Beiträge von Jilib

    Ich finde die Umwandlung des Bahnhofvorplatzes in eine autofreie Zone sehr gut.


    Wäre es nicht sinnvoll die Luisenstraße zwischen Bahnhofsvorplatz und Elisenstraße auch gleich vom Autoverkehr zu befreien? Die Arnulfstraße könnte auf Höhe der Pfefferstraße / Ausgang Nord in einer Wendeschleife enden und würde somit nur noch zur Anfahrt von Bahnhof und den anliegenden Hotels genutzt werden.


    Gerade die Luisenstraße mit dem alten Baumbestand würde eine hohe Aufenthaltsqualität erreichen und in den alten Botanischen Garten übergehen.


    https://www.google.com/maps/@4…609727,150m/data=!3m1!1e3

    Es findet sich keine Aussage darüber, wieviele Wohnungen innerhalb der Stadt oder innerhalb der ganzen Region noch gebaut werden können.


    Ich denke es ist sehr schwierig dazu eine konkrete Zahl nennen zu können. Eine Aussage kann immer nur eine Momentaufnahme sein. Beispielsweise kann die Bebauungsdichte beliebig angehoben oder gesenkt werden oder sollten die beiden SEMs gekippt werden sind es wieder 10.000e WE weniger.


    Was ich sagen will ist, dass auch wenn jetzt von beispielsweise 60.000 WE gesprochen wird, sollten diese irgendwann gebaut sein bedeutet das nicht, dass dann kein Wohnungsbau mehr möglich ist. Wo die Grenzen liegen bestimmt zum ausschlaggebenden Teil die Rechtssprechung zu diesem Moment und diese kann sich jederzeit ändern.

    https://www.abendzeitung-muenc…02-aa45-e892aa3c7bf4.html



    Benjamin David fordert die Stadtverwaltung zum Nachverdichten und zur klügeren Nutzung der städtischen Flächen auf. Wohnungsbau soll auch auf Parkplätzen und durch Rückbau von Straßenflächen stattfinden, auch ungenutzte Grünflächen sollen begehbarer gemacht werden.


    Flächen für bis zu 20.000 Wohneinheiten können so relativ mühelos im Stadtgebiet geschaffen werden.

    Noch ist es wohl etwas früh volkswirtschaftliche Entwicklungen im Detail zu prognostizieren und dass wir durch Corona alle verlieren werden, müssen wir nicht mehr diskutieren. Je besser die internationale Zusammenarbeit und je geringer der nationale Egoismus, desto besser ist es für alle. Denn eine Pandemie kennt nun mal keine staatlichen Grenzen und wir alle, Deutschland besonders, sind vom internationalen Handel und der wirtschaftlichen Verflechtung in höchstem Maße abhängig.


    Wünschenswert ist es, dass die wirtschaftlichen Schäden so gering wie möglich bleiben und dass wir bald in allen Regionen wieder da sind wo wir Ende 2019 waren. Leider zeichnet sich aber schon ab, dass die ein oder andere Region deutlich stärker von den Folgen betroffen sein wird und eine gleichmäßige Verteilung der Folgeschäden nicht passieren wird.


    Mit welchen Entwicklungen ist also in den 20ern zu rechnen? Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass es nach einer Krise zu Migrationsbewegungen kommt und die sowieso schon starken Regionen aufgrund ihrer Stabilität noch zusätzlich an Attraktivität gewinnen. Gerade unter Berücksichtigung der langen Vorlaufzeit stellt sich irgendwann die Frage: sollten entsprechende stadtplanerische Maßnahmen ergriffen werden und wie könnten diese aussehen?

    Die durch das Coronavirus ausgelöste Krise wird die Nachfrage nach Immobilien stark beeinträchtigen und könnte insbesondere für spekulative Anleger zu einem großen Problem werden. Ich denke das oft angekündigte Platzen der Immobilienblase steht unmittelbar bevor. Der Nachfrageeinbruch im Immobiliensektor bezieht sich nicht nur auf den Verkauf von neuen Objekten, sondern auch auf die Einnahmen mit Bestandsimmobilien .....


    Ich erwarte einen drastischen Einbruch des Immobilienmarkts...

    Ich denke auch, dass sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt kurzzeitig verschieben wird:


    In den nächsten 12 Monaten kommt es zu zusätzlichen Immobilienverkäufen, sowohl von Anlegern als auch von Privatleuten, die eigentlich nicht vor hatten zu verkaufen, die von der wirtschaftlichen Situation aber dazu gezwungen werden. Der eine kann den Kredit nicht mehr wie geplant stemmen, der andere muss eine Bestandsimmobilie zu Geld machen um finanzielle Engpässe zu überbrücken, Erbengemeinschaften entschließen sich jetzt doch zum Verkauf obwohl sie eigentlich die Immobilie noch halten wollten, es gibt zahlreiche Gründe warum sich jemand zu einem Verkauf entscheidet, den er eigentlich nicht geplant hatte.


    Auf der anderen Seite wird in den nächsten Monaten die Nachfrage erstmal zurückgehen. Da man die Folgen des Stillstands noch nicht abschätzen kann wird es vielen einfach zu riskant sein. Man kann momentan nicht sagen in welche Richtung sich die Wirtschaft oder die eigene Karriere entwickeln wird. In so einem Moment wird weniger gekauft.


    Trotz allem denke ich, dass die Region München die negativen Auswirkungen des Lockdowns deutlich besser wegstecken wird als viele andere Regionen in Europa. Einige Regionen standen wirtschaftlich schon vor Corona auf wackeligen Beinen, jetzt kommt der Lockdown obendrauf. Und der fällt gerade in der ein oder anderen strukturschwachen Regionen aufgrund der Überschreitung der viel geringeren Kapazitäten im Gesundheitssektor deutlich stärker aus als in Deutschland, also: angeschlagene Wirtschaft + hohe Fallzahlen sprich starker und langer Lockdown = starke Rezession = Pleitewelle und Schließungen = Abwanderung


    München ist wirtschaftlich recht stabil und breit aufgestellt, hat ein gewisses Polster und wird sich relativ schnell wieder berappeln, da die Fallzahlen nicht sehr hoch waren und somit der Lockdown auch milder ausgefallen ist als in anderen Ländern. Sollte sich München als stabile Wachstumsregion etablieren in der es 2021 wieder nach vorne geht, kann die Region als eine Art sicherer Hafen eine Sogwirkung für Anleger, Firmen und Arbeitssuchende entwickeln und es so zu einer Einwanderungswelle ähnlich der ab 2009 kommen. Sprich die Formel sieht so aus:

    prosperierende Wirtschaft + gemäßigte Fallzahlen sprich milder Lockdown = mildere Rezession = baldige Rückkehr zur Normalität = Sogwirkung und Zuwanderung.


    Die nächsten Monate wird es wohl auch in München drunter und drüber gehen. Im europäischen Vergleich wird das aber alles gemäßigt ablaufen. Danach, wenn es in Folge von wirtschaftlichem Abschwung in einigen Teilen Europas zu Abwanderung kommt, kann es gut sein, dass die Nachfrage in München und ähnlichen Städten wieder stärker anzieht.

    Es ist sicherlich auch ausschlaggebend wie sich die Presse in den nächsten Wochen/Monaten das Thema behandelt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass bei der Telefonbefragung der AZ Leser die Hochhausstudie erläutert und auf die freigegebenen Zonen zum HH Bau konkret eingegangen wurde. Da fehlt noch Erklärungsarbeit für die breite Bevölkerung, die von der HH Studie noch nie etwas gehört hat und schon gar nicht deren Inhalte kennt.


    Wenn die Beschränkung auf ein paar Gebiete außerhalb des Mittleren Rings und entlang der Autobahnen bzw deren Gewerbegebiete in den Köpfen der Münchner angekommen ist und keiner mehr Angst vor einem "Hongkong um den Marienplatz herum" hat dann wird sich auch der Gegenwind deutlich verringern denke ich.


    Es steht und fällt also mit der Art und Weise wie das Thema kommuniziert wird.

    Zuerst möchte ich sagen, dass mir das Konzept, dass sich Gedanken gemacht wird, wie man mögliche Kritikpunkte von vornherein ausschließt, gefällt. Zur Ästhetik der Architektur gibt es natürlich immer verschiedene Meinungen. Die Leitlinie möglichst "Wahrzeichen" zu schaffen und keine austauschbaren 0815 Türme finde ich aber schon mal sehr gelungen.


    Die Erdgeschossflächen möglichst öffentlicher Nutzung zuzuführen ist auch sehr gut. So hat man als Außenstehender nicht das Gefühl vor einem exklusiven Palast zu stehen, zu dem man als Normalo keinen Zugang hat, sondern begreift das "Wahrzeichen" als inklusiven Raum, den man selbst auch erleben kann. Zugängliche Dachterrassen mit Gastronutzung oder Ähnlichem sind also sehr zu befürworten! Es sollte nach Möglichkeit vermieden werden, dass das Gebäude einen abweisenden Eindruck erzeugt, da der Zugang nur einer kleinen "Elite" genehmigt ist. Je größer der Publikumsverkehr, desto mehr wird die Akzeptanz für diese Gebäude. Das wird hardcore Hochhausgegner zwar nicht bekehren können, viele die zu dem Thema aber eher gleichgültig gestimmt sind, könnten sich so zu Fans entwickeln. Der generellen Akzeptanz tut das nur gut.


    Die definierten Gebiete sind auch gut gewählt. Entweder sind das Gegenden in denen viel Aufwertungsbedarf besteht, es also wenig Gegenwind gegen Neues geben wird. Oder aber es sind Gegenden die fern des historischen Zentrums liegen. So gibt es keine Sichtachsen-Diskussion und gleichzeitig wird etwas Druck aus den zentralen Bereichen genommen und die Stadt polyzentrisch entwickelt.


    Mit dem Konzept anspruchsvoller Architektur und öffentlich nutzbaren Räumen wird schon mal viel gegen die Ablehnungshaltung getan. Die Entwicklung der Gebiete außerhalb des Innenstadtbereichs sind für Stadtentwicklung ebenfalls positiv. Die Verdichtungsräume in der südlichen Hälfte auf 80m zu beschränken finde ich ok. Das zeigt Kompromissbereitschaft und kann auch von besonders besorgten und sensiblen Mitmenschen nicht so schnell als Axt-im-Walde Methode im chinesischen Stil uminterpretiert werden.

    Von außen schwer zu beurteilen, welche Motivation bei der Argenta schließlich wirklich ausschlaggebend war.


    Fakt ist allerdings, dass die Behörden viel zu langsam agieren und es anscheinend auch an einer klaren Kommunikation mangelt. Dazu kommen wohl im Nachhinein beschlossene Änderungen. Alles in Allem verstehe ich sehr gut, wenn die Argenta dann irgendwann sagt dass hier keine ausreichende Planungssicherheit hat.


    Es ist ja nicht so, dass die Behörden sonst durch zielorientierte und zügige Abläufe von sich Reden machen. Für mich klingt die Argumentation der Argenta leider plausibel.

    Die noch immer unbebauten Brachflächen in der südlichen Parkstadt Schwabing werden nun wohl nicht wie ursprünglich geplant mit 800 Wohnungen bebaut, sondern mit Büros.


    https://www.abendzeitung-muenc…16-bbe7-eeda7a9c5d6f.html


    Ich bin vor kurzem, nach langer Zeit mal wieder, an der Parkstadt Schwabing vorbeigekommen und war schon sehr überrascht, dass hier nach Jahren immer noch zahlreiche unbebaute Brachflächen vorhanden sind. Man hätte hier schon vor Jahren bauen sollen. Für mich ist es völlig unverständlich, dass hier kein Mittel gefunden werden kann, wie man mit solchen Situationen besser umgehen kann.


    Frau Merk findet es zumindest sehr bedauerlich, dass jetzt doch keine Wohnungen kommen sollen. Sie will an den Plänen, eines Tages eventuell ein Bürgerhaus in der Nähe zu errichten, festhalten. Na dann..

    ^^


    Der wesentliche limitierende Faktor im Fall München, Bayern und Deutschland ist die grundsätzliche Skepsis gegenüber Wachstum oder generell Veränderung. Weite Bevölkerungsteile insbesondere unter den reichen Konservativen oder den aktuell politisch dominierenden links-ökologischen Entscheidungsträgern bzw. der dahinter stehenden Bildungselite lehen Wachstum sogar ab. Ein Umstand, den Buenos Aires und New York so nie hatten und selbst andere europäische Großstädte in diesem Maß nicht kennen (vgl. Wien, Zürich, Paris, Mailand, Madrid, Oslo, Kopenhagen, Stockholm, Manchester, Amsterdam, Rotterdam, Warschau usw. usw.).


    Ja, sicherlich richtig. Daher sehe ich auch hier die Politik in der Verantwortung die Wichtigkeit dieses Themas vernünftig zu kommunizieren und möglichst dafür zu sorgen, dass ein liberales, offenes und Zukunft-bejahendes Klima vorherrscht.

    Zuzug um des Wachstumswillen halte ich jedoch ohnehin für verfehlt. Meine vor einiger Zeit gepostete Tabelle zeigt bereits ein deutschlandweites Abflauen der Wachstumsraten (Spitzenwerte um 1%), ursächlich dafür sind ebenso überregionale Faktoren (z.B. sinkende Migration aus Osteuropa).




    So meinte ich das auch nicht. Mir geht es darum, dass wir uns nicht selbst im Wege stehen. München ist eine wirtschaftlich starke Region und wir müssen uns jetzt gut für die Zukunft in Position bringen. Unvorteilhafterweise sind wir so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir gar nicht mehr mitbekommen, dass andere Regionen eine ganz andere Dynamik an den Tag legen und an uns vorbei ziehen. Wenn wir also selbst für die limitierenden Nadelöhre in der Entwicklung verantwortlich sind, müssen wir diese beseitigen. Abzuwarten bis die nächste eventuelle Rezession eintrifft um dann zu sagen, jetzt passt das Wachstum wieder zu unserer Bautätigkeit kann doch keine Lösung sein.


    Wachstum ist deutschlandweit/europaweit nicht einheitlich. München kann bei optimalen Rahmenbedingungen durchaus weiter wachsen, während die ein oder andere Region eben schrumpft. Darum geht es mir nur.

    ^^ Das der Wohnraummangel ursächlich für das fehlen von Auszubildenden ist, ist m.E. eine gewagte These. Zum einen wohnen sicherlich über 90% der Auszubildende, meine Vermutung, mit Beginn der Ausbildung noch zu Hause. Und wer von denen nicht in MUC wohnt muss nach MUC umziehen was konträr zum letzten Absatz wäre. Zum anderen lässt diese These außer acht, dass nicht jeder Bewerber die geeigneten Qualifikationen und Neigungen für die Ausbildung mitbringt. Ferner gehe ich davon aus das in MUC bei jungen Menschen auch der Trend vorherrscht zu studieren was die Anzahl der potentiellen Bewerber reduziert. Somit ist der Wohnraummangel nur im sehr kleinen Umfang für die Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen verantwortlich.



    Was soll mit diesem Betrag gezeigt werden? Das es sinnvoller ist mit diesen Mitteln die Anzahl der gebauten Wohnungen hoch zufahren? Das mehr investiert werden sollte, darüber besteht mehrheitlich Einvernehmen.


    Was spielt das für eine Rolle ob ein Auszubildender bei seinen Eltern wohnt oder nicht? Es gibt zahlreiche unbesetzte Stellen und so gut wie keine Arbeitslosigkeit. Wenn mehr Arbeitsplätze entstehen als Einwohner vor Ort sind um diese zu decken, müssen diese von außen dazu kommen. Ist kein Wohnraum vorhanden, kommen diese eben nicht. Und das hat Folgen. Gerade wenn es sich um Jobs handelt die nicht besonders gut bezahlt werden. Denn in München herrscht ein Verdrängungsmarkt. Den kann man als Azubi wohl kaum gewinnen.


    Der Betrag soll klar begreifbar machen was es bedeutet, wenn wir diese Situation nicht unter Kontrolle bekommen. Noch stehen wir im Raum München wirtschaftlich recht gut da, aber Dinge ändern sich, gerade in der heutigen Zeit, auch mal sehr schnell. Städte stehen im Wettbewerb miteinander, um die innovativsten Firmen und folglich auch um eine qualifizierte Bevölkerung. Meiner Meinung nach können wir es uns nicht leisten hier vor uns hin zu träumen. Mal ganz abgesehen davon, dass die Lebensqualität der Bevölkerung unter der Situation leidet. Dieses Nadelöhr Wohnraummangel muss beseitigt werden. Und bisher sehe ich nicht, dass das Thema mit der notwendigen Ernsthaftigkeit angegangen wird. In 10 bis 20 Jahren kann sich das schnell zu einem enormen Standortnachteil entwickeln, gerade wenn man sieht wie lange es dauert größere Infrastruktur/Wohnbauprojekte umzusetzen.


    Genau das sehe ich als eine der grundlegenden Aufgaben der Politik, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es einer Region ermöglichen ihr Potential bestmöglich auszuschöpfen. Die Rahmenbedingungen sollten Wachstum fördern und Unternehmen die Möglichkeit geben sich optimal entwickeln zu können. Der limitierende Faktor sollte möglichst nicht mangelhafte Infrastruktur oder fehlender Wohnraum sein.


    NYC und Buenos Aires hatten in der Vergangenheit über Jahrzehnte Migrationswellen, die wir uns hier so kaum vorstellen können. Und man sieht wie diese Städte in ihren Hochzeiten prosperieren, sowohl wirtschaftlich als auch kulturell, wenn die politischen Rahmenbedingungen nicht die limitierende Kraft darstellen. Andere Städte hingegen entwickeln sich überhaupt nicht weiter oder noch schlimmer, verfallen und schrumpfen.

    Ja, wir sind uns alle einig, dass durch den Wohnraummangel das Wachstum gebremst wird. Meine Frage war nur, ob sich das in Zahlen fassen lässt und ob sich daraus eine Schätzung ableiten lässt wie hoch der dadurch verursachte wirtschaftliche Schaden ist.


    Angefangen bei unbesetzten Leerstellen in Ausbildungsbetrieben (gestern habe ich zum 1. September von 5000 unbesetzten Ausbildungsstellen im Raum München gehört), über Auftragsstau z.B. im Baugewerbe aufgrund fehlender Handwerker, nicht realisierbarer Ausbau z.B. im Pflegebereich, über Stellen, die erst nach Monaten besetzt werden können usw..


    Wie viel Wirtschaftskraft geht der Region München dadurch verloren, dass der Wohnraummangel ein solches Nadelöhr darstellt, durch welches die wirtschaftliche Entwicklung verlangsamt wird?


    Bzw von volkswirtschaftlicher Seite betrachtet: vorausgesetzt es gäbe kein Wohnraummangel, man würde alle freien Stellen mit Anwohnern besetzen können (also keine überregionalen Pendler) und niemand würde die Region aufgrund der Wohnraumsituation verlassen müssen (gerade Senioren, und untere Einkommen, Studenten); wie groß wäre die Differenz zur momentanen Einwohnerzahl und was bedeutet das für unsere Wirtschaft?

    Die TZ schreibt München wachse langsam weiter:


    https://www.tz.de/muenchen/sta…13769.html#idAnchComments


    Etwa 1% Bevölkerungswachstum pro Jahr sollte man problemlos in den Griff bekommen können, ohne dass in der Allgemeinheit das Bild des außer Kontrolle geratenen, rasenden Wachstums entsteht und so eine Anti-Haltung verursacht wird.


    Wie schon des öfteren diskutiert, könnte die Stadt sicherlich schneller wachsen, würde mehr Wohnraum zur Verfügung stehen. Die interessante Frage ist also kann man dieses Wachstum etwa in Zahlen fassen?


    Was passiert denn wirklich mit all den Menschen, die innerhalb der Stadtgrenzen keine für sie bezahlbare Wohnung finden und wie wirkt sich das auf die Stadt / den Ballungsraum insgesamt aus?


    - wie viele Wochenendpendler (Familie und Erstwohnsitz in anderer Stadt) schafft diese Situation?
    - wie viele Tagespendler (Familie und Erstwohnsitz weit außerhalb)?
    - wie viele entscheiden sich aufgrund der Wohnraumsituation gänzlich gegen die Region München und ziehen weg oder ziehen anstatt nach München in eine andere Stadt?
    - wie viele Stellen bleiben unbesetzt?
    - wie hoch sind die Opportunitätskosten für die Wirtschaft; und könnte man dieses verlorene Wachstum beziffern, wie viel zusätzliche Einwohner würde dies bedeuten, hätten wir ideale Bedingungen?
    - wie viel zusätzlichen Bedarf an Arbeitskräften schafft denn der Zuzug von beispielsweise 10.000 Menschen? Da die Infrastruktur ja logischerweise mitwachsen muss, schafft die Versorgung der zusätzlichen 10.000 auch wieder Arbeitsplätze und Personalbedarf. Gibt es hier eine Daumenregel zB 10%?


    Die Zahlen im Artikel beziehen sich nur auf die LH München. Interessant wäre Zahlenmaterial für den gesamten Ballungsraum. Wie viel Wachstum verlagert sich in die umliegenden Gemeinden innerhalb des Ballungsraums?

    Beim Bürgerbegehren 2004 war die Sichtbarkeit von bis zu 120m hohen Häusern vom Nymphenburger Schloss aus bereits ein K.O.-Kriterium.


    Das waren 50,8% der abgegebenen Stimmen, bei mageren 22% Wahlbeteiligung. Man kann wohl davon ausgehen, dass die meisten Gegner zur Abstimmung gegangen sind, wobei viele (potentielle) Befürworter einfach nicht so sehr für das Thema brennen und eben - aus welchen Gründen auch immer - nicht bei der Abstimmung waren.


    Inzwischen hat sich die Stimmung geändert, der Bedarf ist definitiv auch da und viele sehnen sich nach Abwechslung nach den vielen Einheitsbrei-Projekten.


    Wird nicht wieder vor einer lauten keifenden Minderheit eingeknickt, dann sehe ich das Projekt eigentlich ganz positiv.

    Städtebaulich hat die ganze Gegend entlang der Boschetsrieder ein unglaubliches Entwicklungspotential. Auf fast der kompletten Länge der knapp 3 KM langen Straße bietet sich südlich mehrere hundert Meter bis zur Kistlerhofstraße ein breiter Streifen den man aufstocken, Überbauen, teilweise komplett neu planen und ein spannendes Mischgebiet schaffen könnte. Um die Hoffmannstraße herum bietet sich auch noch nördlich der Boschetsrieder ein Gebiet, das geradezu nach Aufwertung bittet.


    Ein recht zusammengewürfelter Mix aus Gewerbe, Hotels, Bau- und Supermärkten, Flachbauten, Parkplätzen, Gründerzeit-Solitäre, Blockrandbebauung der 50er und 60er Jahre wartet doch nur darauf einheitlich entwickelt zu werden. Die Gegend bietet sich auch bestens für einige Hochpunkte an. Wie hoch genau kann man gerne diskutieren, aber deutlich über 80m finde ich äußerst wünschenswert.


    Es könnte ein sehr urbanes Viertel im Süden geschaffen werden, zwischen Südpark und Flaucher, wenn man konsequent auf Blockrandbebauung setzt, Parkplätze über- und Bracheflächen neu bebaut. Ein paar Altbauten lassen sich eingliedern, ein paar Hallen umnutzen. Dazu wie gesagt, auch ein paar Hochhäuser. Die Boschetsrieder könnte sich zu einem ansehnlichen Boulevard wandeln, mit dem Ratzingerplatz als zentralen Platz.


    Es ist in letzter Zeit ja schon einiges passiert, wie an der Ecke Drygalski Allee. Hier ein zusammenhängendes Konzept für die ganze Gegend wäre doch ein Meilenstein in der Stadtentwicklung.

    Ein Bericht in der AZ zur Bevölkerungsentwicklung in München.



    https://www.abendzeitung-muenc…80-8ca4-1b3397a4925d.html



    Der Zuzug nach München (hier ist von der Stadt München die Rede, nicht vom Ballungsraum) verlangsamt sich und bleibt deutlich unter den Prognosen der letzten Jahre zurück.


    Ich finde das nicht überraschend. Bei einer Fertigstellungsrate von deutlich unter 10.000 Wohneinheiten/Jahr, kommt man irgendwann an die Grenzen. Ich nehme an, die Stadt wird auch in den nächsten Jahren nur noch um etwa die Zahl wachsen, die den fertiggestellten WE entspricht, also ein Wachstum von etwa 15.000 Bürgern pro Jahr.


    Allerdings spielen für die meisten Neumünchner die politischen Stadtgrenzen sowieso keine Rolle mehr und der Ballungsraum wird weiter wachsen. Auch siedeln sich viele Münchner die statistisch aus München wegziehen, lediglich etwas weiter außerhalb an und leben weiterhin gefühlt in München. Viele Gemeinden sind längst mit der Stadt verschmolzen und sind eher zu Stadtvierteln geworden.