Beiträge von BardTK

    Da hält der Inhalt mal, was die kitschige Verpackung verspricht. Selbst wenn ich mir so eine Wohnung leisten könnte, würde ich dort nicht leben wollen. Wer hat es denn bitte nötig, in so einem geschmacklosen Protzbau zu hausen? Ich habe dabei grundsätzlich rein gar nichts gegen historisierende Ansätze, aber die Fellini Residences sind einfach mal eine bizarre Entgleisung. Aber gut, offensichtlich hat man sein Publikum ja gefunden und Lebens- und Erholungsräume für die hart arbeitenden Stützen unserer Gesellschaft geschaffen (oder auch neureiche Russen), von daher...

    Man fragt sich langsam wirklich, warum das alte Rundschau-Haus, eines der gelungensten Nachkriegsbauten in Frankfurt, überhaupt abgerissen worden ist, wenn nun stattdessen jahrelang eine Riesenbrache das Stadtbild stört und möglicherweise die (eigentlich ganz ansprechenden und das Rundschau-Haus zumindest zitierenden) Neubaupläne wieder über den Haufen geworfen würden. Das ist doch alles eine traurige Farce.

    Ich finde den Entwurf zwar an sich ganz ok, ingesamt aber auch eher langweilig. Das hat man bei Patzschke schon in vergleichbarer Form zu häufig woanders gesehen. Würde mich aber auch nicht beschweren, wenn es tatsächlich so gebaut werden sollte, aber erstmal abwarten. Der Plattenbaublock dahinter würde dann ja sozusagen durch zwei Luxus-Wohnprojekte "eingerahmt".


    Übrigens, wo wir gerade in der Ecke sind: Wann und für wen ist eigentlich dieser Sportplatz da gebaut worden? Irritiert mich auf Luftbildern immer ein wenig.


    Google hilft IHW Alex 78 + Grundschule am Brandenburger Tor.
    Bato

    Wenn man in dem Zuge auch den Rest des Ensembles abreißen und den kompletten Wilhelmplatz wieder herrichten würde, dann hätte ich sicher nichts gegen dieses Projekt.


    Das sind immerhin sieben Blocks, die reißt man nicht einfach mal so am Stück ab. Wenn die Platten verschwinden sollten, dann sukzessive. Den Wilhelmplatz wieder herzustellen würde zudem den Abriss der Tschechischen Botschaft voraussetzen. Und da wirst du auch hierzuforum auf entschiedenen Widerspruch stoßen.

    Wenn ich an das Grab eines mir lieben Angehörigen gehe, kann ich das Grab und sogar den gesamten Friedhof ja auch "schön" finden, ohne dass ich das Trauern vergesse oder der Tote mir egal ist.


    Wobei z.B. das Holocaust-Mahnmal mehr ist, als nur ein Ort des Trauerns oder des Gedenkens wie z.B. ein Friedhof oder eine Gedenkstelle für Kriegsgefallene oder die Opfer eines Unglücks (oder auch eines Terroranschlages wie am Ground Zero in New York). Es geht auch darum, an das Verbrechen eines staatlich organisierten Massenmordes in deutschem Namen zu erinnern, dem von der damaligen Gesellschaft kaum Widerstand entgegengesetzt worden ist. Das muss nun natürlich nicht zwangsläufig bedeuten, dass ein solches Mahnmal nicht "schön" oder ästhetisch sein kann, aber zu glatt und harmonisch sollte es sich auch nicht in die Stadtlandschaft einfügen, ansonsten läuft es zumindest Gefahr, seinen Sinn und Zweck zu verfehlen.

    Vor dem Bau der Liebknechtbrücke (bzw. damals Kaiser-Wilhelm-Brücke) bestand dort übrigens nur eine einfache Fußgängerbrücke, so dass für Fuhrwerke bis dorthin ohnehin Schluss gewesen ist. Gut, das waren verkehrstechnisch auch noch ganz andere Zeiten... ;)


    Aber in gewisser Weise würde durch die Umsetzung des Plans die Situation vor 1889 wieder hergestellt. Da lief der Verkehr auch in erster Linie über die Rathausbrücke.

    Der Entwurf von "A/NM/A Angence nicolas Michelin & Associés, Paris" gefällt mir auch ganz gut. Er findet meiner Meinung nach die richtige Balance zwischen einem eigenständigen Ausdrucksstil und einer gewissen Rücksichtsnahme auf die benachbarten Altbauten. Allerdings kann man sich natürlich nie sicher sein, wie stark die Visualisierung tatsächlich dem Endergebnis entsprechen würde. Ich hätte das auch ganze gern aus anderen Perspektiven betrachtet.

    Was der Unfug soll, hier autistische Kästen in 1970er Jahre-Tradition hinzustellen, wissen wohl nur die Chefideologen der Grünenfraktion, die dafür verantwortlich zeichnen. Auch wenn natürlich angeblich alles ganz wahnsinnig basisdemokratisch ablief.


    Kannst du solche Behauptungen eigentlich irgendwie belegen oder ist das einfach nur verschwörungstheoretisch ins Blaue vermutet?

    Gegen eine rekonstruierte Siegesallee hätte auch ich nichts einzuwenden!


    Die "Puppen" befinden sich - soweit sie den 1945-Vandalismus überstanden haben - im Lapidarium.


    Die (mehr oder weniger erhaltenen) Figuren werden in Zukunft allesamt ihren Platz in der Zitadelle Spandau finden, zusammen mit Lenins Schädel und anderen geschleiften, vergrabenen und vergessenen Denkmälern aus den verschiedenen Phasen der Geschichte Berlins, im Rahmen der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler". Finde ich eigentlich ganz passend und interessant.


    http://www.enthuellt-berlin.de/

    Ich kann ja einerseits verstehen, dass der Denkmalschutz so vehement um das Gebäude kämpft, als bedeutendes Beispiel für die Architektur der Wiederaufbauzeit und historisches Zeugnis der noch jungen westdeutschen Demokratie.


    In städtebaulicher Hinsicht wäre ein Abriss aber ein Segen für die ganze Innenstadt. Falls man (wie angedacht) die Berliner Straße auf 2 Spuren verengt und vielleicht sogar (sofern das irgendwie möglich ist) den Theatertunnel zuschüttet, würden sich ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Das erscheint mir als Revitalisierungsmaßnahme fast so wichtig wie das DomRömer-Projekt.

    Er hat dennoch recht. Erstmal sollte man mit dem Schlossbau das eine große Projekt verwirklichen und dessen städtebauliche Wirkung als Gegenpol zum Fernsehturm einschätzen können, um dann die richtige Entscheidung für das Marienviertel zu treffen (Bebauung oder Sichtachse wie bisher oder ein wie auch immer gearteter und hoffentlich nicht fauler Kompromiss). Man muss ja nichts übers Knie brechen und sollte alle Optionen und denkbaren Alternativen sorgfältig prüfen und abwägen.