartier am Riedberg in die Vermarktung ging um neue Bauflächen gekümmert und das ist nun der große Nachteil für eine ganze Generation an jungen Menschen in und um Frankfurt. Ein Blick gestern über Runde zeigt "uns doch egal, denn wir haben schon alle Kind, abbezahltes Häuschen oder 5,50 €/qm Uralt-Vertrag-Mietwohnung und schicken Kleingarten" - Mitglieder der Generation 25-35 gerade mit Uni fertig und an Familienplanung sucht man da bei den Anwesenden jedenfalls vergeblich. Sah man dann auch bei den Rückfragen zu der Grundschulerweiterung wie "warum die Ranzen nicht wie früher unter dem Tisch" oder "was sind Gruppenräume sowas gab es zu meiner Zeit nicht".
Wegen der genannten "Kröte" verweise ich auf ein altes (bereits von einem Mod gelöschte) Posting hier im Forum und auf den Nachtrags Topic 30 gestern "Bebauungsplan Nr. 921 - Gewerbegebiet - südlich Wilhelmsbader Weg (hier: Aufstellungsbeschluss - § 2 (1) BauGB)". Es ist einfach nur wieder ein Schlag ins Gesicht der vom Wohnraummangel geplagten Menschen wenn man sieht, dass für eine einzige Großmetzgerei die mit Wegzug nach Erlensee droht binnen ein paar Monaten der Regionale Flächennutzungplan und nun schon der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan durchgezogen wird, und bei Wohnbebauung wo es um "Dach über dem Kopf für Menschen geht" reden wir von 10, 15 gar 20 Jahren. Hallo Politik die in Frankfurt wohnenden Bürger wählen Euch damit ihr zum Wohl der Bürger Entscheidungen trifft und nicht um Großkonzernen den Hof bzw. riesige Geschenke zu machen!!! Oder gehen Unternehmen auch an die Wahlurne?
Eine Aussage wie "wir wollen schauen in ein paar Jahren (bis max. fünf) den östlichen Teil an Ergänzung zu den bereits bestehenden Stadtteilen baureif zu bekommen und mit dem westlich der A5 liegenden Teil dauert es leider etwas länger weil dort von Null alles auf der grünen Wiese benötigt wird" hätte ich für sehr viel diplomatischer gehalten als gleich mit "mindestens 10, 15, 20 Jahre und Riedberg Vierteljahrhundert" den Leute auch die letzte Hoffnung zu nehmen und den Spekulanten die Dollar-Zeichen in den Augen zum leuchten zu bringen.