Beiträge von alexsb73

    Unsinniges Vollzitat des Vorposts gelöscht.


    ^ Was ist denn Ihr Problem? Selten so einen Unsinn gelesen, zu viel schlechte Filme geschaut? Also erstens ist Berlin nicht für viele Drogentote bekannt und zweitens das auf die Ebene zu heben ist boshaft und bewusst einseitig nur um die eigene Position zu stärken.

    Richtig ist, dass der Mercedes Platz, wie schon tausend mal argumentiert, in jeder amerikanischen Stadt besser gebaut wurde und an Beliebigkeit nicht zu übertreffen. Das in einem Kiez der einst für Urbanität und Subkultur stand und steht, der maximale Kontrast. Wenn man natürlich auf dem Dorf wohnt irgendwo in der Umgebung von Berlin und sich nie in Friedrichshain aufgehalten hat, der wird das natürlich nicht vestehen und auch solche sorry dümmlichen Vergleiche ziehen.

    Nehmen wir mal den Unsinn raus, bleibt - die Architektur ist langweilig und hat Industrie- und Bürobau-Charakter und der Stadtraum ist so gut wie Tod weil dort keine Menschen lang laufen - es sei denn man beschränkt sich auf den Mercedes-Platz. Die Ausnahmen wie das Steam, Max- und Moritz sowie hoffentlich das Edge sind bereits davon in vielen Beiträgen immer wieder abgehoben worden. Ausserdem ist das ganze doch mehr oder weniger ein Riesen- Büro Areal insofern dürfte doch der Vergleich niemanden stören.

    Es bleibt dabei, der Platz ist beliebig und langweilig, kein einziger Tourist aus Rom, Barcelona oder Paris wird sich an den wundervollen Mercedes Platz erinnern, aber wer dort auf eine Sportveranstaltung oder ein Konzert geht, der freut sich das man dort auch gleich ein wenig vorher, was Essen kann und die Wasserspiele und die Displays machen es etwas bunter. Per Se also nicht schlecht aber der Platz hat mit Berlin so viel zu tun, wie Friedrichshain mit Phoenix Arizona.

    Ach und Eines noch - Berlin hätte Individualität und Qualität nötig - diese Verbindung fehlt mir in der modernen Architektur völlig. Identitätsstiftende Architektur, die zu Berlin passt, gibt es, ist aber ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bsp. Berliner Stil von Patzschke oder Tchoban & Voss, die hier und da wenigstens individuelle moderne Gebäude entwerfen...

    (P.S.: Dass wir in Deutschland in bestimmten Teilen der Bevölkerung eine teils alberne Verherrlichung der USA und alles, was dort entsteht, existiert, erklärt vielleicht die Faszination für die Plätze dieser Art und der Idee dahinter (ein bisschen Bling Bling geht immer) - letztlich kann man dort endlich in ein Kino gehen, das es bereits 1000x woanders gibt und endlich einen Burger essen, den es in jeder Großstadt in Deutschland gibt...fällt da nichts auf? Das ist das Konzept USA - Individualität Fehlanzeige)

    ^Selbst wenn diese wieder dort aufgestellt werden, würde die Wippe die Gesamtwirkung zerstören.

    Bähm - nur das bloß keine Euphorie entsteht. In Deutschland gibt es immer Einen, der sicher alles Scheiße findet was man vorher besprochen hat.
    Die Wippe sehe ich übrigens mit großer Spannung entgegen, weil hier Material und somit Farbgebung sowie Formen und auch Gestaltung des Platzes rund herum einen großen Einfluss auf das Gelingen haben werden.

    Das man ästhetisch das Reiterstandbild bevorzugt ist für mich nachvollziehbar, aber aus heutiger Sicht will ich noch einmal betonen, wir sind in Deutschland und unsere Geschichte auch deshalb so viel weiter gekommen, weil wir nicht an alten Führungsbildern hängen, bei denen große Könige und Patriarchen für Ihre Feldzüge gefeiert werden. Also Reiterstandbild wäre schön als Original, so kann ich mit der Wippe gut leben und hoffe sehr auf eine spannende und innovative Lösung.

    Denn eines wäre doch in Deutschland auch mal schön, wenn wir in Sachen Architektur mal für etwas "innovatives" stehen würden und die Wippe hat zumindest was das anbelangt, die Nase vorn.

    Wow super schön. Potsdam ist schon jetzt eine Perle, in Deutschland sowieso, ich bin erstaunt wie viel Mühe sich hier in die Gestaltung und Wiederbelebung historischer Gebäude gegeben wird und sehr häufig oder sogar meistens in ausgesprochen hoher Qualität und mit - und das findei ich für deutsche Verhältnisse erstaunlich - mit gutem Auge für das Umfeld des Gebäudes, mit schönen Grünanlagen. Man achtet auf Aufenthaltsqualität und das ist, was ich oft vermisse, insbesondere bei der Entwicklung moderner, neuer Stadträume.

    Baugemeinschaft Behlertstraße (Am Palais Lichtenau 4-8)

    Zuletzt hier


    Unmittelbar südlich des zuvor gezeigten Kurfürstenstifts befindet sich diese längst fertiggestellte Wohnanlage. Unspektakulär, aber ganz ok:

    Ich finds immer wieder schön, wie sehr doch die subjektiven Meinungen auseinandergehen. Ich finde die Bauten sehr wertig, individuell gestaltet, Architektur-Anspruch erkennbar und selbst die Backsteinoptik wirkt in seiner Konsequenz so nicht aufgesetzt oder "künstlich", sondern wirkt harmonisch. Auch die hohen Fenster und die zurückgesetzten Fassaden, alles andere als "Standard". Sehr schön geworden, aus meiner Betrachtung.

    Nicht böse sein, aber meine süffisante Art zu antworten, hatte damit zu tun das Sie keine Meinung geäußert haben. Es gibt erstens kein Allerweltsklassizismus, was soll das bitte bedeuten? Ist das als Abwertung zu verstehen, ist es also schlecht oder durchschnittlich?


    Diese Einordnung hilft halt niemanden. Warum schreiben Sie nicht einfach. Ich finds doof. Oder gefällt mir nicht.

    Gleiches Statement, gleichermaßen in einem Architekturforum häufig formuliert und naja eben nicht sonderlich ergiebig. Mir gefällt vieles nicht. Die Frage ist, ist dieser Bau in seiner Stil, seiner Bauweise, den verwendeten Materialien, der Gliederung, den Farben oder wenigstens hätte man hier und da mal einen Verweis auf die Umgebung geben können und deshalb nicht passfähig.

    Grundsätzlich kommt der Bau erst einmal sehr fertig daher, daß kann ich für 60% der Bauten die gezeigt werden ausschließen. Insofern ist die Meinung nicht nur subjektiv sondern eben nichtssagend. Evtl. für Sie jetzt besser verständlich??

    Kein Angriff nur meine Bitte evtl. auch mal sowas wie eine Art Begründung zu schreiben.

    Ich finde die alte Architektur ist kein Barock wo man mit der Idee einer Reminiszenz kaum umsetzen kann, da so aufwendig und kaum die Möglichkeit gegeben ist sich daran anzulehnen ohne Kitschig zu wirken. Hier hat man aber einen recht "kühlen" 20ér Jahre Schick - wo viele Elemente problemlos in eine "modernere Zeit" transportiert werden könnten, ehrlich gesagt sind die 20ér Jahre als Motto nun wirklich keine neue Ideen bei Kaufhäusern in Berlin, gut umgesetzt habe ich das aber noch nirgends gesehen, hier hätte sich das punktuell total angeboten, wie ich finde.

    Auch hier besticht die Individualität der Bauten, die dennoch erstklassig als Ensemble funktionieren und damit das benachbarte Forum Museumsinsel zitieren.

    Kurze Rückfrage: Von welcher Individualität - ausgenommen dem Oro - reden wir hier? Das Gebäude - heißt es Scale besticht durch die Charme eines 70ér Jahre Bürobaus der langweiligsten Sorte, der Eingang zur Friedrichstraße will ich mal als total "unpassend" für die Gegend bezeichnen - vorsichtig ausgedrückt, versucht man hier wieder - wie schon so oft in Berlin "Solitär" an "Solitär" zu stellen ohne Zusammenhang mit dem Bebauung bisher. Finde ich ein Kardinalsfehler in der Bebauung in Berlin. Bestehende Architektur wird hier auf der Oranienburger Straße gerade mal am Tacheles "Integriert" - aber eher um dann den größtmöglichen Gegensatz zu haben.

    Ja die Bebauung ist divers. Diversität hat aber mit Individualität nichts zu tun. Insofern ist die Bebauung maximal Divers. Qualitativ auf dem Niveau der 90ér Jahre - wie ich schon mal schrieb, in Leipzig und auch in Berlin stehen Passagen die wesentlich "moderner", "individueller" und auch "hochwertiger" daherkommen. Zugegeben "NUR eine Zwischenstand" - will gerne positiv überrascht werden, wenn dann alles fertig ist und die Läden eingezogen sind. Meine Grundbefürchtung. Dunkel, windig, kühl und da wir nicht in Spanien sind, wird dann auch die Aufenthaltsqualität in der Passage gering sein und damit keine Cafés und Gastronomie die maximal nach "innen" gerichtet sein wird. Wir werden sehen.


    Für mich alles in Allem, mit kleinen Ausnahmen oder Lichtblicken an dieser Stelle eine vertane Chance...Was hätte man hier für tolle Bezüge zu vergangenen Zeiten aufbauen können ohne jetzt gleich historisierend zu sein. Wenigstens hier und da den Versuch unternehmen können die Passage dieaw kühle, technische Bauweise eine farbliche und verspielte Fassadenelemente evlt. aus den 20érn einbinden zu können - als Reminiszenz an das Tacheles und die Passagen dort, damals. Da ist mir insbesondere der Eingang an der Friedrichstraße ein Dorn im Auge - sowas von unpassend für diese Straße - ich finde das fast schon geschmacklos. Da ist ja der schwarze Turm gegenüber dem Admiralspalast, dagegen eine architektonische Perle. Nein, damit kann ich mich nicht anfreunden.

    Jetzt mal im Ernst, wie kann man diese Sanierung als Solide bezeichnen. Das sieht doch aus, wie ein Möchtegern-historisierende Fassade, nachgebaut und billig - nichts zu tun mit dem Bau vorher was das ursprüngliche Gebäude repräsentierte. Hier wurde zurecht von "Wärme" im Sinne von "Stil" gesprochen. Das sieht doch jetzt total technisch aus, wie der Versuch ein Bürobau historisierend darzustellen - also unfassbar wie man eine Stadt so verhunzen kann.


    Der vorherige Zustand ist ja kein Maßstab - das Haus war ja total runtergekommen, hätte man das Gelb durch Beige-töne oder einen anderen warmen Ton ersetzt und dabei die Betonung der Elemente aufgenommen, wäre alles gut gewesen... Alleine schon das Weiß - muss ich Kotzen. Da kann ich mich so aufregen. Kalt, Spießig, Kleinbürgerlich, hat nichts mit der Idee der Ursprungsarchitektur zu tun...

    Auch hier wird jetzt wieder von einem Extrem ins nächste gewechselt. Ich hätte keinen Anspruch ist eine kleine Nickligkeit, die Sie sich sparen können. Sie können sehr gut ablesen, sofern man will, was ich meinte.

    Das Gebiet ist als Wissenschaftstandort gekennzeichnet und ist ein typisches Industriegebiet wie wir es vielfach in Deutschland haben, ich bin dort vor 4 Jahren beruflich öfters gewesen, also ich weiß nicht wie man anders ein Industriegebiet beschreibt, als das was man in Adlershof sieht. Selbstverständlich ist anspruchsvolle Architektur bitte immer und überall umzusetzen. Bitte mit Brunnen und schönen Aussenanlagen und bitte abwechslungsreicher als das was man dort geboten bekommt. Gibt es hier jemanden im Forum der das bestreiten würde?

    Zur Realität gehört aber, das Adlershof seit Jahren keine anspruchsvolle Architektur hervorbringt und für mich am Rande von Berlin nie den Anschein gemacht hätte, als sollte hier etwas anderes entstehen sollen, als ein übliches Industriegebiet. Fahrt einfach mal hin und man kann gar keinen anderen Eindruck haben. Wenn ich jetzt an Industriegebiete oder Präzise Wissenschaftsstandorte denke, dann hier den großen Anspruch zu formulieren, halte ich schlicht für etwas "realitätsfremd" zumal man gerade an diesem Standort vermutlich keiner mehr auf die Idee käme dort einem hier angedeuteten Anspruch genügen zu müssen.

    Belehrt mich eines besseren und zeigt mir die anspruchsvolle Industriearchitektur von der hier geredet wird,. Ich hingegen bin schon froh, wenn diese Art der Architektur nicht in der Mitte Berlins gebaut wird und da bin ich deutlich kritischer als hier an einem sich befindenden Randbezirk Wissenschaftsstandort und Industriegebiet !

    Ach herrje, jetzt wird's aber komisch. Das ist ja ein reines Industriegebiet, was für eine Architektur hättet Ihr denn dort erwartet? Also wirklich, bei allem Anspruch, wenn Adlershof am Hauptbahnhof liegen würde, ok - keine Frage - das wäre dann wirklich grauenhaft und indiskutabel. Aber Adlershof, da wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen man müsste dort "anspruchsvolle" oder wirkungsvolle Architektur umsetzen.

    Auch ich habe gestern bei herrlichen Sonnenwetter eine Aufnahme vom Haupttelegraphenamt beizutragen. Ich finde die Farben wirken bei Sonneneinfall sehr dezent, damit entsteht nicht der Eindruck einer "Renovierung", sondern man könnte in Zukunft nach Fertigstellung meinen, dass Gebäude sei schon lange so an dieser Stelle zu bewundern. Finde ich wirklich gelungen.


    https://share.icloud.com/photo…yvDZO2VBYKvo9GLu4A#Berlin


    Komisch das Bild wird hier nicht angezeigt

    Mir ist bei allem aus meiner Sicht wichtigen Auseinandersetzung zum Wiederaufbau eines solchen Projektes trotzdem auf anderer Ebene Angst und Bange um unsere Gesellschaft. Wie können wir auf Basis der schon umfassenden Regelungen in Sachen Baurecht und auch Vergabeverfahren (die richtig, weil demokratisch und Korruption verhindern) eigentlich zukünftig Entscheidungen treffen wenn...
    1. Anscheinend verlernt wurde was Diskurs im demokratischen Entscheidungsprozess bedeutet, nämlich das am Ende eine Entscheidung steht die von allen gestützt wird, weil demokratisch entschieden, ABER EBEN NICHT in 100% Übereinstimmung getroffen werden KANN.

    Mich stört also keinesfalls eine Auseinandersetzung um die beste Lösung, aber mich stört gewaltig die Art und Weise wie mit demokratischen und abgewogenen Entscheidungen - manchmal kann ich damit gut leben, manchmal weniger - im Nachhinein noch versucht wird die Entscheidung zu kippen oder zu beeinflussen.

    Sorry für den kleinen Ausflug in die Politik, aber das fällt mir gerade bei Entscheidungen auf, wenn es um Stadtentwicklung geht.


    Nun zum Projekt.

    Richtig ist das das Rechenzentrum als Gebäude an Hässlichkeit kaum zu überbieten ist, gleichzeitig scheint in den von mir überflogenen Begründungen pro Bau des Kirchenschiffs und Abriss des Rechenzentrums zumindest 2 Argumente nicht im Mittelpunkt der Betrachtung zu stehen:

    1. Das Rechenzentrum wird wohl intensiv von Kulturschaffenden genutzt. Das ist also kein Leerstehender ungenutzter Bau, sondern ist lebendig und bietet wohlmöglich günstigen Schaffensraum für Künstler. Der Mensch im Mittelpunkt politischer Entscheidungen fällt mir dazu ein.

    2. Die Vereinbarkeit von Brandschutz Planungs- und Eigentumsrecht hatten die Befürworter des Abrisses wohl lange mit falschen Karten gespielt, indem gesagt wurde, daß sei nicht vereinbar.

    Aus meiner Sicht als Aussenstehender wäre ein Wiederaufbau des Kirchenschiffs ästhetisch gesehen zu befürworten, da aber wie ich finde die aktuelle Nutzung und zukünftige Nutzung ein wesentliches Argument ist, sehe ich besonders das fehlende Nutzungskonzept des Kirchenschiffs als Argumentationsproblem.

    Der für mich schönste Kompromiss wäre natürlich eine subventionierte Vermietung eines an das Kirchenschiff angelehnte Wiederherstellung und Nutzung durch die Künstler und Kulturschaffenden die jetzt das Rechenzentrum nutzen. Aber das kostet eben und diese Kosten muss eine Gemeinde tragen. Das ist dann wieder unser aller Geld und damit wird in diesem Land doch meistens verantwortungsvoll umgegangen und deshalb wird nicht nur abgewogen zwischen "schön" und "hässlich" sondern zum Glück weitere Perspektiven wie: Nutzungskonzept, Wiederaufbau, Kosten und Zukunftsfähigkeit und dazu gehört auch ein Konzept was jetzt die Kulturschaffenden und Ihre Interessen berücksichtigt (Ich halte Kultur für einen DER Säulen unserer Demokratie) UND JA das Rechenzentrum kann möglicherweise wenn die Nutzung anders organisiert werden kann zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt werden.







    Ja, soetwas Verspieltes / Verschnörkeltes hätte ich in Berlin auch gerne wieder.
    "Wieder" ???
    Ja, das hat es durchaus in Berlin schon gegeben, auch in der "Tacheles-Passage".
    Aber was würden unsere KreuzHainer Kapitalismus-Kritiker wohl dazu sagen, wenn die schon beim straffen Karstadt am Hermannsplatz derart ausflippen? 8o

    Oh ha - Kapitalismus-Kritiker. Wieder so ein Schlachtwort und nächste Schublade. Dieser Tage ja so beliebt, alles schnell ganz ohne vernünftige Argumentation vom Tisch wischen zu können, dann müsste man ja die eigene Position hinterfragen 8o

    Der Gegensatz den Du hier versuchst aufzumachen ist ein ziemlich fieser Versuch Kapitalismus so hinzustellen, als sei der für gute Architektur verantwortlich. Das genau Gegenteil ist der Fall. Muss ich jetzt noch den Begriff der Renditearchitektur verwenden ? Muss ich wirklich thematisieren das gerade die Renditesucht dazu führt das wir entweder Luxuswohnungen bekommen oder eben Kaufhausarchitektur - beides bringt Geld, alles andere rechnet sich erst viele Jahre später. Langfristige Investitionsgüter vs. kurzfristige und schnelle Rendite - alls das spielt hier mit rein und das gehört ordentlich betrachtet und das Karstadt am Hermannsplatz ist ein imposantes Gebäude bei dem man sich aber fragen muss, wie sich die Investition rechnen kann und wer das am Ende zahlt.

    Aber vollkommen richtig Reinhard, ein Großteil der Tacheles-Passage ist eher billige Kaufhaus-Architektur als der Versuch eine individuelles, einmaliges Ensemble zu schaffen, ohne den Altbestand wäre das eine durchschnittliche Einkaufspassage geworden!

    Also die Argumentation finde ich so abwegig wie falsch. Das erinnert mich so an Arbeiten 1.0 aus Sicht eines Beamten. Nach dem Motto:"hauptsache es wurde etwas gearbeitet, mir könne auch nur schaffe" - Nein Leute wirklich - da sind wir weiter...in diesem Fall ist es nicht die Hauptsache das das Brachland nun bebaut wurde, sondern die Qualität der Bebauung sowie der NUTZEN stehen nunmal eindeutig über der hier getroffenen quantitativen Aussage.

    DENN eines ist doch hier wieder deutlich geworden, man versucht aus Berlin ein Ramschladen zu machen, ja ja ein bisschen Schicker als der Tante-Emma-Laden sind die Dinger ABER eben null individuell und massenware. Dem Standort nicht angemessen und wird niemanden nach Berlin locken...Diese Passage steht in Leipzig bereits besser umgesetzt und dort hat man seit Jahren keine neue Passage mehr gebaut.
    Das ist echt zu wenig Freunde - und das Ökoquartier in diesen Zeiten als Träumerei zu bezeichnen KANN ja nur von jemanden kommen der nicht in der Lage ist über bestehende Investitionsarchitektur hinaus zu denken und das ist natürlich in unseren Zeiten echt zu wenig. Wenn ich Ökoquartier schon lese dann weiß ich ja genau wessen Geistes Kind hier schreibt. Ökoquartier - was soll das überhaupt darstellen. Wenn es in Richtung Holzmarkt geht, ja warum sollte das nicht passen, oder denken wir an das höchste Holzwohnhaus das demnächst ja auch in Berlin entstehen soll, ist das dann auch ein Ökoquartier oder was?

    Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob Menschen nur noch in Schubladen denken um sich bloß nicht mit "Veränderung und Innovation" beschäftigen zu müssen.

    Das erinnert mich so an die Autoindustrie wo jetzt ein BMW auf die Straße kommt der irgendwie 150 KM weit mit Elektroantrieb kommt, das ist nicht State of the Art - das ist nicht das was man von BWM erwarten würde.

    Übersetzt an diesen Standort. Zu wenig visionär, zu wenig anknüpfend an diesen besonderen Ort der über 10 Jahre Besucher aus aller Welt nach Berlin gelockt hat, großartigen Künstlern eine Basis bot - die Besucher aus aller Welt sind ins Tacheles gegangen um diese Subkultur zu sehen die überall sonst verschwunden ist. Jetzt zieht Berlin gleich und hier im Forum jubelt man endlich dem Mainstream und der totalen Beliebigkeit entgegen.

    Das wiederum zeigt das wir in Berlin und in Deutschland das Kleinbürgertum immer noch am besten beherrschen - Juhuuu endlich eine Einkaufspassage mit überteuerten Luxuswohnungen. Na schön aber wir können uns dann wenigstens daran erfreuen das auch die letzte originelle Kneipe mit renoviert wird, sicherlich in schönem weiß gestrichen. Meine Güte, es wird Zeit das ich wieder Urlaub in Frankreich mache, da gibts wenigstens ein paar originelle Restaurants und Kultur die dann wenigstens irgendetwas mit dem Ort zu tun hat in dem die Menschen leben.

    Glückwunsch an die Befürworter für so viel Mut und visionäres und damit einen guten Start in 2022. Oder doch 1985 ?


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

    ^Also mal ehrlich - aus meiner Sicht bringst du hier einige Dinge durcheinander.


    1. Architektur & Berlin: Was hatte denn die Architektur der Gründerzeit mit Berlin zu tun? Nüscht. Man hat frei nach Lust und Laune von überall her kopiert, hauptsache es hat sich gut verkaufen lassen, an die damaligen neu-reichen "Start-up" Familien.

    Es geht darum das man in Berlin sich an bestehende Architektur-Stile der Stadt anlehnen kann, optimalerweise ein Stil der sich mit dem Kiez in irgendeiner Art -und Weise "verbindet" wenn Du es so möchtest. Ansonsten verstehe ich deine Frage nicht, selbstverständlich hat eine Gründerzeit-Stil etwas mit Architektur zu tun??


    ^Also mal ehrlich - aus meiner Sicht bringst du hier einige Dinge durcheinander.

    2. Der Backstein ist in der Gegend durchaus reflektiert z.B. bei den beiden Gebäuden am Eingang zum Mercedes Benz Platz (Hampton & Indigo Hotel). Wenngleich auch nicht in exakt gleicher Farbe - warum auch? Die Gegend war im übrigen immer schon eine tote Brache bzw. Ranchiergleise der Bahn, es gibt also nicht viel was man hier reflektieren müsste.

    Ok wenn Du das sagst. Ich bleibe dabei, billige Bürogebäudearchitektur, die vom Fluss aus auch genauso wahrgenommen wird dazu noch dunkel und abweisend. Da wirst Du schon mehr Argumente bringen müssen, als die gewollt angebrachten Riechen. Einfach mal davor stellen. Ich finde deiner Gegenargumentation fehlt Fantasie.

    3. Die zweckmäßige Architektur sehe ich eher als Chance - Überall dort entstehen bereits jetzt Hochhäuser, der Mercedes Platz macht auf mich den Eindruck als würde er nur darauf warten in 20 Jahren die Zweckbauten abzureißen und in die Höhe zu sprießen. Der Investor wird damit kalkulieren. Bis dahin freue ich mich, dass diese Brache endlich bebaut wurde - das ist schließlich ein Mega-Investment in den Kiez. Zu dem für und wider von Ketten hatten wir bereits eine langwierige Diskussion, das möchte ich nicht nochmal wiederholen. Aber so viel: Ketten haben Vor- und Nachteile. Ich finde Ketten passen sehr gut in dieses schrille Ensemble voller Neubauten. Es ist eine sinnvolle Ergänzung des ansonsten sehr individuellen und alternativen Angebotes in Fhain. Und die Gegend ist nun mal vor allem durch Touristen geprägt.

    Diese Chance siehst Du exklusiv. Ich finde alleine die Argumentation völlig absurd. Man baut irgendetwas mit schlechter Qualität um es dann wieder abzureißen - hä? Ich freue mich auch das die Brache bebaut wurde und das es dort in Teilen lebendig ist, daß ist aber überhaupt nicht das Thema. Völlig am Thema vorbei.


    Es geht um die Qualität und um die Art und Weise wie gebaut wurde und das geht viel besser. Viel viel besser. Es geht um das Angebot was sich 1:1 überall wiederfindet - auf dem Dorf und in jeder besseren Kleinstadt finde ich mittlerweile H&M und Co - und auch die Architektur ist keiner Weise irgendetwas berlintypisches oder großststädtisches - die Mercedes Halle lass ich da noch so gerade durchgehen!


    Auch was Du schreibst zum Fhain, erschließt sich mir nicht.

    Die kleinen Läden in Fhain verschwinden doch immer mehr und so toll ist das Angebot dort wirklich nicht mehr. Was das jetzt mit der Media-Spree als Gegenargument für das schlechte und beliebige Konsumangebot dienen soll, irgendwie unlogisch. So nach dem Motto - ach so ein bißchen Beliebigkeit, daß macht doch nichts. Doch das macht was - mit der Stadt, mit dem Kiez und mit der Attraktivität der Stadt. Warum soll ich nach Berlin fahren, wenn die Dinge die NEU in Berlin gebaut werden, aussehen als ob Sie in Düsseldorf oder Frankfurt stehen könnten. WARUM sollte ich wiederkommen - wofür die Menschen kommen sind der Kreuzberg, auch der Friedrichshain,, sicherlich auch Mitte richtig - weil man dort noch Berlin erleben kann, Berlin sich unterscheidet, individuell ist.


    Die Vergleiche zu den von mir genannten Städten hast Du ebenfalls nicht verstanden. Mir ging es darum das dort zum Einen die Qualität durch den großen Bestand an Altbauten mit moderner Architektur ergänzt Berlin den Rang ablaufen - weil dort (natürlich nicht nur) aber generell mutiger gebaut wird. Einfach mal googeln und Du weißt was ich meine. Mir geht es nicht um die Vergleiche die Du zu Recht kritisierst - es geht darum das wir in Berlin in der Welt vergleichbar sind - und DANN spielt die Qualität der Architektur eine große Rolle.


    Und da muss man konstatieren ist die Media-Spree eine große Enttäuschung! Das aber die Real-Estate und Immobilienmakler immer diese Investitionsarchitektur hier in den Foren vereidigen (nicht nur Du) das wundert mich natürlich nicht im Geringsten.

    Da platzt mir ja wirklich der Kragen! Was ist denn bitte das für ein totaler Schwachsinn was Tchoban und Voss da baut? Jetzt mal im Ernst - was muss man für Substanzen zu sich genommen haben um in einem Gebiet umringt von vielen Alt-Bauten - von Backstein, ein Raumschiff mit diesem Sockelbau da rein zu bauen?
    Dann auch noch keinesfalls Wohnraum zu schaffen (da fehlen mir die Worte - hier hätten problemlos 200 Wohnungen Platz gehabt) und eine Architektur die jetzt leider in Berlin auch jetzt eher für gepflegte Langeweile steht. Der Bau an sich, mag ja ganz ok sein (nichts dolles) aber für diesen Platz total unpassend - selbstverständlich meine rein subjektive Meinung.

    Danke für die Bilder. Ich bin äußerst positiv überrascht. Denke das die Media Spree am Ende insgesamt als gelungen zu betrachten ist.

    Also das geht dann doch ein bißchen zu weit. Die Media-Spree ist insgesamt ein Trauerspiel. Wir müssen konstatieren das wir in einer Welt leben wo Immobilien-Konzerne Architektur und Lebensqualität bestimmen und nicht etwas Senat oder Politik wie hier gerne postuliert wird.
    Es gibt 2 größere Probleme grundsätzlicher Art. Das ist zum einen nah am Betrug wenn wir schicke Renderings quasi Falschbehauptungen sind, die nachher in einfallslosen Rastern münden und zweites Problem, Architektur immer wieder nichts anderes ist, als Renditeobjekte.
    Das ist das Kernproblem - da geht es um viel Geld und da hat Politik immer weniger zu sagen, daß ist grundsätzlich schlecht - das ist sogar in Teilen genau das was es immer war - Raubtierkapitalismus auf dem Rücken der Bürger.

    Zur Media-Spree - die Kernkritikpunkte einmal kurz aufgezählt:
    - die Architektur, die Idee hat NICHTS mit dem Berlin von heute, gestern oder morgen zu tun.

    - Weder wurden Anleihen an die 20ér (ja selbst am Alex Kaufhaus bewertet man das nun plötzlich positiv) noch wurde der Backstein von der Oberbaumbrücke aufgenommen, noch irgendetwas WAS irgendwie an Berlin erinnert - im Gegenteil - die Architektur ist in den Dimensionen vielleicht großstädtisch - aber in Düsseldorf wäre das auch ok. Ich erwarte wirklich kein Stuck - nein - aber mehr als Bürogebäude schon.
    - die Architektur ist in Teilen - gerade der Platz vor der Mercedes-Halle zweckmäßig bis zu wirklich schlechter Kopie eines amerikanischen
    Konsumarchitektur und natürlich nicht zu vergessen, da wo die Amerikaner bauen, da sind dann die Durchschnittsketten - also die Beliebigkeit nicht weit. Was man in Europa nicht weiß - in den USA gibt es schon lange in den meisten Städten kaum noch individueller Einzelhandel - das ist dort Tod. Genau diesen Weg wählen wir letztlich - und das ganz ohne Corona - auch.
    - der Zugang zum Wasser mit Hafen verhunzt - Ideenlos und der Platz auch noch durch die Straße zerschnitten. Der Anlegeplatz trostlos bis gestaltungslos.

    - Die Berliner-Mauer ist schlecht eingebunden in das Gesamtkonzept - die Beliner-Mauer - DAS DENKMAL von Berlin und Deutschland - DAS DENKMAL der Wiedervereinigung geradezu nur noch Nebenschauplatz und einfach auch zu wenig Möglichkeiten die Mauer zu betrachten - dafür ist der Bürgersteig viel zu eng, die Straße zu nah. Einfach schlecht gemacht.


    Die Kernkritik - Investorengeld in Mitten von Berlin unpassend eingepflanzt um letztlich dort das bieten zu können, was auch noch im Vergleich mit den Originalen in den USA lächerlich wirkt. Da fehlt alles was man in Europa an eine Platzgestaltung erwartet - da reisst selbst das Wasserspiel kaum noch etwas raus.


    Zu den positiven Aspekten:

    - Es gibt 4 Gebäude die den Standard in diesem Gebiet etwas abhebt, von einem durchschnittlichen Industrieviertel: Das Steam, Max&Moritz, EastSide Tower für Amazon (Muss man noch sehen), und vielleicht noch das kommende Gebäude direkt an der Bahn - leider ist mir gerade entfallen wie das Gebäude heisst.


    Ich stelle mir gerade vor, ich bin Tourist aus Barcelona, aus Toulouse, aus London, aus Moskau und schaue fahre dorthin - einfach traurig - mehr ist dazu nicht zu sagen.


    Das was mich aber am meisten schockiert ist; die Gründe warum Menschen diesen Platz so feiern. Aber das verkommt zu einer Gesellschaftskritik die hier fehl am Platze wäre.


    Themenspezifisch hierher verschoben.