Beiträge von archo

    Ehrlich gesagt empfand ich bereits den Sermon von Herrn Guratzsch als reichlich schmalbrüstig und fast etwas peinlich; die Replik von Herrn Dietze ist es nicht minder. Jedoch muss man ihm zugestehen, dass er in stets sympathischer Art und Weise die „Problemchen“ eines Bauträgers ins Gespräch bringt, die im innerstädtischen Wohnungsbau natürlich nicht von Pappe sind. Immerhin braucht man sich nicht zu wundern, dass sich viele an solche Projekte erst gar nicht heran trauen.


    Nun zum Postplatz: Das ewige Rumgenöle an dem Platz halte ich für reichlich überzogen und unnötig. Weder die Qualität des Vorkriegsplatzes, noch die Konkurrenz zu anderen deutschen Platzbebauungen der letzten Jahre, rechtfertigen einen ständigen Verriss.


    Natürlich sind die CTR-Riegel und der CG-Container miserabel. Für das MotelOne, das Haus Postplatz, die Annenhöfe, die Mary-Ann-Apartments und auch die Schauspielgärten gilt das jedoch nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass, wenn der Platz in den nächsten Jahren geschlossen sein wird, kein schlechter Stadtraum entstanden sein wird.

    In Anbetracht der insgesamt schwachen Ergebnisse des Werkstattverfahrens erscheint mir der Siegerentwurf, die Arbeit der Knoche Architekten, tatsächlich der berechtigte Gewinner zu sein. Hier werden solide Blockstrukturen vorgeschlagen, die sich flexibel entwickeln lassen und ein solides städtebauliches Gerüst für die Weiterentwicklung der "Lingner Stadt" bilden.

    Zum Glück hat man sich einer Flankierung der Lingner Allee entzogen und - quasi als Feigenblatt - nur einen Pavillon vorgeschlagen. Meiner Ansicht nach ist diese Verbindung überlebt und spätestens seit dem Bau des Neuen Rathauses in Konkurrenz zur Herkulesallee geraten, die das Quartier ohne Zweifel dominieren sollte. Ein antiquiertes Beharren an der Lingner Allee macht auch insofern wenig Sinn, als die Verlängerung in Form der Moritzstraße unwiederbringlich verloren ist.


    Wenig glücklich erscheint mir hingegen, scheinbar eine Prämisse des Verfahrens, die Isoliertheit der Bebauung. So bleibt der unternutzte "Hochhausstreifen" zur Grunaer Straße vollkommen unangetastet. Das ist von Seiten der Stadt her kaum verständlich, denn schließlich wurden die Hochhäuser wurden vor rund 25 Jahren saniert und sollten in den nächsten Jahren unbedingt weiterentwickelt werden. In diesem Zusammenhang muss man sie zwangsläufig in eine flankierende Blockrandbebauung einbinden, die jeweils ein Podium für die Hochpunkte bilden könnten. Wiesen und Auslauf sind dem Standort immerhin kaum angemessen.

    Was bitte soll die Polemik gegen den besagten Anwohner?


    Ein Außenstehender wird das Gebiet als relativ gepflegtes Vorort-Wohnviertel wahrnehmen, was dem zentralen Standort durchaus nicht angemessen sein dürfte. Insofern kann man sich eine Veränderung klar wünschen und sich auch gerne dafür einsetzen.
    Was aber hätte der Anwohner davon? Ihm würden Baulärm und -Dreck, weniger Grün- und Parkflächen sowie eine höhere Monatsmiete blühen. Also erhielte er eine reale Verschlechterung des Status quo bei steigenden Kosten. Wer würde das als Anwohner denn ernsthaft wollen?

    Damit ist es auch feststehend, daß der Abschnitt vor der CG-Residenz am Postplatz leider Keine Fortsetzung der Baumreihe erhält.


    Bist du sicher?


    Ich gehe vielmehr davon aus, dass der Abschnitt direkt vor dem "Palais" nicht durch die Stadt, sondern vielmehr durch den Investor, also die CG-Gruppe, ausgeführt wird. Wenn man sich genau das Planungsbild des Promenadenringes ansieht, kann man sogar die Fortführung der Alleenreihe erkennen, wenn sie auch aus genannten Gründen kein Bestandteil der städtischen Maßnahme ist.

    Herzogin Garten - Saal

    Großartige Neuigkeiten wissen heute, am 17.07.2018, die DNN zu berichten:


    Investor Reinhard Saal steckt immerhin „einen einstelligen Millionenbetrag“ in den Garten, so der Projektleiter auf DNN-Nachfrage. Allein der Zaun ist ein Vermögen wert, wenn er dann steht. Acht historische Zaunsfelder gibt es noch. Sie werden bei Aust & Köckritz restauriert. 48 weitere Zaunsfelder lässt der Investor, der in engem Kontakt mit der Denkmalpflege steht, nach historischem Vorbild nachbauen


    Heißt also, dass entlang der Ostra-Allee der Zaun komplett rekonstruiert wird. Was für eine positive Überraschung!

    Super8 Hotel

    An der Stelle besteht ein Inselbahnsteig. Insofern ist die Fußwegbreite davon unabhängig. Sicher wird er nur das Mindestmaß für eine Hauptstraße betragen, aber das ist ja genug.

    Neubau Bergmannstraße 48 "Tor zu Striesen"

    Den Wettbewerb für das markante Eckgrundstück am "Tor zur Striesen" hat das Büro "TSSB Architekten" für sich entschieden. Der Entwurf zeigt ein Ensemble aus Wohn- und Geschäftsgebäuden, das im besonderen Maße an den Typus eines Dresdner Gründerzeithauses anknüpft.


    https://abload.de/img/bgm-perspektive_1920jppi7.jpg
    Bild: TSSB


    Bild "ge_urlt", da viel zu groß eingebunden. C.


    Hier der Link zur HP des Büros:


    http://tssb.de/1-preis-neubau-bergmannstrasse-dresden/


    Hier die aktuelle Situation:


    https://www.google.com/maps/place/Bergmannstra%C3%9Fe+48,+01309+Dresden/@51.0439099,13.7865054,17z/data=!3m1!4b1!4m5!3m4!1s0x4709c8a37e42becd:0x8016d4b29d11d13e!8m2!3d51.0439099!4d13.7886941


    Man kann sich nur wünschen, dass dieser äußerst einfühlsame Entwurf in der gezeigten Form umgesetzt wird.

    ^^ Ich kann mich dunkel an das Verkaufsexposé zu den Baufeldern am Sachsenplatz erinnern (finde es im Web leider nicht mehr). Demnach sehen die Pläne so aus:



    (c) Google Maps


    Laut Themenstadtplan liegt nun für das östliche Baufeld an der Elisenstraße eine Baugenehmigung vor. Bei der schieren Größe dieses exponierten Bauvorhabens dürfte man hoffentlich bald etwas von den Planungen sehen.

    Meinem Kenntnisstand nach gehören die Zeilen der SWGD (Sächsische Wohnungsgenossenschaft Dresden e.G.). Das dürfte also nicht ganz einfach werden, zumindest solange kein potentieller Investor anklopft und ein wirklich gutes Angebot macht.

    Nu gloar:


    http://www.sz-online.de/nachri…er-wohnungen-3786040.html


    Offiziell will man sich natürlich nicht äußeren. Jedoch wirkt es reichlich verdächtig, dass man die Wohnungen im Block nur noch befristet vermietet. Also geht hier die dringend notwendige Stadtreparatur vielleicht in einigen wenigen Jahren weiter. Die Stadt hätte bestimmt nichts dagegen; zumal man auf der vorhandenen Fläche gewiss 100% mehr Wohnraum schaffen könnte, als er derzeit vorhanden ist.

    Hauptverwaltung DREWAG/ENSO - Fritz-Löffler-Straße

    Die TSSB-Architekten zeigen auf ihrer Seite einen möglichen Entwurf für den Erweiterungsbau der Stadtwerkezentrale in der Fritz-Löffler-Straße.


    http://tssb.de/1476-2/


    Obzwar natürlich noch nicht klar ist, ob sich nun gerade dieser Entwurf gegen die vier verbliebenen Teilnehmer durchsetzen wird, kann er sich dennoch sehen lassen. Die offene Rautenfassade passt meiner Ansicht nach gut in den weiten Stadtraum und dürfte gerade bei Dunkelheit eine gewisse Präsenz entwickeln.

    Quartier am Wettiner Platz aka Jakobihöfe - Revitalis

    Das Bild der Jakobihöfe ist insofern nicht uninteressant, als es recht gut die unbebaute Abstands-Fläche zur Alfred-Althus-Straße zeigt. Diese will die Revitalis mittelfristig ebenfalls bebauen. Die Mieter der zurückgesetzten Wohnzeile haben sich in diesem Zusammenhang bereits kritisch in der SZ äußern dürfen. Nicht zuletzt deshalb dürfte das Unterfangen spannend werden...

    Und zu dem Müller Entwurf. Keine Ahnung wie du den besser finden kannst.
    Das ist ein großer Block, keine Kleinteiligkeit und nur eine billige Kopie des Haus am Schauspielgarten.


    Ging die Frage jetzt an mich?


    Der Müller-Murr-Entwurf betrifft doch ein ganz anderes Vorhaben. Bitte demnächst besser die Überschriften der Beiträge beachten.

    Friedrichstädter Tor (Weißeritz-/Ecke Friedrichstraße)

    Die Stellwerk-Architekten haben den ersten Preis im Gutachterverfahren für das Vorhaben "Friedrichstädter Tor" gewonnen.


    Der Entwurf kann sich wirklich sehen lassen und gern in der gezeigten Form umgesetzt werden.


    http://wp.stellwerk.org/portfolio_page/friedrichstaedter-tor-in-dresden/



    Gesamtanssicht des Vorhabens



    Abwicklung Weißeritzstraße



    Abwicklung Friedrichstraße


    Bilder: Stellwerk-Architekten

    Wiener Platz Ost

    Herzlichen Dank für den interessanten Fund.


    Ehrlich gesagt kann ich mit dem Beitrag relativ wenig anfangen. Zwar ist es eine interessante Variante, das Hochhaus direkt an der Kopfseite des überlangen Wiener Platzes zu platzieren, aber insgesamt wirkt der Entwurf zu isoliert und gegenüber der Reststadt gleichsam abgeschottet. Es werden nur wenige Bezüge zur Umgebung aufgebaut. Die Abstandsflächen wirken unmotiviert und die Bebauung an der Bahntrasse zu stark konzentriert.
    Hier empfinde ich den Beitrag der Rohdecan-Architekten als durchaus ausgewogener und insgesamt durchdachter.

    Hast du dir den Beitrag von Rohdecan/Querfeldeins angesehen? Dort ist doch das Telefunken- und Reichsbahngebäude erhalten. Nur die durchaus qualitätvollen Erweiterungsbauten der Reichsbahnverwaltung aus den späten 50ern müssten weichen.
    Interessant dürften die anderen Teilnehmer des Werkstattverfahrens sein. Und natürlich etwaige Realisierungschancen.

    Wiener Platz Ost

    Passend zum Vorbeitrag hat die Stadt Dresden gemeinsam mit der VEM GmbH und dem Bundeseisenbahnvermögen ein Werkstattverfahren initiiert, das sich explizit mit der Ostseite des Wiener Platzes beschäftigt.


    Hier der Beitrag der Rohdecan-Architekten:


    http://www.rohdecan.de/de/02-PROJEKTE//181212-DD55


    Diese planen ein großstädtisch dimensioniertes Wohn- und Gewerbequartier, das sich mit einem Hochpunkt eindrucksvoll in die Petersburger Straße drängt und den Wiener Platz endlich auch nach Osten hin sinnvoll abschließt. Ein guter Entwurf!