Beiträge von Echter Berliner

    Ostredundante stoppen!

    Es gibt kein "schlechtes" und kein "gutes" Verkehrsmittel. Alle Fortbewegungsmittel müssen gleichberechtigt behandelt werden.


    Dann sollte man den Weiterbau der A100 unterlassen und deutlich mehr Radstreifen einrichten.


    Die Situation für Radfahrer ist erheblich schlechter als die für Autofahrer. Mangelhafte Radwege, schlechter Belag, viele Radwege auf Bürgersteigen. Hier gibt es Mängel, die man in vergleichbarer Weise einem Autofahrer nie zumuten würde.


    Da die Zahl der PKW-Fahrten seit Jahren sinkt und die zukünftige Entwicklung sehr leicht vorhersehbar dahin gehen wird, daß der Radverkehr stark zunimmt, werden wir uns in ein paar Jahrzehnten mit der Frage konfrontieren müssen, wieso wir solch eine sinnlose Autobahn gebaut haben.


    Sicherlich wird der Autoverkehr profitieren. Das ganze ist eine Frage der Abwägung. Mir persönlich ist es diese "Verbesserung" nicht wert, wenn ich bedenke, was für ein positives Stadtgefühl gerade in dieser Gegend zerstört werden wird.


    Und wenn ich dann noch an diverse Tunnel und andere aufwendige Strukturen denke, wenn es um die Frankfurter Allee geht, na ja. Viel Spaß mit diesem Stadtgefühl.


    Hinterher ist man klüger.

    Mit dem neuen Entwurf kann man leben, obwohl ich die geschoßweise versetzten Streben eigentlich überhaupt nicht mag. Eine klarere Linienführung wäre IMHO wünschenswert gewesen. Schön ist, dass die Form beibehalten wurde.


    Den Sockelbau finde ich nicht gut. Hier wäre m.E. ein zweigeschossiger Flachbau, der das Hochhaus an drei Seiten einrahmt besser gewesen.


    Da muß man dir glaube ich recht geben. Ohne versetzte Streben sähe es womöglich noch deutlich cooler und stilvoller aus. Es würde mehr wie ein richtiges Hochhaus aussehen. Vielleicht macht der Langhof da ja noch was.


    Die Höhe des Sockelbaus finde ich allerdings richtig. Das erzeugt mehr Urbanität. So ein Zweigeschosser wirkt auf mich wie Hotel Stadt Berlin.


    Wer hat denn hier Angst vor einem Börlinhattan? Deine Verehrung für's Europacenter in allen Ehren. Wir Ossis sind aber jetzt emanzipiert und der Kudamm hat leider nicht mehr die Strahlkraft aus Nachwendezeiten. Finde ich auch schade. Sollte ruhig wieder so werden. Man kann so was doch in beiden Stadthälften haben. Um so besser und interessanter - auch für Touristen. Da müßten an den Hardenbergplatz, hinter den Zoobogen und anderswo noch ein paar Hochhäuser.

    Jabbadabbadu

    Zitat von Geograf

    Es ist praktisch dasselbe Muster wie beim bestehenden grauen Königsstadt-Carree.


    Da hast du dich wohl polemisch verritten. Da ist doch ein großer Unterschied. Der Langhof-Entwurf ist zehnmal filigraner, differenzierter und ästhetischer. Da bestehen nur sehr oberflächlich Ähnlichkeiten, mal ganz abgesehen von der Kubatur.

    Abba Westside

    Wirklich sehr schade! Die neue Fassadengestaltung ist eine langweilige Katastrophe. Es ist praktisch dasselbe Muster wie beim bestehenden grauen Königsstadt-Carree. Einfallslos, trist und sehr bedauerlich. Immerhin ist die ursprünglich Gebäudeform erhalten geblieben.


    So scheiden sich die Geister. Übertreibst du da nicht etwas? Ich finde den Entwurf sogar durchaus etwas spannender, weil eine reine Glasfassade doch etwas schlicht wäre. Der Kontrast zum Zoofenster ist jetzt, finde ich, etwas produktiver, sagt mehr aus.


    Zitat von Ben

    Das beste ist ja mal wieder der Name . Wenigstens haben sie das "side" weggelassen...


    Ist die "side" nicht mit drinne, oder hab ich mich verlesen?

    Freu

    Ich muß ehrlich und auch ein bißchen erfreut sagen, daß mir der neue Entwurf durchaus zusagt. Wir haben mit dem Bahntower ja schon ein sehr glaslastiges Hochhaus.


    Mir fiele jedenfalls ein Stein vom Herzen, wenn ein wirklich tolles Gebäude dort entsteht. Berlin hat das einfach verdient. Ich finde es immer schade, wie wenig sich die Investoren und auch die Politiker bewußt sind, was für ein Potential und Vermächtnis in Berlin stecken.


    PS: Jan, du hast dich wohl so ins Zeug gelegt mit deinem Kommentar, daß du den neuen Entwurf gar nicht mitgekriegt hast, wa?

    @ Alexsb


    Es wäre aber sehr schade, wenn dafür die Ästhetik draufgeht. Ich glaube, es gibt viele hier in diesem Forum - inklusive meiner -, die sich sehr über ein herausragendes Gebäude gefreut hätten. Da war der bisherige Entwurf sehr vielversprechend.


    In Berlin gibt es ja einen gewissen Mangel an solchen Bauten, die der Stadt auch würdig sind.


    Bisher macht man ja eher die Erfahrung, daß sich die Verantwortlichen bei Stadt und Unternehmen nicht so großartig darum kümmern. Das sieht man für mich auch daran, daß man wie am Molkenmarkt lieber auf irgendwelche Straßenbahn-Subventionen spekuliert und dafür das Stadtbild opfert, statt klare ästhetische Maßstäbe zu haben. (Ein Beispiel wäre noch die Rathausbrücke.)


    Da fehlen einfach das Rückgrat und das Verantwortungsbewußtsein bei den Politikern.


    Bei allem Umweltbewußtsein muß man trotzdem klare Maßstäbe haben und darf andere wichtige Dinge dafür nicht unterbuttern.

    Mich nerven diese Buden auch. Man müßte zumindest klare zeitliche Leitlinien vorgeben, daß die Plätze auch lange genug in ihrem "eigentlichen" Zustand erkennbar sind und ihren Charakter entfalten können. Man müßte den Budenzauber auf bestimmte Zeiten im Jahr begrenzen.


    Da es hier allgemein um den Breitscheidplatz geht - was soll denn mit dem Europacenter passieren, wie es jemand in einem anderen Thread erwähnt hat? Irgendjemand meinte nach dem Atlas könnte das Europacenter in den Fokus der Planungen rücken. Ich halte das ja für schwer abreißbar und für stark identitätsstiftend. Meinetwegen kann man das in zwanzig Jahren verändern, aber man kann nicht die ganze City West auf einmal umkrempeln. Deshalb wäre mir auch eine größere Verweildauer zwischen Zoofenster und Atlas lieber gewesen, da das Schimmelpfenghaus schon sehr die Identität des Platzes bestimmte.


    Solche Veränderungsprozesse müssen meiner Meinung nach in humanen Bahnen verlaufen, sonst schneidet man sich selbst ins Fleisch. Solche Aspekte interessieren vielleicht manche Passanten wenig, aber man muß doch schon drauf achten, daß man den Charakter eines Platzes nicht beschädigt und zu viel Entfremdung erzeugt.

    Was mich wundert ist, dass es zum einen wahrhaftige Fürsprecher für diese Dinger zu geben scheint, unter dem Hinweis, dass es da noch viel schlimmere Platten in Berlin gebe (ist das ein Argument gegen deren Häßlichkeit?). Zum anderen, dass diese Art der Bebauung von manchen als passend für diesen Standort empfunden wird. Mit der Einstellung hätte man am Pariser Platz auch ruhig ein paar Doppelhaushälften hinstellen können.


    Ich glaube es gibt niemanden, der behauptet, das soll stehen bleiben, weil es häßlichere Platten gibt. Ich habe das Gefühl, daß manche Leute Beiträge nur sehr oberflächlich lesen und dann Argumente verzerren. Ich persönlich behaupte lediglich, daß es sehr viel häßlichere Platten gibt und daß es daher keinen dringenden Abrißbedarf gebe, allerdings meine ich das für die Westseite. Weg müssen diese Platten so oder so. Im Moment hat für mich die Westseite noch einen gewissen wert. Ästhetik hin oder her. Es gibt auch eine Ästhetik der sozialistischen Geschichte. Diese Architektur hat auch einen historischen Wert und kann viele Dinge veranschaulichen. Allerdings brauchen wir das in 20 Jahren nicht mehr.


    Der jetzt zu Debatte stehende Abriß ist ja recht überschaubar.


    @Arcadien: Bist du dir sicher mit dem Kanzlerpalais? Käme mir komisch vor. Vielleicht hast du die Assoziation wegen der Neuen Reichskanzlei. Aber es kann schon sein.

    Richard Neutra
    eigentlich, und eingedenk der großen tradition der wilhelmstraße als regierungsstraße... wäre hier der adäquate ort um ministerien anzusiedeln. es gibt ja noch mehr als die hälfte davon in bonn.


    Angesichts dieses Beitrages hatte ich gedacht, es geht mal wieder um die Westseite der Straße. Daher meine ablehnende Haltung gegenüber einem Abriß. Die Haltung gilt auch jetzt noch. Übrigens heißt es nicht "Reichskanzlerpalais", sondern schlicht Reichskanzlei.


    Also gegen den hier beschriebenen Abriß habe ich grundsätzlich nichts. Jetzt wird hoffentlich meine Haltung verständlich. Ich hatte nicht genau aufgepaßt, um welche Seite es sich noch mal handelte.


    Hier gibt es ja durchaus einige Leute, die das ähnlich sehen wie ich. Die Plattenbauten haben nur einen relativen Wert. Jeder, der meine Beiträge liest, weiß, daß ich fast sämtliche Ost-Plattenbauten als Makulatur betrachte. Entscheidend ist, wie man damit umgeht. Auch Makulatur kann für einige Jahre noch etwas bringen. Z.B. als Heimatgefühl, als Verhinderung zwar besserer Westarchitektur, die aber auch unter ihren Möglichkeiten bleibt.


    Das ist eben eine ganzheitliche und durchwachsene Angelegenheit. Die Platten auf der Westseite verdienen auf jeden Fall noch mindestens 10 Jahre Bestandsschutz.


    Zu dem von Bato verlinktem Entwurf.Keine Verschlechterung gegenüber dem Ist Zustand aber auch kein großer Wurf. IMHO steht der Entwurf für eine "Neue deutsche Langeweile".Wenigstens keine asymetrischen Fenstereihen.


    Dankeschön Kleist. Die Gegend hätte wohl etwas noch Besseres verdient.


    hier leben alte ehamals priveligierte ideologisch stramme SED-Rentner


    Unter anderem auch Günther Schabowski. Ich finde es ein bißchen peinlich, wie hier immer die SED-Karte geritten wird. Wer weiß, was diese Menschen jetzt für einen Status haben, wie sie jetzt denken. Ich finde das irgendwie unangebracht.


    Zitat von Necrokatz

    Echter Berliner: Ich habe selten so einen Schwachsinn gelesen, auch von dir nicht. Soll man sich deiner Meinung nach diese Platten als Bollwerk gegen die Architekten aus dem Westen denken? Wie soll man sich das vorstellen?


    Ich denke, mein Standpunkt ist klar. Woher kommt eigentlich dein heftiges und aggressives Auftreten bei DDR-Themen? Hat das biografische Gründe? Diesen Smalltalk bitte via PN führen. Für's Forum ist das uninteressant. Danke Bato

    mir fällt es sehr schwer, diesem Bau etwas abzugewinnen


    Mir auch. Dazu hätte man die untere Seite stärker kontrastieren müssen. Ich hätte mehr Fensterzwischenräume, also kleine "Säulen" geschaffen und die Bauhaus-Ästhetik weitergeführt, indem man auf diese komischen Bleche am Fenster verzichtet, also möglichst minimalistische Ästhetik.


    So was verstehe ich immer nicht. Ich bin Laie, aber diese ästhetischen Dinge ergeben sich doch von selbst. Der untere Teil ist zu charakterlos und hat zu wenig ästhetische Aussage.


    Oder bin ich da im Irrtum?

    Ostberlin - Wahnsinn

    Den Vorschlag mit den Ministerien finde ich sehr gut.


    Natürlich muß die jetzige Bebauung noch mindestens 10 Jahre so stehen bleiben, aus naheliegenden Gründen. Vor allem aber, weil ich nicht Verschandelung auf West-Niveau haben möchte. Die DDR-Bauten als Müll zu bezeichnen ist völlig absurd. Das sind noch die besten Plattenbauten, die Ostberlin zu bieten hat. Es ist dekadent, sie schnell abzureißen, und es besteht die Gefahr, daß dort Müll auf Westniveau hinkommt.


    Man sollte nicht nur hier warten, bis Berlin wieder stärker es selbst geworden ist und später die Qualität allgemein steigt. Die Plattenbauten auch anderswo haben vor allem den Sinn, Schlimmeres auf Westniveau zu verhindern. Ministerien wären eine tolle Sache. Natürlich auch noch anderes. Aber zumindest zum Teil eine Wiederherstellung der alten DNA.

    Ernst kommt die Treppe runter

    Jetzt muss nur noch die Kirche originalgetreu wiederaufgebaut werden...ach ja! Man müsste ja nur den Eiermann-Turm und den Wasserklops versetzen.


    Das ist doch nicht Dein Ernst. Tor, Turm, Tag und Kirche sind die Top 4 der Berliner Sehenswürdigkeiten.


    Jetzt bin ich mal richtig stolz auf mich, daß ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten so cool abgekürzt habe. Also der Tag ist natürlich der Reichstag. Jetzt braucht es nur noch... ah ich hab's schon, die Ruine heißt ja Zahn.


    Also Tor, Turm, Tag und Zahn (Hach!) sind das Wichtigste von Berlin. Das muß vielleicht woanders diskutiert werden, aber die Ruine muß so bleiben, wie sie ist.


    Der einzige Kritikpunkt sind der teilweise Abriß der Ruine nach '45 - das Kirchenschiff und der möglicherweise unnötige und depotenzierende Umbau mit den Eiermannbauten.


    Die etwas größere Originalruine ohne Eiermann wäre heute vielleicht noch weitaus besser und eindrucksvoller als die jetzige Situation. Schade eigentlich. Wie nach dem Mauerfall hatte man wenig Gespür für den "nachträglichen Sinn" eigentlicher Schandmale und ursprünglich verfluchter Bauten.

    Das ist ja Sozialismus 2.0. Für unsere schöne neue Konsumwelt werden wichtige Altbauten, die der Gegend noch etwas historische Verwurzelung gaben, abgerissen, statt diese zu integrieren und ein Stück weit sogar auszubauen. So entstehen viel interessantere Ensembles, wovon auch LP12 profitieren könnte.


    So wird unnötig die wenig verbliebene Identität Berlins zerstört.

    Ich finde den Abriß als solchen auch gut und freue mich über mehr Blockrand- und Altbaufeeling. Nur muß man eben immer die Entwicklung der Stadt als ganzes sehen. Je nach Situation kann dann auch der schönste Neubau problematisch sein, wenn die Mieten steigen und Alteingesessene verdrängt werden. Es muß eben alles in Maßen und sozialverträglich passieren. Das darf man nicht außer Acht lassen bei der Freude über "renaturierende" Architektur.


    Ich freue mich eigentlich auch über das Teil. Ich fahre da öfter vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite sind allerdings auch nicht sehr schmucke Nachkriegsbauten, zurückgesetzt mit Flachdach.


    Vielleicht kommt ja irgendwann eine Zeit, in der von staatlicher Seite preiswerte Mietwohnungen gebaut werden, die auch ästhetisch in Ordnung sind.


    Zitat von Backstein

    Nur verstehe ich nicht, dass manche das Bayerische Viertel so super finden. Wer es ruhig, bürgerlich und dennoch von den Gebäuden her schön und repräsentativ haben möchte, wird z. B. eher in Friedenau fündig. Aber das ist natürlich - wie so vieles - Geschmackssache.


    Es kommt eben auf die Ecke im BV an. Und dann ist Freidenau eben nicht sehr zentral und psychologisch recht weit draußen.

    ^ Ich verstehe (und teile) ja euren Ärger, aber irgendwo muss ja leider nun mal die Anlieferung, Garagenzufahrt und Lagerraum-Seite sein.


    Beim Alexa ist die "tote Seite" die zur Alexanderstraße.


    Vielleicht ist das Urteil zu hart. Ich kenne die Zweckmodalitäten nicht so. Aber vielleicht wäre tatsächlich mit mehr gutem Willen mehr drin gewesen trotz der Sachzwänge. Es wird ja nicht die Einfahrt kritisiert, sondern daß nahezu die ganze Kantseite trist ist.


    Ich finde beim Alexa übrigens auch die Südseite problematisch. Es gibt ja nirgendswo Öffnungen, wo man direkt in Geschäfte hinein kommt oder zumindest ein paar mehr Zugänge. Insgesamt sind da Chancen vertan worden, auch wenn ich den Bau als Ganzes gar nicht so schlimm finde, wie immer betont wird.

    ^^


    Kapier ich auch nicht. An sowas verzweifle ich immer. Die Kantstr. muß ja wieder richtig belebt werden. Warum man diese Chancen nicht nutzt. Das kapier ich beim besten Willen nicht. Das ist ja noch sträflicher als beim Alexa. Denn hier ist wenigstens eine vorhandene städtische Struktur.

    Mehr DNA wagen

    Wenn einem gar nichts mehr einfällt, buddelt man alte Keller wieder aus.Unsere Vorfahren werden sich dort nur aufgehalten haben,wenn es sein musste. Über die damalige Altstadt sagen diese Mauerreste so gut wie nichts aus.


    Ich sehe das genauso wie Tel33 und so habe ich es ja auch schon früher beschrieben. Das Ausbuddeln wird zu einem Mehr an Bewußtsein führen. Es entsteht ein Gefühl für das Alte, und das allgemeine Bewußtsein kann sich näher herantasten an die DNA dieses Gebiets.


    Das Gebiet wird auch interessanter, weil die Leere des Forums gemindert wird.


    Ich muß allerdings sagen, daß ich mir sowas nur als Übergang vorstellen kann. Das wäre sozusagen ideal als Promotion für eine zukünftige Bebauung. Man sollte dort für zehn Jahre oder mehr ein Freilichtmuseum einrichten. Das könnte man schön garnieren, sodaß auch tatsächlich ein neuer "Ort" entsteht. Nicht nur ein paar öde Keller, sondern eine ernsthafte Gestaltung mit einer schmückenden Umrandung und mit Informationssteinen am Boden und ein paar altertümlichen Bänken zum Hinsetzen und Auf-sich-wirken-lassen.


    Das würde die Gegend auch mehr beleben und spannender machen. Das könnte auch so bleiben, selbst wenn man das Viertel nicht bebaut. Es ist doch tatsächlich etwas schön Berlinerisches und Spannendes, wenn man solche Kontraste schafft. Man muß es nur schön ausgestalten und sich Mühe geben. Dann kann das eine richtige Attraktion werden.

    Pissen verboten!

    Immerhin kommt jetzt die Diskussion stärker in Gang, wie es weiter geht mit dem Rathausforum. Es wird wohl tatsächlich eine Art Kuddelmuddel. Hier mal ein bißchen, da mal ein bißchen. Dann noch der Neptunbrunnen.


    Also ich finde es eine Katastrophe, daß man in Berlin so wenig Bewußtsein hat für die Wertigkeit der Marienkirche und das Problem des Urinierens. Da würden doch für's erste schon Schilder ausreichen. Nach dem Motto: Diese Kirche ist 700 Jahre alt. Bitte pinkeln Sie woanders. Es gibt genug Möglichkeiten.


    Das hätte schon ein bißchen Peinlichkeitswirkung. Warum macht man da nichts und dann etwas Langfristiges? Ich frage mich auch, wie primitiv Leute sein müssen, die dort an die Kirche pinkeln. Ich habe ja nichts gegen prominentes Pinkeln. Das kann man meinetwegen auch auf dem Alexanderplatz, aber ausgerechnet an dieser Kirche. Es gibt ja umliegend auch noch genug Grün.


    Jedenfalls würden Schilder dort schon so einiges bewirken. Ich denke die Diskussion um das Kirchenumfeld ist der erste Schritt. Ich wäre an des Pfarrers Stelle auch erst mal gegen eine Bebauung. Darüber haben wir ja schon genug gesprochen. Eine baldige Bebauung würde eine Vergewaltigung des Areals bedeuten. Das muß erst langsam über Jahre ins Bewußtsein rutschen. Jetzt wäre eine Bebauung autistisch und unzeitgemäß. Auch wenn ich mich wiederhole: Das ist halt ein psychologischer Prozeß. Dieses Areal muß erst mal langsam im Bewußtsein wachsen. Man muß erst mal realisieren, was für ein Vermächtnis dort lagert. Der normale Berliner hat doch keine Ahnung davon. Eine Stadt wie Berlin wiederersteht meiner Meinung nach nach eigenen Gesetzen, nach eigenem Tempo.

    Da sind wohl zwei Fenster an der Brandwand, und das ist ein Nachkriegsbau, wenn ich es recht sehe.


    Da gibt's vielleicht rechtliche Hürden. Aber man müßte trotzdem versuchen, das befriedigend zu lösen. Das würde selbst ich schaffen, ohne fachliche Ausbildung. Scheinbar sind die Verantwortlichen eine Art Verwaltungsroboter, die sich um solche Feinheiten nicht kümmern.


    Da zahlt man halt irgendeine Entschädigung und schon hat man mehr Baufläche und das ganze Objekt würde besser zur Geltung kommen.

    das columbushaus ist und bleibt eine ikone der moderne in berlin! nirgendwo sonst hat man zu seiner zeit so fortschrittlich gebaut... und jetzt... schwelgt man hier (am potsdamer/leipziger platz) in zitatensammlungen der architekturgeschichte und baut bestenfalls auf kleinstadtniveau.
    schade schade.


    Eine "Ikone der Moderne" mag es ja sein. Nur ist da nicht mehr viel Ikone, wenn die ganze Stadt aus häufig minderwertiger moderner Architektur besteht. Das Columbushaus hatte seine Wirkung vor entsprechendem historischen Hintergrund und Umfeld. Heute wäre es recht langweilig.