Mit anderen Worten: Ich habe zumindest den begruendeten Verdacht, dass bei der Variantensuche zur HQS fuer einige (nicht alle!) Beteiligten das Ziel des Prozesses nicht war, am Ende die fuer alle Interessen beste Trassierung zu finden (immer ein Kompromiss) und diese dann rasch umzusetzen, sondern das Projekt durch etliche Umplanungen und interne Querelen unauffaellig beim Bund aufs Abstellgleis zu schieben. Da der bundesweite 'Kampf' um Gelder sehr hart gefuehrt wird, ist es sehr leicht eine Bundesplanung zu torpedieren - andere Lander springen mehr als gern in die Presche und nehmen die Gelder mit.
Hey Midas, da gebe ich dir gerne recht, sicherlich wird es Personen gegeben haben, denen die Projektabschiebung ganz gelegen kam. Dennoch führt eine offene Diskussion möglicherweise zu Verzögerungen und zu Querelen. Die Lösung als solche ist so schlecht jedoch nicht (aus meiner Sicht sogar ziemlich schlüssig). Mehr war bei dieser Konstellation nicht erwartbar, auch wenn einige sich anderes gewünscht hätten. Wie der Bund bei einer konsequenten Fortführung der HQS-Nord reagiert hätte bleibt fraglich. Es gibt durchaus Stimmen die in ihr eher ein Landesprojekt als eines von überregionaler Bedeutung sehen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Finanzierung. Ähnliches wurde ja auch im Zusammenhang mit der Wilhelmsburger-Reichsstraße diskutiert.
Ob die HQS also wie geplant gebaut worden wäre ist fraglich. Interessant ist auch, dass von einer Überlastung schon seit langem beklagt wird, es dann aber doch immer irgendwie funktioniert. Das ist zwar kein stichhaltiges Argument wenn man auf die Zukunft projiziert, zeigt aber auch, das Diskussionen mitunter etwas zu aufgeregt geführt werden.
Das ist eine uebertriebene Annahme. Die Suedvariante haette eine lichte Durchfahrtshoehe von 51m.
Habs nochmal nachgesehen, stimmt!
Man kann es vielleicht noch um ein paar Jahre aufschieben, aber nach allen Studien und nach Sicht der HPA wird in wenigen Jahren der Punkt erreicht sein an dem ein Abriss und Neubau der einzige gangbare Weg ist.
Wenn man in jedem Falle neu bauen muss, dann sollte man auf jeden Fall ein 65m hohe Bruecke bahen - alles andere waere Unfug.
Meintwegen. Einfach neben die alte, dann gibt es nichteinmal größere Verkehrsbehinderungen. Anschließend wird der Verkehr umgelegt und die Alte kommt weg. Und Meinethalben auch mit 65m Höhe. Unabhängig von den Diskussionen um die HQS (in welcher Form auch immer).
Nein, tut es eben nicht. Die Deges und der Bund beginnen ja keine Deteilplanung und ein aufwaendiges Linienfindungsverfahren wenn kein wissenschaftllich ermittelter und im Rahmen eines bundesweit standardisierten Verfahrens erwiesener langfristiger Bedarf da ist. Es ist nicht so, dass der Bund aus Langeweile anfaengt komplett unnoetige Autobahnen zu planen.
Da möchte ich dir jedoch widersprechen. Guck dir die Y-Trasse an, die NBS Wendlingen-Ulm, die A20, die A14 Süd und und und. Alternativ kann man meintwegen auch die NBS Nürnberg - Ingolstadt betrachtet. Wie du in deinem anschließenden Post schon bemerkt hast, sind infrastrukturelle Umsetzungen mit einem erheblichen politischen Proporz verbunden, das betrifft auch die Planungen. Und wissenschaftlich ermittelt heißt ja nicht das es so ist. Das Verfahren ist standardisiert, stimmt. Jedoch auch unter politischen Vorgaben und auch immer wieder mit Ergebnissen wo man sich nach der Realisierung fragt wo denn bloß die Zahlen herkamen. Es gibt in den Regel (gerade bei den genannten Projekten) auch wissenschaftliche Ergebnisse die fundamental widersprechen.
Ausserdem wuerde ein Verzicht auf die HQS auch langfristig alle Moeglichkeiten verbauen die Ost-West-Achse (Williy-Brandt-Strasse / Stresemannstrasse) in der Innenstadt auf ein ertraegliches Mass zurueckzubauen. Ohne HQS wird es nicht moeglich sein Transitverkehre von Nordwesten nach Osten um die Innenstadt herum zu leiten.
Das mag in Teilen zutreffend sein. Teile würden/könnten jedoch die BAB20 nutzen, anderen Wäre der Umweg über die HQS, zumal mitten am Tage außerhalb des Berufsverkehr, vielleicht sogar zu weit. Hinzu kommt eine ohnehin avisierte Verkehrssteigerung im Güterverkehr. Das es eine Entlastungswirkungen geben kann (abhängig von der Linienführung) glaube ich auch. Das diese allein so enorm ist, dass ein innerstädtischer Straßenrückbau möglich ist, halte ich jedoch für übertrieben/unplausibel. Von konkreten Zahlen lasse ich mich jedoch gerne überzeugen.
Entschuldigung, aber das ist einfach Bloedsinn. Grund fuer die Verschiebung zahlreicher Projekte des Bundes ist nicht deren mangelnde Notwendigkeit, sondern die leeren Kassen des Bundes und der Laender. Es gibt schlicht und einfach viel mehr notwenige Projekte als es Gelder gibt um sie zu bauen. Leider gibt es bei der Vergabe oft auch einen Regionalproporz und politische Interessen.
Stimmt. Wenn ich mir jedoch ansehen was von politischen Vertretern, der Hafenwirtschaft und weiteren Akteuren teilweise gefordert wird, bin ich erlich gesagt froh, dass es kaum Geld gibt. Die Regionalkonferenz zum Thema Verkehr der Metropolregion Hamburg war da ein gutes Beispiel. Unglaublich welchen Träumerein sich manche Menschen hingeben.
Das interessante ist doch, dass schon seit (immer??) über zu wenig Geld geklagt wird und als absolut notwendig bezeichnete Projekte scheitern und der Laden dennoch läuft. Die HQS als Einzelmaßnahme will ich mit dieser doch sehr allgemeinen Feststellung nicht in Frage stellen, dennoch bin ich der Meinung, das mitunter Probleme formuliert und herbeigeredet werden, wo keine sind. In diesem Zusammenhang kommen mir insbesondere Wissenschaftlier in den Sinn, die mit leuchtenden Augen vom Wettkampf im Containerumschlag zwischen Hamburg und Rotterdam berichten. Da ist dann auch kaum verwunderlich, dass an jeder Maßnahme xy das Wohl und Weh einer ganzen Region hängt. Und jede dieser Maßnahmen aber sowas von unglaublich notwendig ist.