Beiträge von TLpz_

    Thema "Umgestaltung Hauptbahnhofsumfeld" - Statt über eine sechsgleisige Haltestellenanlage am Hauptbahnhof wird gerade mal wieder über die MIV-Fahrstreifen zwischen Hauptbahnhof und Bimmel-Haltestelle diskutiert. Es gibt einen Antrag der CDU-Fraktion, einen korrigierenden Antrag der AfD-Fraktion und einen Verwaltungsstandpunkt. In einer Woche wird im Stadtrat darüber abgestimmt.

    https://ratsinformation.leipzi…DNR=2023192&refresh=false

    Zum Glück münden die Anträge der CDU zu Verkehrsthemen oft in rechtswidrigen Beschlüssen...

    Und "eigentlich" liegt es wohl klar auf der Hand, wer den ÖPNV zwar immer fordert, aber kaum was dazu gibt und öfters mal blockiert: das Dezernat für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig. Die LVB planen und planen, legen Ideen, Studien und Entwürfe vor. (...) ... egal, ob Erweiterung der Haltestelle Hauptbahnhof auf sieben Gleise, eine Verlegung der Haltestelle Hbf. Westseite in die Kurt-Schumacher-Straße und damit auch gleichzeitige Nutzung der Linien 10, 11 und 16 (Entlastung der Haltestelle Hauptbahnhof) oder das Thema Mockauer/Tauchaer Straße. (...) Die LVB reißen sich den Arsch auf, aber irgendwann haben sie auch die Faxen dicke und keinen Bock mehr, von der Stadt Leipzig permanent zurückgewiesen zu werden.


    DAvE LE, diese Darstellung ist leider etwas einseitig. Ganz so unschuldig sind die LVB da sicher auch nicht. Jahrelang hat man den gedeckelten Zuschuss der Stadt ohne Murren hingenommen, anstatt eine entsprechende Lobbyarbeit zu suchen. Viele der aktuellen Gleissanierungen sind Kombiprojekte von Stadt, LVB, Stadt- und Wasserwerke, da geht es nicht ohneeinander.


    Auch so etwas wie die Erweiterung der Haltestelle Hbf. geht nicht mal einfach so, hier müssen andere Verkehrsarten berücksichtigt und ggfs. umgelenkt werden. Das kostet auch die Stadt entsprechendes Geld. welches knapp und manchmal eben nicht verfügbar ist. Da muss man priorisieren, und da stehen Kitas und Schulen glücklicherweise etwas weiter oben in der Liste (schon aufgrund der gesetzlichen Verpflichtungen der Stadt). Letztendlich muss bei großen Bauprojekten auch immer der Stadtrat zustimmen. Da sind manchmal eben auch dem Dezernat 6 die Hände gebunden...


    Auch die LVB machen aus meiner Sicht in Ihrer Planung jede Menge Fehler. Das fängt bei der mangelhaften Verknüpfung mit den S-Bahn-Linien an, setzt sich über eine mangelhafte Struktur des Busnetzes fort und endet bei solch verhältnismäßig kleinen Netzerweiterungen wie einer Süd-Ost-Kurve am Augustusplatz.

    ^Streckennetz und Liniennetz dagegen geschrumpft

    Augenscheinlich mag das so sein, aber so sicher wäre ich mir da nicht. Beim Streckennetz (der Straßenbahn) denkt man schnell an die aufgelassenen Strecken der 22 in der H.-Liebmann- Str. und An der Tabaksmühle sowie die der 24 in der A.-Bebel-Str. Hinzu kommen noch kleinere Teilstücke (Anger-Crottendorf, Kohlgartenstr., Leutzsch und A.-Nitzsche-Str.). Vergessen werden aber schnell die Streckenerweiterungen zur Neuen Messe, über die Zwickauer Str. nach Lößnig sowie von Paunsdorf nach Heiterblick und Sommerfeld. Die Strecke nach Markkleeberg-West nimmt da m.E. eine Sonderstellung ein.


    Beim Busnetz könnte es durchaus sein, dass dieses, rein die Kilometer betrachtet, gewachsen sein dürfte. Immerhin wurden hier viele der stillgelegten Straßenbahnstrecken mit Busverkehr kompensiert.


    Das Liniennetz, was die reine Anzahl der Linien betrifft, mag zwar geschrumpft sein. Ist in der Betrachtung der Fahrleistungen allerdings irrelevant, denn in den 90er Jahren sind viele Linien eher im 20-Minuten-Takt gefahren. Auf dem Papier sind das zwar mehr Linien, allerdings auch nur die gleiche Anzahl an Fahrten pro Stunde wie heute...

    Im Endeffekt wird das Projekt in der Variante umgesetzt, in der jeweils zwei Spuren für Autos erhalten bleiben, und an Stellen mit nicht ausreichender Breite die Markierungen entfallen.


    Schönstes CDU-Sprech! 2 Spuren, die aber nicht als solche markiert werden, weil der Platz dafür fehlt. Die Stellen mit nicht ausreichender Breite sind übrigens von der Tabaksmühle bis zur Prendel- Allee. Also der komplette Baubereich...


    Ich glaube, dass alsbald nach der Fertigstellung stadtauswärts ein entsprechender Radstreifen markiert wird (werden muss). Hängt ein bisschen von der Schnelligkeit der deutschen Gerichte ab...

    Die gesamte Planung der St. Petersburger Straße wird im Prinzip dadurch definiert, das die Straßenbahn als eigener Gleiskörper verbleibt - was letztlich daran liegt, das es in den Verwaltungen üblich geworden ist, erst mal die Förderprogramme zu suchen, wo es richtig Zuschüsse gibt.


    Der ausschließliche eigene Bahnkörper ist im Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz als Bedingung für den Zuschuss schon seit längerem gestrichen worden.

    Wenngleich sie die Kosten möglicherweise nicht decken, so sind sie dennoch eine Mehreinnahme gegenüber dem Status quo. Und es wäre eine kleine Erleichterung für die hier Wohnenden, die ihr Auto irgendwo abstellen wollen.


    Sorry, aber du kapierst es nicht! Es sind keine Mehreinnahmen, es sind Mehrausgaben. Zumindest der reine Aufwand/Erlös aus den Anwohnerparkausweisen. Und für eine Straßenseite (d)einer Wohnstraße macht ein Anwohnerparken auch überhaupt keinen Sinn!

    Nuperus

    Dein Verständnis vom öffentlichen Dienst ist super!


    Natürlich wird für eine Straßenseite mehr Anwohnerparken kein zusätzliches Personal eingestellt. Es ging auch lediglich um deine Aussage, dass die Stadt mit Anwohnerparken Geld verdienen würde. Und da kann man anhand der Entgeltgruppe der Bearbeiter und einer angenommenen Zeitdauer sehr wohl abschätzen, dass 30,70 € nicht gewinnbringend sind. Unabhängig davon, ob die Infrastruktur dafür bereits vorhanden ist oder nicht. Die Kosten kann man auch gerne pro Verwaltungsakt herunter brechen.


    Natürlich kann der Prozess bei weitestgehender Automatisierung schneller von statten gehen, aber auch die gibt es eben nicht zum Nulltarif. Na ja, muss man halt auch nur ein bisschen länger drauf warten...

    Wo bei ich wirklich glaube, dass es dringendere Problemstraßen in Leipzig gibt.


    Das Problem in der Pfaffendorfer Straße liegt unter der Erde! Bitte auch immer mal daran denken. Es gibt mehr als den Straßenbelag und das was oben drauf fährt...

    Was so ja nicht stimmt. Oder hast du eine Quelle die ich so überhaupt nicht kenne? Anwohnerparken wir in den meisten Kommunen dazu genutzt die jeweiligen Gebiete oder auf generelle Straßeninstandhaltung genutzt.


    Ich wüsste jetzt auch nicht welche Kosten der Gebühr gegenüberstehen sollten um das zu einem negativen Ergebnis zu führen. Die digitale Marke? Die Straßenschilder oder sowieso stattfindenden Kontrollen?


    Leipzig verlangt aktuell für das Anwohnerparken 30,70 € für die Ersterteilung und die jährliche Verlängerung. Letztere ist erforderlich um zu prüfen, ob der Begünstigte noch im Gebiet wohnt.


    Wenn man annimmt, dass ein Bearbeiter vielleicht 20- 30 Minuten mit dem Vorgang beschäftigt ist und die Entgeltgruppen des TVÖD gegenüber legt (der zuständige Bearbeiter dürfte zwischen E5 und E8 liegen), sollte man recht schnell erkennen, dass allein Lohn + AG- Anteile in diesem Bereich liegen.

    ^^Ich glaube das ist so ein bisschen das Dilemma der S-Bahn Mitteldeutschland. Leipzig selbst ist viel zu klein für ein richtiges eigenständiges S-Bahn-Netz, einen Speckgürtel a la München oder Frankfurt gibt es nicht und die Lage der Infrastruktur innerhalb der Stadt ist auch nicht zwingend optimal. Ohne die Einbindung des Regionalverkehrs wäre ein Citytunnel nie realistisch geworden, ohne Citytunnel hätten wir nicht mal das, was wir heute haben. Dieses Dilemma sieht man bei den Takten, bei den Fahrzeugen und auch bei den Zielbahnhöfen. Defacto haben wir ein Regionalbahnnetz mit einer gemeinsamen Stammstrecke.


    Unter den Prämissen muss man auch die Zieldestinationen sehen. Ob es Hoyerswerda oder Plauen sein muss, darüber lässt sich streiten. Ein reines S-Bahn-Netz im Raum Leipzig müsste rein theoretisch in Taucha, maximal in Eilenburg, enden. Von daher ist schon Torgau recht weit draußen. Wenn aber Falkenberg vertretbar angeschlossen werden kann und dort entsprechende Umsteiger in Richtung Leipzig generiert werden, sollte man das nicht außer acht lassen (ergo die Bahn nutzenden Pendler nicht in den Ar**h treten).

    ^was zu konkretisieren wäre. Die Infrastruktur in der Verwaltung ist bereits vorhanden, welche horrenden Kosten sollte es denn zusätzlich geben? Für einen Straßenzug braucht es sicher auch nicht mehr Personal.


    Ein Straßenzug zum Anwohnerparken zu machen ist aber keine Lösung für ein Gebiet! Kosten sind schon alleine das Aufstellen entsprechender Schilder. Hinzu kommen die dann zusätzlichen Anträge, die bearbeitet und geprüft werden müssen. Und da kann man auch einen Geldwert pro Antrag festsetzen, bei einer entsprechenden Anzahl zusätzlicher Anträge wird auch weiteres Personal benötigt. Aber ja, der Autoverkehr kostet ja nix...

    Warum führt man kein Anwohnerparken ein? Damit nähme die Stadt Geld ein und könnte diese der Sicherheit von Radfahrern zugute kommen lassen.


    Toller Irrglaube! Mit den paar lächerlichen Euro für das Anwohnerparken verdient die Stadt kein Geld. Macht vielmehr Miese, weil der Verwaltungsaufwand deutlich höher ist. Und wenn man die Kosten erhöht, ist man wieder beim Beitrag von KSN368...

    Auch Akustik und Mensa rechtfertigen doch, erst recht in diesen Zeiten, keinen 200 Millionen-Bau.


    Es ist schon ein baulicher Akt, solche alten Gebäude IT- tauglich zu bekommen. Akustik ist nochmal etwas aufwändiger. Als Jugendlicher wollte man ja gerne Eier- Pappen an die Wände kleben, vielleicht reicht das auch hier?


    Aber vielleicht ist auch eine 200-Millionen- Sanierung besser, inklusive der dann trotzdem noch höheren Kosten die durch die dezentralen Standorte verursacht werden?


    Ob eine Musikschule überhaupt eine Mensa benötigt, zumal in der Innenstadt, wo ja nun wirklich keiner verhungert? Dann lieber den Angestellten ein paar Euro mehr zahlen.


    Es gibt schon einen Unterschied zwischen Mensa und Imbissbuden in der City. Mit der Argumentation könnte man auch die Mensa der Uni oder die (immerhin öffentliche) Kantine im Neuen Rathaus in Frage stellen. Zumal hier z. Bsp. Synergieeffekte mit der VHS greifen. Den Angestellten einfach mehr Lohn zahlen geht wegen der Bindung an den TVÖD nicht. Und außerdem haben die Besucher der Musikschule (und der VHS) davon nicht wirklich was...


    Dass man ein neues Gebäude braucht, damit die zu wenigen Mitarbeiter die zu hohen Lasten besser untereinander verteilen, statt einfach mehr Mitarbeiter einzustellen, überzeugt mich nun gar nicht.


    Wenn ich mehr Leute einstelle benötige ich Platz. Der im bisherigen Gebäude scheinbar nicht mehr vorhanden ist. Und nun?

    Die planmäßige Fahrzeit Leipzig-Frankfurt beträgt derzeit ca. drei Stunden, nach München auch (zugegeben nicht bis zum Flughafen). Da ist man doch heute schon kaum schneller mit dem Flugzeug, wenn man Check-In-Zeiten und Anreise mit einbezieht. Und selbst wenn das 1-2 Stunden ausmacht, fällt das besonders für längere Reisen, bei denen FRA oder MUC zum Umsteigen benutzt wird, kaum ins Gewicht.


    Insbesondere bei Langstreckenflügen über Frankfurt hinaus ist ein Check-In auf einem Zubringerflughafen schon eine enorme Zeitersparnis. Eine Fahrt nach FRA oder MUC ist da zeitlich deutlich aufwändiger, zumal meist eine zusätzliche Übernachtung erforderlich ist. Ungünstiger für Passagiere wird es auch bei Verspätungen. Die Lufthansa wird es kaum interessieren, wenn die DB aus Richtung ausfällt oder zu spät kommt. Verpasse ich aber den Anschlussflug, werde ich recht einfach umgebucht.

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    Und auch unter diesem Punkt ist die Prüfung genau richtig. Es gibt Fraktionen die warten jetzt ab und verweisen auf den 2. City-Tunnel beim ÖPNV-Ausbau. Wird dann durch Experten festgestellt, dass es nicht annähernd in einem Kosten-Nutzen-Verhältnis ist, dann müssen sich auch diese Fraktionen über andere Lösungen Gedanken machen. Selbst wenn das die Fraktionen weiter wollen, man wird nicht die nötige Förderung von Land, Bund und EU bekommen.

    Sorry PeterL, du fällst hier leider auf die Auto- Ideologie der CDU herein. Der 2. Citytunnel wird durch die CDU nur ins Spiel gebracht, damit andere ÖPNV- Projekte nicht deren geliebten Autos in die Quere kommen. Dadurch werden diese maximal verzögert. Vielleicht hofft die CDU ja, bei der nächsten Stadtratswahl eine Mehrheit zu bekommen, um solche Projekte ganz beerdigen zu können. Dann kommt der 2. Citytunnel trotzdem nicht und irgendwann stehen dann alle im Stau. Den (sinnvolle) Lösungen für die Verkehrsproblematiken kommen von diesen Fraktionen nicht. Mehr rückwärtsgewandt geht nicht mehr.


    Die Voraussetzungen für einen 2. Citytunnel sind aktuell finanziell und verkehrlich absolut nicht gegeben. Das erkennt man mit etwas klarem Verstand, da benötigt man keine Prüfung die mindestens einen 5-stelligen Betrag verschwendet.

    Nochmal, auch ich habe Zweifel, ob das am Ende im Verhältnis steht, aber das ergebnisoffen zu prüfen, ist doch erstmal der richtige Weg.


    Jein. Den erstens ist es nicht ergebnisoffen wie C.S. schrieb, und zweitens kostet auch die Prüfung Zeit, Geld und personelle Ressourcen. Das ist genauso hirnrissig, wie bereits geprüfte und festgestellte Sachverhalte erneut prüfen zu lassen, weil einem das Ergebnis aus ideologischen Gründen nicht passt.


    Es gibt Ideen bei denen sieht man auf den ersten Blick, das diese nicht funktionieren. Dazu gehören ein 2. Citytunnel, eine Seilbahn vom Hbf. Bahnstei13 zum Zoo, die Tieferlegung der Straße vor dem Hauptbahnhof oder das Versetzen der Hecke am Völkerschlachtdenkmal und des Zauns des Südfriedhofs.

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    Nun ja, es gibt so Ideen da kann man in Zusammenhang mit anderen Projekten (hier z. Bsp. den Kosten des Citytunnel I) und der aktuellen Baupreisentwicklung schon Abschätzungen vornehmen. Man sollte sich auch vor Augen halten, was der Bau eines solchen Tunnels für weitere ÖPNV- Projekte in Leipzig und Sachsen bedeutet.


    Der Citytunnel I ist sinnvoll. Trotzdem wurden selbst bei diesem bereits aus Kostengründen verschiedene Elemente weggelassen (Röhren für Fernverkehr, Weichenverbindungen in Richtung Norden) oder in die Berechnung zum NKF hinzugenommen, die so verkehrlich nicht umgesetzt werden bzw. nie umgesetzt werden sollten (RE50 durch Tunnel).


    Du schreibst ja selbst schon, dass ein 2. Tunnel Milliarden verschlingen würde und einen geringeren Mehrwert hätte. Aktuell gibt es realistischerweise keinen Mehrwert. Was nicht heißt, das es irgendwann ind er ZUkunft vielleicht einmal einen verkehrlichen Nutzen für einen 2. Tunnel geben kann.


    Und Erweiterungsideen für das Straßenbahnnetz gibt es zuhauf, diese wären deutlich kostengünstiger umzusetzen.

    Hätte man 2021/2022 mit der Ausschreibung für die oberirdischen Teile begonnen, hätte man entweder längst einen Dienstleister an Bord und wäre mitten in der Erstellung oder man wäre zumindest vor die Lage gekommen und hätte früher auf die Nichtverfügbarkeit geeigneter Anbieter reagieren können.


    Das ist unrealistisch. Kein Dienstleister hätte 2021/2022 an einer Ausschreibung teilgenommen, in der erst 2025 ein Baubeginn vorgesehen wäre. Das kann man gar nicht seriös kalkulieren.

    Die Entscheidung für die Beibehaltung von 4 Spuren auf der Prager Straße finde ich übrigens richtig.

    Da tut es mir leid, Sie enttäuschen zu müssen. Die Prager Straße wird nicht vierspurig bleiben. Von der Nebelkerze der CDU lassen sich scheinbar viele blenden...