Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise wird die Nachfrage nach Immobilien stark beeinträchtigen und könnte insbesondere für spekulative Anleger zu einem großen Problem werden. Ich denke das oft angekündigte Platzen der Immobilienblase steht unmittelbar bevor. Der Nachfrageeinbruch im Immobiliensektor bezieht sich nicht nur auf den Verkauf von neuen Objekten, sondern auch auf die Einnahmen mit Bestandsimmobilien .....
Ich erwarte einen drastischen Einbruch des Immobilienmarkts...
Ich denke auch, dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt kurzzeitig verschieben wird:
In den nächsten 12 Monaten kommt es zu zusätzlichen Immobilienverkäufen, sowohl von Anlegern als auch von Privatleuten, die eigentlich nicht vor hatten zu verkaufen, die von der wirtschaftlichen Situation aber dazu gezwungen werden. Der eine kann den Kredit nicht mehr wie geplant stemmen, der andere muss eine Bestandsimmobilie zu Geld machen um finanzielle Engpässe zu überbrücken, Erbengemeinschaften entschließen sich jetzt doch zum Verkauf obwohl sie eigentlich die Immobilie noch halten wollten, es gibt zahlreiche Gründe warum sich jemand zu einem Verkauf entscheidet, den er eigentlich nicht geplant hatte.
Auf der anderen Seite wird in den nächsten Monaten die Nachfrage erstmal zurückgehen. Da man die Folgen des Stillstands noch nicht abschätzen kann wird es vielen einfach zu riskant sein. Man kann momentan nicht sagen in welche Richtung sich die Wirtschaft oder die eigene Karriere entwickeln wird. In so einem Moment wird weniger gekauft.
Trotz allem denke ich, dass die Region München die negativen Auswirkungen des Lockdowns deutlich besser wegstecken wird als viele andere Regionen in Europa. Einige Regionen standen wirtschaftlich schon vor Corona auf wackeligen Beinen, jetzt kommt der Lockdown obendrauf. Und der fällt gerade in der ein oder anderen strukturschwachen Regionen aufgrund der Überschreitung der viel geringeren Kapazitäten im Gesundheitssektor deutlich stärker aus als in Deutschland, also: angeschlagene Wirtschaft + hohe Fallzahlen sprich starker und langer Lockdown = starke Rezession = Pleitewelle und Schließungen = Abwanderung
München ist wirtschaftlich recht stabil und breit aufgestellt, hat ein gewisses Polster und wird sich relativ schnell wieder berappeln, da die Fallzahlen nicht sehr hoch waren und somit der Lockdown auch milder ausgefallen ist als in anderen Ländern. Sollte sich München als stabile Wachstumsregion etablieren in der es 2021 wieder nach vorne geht, kann die Region als eine Art sicherer Hafen eine Sogwirkung für Anleger, Firmen und Arbeitssuchende entwickeln und es so zu einer Einwanderungswelle ähnlich der ab 2009 kommen. Sprich die Formel sieht so aus:
prosperierende Wirtschaft + gemäßigte Fallzahlen sprich milder Lockdown = mildere Rezession = baldige Rückkehr zur Normalität = Sogwirkung und Zuwanderung.
Die nächsten Monate wird es wohl auch in München drunter und drüber gehen. Im europäischen Vergleich wird das aber alles gemäßigt ablaufen. Danach, wenn es in Folge von wirtschaftlichem Abschwung in einigen Teilen Europas zu Abwanderung kommt, kann es gut sein, dass die Nachfrage in München und ähnlichen Städten wieder stärker anzieht.