Natürlich hat Autofahren seine Vorzüge, aber muss man dafür ein eigenes besitzen? Car sharing ist doch viel flexibler und komfortabler. Ansonsten wird es zur Gewohnheit. Im Stau stehen ist sicher nicht bequem. Dazu kommt die Parkplatzsuche, ein Drittel des innestädtischen MIV besteht aus der Suche nach einem Parkplatz. Da könnten in Zukunft einerseits bevorzugte Zuteilung von Abstellmöglichkeiten für car sharing Nutzer und vielleicht Elektroautos, anderseits technologische Lösungen wie der Einsatz von Sensoren und Managementsystemen die via smartphone direkt zu freien Parkplätzen leiten, zu einer Verkehrsreduktion führen.
Der Verbesserung des ÖPNV stimme ich zu. Es wäre ja schon schön, wenn das derzeit bestehende Netz in einem guten Zustand wäre (Fahrzeugflotten, Personal, Zuverlässigkeit). Die BVG könnte mal experimentelle Konzepte ausprobieren, eben mit einem Shuttlebus (Wohngebiete-Bürostandorte Innensatdt) in dem man morgens einen Kaffee bekommt und auf dem Weg zum Büro schonmal seine E-Mail lesen kann. Ein anderer Aspekt wäre die Geschwindigkeit des ÖPNV, da könnten Vorrangschaltungen an Ampeln Verbesserungen bringen. Auf manchen Linien dürfte man z.B. mit der U-Bahn schneller unterwegs sein, als mit dem PKW.
Fuß- und Radverkehr haben ihre eigenen Vorteile. Zum einen der gesundheitliche Aspekt der Bewegung an der frischen Luft. Es kann aber auch ein Vergnügen sein im Frühling morgens noch ein paar Schritte auf einem schönen Weg, zum Beispiel am Wasser zu gehn oder durch den Tiergarten zu fahren. Das setzt attraktive öffentliche Räume vorraus.
Es gibt in Berlin Viertel, wo man die Qualitätssteigerung für Anwohner und Passanten besichtigen kann, die durch Reduzierung autogerechter Straßen entstehen: im Klausener Platz-Kiez, in Moabit, um den Prager und Viktoria-Luise-Platz, östlich vom Fehrbelliner Platz und anderswo.
Vielleicht sollte man über die Enführung einer City-Maut nachdenken, die das Einfahren in die Innenstadt ab S-Bahnring teuer macht. Das setzt attraktive Alternativen vorraus. Auch gute P+R-Möglichkeiten. Car sharing und Emobile könnten davon befreit sein.
Ein anderer Punkt, von Bau-Lcfr angesprochen, sind die Siedlungsformen. Da würde eine weiter Stärkung der Bezirkszentren, eine Wiederbelebung der radialen Hauptstraßen, urbanisierende Mischung von monofunktionalen Gebieten und sinnvolle bauliche Verdichtungen vermutlich zu Verkehrsvermeidung oder -reduzierung führen. Ein anderer Punkt wäre ein ausreichendes bezahlbares Wohnungsangebot, das eine flexible Wohnortanpassung an veränderte Lebnsumstände erleichtert. Das Thema hat sicher sehr viele Seiten.