Beiträge von Echter Berliner

    Ich glaube, das Projekt sähe richtig cool aus, wenn die Außenkanten mit einer schwarzen Leiste/Fassung versehen worden wären. Das reine Weiß wirkt letztlich blutarm. Es fehlt einfach eine Differenzierung oder ein Kontrast. Das Gebäude ist ein bißchen zu monoton. Etwas anderes wäre es vielleicht, wenn es inmitten eines dichten urbanen Gebietes wie des Potsdamer Platzes stünde. Dann würden die umliegenden Gebäude den Kontrast bieten. Jetzt steht es ja recht isoliert.


    Irgendwas fehlt da jedenfalls. Die Grundrichtung ist ja gar nicht so schlecht.

    Aus meiner Sicht gehört auf diesen Platz entweder ein Traufhöhenbau oder ein richtiger Wolkenkratzer.


    Stattdessen wird die konfuse Planung der 90er und der DDR affirmiert, also die Rathauspassagen und das Parkhaus. So trägt der Bau gewissermaßen zu einer weiteren Marginalisierung des Rathauses bei.


    Das Alea sehe ich nicht als scheußlichsten Bau an. Da gibt es wohl noch schlimmere. :) Man muß auch schon die Gesamtperspektive berücksichtigen, um ihm gerecht zu werden. Ein bißchen plump kann man ihn vielleicht nennen, da wäre wohl mehr Raffinesse drin gewesen.

    Schinkel war dabei auf der Suche nach bedachtem, aber doch kontinuierlichem Fortschritt der Architektur und wollte keinesfalls auf ewig im Alten verhaften bleiben. Es ist Ironie, dass jetzt ausgerechnet die Schinkeljünger eines seiner 180 Jahre alten Gebäudezombies wieder auferstehen lassen wollen, das sich doch gerade dadurch auszeichnet, sich loszulösen vom Alten, um in neue Gefilde aufzubrechen und gleichzeitig jemand, den Schinkels Architektur zwar fasziniert, aber nicht in die Schinkelreligion konvertieren möchte, ihn und seine oft fortschrittlichen Ansichten verteidigen muss.


    Das ist leider eine sehr simple Art der Argumentation, die mich immer wieder verwundert.


    Wir wollen nicht Schinkels Mentalität, Weltbild oder sein Philosophie kopieren, sondern sein tolles Gebäude, das viel zur Identität des Ortes beiträgt.


    Deine Argumentation ist einfach ein Taschenspielertrick. Wir wollen nicht im Geiste Schinkels bauen, wie er sich heute manifestieren würde, sondern wir schätzen Schinkels realen, wahrhaftigen Bau zu seiner Zeit.


    Du kannst ja gerne Argumente dafür bringen, wie man den Bau anders bauen sollte etc., aber du solltest auf solche Camondo'schen Taschenspielertricks verzichten. :)


    Der hat in dieser Richtung auch eine gewisse Vorliebe.


    Wer weiß übrigens - wie würde sich Schinkel heute entscheiden, wenn es um sein eigenes Bauwerk geht? Wer weiß das schon? Du verfrachtest Schinkels Geist kontextlos in die Gegenwart. Ich meine, was soll das? In der Zwischenzeit ist 'ne Menge passiert.


    Schinkel würde dies sicherlich in seine Überlegungen einbeziehen. Aber ich will hier Schinkel nicht für meine Vorstellungen instrumentalisieren, wie du es tust. Vielleicht würde Schinkel auch an dieser Stelle gerne eine Kaufland-Filiale hinbasteln, weil er das für das Nonplusultra der Modernität hielte? :)


    Wir wissen es nicht.

    Meines Erachtens funktioniert das Teil auch nicht, weil es einfach von außen nicht wie ein Center aussieht, im Gegensatz zu den Entwürfen von Kleihues und dem zuletzt verworfenen.


    Über die innere Qualität des Kleihues-Entwurfs kann ich nichts sagen. Es liegt letztlich wohl auch daran, daß es nicht gelungen ist, dem gesamten Leipziger Platz ein Gesicht zu geben.


    Und dann war ja noch die Sache mit der Passage. Ich meine, wenn man da mehr Mut gehabt hätte und das gesamte Projekt besser aussähe und der Platz, dann würde es auch besser funktionieren. Das ist eben etwas, das unsere Zeit wieder lernen muß. Die Menschen wollen sich auch durch Flair und Architektur verwöhnen lassen, und diese Dinge unterstreichen eben auch den Zweck und Status eines Gebäudes oder Komplexes.


    Das lief früher wohl automatisch, ganzheitlich ab. Das mußte man niemandem erzählen. Heute, im Zeitalter der Maximalrendite und Globalisierung, muß man das wohl wieder lernen. Das sind gewissermaßen die Softskills des Unternehmertums. :)


    Man könnte auch von einer emotionalen Verarmung im Zuge des Entstehens einer reduktionistisch-kommerziellen Kultur sprechen. Man ist dermaßen auf die Betriebswirtschaft fixiert, daß man sich selbst ein Bein stellt, quasi die Dialektik der totalen BWL. Obwohl das Teil ja nun kein funktionalistischer Pappkarton ist. Es wird trotzdem dem Anspruch nicht gerecht, hat Potentiale verschenkt.

    Kein Handlungsbefehl, sondern konstruktive Trauerarbeit

    Das liegt vielleicht daran, dass nicht jeder diesen Verlustschmerz spürt


    Das hat eher etwas mit Unwissenheit zu tun. Bis vor vielleicht zehn Jahren hatte ich auch wenig bis keine Ahnung vom alten Berlin. Auch bei mir ist also der Verlustschmerz erst entstanden - durch das Wissen über das Alte und den Kontrast des verwahrlosten modernen Städtebaus.


    Es geht mir ja nicht um eine Brachialrekonstruktion des Alten. Das muß man in diesem Forum leider immer wieder betonen. Mir geht es um ein Mindestmaß an Rückbezüglichkeit, die durchaus differenziert, vielfältig und vereinbar mit modernen Bedürfnissen sein kann (und sollte).


    Darüberhinaus halte ich die rigide und kompromißlose Abwehr aller historisierenden Rückbezüglichkeit für einen pathologischen Abwehrzustand, eine unreife Zukunftsverliebtheit, vielleicht vergleichbar mit dem Brachialrekonstruktionismus, wie ihn einige wenige Leute vielleicht im APH sich wünschen. Beides sind gewissermaßen Abwehrzustände, weil jeweils ein natürlicher Teil des Menschseins abgelehnt wird. Die einen sind sozusagen Vergangenheits-, die anderen Zukunftsjunkies.


    Die ganze Moderne ist eine Geschichte des Irrtums, der Hybris und der unreifen Megalomanie. Und der Katharsis und Rückbesinnung auf die Tradition. :)

    Ich habe eine Idee. Man könnte das neue Stadtschloss doch einfach von außen weiß verputzen. Das wäre deutlich günstiger als die aufwändige Rekonstruktion der Ornamente. Eine schlichte weiß verputzte Betonfassade sähe zudem auch noch hell und modern aus. Was haltet ihr von der Idee?


    Noch günstiger wäre es vielleicht, den Bau einfach so stehen zu lassen und die Bauarbeiten aufzugeben. Es gäbe dann ein cooles Ruinenfeeling und ein paar Clubs könnten im Rohschloß logieren.


    Erzähl' und doch mal, was du dir bei dem Vorschlag gedacht hast. Er wirkt etwas humoresk auf alteingesessene Foristen.


    Davon abgesehen hätte ich mir am liebsten die Kühn-Malvezzi-Variante des Schlosses gewünscht mit phasenweiser Rekonstruktion der Fassaden über Jahrzehnte. Das wäre ein wirklicher Kultbau geworden, mit einzigartiger Aura und Numinosität. Quasi ein Fest des Wiederaufbaus, ein Zelebrieren. Das müßte man in Berlin viel öfter machen. Man muß wohl viel mehr die normale Bevölkerung darüber informieren, wie Berlin mal aussah. Auch gebildetere Leute wissen da ja häufig sehr wenig. Es müßte quasi an jedem markanten Platz in Berlin eine Art Info-Center geben, wo man sich umfassend über das alte Berlin informieren kann. Diese Info-Orte könnte man an wichtigen Plätzen des alten Berlin installieren, wo dann jeweils auch über das größere Umfeld aufgeklärt wird, sodaß praktisch die gesamte Innenstadt abgedeckt wird. :)


    Besser als Olympia. Könnte man richtig schön auch touristisch inszenieren. Mit einer Marke quasi, einem Branding, wie das so schön heißt, mit hohem Wiedererkennungswert, sodaß man es sofort checkt. Müssen ja nicht überall regelrechte Boxen sein, sondern das kann auch in einem repräsentativen Altbau installiert werden. Da gäbe es viele Möglichkeiten, wenn man wollte.


    Wenn man denn wollte ...


    Ich finde es traurig, daß die Berliner und ihre Politiker die Stadt so wenig schätzen. Dazu gehört eben auch das Gedenken und die Inszenierung des Alten, was ja in Berlin eine besondere Bedeutung hat.


    Man legt doch auch überall Stolpersteine hin. Also kann man das auch mit dem zerstörten Berlin machen. Das ist im Grunde genommen der gleiche Geist dahinter. Aber auf diesem Terrain sind wohl bestimmte politische Strömungen eher verklemmt - wenn's um die eigenen Verluste und Zerstörungen geht. Das darf nicht sein, weil wir ja selbst dran schuld sind bzw. unsere Groß- und Urgroßeltern. Deshalb müssen wir brav alle natürlichen Verlustgefühle unterdrücken. Es könnte einem ja noch Rechtslastigkeit vorgeworfen werden.


    Ist schon traurig, wie wenig man das tatsächlich Geschehene, das Ungeheuerliche, das während des Zweiten Weltkriegs geschah, würdigt.

    Mir als Patzschke-Taliban geht es auch so. :) Sehr guter Bau. Einzig die Sache mit dem Moos scheint nicht so toll. Entweder die Fassade sollte richtig gut sein, oder man macht bewußt auf ironische Brechung durch Moosbewuchs oder dergleichen. Ein bißchen stören mich auch die Mini-Schornsteine und -Aufbauten auf dem Dach. Die sind zwar dezent, aber nehmen dem Bau etwas an Ausstrahlung, wenn man genau hinsieht.


    Heute würde solch ein Bau aber weniger wegen einer angeblichen Verschlechterung des Nationalbewußtseins nicht gebaut, sondern wegen der aktuellen Großwetterlage hinsichtlich Eurokrise.


    Zum Innenministerium muß man allerdings sagen, daß wir ja bereits das Band des Bundes als dominante Struktur haben. Es steht übrigens auf dem gleichen Grundstück wie das alte Ministerium anno dazumals, wie man auf alten Plänen sehen kann. Der Bau muß nicht schlecht sein. Man hätte vielleicht mit der gleichen Grundrichtung trotzdem mehr Identität und Imposanz schaffen können. Lächerlich ist ja, daß es zu klein ist für vielleicht ein paar Dutzend Leute, die in Bonn bleiben müssen. Wer plant so weltfremd, als ob Bonn irgendeinen dauerhaften Anspruch auf Ministerien oder Regierungsstadtstatus hätte? Da bin ich immer fassungslos, weil man ja nun in Berlin die Chance hat, wirklich maßgeschneiderte Ministerien zu bauen. Da muß man langfristig denken.


    Und nun wieder zum Schinkelplatz. :)


    Finde die Bebauung insgesamt okay. Die Mischung macht's. Minuspunkt ist die moderne Omnipräsenz. Mir immer wieder schleierhaft, wie man so etwas machen kann. Bereits ein historisierender Bau in der Strecke würde den Platz und die Restbauten mit der Stadt und der Vergangenheit versöhnen, würde also auch den modernen Bauten zugute kommen. Da fehlt der Lüschern jegliche Sensibilität. Ich bin mal gespannt, wie ihr Wirken in 20 Jahren beurteilt wird - oder schon in 10. :) .


    Auch wenn ich mich wiederhole. Es ist mir immer wieder ein Rätsel, wie man so autistisch auf moderne Architektur setzen kann, wie das offenbar die Lüschern tut. Sie schafft damit geradezu selbst die Akzeptanzprobleme, wenn sie dermaßen brachial zu Werke geht.


    Genaugenommen ist diese Art von Städtebau auch völlig unmodern bzw. unzeitgemäß, weil wir nun einmal auch die Historie wiederentdeckt haben und heute zu schätzen wissen. Es ist eher spießig und kleinbürgerlich :) , so radikal modern zu bauen.


    Finde ich ja auch lustig angesichts des ubiquitären Vorwurfs, wir Traditionsfundamentalisten wollten überall nur Rekonstruktionen und Historisierungen. Diesen Talibanismus bzw. diese Verkrampftheit finde ich nur bei Frau Lüscher. Sie ist fast schon eine tragische Gestalt, wenn man bedenkt, wie sie sich und ihrer modernen Ästhetik selbst ein Bein stellt.

    Die Achse des Bösen

    Die "Schönheit" ist eben (wie sich u.a. auch hier in der Endlosdiskussion zeigt) ein absolut subjektiver Begriff. [...]


    und auch die Nachrichtenlage zu Gewalttaten aus Paris der letzten Zeit - vielleicht "objektiv" einer der schönsten Städte der Welt - stützt diese Annahme auch nicht empirisch


    Du gibst ja selbst die Antwort in bezug auf Paris. So einfach ist es eben nicht. Stichwort Banlieue. Die höheren Gewalt- und Kriminalitätsraten von Muslimen haben ganz offensichtlich mit der stärker etablierten autoritären Erziehung in diesem Milieu zu tun. Wer als Erwachsener gewalttätig wird, wurde ganz sicher als Kind geschlagen, auch wenn die Gesellschaft sich nach wie vor windet und scheut, diese Zusammenhänge zu erkennen. Hinzu kommt bei den Muslimen die vormoderne, infantile Religiosität, nach dem Motto: Der Prophet ist jetzt beleidigt wegen der Karikatur. Ziemlich unsouveräner Prophet.


    Diese Form der Religiosität, die es ja so auch früher vor Jahrhunderten im Christentum gab, korreliert auch mit der autoritären Erziehung. Humor und Veräppelung von Autoritätspersonen sind tabu.


    Man muß sich da schon mal genauer den islamischen Kulturkreis anschauen.


    Davon abgesehen ist es meiner Meinung nach eine Legende, daß Schönheit "absolut" subjektiv sei. Hinter dieser Behauptung sollte man sich nicht verstecken.


    In letzter Zeit ist die Diskussion erfreulicherweise sachlicher geworden und ich möchte mal auf die modernen Leute zugehen und durchaus zugestehen, daß der zuletzt gezeigte Achsen-Entwurf eine Verbesserung der jetzigen Situation bedeuten würde.


    Ich lehne ihn aber trotzdem ab. Und dann noch eins: Solche Achsen wurden entweder in vormodernen Zeiten, in Monarchien oder eben totalitären Systemen gestaltet. Heute ist so etwas einfach sehr schwer vermittelbar. Es ist eben ein Unterschied, ob irgendein Wilhelm so etwas mal vor Jahrhunderten gemacht hat oder wir heute, aus dem Nichts so etwas veranstalten. Als Hinterlassenschaft ist es okay, zeittypisch. Heute paßt so etwas einfach nicht mehr.


    Ich lehne es auch ab, in Berlin jetzt unbedingt etwas etablieren zu wollen, was z.B. Paris hat. Da könnte man jetzt gehässig antworten: Eine Altstadt steht doch in jeder anderen Stadt auch, das braucht Berlin, eine moderne Metropole nicht. Ähnliches gilt ja auch in bezug auf diese Achsen, die ja auch in anderen Metropolen stehen, mal abgesehen davon, daß Berlin ja noch ein paar andere Achsen und Magistralen hat.


    Und noch eins: Ich und andere möchten keine akkurate Altstadt, sondern einen meiner Meinung nach ansehnlichen und weltstädtischen Mix aus allen möglichen, auch modernen Stilen. Solch eine Wiedergeburt eines Viertels ist für mich wesentlich weltstädtischer und authentischer als so eine konstruierte Achse, letztere empfinde ich als unangemessen pompös, ist letztlich auch völlig untypisch für die Entwicklung Berlins. Denn Berlin ist seit dem Krieg gewissermaßen Trash-City und dafür auch bekannt. Es ist sozusagen die gescheiterte, gevierteilte und malträtierte Weltstadt, die sich wieder zu finden sucht und eine gewisse Alternativität ausstrahlt. Da paßt so ein Achsengehabe meiner Meinung nach nicht. Gerade das Alternative kommt für mich in einer neu interpretierten Altstadt zum Ausdruck.


    Aber wie gesagt, eine Verbesserung wäre es immerhin, muß nicht schlecht aussehen, viel wichtiger ist für mich aber die Wiedergeburt der verlorenen Identität Berlins in neuem Gewande. Ich empfinde die untergegangenen Stadtviertel gerade um den Alex herum als Verlust und möchte da gerne wiederaufforsten. Natürlich modifiziert und nicht um jeden Preis.


    Zum Schluß bin ich noch mal ein bißchen gehässig: Mir kommen die Altstadt-Gegner ein bißchen so vor, als würden sie den enthaupteten Reichstag als Idealzustand propagieren und ein moderne, neu interpretierte Kuppel als Teufelszeug ansehen, weil die alte Kuppel einfach weg ist, unwiederbringlich. :)


    Die alte Kuppel habe ich übrigens auch "nie gesehen", "nie erlebt". Wie kann ich da eine Wiedererrichtung nur begrüßen? :)


    (Weil das alte Gebäude ja immerhin noch da ist, ein alter Kontext? Nun, da hier ein Gebäude die Analogie für die ganze Stadt ist, so wird man wohl jetzt auch mein Pochen auf die Kontextualität von Stadt verstehen und sehen, daß die Kontexte von Marien- und Geistviertel ebenfalls noch vorhanden sind. Ich hoffe jedenfalls, auch wenn die Gegner die Viertel ablehnen, daß sie doch immerhin sehen, was Kontextualität bedeutet und daß dieser Kontext die Wiedererrichtung zerstörter Teile geradezu fordert. Muß man deshalb nicht unbedingt machen, aber man sollte auch nicht so tun, als gäbe es den engeren und weiteren städtischen Kontext nicht mehr.)

    Die "Alex-Oase" ist rundherum abgesperrt. Weiß hier im Forum jemand, was dadurch bezweckt wird?


    Das ist glaube ich normal da. Ich war da auch schon mal drinne, und die wollen irgendwie deinen Ausweis sehen und nicht, daß sich da jeder einfach hinsetzt. Jedenfalls war das abends so.


    Aber mal was anderes: Gebäudeumgestaltungen gibt es doch immer wieder mal. Also sollte man einfach den Saturnsockel so umbauen, daß der Turm in dessen Mitte gebaut werden kann und die U-Bahn ihre Ruhe hat. Der Rest wird so bebaut wie ursprünglich geplant. Mittlerweile scheint das die zukunftsträchtigste Lösung zu sein. Das kann man dann in fünf Jahren oder so machen. Bis dahin könnte man schon die Nordspitze bebauen.


    Ist jedenfalls ein Trauerspiel der Alex.

    Ich glaube Dein Problem ist, dass Du partout nicht verstehen willst und kannst, dass es auch Menschen gibt, die völlig ideologiefrei sich für den Erhalt des Freiraumes MEF+RF engagieren!


    Das wäre in der Tat wünschenswert und völlig in Ordnung, auf dieser Ebene diskutiere ich gerne und verweise z.B. auf Konstantins Argument, mal abgesehen vom Städtebaulichen.


    Gehörst aber nicht du zu den Leuten hier, die den Bebauungsbefürwortern ständig irgendeine Ideologiehaftigkeit unterstellen oder z.B. die Meinung vertreten, die sozialistische Planung sei eine organische Fortsetzung der historischen Entwicklung des Neuen Marktes?


    Gehörst du nicht zu denen, die meinen, man wolle dort alles zu 100% rekonstruieren?


    Ich habe jedenfalls den Eindruck, daß in dieser Debatte eben nicht die Sachargumente seitens der Bebauungsgegner im Vordergrund stehen, sondern eben recht platte Denunziationen und Simplifizierungen. Solange auf diese Weise argumentiert wird, müssen du und andere sich den Ideologievorwurf gefallen lassen.


    Ich als Reichsbürger und AfD-Wähler bin jedenfalls völlig ideologiefrei für die Bebauung des Geistviertels und auch evtl. eine partielle Bebauung des Marienviertels.

    Auf diesen Beitrag...

    Es sind sämtliche Rekonstruierten Projekte oder die Wiederherstellung von gewachsenen Strukturen durch die Bank ein Erfolg gewesen. Viele Neubauten hingegen gelten als sehr häßlich und sogar das Wort "Bausünde" wurde extra deswegen erfunden um einen Begriff für die Fehler die gemacht wurden zu haben.


    ...antwortet LDB so:

    ^ Uff. Gegen wen schrieben die Traditionalisten denn an, wenn alle mit ihnen einverstanden wären?


    Ich würde mir hier im Forum weniger funktionalen Analphabetismus wünschen. Auch auf meinen eigenen letzten Beitrag anwortete LDB recht konfus. Das werde ich noch besprechen. Man sollte doch ein Mindestmaß an Lesekompetenz aufbringen. Die Betrachtung von Jack ist eine Ex-Post-Betrachtung.


    Nun ja. Was soll man dann zu solch einer Antwort wie der obigen noch sagen? Wir sind doch hier nicht im Dschungelcamp oder beim Schlammcatchen, wo man versucht, auf die erstbeste Weise einen vermeintlichen Punkt zu landen.


    Die Traditionalisten schreiben bei laufenden Debatten und möglichen Projekten gegen die Hardcore-Modernisten an. Da ist das nämlich noch vonnöten, weil die Projekte noch nicht realisiert sind. Jack bezieht sich mehr als offensichtlich nicht auf diese Debatten, wo man begriffsstutzige Hardcore-Modernisten überzeugen muß, sondern auf das Danach, auf die allseitige Zufriedenheit mit der Wiederbelebung historischer Strukturen.


    Und ich frage noch mal: Habt ihr euch mal die Debattenbeiträge bzgl. des Rathausforums angesehen? Dort sprechen sich mehr als 95% der Beteiligten gegen die "sozialistische Wüste" aus. Die Rhetorik ist dort häufig zu lesen.


    Was macht man da als Hardcore-Modernist? Natürlich handelt es sich bei diesen 95% alles um wüste Agitatoren, gekauft von der Traditionalisten-Mischpoke, die auch noch modernophob ist. Besuchen Sie bloß nicht Veranstaltungen von denen, die sind voller Haß und Kälte.


    Also was soll das?


    Ich möchte hier nicht ständig dieses billige Trash-Niveau lesen. Man kann auch seriös für die sozialistische Gestaltung oder moderne Arrangements argumentieren. Ich finde es jedenfalls sehr erhellend, daß von Modernistenseite hier eigentlich nur Verleumdungen, politische Suggestionen und Geraune kommen. Ausnahmen gibt es freilich, mir fällt da im Moment nur Bato ein.


    Aber was schreibe ich hier überhaupt? Genauso läuft das ja auch bei der Pegida-Debatte ab. Ist wohl etwas naiv von mir. Die Leute mit den schlechten Argumenten, die bereits historisch widerlegt sind, greifen eben meist in die demagogische Trickkiste bzw. schlagen unter die Gürtellinie.


    Also, Leute, versucht mal ein halbwegs klares, sachliches Argument rauszukriegen. :)

    @Bau-Lucifer


    Du meinst wohl das Nikolaiviertel. :)


    Tomov soll mal erklären, welche Position genau verfassungspatriotisch sei.


    Mich stören diese willkürlichen Zuschreibungen zu architektonischen Vorhaben oder Vorlieben. Egal ob man das jetzt so oder so etikettiert.


    Vielsagend finde ich, daß vornehmlich Modernisten mit diesen willkürlichen Denunziationen arbeiten, also auf eine politische Ersatzebene wechseln und hier groß herumraunen - weil sie ihre Felle davon schwimmen sehen.


    Schlimm finde ich ja, daß man überhaupt noch groß intellektuell und akademisch begründen muß, warum die Menschen sich nach der Tradition und Wiederherstellung zerstörter Strukturen sehnen. Das ist fast so, als würde man angesichts der allgemeinen Verblödung durch die Gender-Ideologie und den Geschlechtsrelativismus lang und breit erklären, warum es nur zwei Geschlechter geben kann und warum diese verschieden sind.


    Beides sind emotionale Selbstverständlichkeiten. Es ist völlig logisch, daß man schmerzliche Verlustgefühle angesichts der zerstörten deutschen Städte hat, auch wenn man die zerstörten Strukturen selbst nicht zu Gesicht bekommen hat.


    Es ist einfach nur irre, daß man das überhaupt erklären muß. Eine andere Frage ist es gleichwohl, wie man diese Wunden nun genau schließt und heilt.


    Das Absurde ist ja, daß die Waschzwangmodernisten ja völlig recht haben mit ihrem Diktum, daß die Zeit fortgeschritten ist, die Vergangenheit nicht wieder zurückzuholen ist etc. Genau deshalb werden ja auch die einst zerstörten Originalstadtviertel an heutige Bedürfnisse angepaßt und nicht eins zu eins wiederhergestellt.


    Oder anders ausgedrückt: Man kann auch einen Gegenwartsfundamentalismus betreiben.

    Der Wunsch nach dem Schlossbau als Totalrekonstruktion war reiner Populismus und repräsentiert den Ausdruck von Einigen einer diffusen Sehnsucht nach einer heilen Welt mit Schloss und der Illusion damit in dieser zerstörten und zerrütteten Stadt einen Fixpunkt zu schaffen, der das Gefühl von Identität wiederherstellt, so sehe ich das jedenfalls, das gleiche gilt im übrigen für die ganzen anderen Rekonstruktionen die angestrebt werden, ja selbst für den ganzen seichten Historismus, mit dem wir überschwemmt werden. Auch wenn es viele - gerade die Freunde traditioneller Architektur - bestreiten. Architektur ist keine Geschmacksfrage sondern viel mehr. Darin offenbaren sich Grundüberzeugungen und Wesensmerkmale von Menschen, die weit über das oftmals angeführte Argument der Ästhetik und des Geschmacks hinausreichen


    Das sind ja markige Worte. Klingen recht elitär, als ob jemand genau wüßte, wohin es architektonisch und städtebaulich gehen sollte.


    Wenn eine Stadt kaputt ist, sollte man sie auch wieder (modifiziert) heilmachen. Jedenfalls ist dieser Wunsch legitim und kann nicht pauschal abqualifiziert werden, wie dies immer wieder geschieht.


    Ich werde leider nicht mit seichtem Historismus überschwemmt. Da könnte Berlin noch viel mehr vertragen.


    Dein Geraune von der unermeßlichen Tragweite von Architektur solltest du mal genauer erklären. Willst du damit etwa sagen, daß wir durch den Schloßbau den Feudalismus wiederbeleben oder die Demokratie verneinen?


    Ich kapiere diese paranoiden und völlig willkürlichen Argumentationsmuster nicht. Es sind die Hirngespinste von Traditionsgegnern, wie man sie auch bei Georg Diez findet. Ich finde diese Argumentationen offen gesagt widerlich.


    Man kann gerne gegen Tradition oder das Schloß sein. Man sollte doch aber bitte mit diesen willkürlichen Denunziationen und politisch-sozialen Phantasmagorien aufhören. Man kann den Schloßbau und weitere Rekonstruktionen genauso gut als Gesundung der nationalen Volksseele betrachten, also als eine positive Entwicklung.


    Man entschuldige bitte meinen Humor, aber ich karikiere gerne die antideutsche Gesinnung in manchen linken Kreisen.


    Es lebe das Heilige Deutschland!

    @TowerMaranhao


    Ein bißchen relativiert wird dein Erklärungsversuch dadurch, daß der Potsdamer Platz schlicht und einfach ein Mythos war. Das gilt für die anderen Areale nicht.


    Aber man müßte in der Tat die Ambition haben, ein neues legitimes Stadtviertel zu schaffen und nicht bloß eine identitätslose Ansammlung von Mittelmaßbauten.

    Einmalig wird wohl eher eine differenziert wiedererrichtete Altstadt sein. Im übrigen ist Einmaligkeit nicht das beste Kriterium. Es muß auch schön und angenehm sein. Und das ist der jetzige Zustand für viele laut den Meinungsäußerungen in der Stadtdebatte nicht.


    Es wäre nett, wenn Camondo sich mal von dem Trugbild einer akkurat aufgebauten, rekonstruierten Altstadt verabschiedete. Ich meine, es ist doch jetzt bestimmt schon 30mal gesagt worden, daß man kritisch rekonstruieren will und daß es möglicherweise nur um das Geistviertel geht. Und wenn auch das Marienviertel bebaut werden soll, so gibt es Vorschläge, eine Synthese zu schaffen.


    Solch ein Wiederaufbau wäre für mich in der Tat einmalig und weitaus attraktiver als die kahlen Flächen. Ich sehe gerade ein wunderbares Bild vor mir: Das Geistviertel ist wiederbebaut nach Originalstraßenraster, und das Marienviertel ist nur an der Nordwestecke wiederbelebt, sodaß die Ursprungsintention des Rathausforums erhalten bleibt.


    Man bedenke, daß in dieser Ecke und anderen regelrechte Waldgebiete stehen. Die Sache wäre also zumindest teilweise ein Nullsummenspiel.


    Die Freifläche hat in der Tat einen gewissen Wert, liebster Camondo. Öde ist sie für mich vor allem deshalb, weil das Engelsforum ein Übermaß an Weite herstellt und weil auch das Rathausforum ein bißchen gestutzt werden könnte.


    Ich gehe also nicht so weit wie offensichtlich Tel33, der ja offenbar bis dicht an den Fernsehturm möchte.


    Im übrigen kann ich alle Leute beruhigen, die mutmaßen, daß ich rechtskonservativ bin. Selbstverständlich mag ich als linker Stammwähler unser Heiliges Vaterland, traditionelle Architektur und die Pegida-Bewegung. Man kann also ganz entspannt sein.

    Wenn man von "Platte" spricht, meint man komischerweise immer östliche Bezirke. Aber in jeder westlichen Hochhaussiedlung habe ich ausschließlich Hochhauser aus vorgefertigten Platten gesehen.


    Das ist wohl deshalb so, weil Ostberlin um ein Vielfaches mehr durch Plattenbauten geprägt ist, quasi die Hälfte der Ostberliner wohnt ja in den immergleichen Plattenbauten. Hinzu kommt, daß im Zentrum und erst recht in den Außenbezirken Ostberlins die Plattenbauareale geradezu riesig sind, wenn man das mit dem Westen vergleicht.


    Dort sind die Platten selbst in den beiden Großsiedlungen immer noch recht dezent. Und im Westen hat man sich auch wohl mehr Mühe mit der städtebaulichen Integration gegeben.


    Ironischerweise finde ich die Ostplattenbaubezirke trotzdem besser, weil es echte Bezirke sind und weil sie besser durchmischt und weniger Problemkieze sind. Plattenbauten hatten eben zu DDR-Zeiten eine andere Bedeutung als heute. Und die etwas integrationsresistenten Kulturen fehlen da völlig. :)


    Von der These, dass man hier Berliner fragen soll, halte ich nicht viel, denn ich kenne viele Berliner, die in Spandau wohnen und noch nie in Charlottenburg waren, oder Hellersdorfer, die sich noch nie im Leben nach Kreuzberg getraut haben. Es sind natürlich nicht alle Berliner, aber ganz schön viele.


    Wieviele sind das denn, die du kennst?


    Ich vermute mal, wenn man in der Altstadt Spandau hundert volljährige Leute fragen würde, ob sie schon mal in Charlottenburg waren, alle ja sagen und einige dumm gucken würden. :)


    Bei Minderjährigen wird das wohl auch zutreffen, nur wissen die noch nicht so genau, wo und was Charlottenburg ist.


    Wenn man das Gleiche in Hellersdorf veranstaltet, werden vermutlich 90% der Volljährigen zugeben, daß sie schon mal in Kreuzberg waren.


    Da muß schon ziemlich viel passieren, daß man als Berliner noch nie in einem der anderen Bezirke war. Das trifft vielleicht auf den zugezogenen Erstsemester zu, aber nicht auf den eingeborenen Berliner, nach meiner Einschätzung.

    Ja so ein schwarzer Kasten obendrauf potenziert quasi die architektonische Vielfalt bei diesem Bauwerk...


    In der Tat. :)


    Finde die Kritik auch übertrieben. Da gibt es doch echt schlimme Fehlleistungen anderswo bei Dachaufbauten. Das Bildungsministerium gewinnt meines Erachtens tatsächlich durch die Aufbauten. Wenn ich mir die wegdenke, dann sind das einfach nur zwei flache Kästen, die da stehen. Dann hätte man echte Staffelgeschosse bauen müssen.


    Vielmehr sind diese Aufbauten in ihrer Gestaltung und Anordnung zu loben, wenn man mal Vergleiche heranzieht. Die Bauten sähen auch schlechter aus, wenn sie die gleiche Farbe wie der Hauptbau hätten.


    Mich erinnert der Bau übrigens ein bißchen an unseren heißgeliebten Albert Speer, der, wenn er heute lebte, sicherlich so bauen würde. :)


    Der Bau macht sich wirklich gut, auch als Kontrast zum Band des Bundes. Ich erlebe ihn als sehr positiv. Man sollte öfter solch ausdrucksstarke Ministerien bauen, die sich auch entsprechend einbrennen und eine Identität haben.

    Also meine Sympathie für Dresden ist ja seit Pegida enorm in die Höhe geschnellt. Daher wäre eine kritische Rekonstruktion zumindest des Geistviertels sicherlich von Vorteil für das Image Berlins.


    Dort könnte ich mir übrigens auch toll Bauten wie den Bunker und dessen vormals geplantes weißes Pendant an der Torstraße, Alte Schönhauser vorstellen, natürlich angepaßt von den Proportionen.


    Die Billigpolemiken einiger Leute senken das Weltoffenheitsniveau Berlins rapide. Denn niemand fordert eine hundertprozentige Rekonstruktion von irgendwas. Zudem gab es hier auch von mir Vorschläge für eine Synthese von Rathausforum und Marienviertel. Da gibt es unzählige kreative Möglichkeiten, die rein gar nichts mit kleinbürgerlich und dergleichen zu hätten.


    Ich kann gut mit seriöser Kritik wie z.B. von Bato leben. So soll es sein. Ich weiß nicht, wer sich noch seriös von der Seite der Forumsbefürworter äußert. Der kann sich ja hier mal melden.


    Von Camondo bekommt man jedenfalls nur infantilen Müll diesbezüglich zu hören.


    Wer hat eigentlich noch mal die Kontinuität des Marienviertels zur Sprache gebracht? Also behauptet, die sozialistische Planung sei eine organische Weiterentwicklung, wie es sie Jahrhunderte zuvor gegeben hat?


    Ästhetische Vorstellungen in allen Ehren, dann sollte man aber auch aus dem argumentativen Kindergarten herauskommen.

    Ich glaube dann verzichte ich doch lieber auf dieses zusammengewürfelte Disneyland.


    Kannst du eigentlich mal genau erläutern, wo der Zusammenhang von Disneyland z.B. bei Paris und einem rekonstruierten Marienviertel besteht?


    Im übrigen finde ich deine dämliche Fragerei mittlerweile ziemlich nervtötend. Du kannst gerne deine ästhetischen Vorstellungen haben, du solltest dich aber nicht ständig größtmöglich dummstellen, um eine pseudoargumentative Schaumschlägerei gegen die Traditionsliebhaber zu veranstalten. Warum quengelst du fortwährend wie ein trotziges, eingeschnapptes Kind?


    Wohl weil du genau weißt, daß ein traditioneller Rückbezug nach einem Weltkrieg und der geschichtsverneinenden DDR-Planung das Naheliegendste der Welt ist. Wo und wie man das macht, ist noch mal eine andere Frage. Ich bin da bekanntlich beim Rathausforum etwas vorsichtiger und habe einen langen Atem. Also ich argumentiere nicht pauschal gegen den DDR-Zustand, nur weil das Zustandekommen fragwürdig war.


    Die Jahrhunderte zuvor hat sich das Marienviertel organisch entwickelt. Wer allen Ernstes die sozialistische Planung in diese Abfolge einreiht, der hat in einem Architekturforum nichts zu suchen. Nerv' dieses Forum bitte nicht mit deinem zwanghaften Sich-Dummstellen und deiner Rabulistik.


    Man kann auch auf seriöse Weise für das sozialistische Forum argumentieren, ohne den quengeligen, begriffsstutzigen Troll zu spielen.

    @ Echter Berliner (#242): Wenn ich es richtig sehe, nimmt die Wölbung mit jedem Stockwerk ab (also keine durchgehenden Rundungen bis zum 3. OG) und endet konsequent mit eckigen Fenstern.


    Ich bin ja deppert. Du hast recht. Jetzt fällt es mir auch auf. So gesehen ist die Variation der Fassade dann okay. :)


    Zu den Stockwerken: Gilt die Traufhöhe für die Dachrinne oder die Spitze des Daches? Okay, der Einwand mit dem Gequetsche ist insofern berechtigt, als da kleinere Altbauten mit einem Geschoß weniger stehen. Das habe ich anfangs nicht gesehen. Ich bin von Standardaltbauten ausgegangen. Schlimm finde ich es trotzdem nicht.


    Der Effekt des Quetschens ist ja letztlich bei allen Neubauten vorhanden, einzig bei einem Projekt in Schöneberg war ich richtig erstaunt, als man die Altbaudeckenhöhen verwendete und der historisierende Neubau wie ein Altbau rüberkam.


    Man muß mit diesem Quetscheffekt leben. Und wie ich woanders schon schrieb, finde ich es gerade toll, historisierende Neubauten eben als Schöpfungen unserer Zeit zu erkennen. Sie machen das Stadtbild spannender und erzählen eben auch eine Geschichte über unsere Zeit, über den Wandel des Architekturverständnisses. Sie sind Ausdruck einer neuen Epoche.


    Gerade Altbauimitationen wären ein bißchen langweilig und würden auf mich eher wie Täuschungen und Kopien wirken, weniger authentisch. Ab und zu ist das okay, aber es sollte eher die Ausnahme bleiben.