Beiträge von Katzengold

    Ich muss gestehen, dass ich das Gebäude mag und finde, dass es dem Ort gut tut - alleine wegen der öffentlichen Nutzung des Erdgeschosses. Bedenkt man, wie lange dort eine unschöne räumliche Situation bestand und wie heftig die Streitigkeiten mit dem Nachbargebäude waren, ist es fast ein Wunder, dass heute dort ein Gebäude steht. Ich mag die Rundungen an den Ecken. Der Mittelteil ist zugegebenermaßen etwas schwach geraten aber insgesamt vollkommen in Ordnung.

    rakete : Inwiefern?


    Ich finde den Entwurf von Sauerbruch & Hutton sehr gelungen. Im Sockelbau bezieht er sich auf die Behrensbauten. Gleichzeitig versucht das Hochhaus zwischen dem ParkIn und dem noch kommenden Hines-Hochhaus eine Brücke zu schlagen. Die Fuge im Hochhaus finde ich ziemlich smart, da es ein schlichtes und doch markantes Erscheinungsmerkmal sein wird. Auch die Einbringung von Solarpanelen in die Fassade ist gut gelöst. Die zuletzt gezeigten Aufnahmen des Modells sind etwas irreführend, da sie nicht die tatsächlichen Materialen wiedergeben, weshalb der Eindruck entstehen könnte, das Gebäude würde grau. Ich bin zuversichtlich, dass das Gebäude dem Platz sehr gut tun wird.

    Ich schließe mich Camondo und Baukörper an. Diese Rekonstruktion ist kritisch zu sehen, denn es geht um Revisionismus. Vor allem wenn man bedenkt, wer da alles aus rechts-konservativen Kreisen seit Jahrzehnten daran mitwirkt (u.a. Erhardt Bödecker). Ich kann nur das Buch "Bauen am nationalen Haus - Architektur als Identitätspolitik" von Philipp Oswalt empfehlen. Der deckt da einiges auf.

    Ja, das Bild ist kaum noch im Internet zu finden. Im Buch "Neue Architektur Berlin 1990-2000" steht auf S. 223, dass der damalige Entwurf von HPP Hentrich-Petschnigg & Partner war. Auf deren Web-Seite konnte ich den Entwurf jedoch nicht auf die Schnelle finden. Damals waren 32 Stockwerke geplant, mit einem schiffsartigen Grundriss und einer Stahl-Glas-Fassade. Im Internet war ich auf ein Bild gestoßen, dass auf unser DAF verweist. Auf der Seite ist der angegebene Link aber nicht mehr gültig: Hochhaus Frankfurter Allee 135 (Lichtenberg | in Nutzung)

    Heute das Baukollegium getagt. Es ging um Vorhaben am Alexanderplatz, Mollstraße, Haus der Statistik und Jannowitzbrücke.

    Hier kann man das Video sich ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=KNI8d3-FfnY&t=2654s


    Kurz und knapp:

    - Haus der Elektroindustrie: Es wird ggf. ein Gutachten erstellt, um zu klären, ob man nicht Teile des Gebäudes erhalten kann.

    - Mollstr. 1: Der Bauträger hätte gerne das Bestandgebäude aufgestockt, was zu einer Hochhausscheibe von 80 m führen würde. Ich fand den Entwurf gut, das Baukollegium war aber nicht ganz so begeistert, lobten aber den Bauträger und Architekten für die Planung.

    - Das Hochhaus an der Jannowitzbrücke wird wahrscheinlich doch nur 90 anstelle von 115 m hoch.

    - Die Wohnhäuser am Haus der Statistik sollen ggf. leicht überarbeitet werden.

    Bei den rbb Abendnachrichten wurde berichtet, dass gerade archäologische Grabungen im Nordteil des Postblockareals stattfinden. Danach soll dann mit dem Bau des des Staab-Entwurfs begonnen werden. Das Bundesfinanzministerium hatte dem Bau eine Absage erteilt, um Geld zu sparen. Doch die Bima sieht weiterhin bedarf und baut deshalb trotzdem. Losgehen soll es kommendes Jahr. Danach geht es mit dem südlichen Bereich weiter:

    https://www.rbb-online.de/aben…ginn-postblock-areal.html

    Betonkopf : Vielen Dank für die Bilder. Mir gefällt dieses Bauprojekt trotz seiner Schlichtheit sehr. Gerade die Riemchen an den Fenstern finde ich ein schönes Detail. Ich bin positiv überrascht, dass die beiden Baukörper sich in der Farbe der Riemchen und Backsteine unterscheiden. Gerne mehr davon.

    Kurzes Update zum Ibis Hotel am Ostbahnhof. Zuletzt hier: #293

    Die Planen wurden entfernt. Die Seite zum Ostbahnhof hin wurden weiß gestrichen, was dem Gebäude m. M. nach nicht wirklich gut tut. Nun versprüht es den Charme eines Ärzte- oder Krankenhauses. Lediglich die Spreeseite ist in dem Rot geblieben. Ob mit der Sanierung eine Nutzungsänderung einherging kann ich nicht sagen.

    Architektur-Fan : Wenn du sagst "In architektonischer Hinsicht handelt es sich um einen (Un-) Ort für Masochisten." dann ist das dein persönliches Erleben. Ich finde nicht, dass man andere diskreditieren muss, wenn sie anderer Meinung sind. Der Alexanderplatz ist in seiner jetzigen Form auch nicht mein Lieblingsort aber ich muss dennoch anerkennen, dass es einer der spannendsten Orte Berlins ist, da hier Welten und Weltansichten aufeinandertreffen. Ich halte es für einen Glücksfall, dass eben nicht wie in den 90er Jahren angedacht war, einfach Tabula Rasa gemacht und das DDR-Erbe getilgt wurde, sondern, dass man nun versucht die Gebäude der unterschiedlichen Zeitschichten miteinander zu verbinden. Das kann m. E. auch nur ein stufenweiser Prozess sein. Man sollte schauen, wie sich die zwei Türme (Mynd und ALX) einfügen bzw. ein neues Raumgefühl bringen und dann ggf. die Planung für die weiteren Neubauten justieren. Auf jeden Fall sollte man, die noch vorhandenen Gebäude (Haus der Elektroindustrie ausgenommen) bewahren und ggf. sinnvoll ergänzen. Die WBM-Machbarkeitsstudie ist doch ein gutes Beispiel hierfür. Im Ganzen, sollte man sich beim Alexanderplatz von Vergleichen zu anderen Orten (Triumphbögen und Kathedralen inbegriffen) lösen. Der Platz hat seine eigene Geschichte und sein eigenes Gesicht, das eben nicht jedem gefällt. Das muss es aber auch nicht.

    Ich möchte an der Stelle auch ergänzen, dass die Komposition des Alexanderplatzes, d.h. Haus des Reisens, Hotel Berlin, Haus der Elektroindustrie und der Presse-Café-Pavillon heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Wirkung erlebbar ist, da das Saturngebäude die Sichtbeziehung Haus des Lehrers und Presse-Café kappt. Der Bildfries des Presse-Cafés ist nämlich als Gegenstück zum Fries des Haus des Lehrers zu verstehen. Der Presse-Café-Pavillon steht da also nicht ganz zufällig.

    Ein bisschen kann ich die Kritik von RoteInsel schon nachvollziehen. Beim Sonnenschutz kann man auch andere Werge gehen. Ich hätte mir hier ein Farbspiel a GSW Hochhaus von Sauerbruch-Hutton an der Rudi-Dutschke-Str./Kochstr. gewünscht. Das würde m. E. gut zu den farbenfroheren Nachbarbauten passen. Insgesamt bin ich aber positiv überrascht von dem Projekt bzw. von dem gesamten Areal.