Beiträge von Chris76

    Eine schöne Lösung mit Sichtfachwerk und Bruchsteinmauer mit Sandsteinelementen! An dem Entwurf wurde in der letzten Zeit so viel verändert, dass man über das Ergebnis (oder doch nur ein weiterer Zwischenstand?) zufrieden sein sollte. Ich bin es jedenfalls.


    Ein kleines bisschen schade finde ich allerdings, dass durch die Entscheidung, dieses Haus eben nicht mit dem Stand von 1944 zu rekonstruieren, der Rebstock-Winzer an der Hausecke wegfällt.

    Schmittchens FNP-Rendering ist leider nicht mehr ganz taufrisch. Es wurde auf der Dom-Römer-Seite bereits 2011 bereitgestellt. Damals wurde übrigens nicht berücksichtigt, dass das Portal nicht die gesamte Fassadenbreite einnimmt. Auf der neueren Darstellung von vorm Ex-Bundesrechnunghof sind die Erdgeschossbereiche links und rechts des Portals mit Sandstein verkleidet.



    Bild: DomRömer GmbH

    Nachbauten

    Es scheint so, als ob bei der Rekonstruktion der Nachbauten nicht mehr Bezug auf den Stand vor der Zerstörung 1944 genommen wird, sondern nun für alle Rekos der „Stichtag: 1900“ „als Vorgabe der Überlieferung“ gilt - und zwar nicht alleine bei der Fassadenfarbe (wie von mir bisher so angenommen) sondern auch bei der -gestaltung.


    Dafür spricht neben der (schon durchdiskutierten) Braubachstr. 21 auch die nun kommende barocke Fassade der Grünen Linde (Markt 13), die in der Dreysse-Studie nur noch auf dem Foto von 1860 existiert. Spätere Bilder zeigen sie nur noch entstuckt. Auch auf den grünen Ladenvorbau verzichtet man wohl:



    Auch das große Giebelfenster im Neuen Roten Haus (Markt 15) ist nicht mehr vorgesehen – es werden zwei Rundbogenfensterchen. "Neu" ist auch die Konsole im 1. OG und der veränderte Giebelanbau rechts:



    alle Bilder: DomRömer GmbH

    Update Entwürfe (Teil1)

    Heute war ich auf dem Parkplatz des alten Bundesrechnungshofs um mir die Fassadenfarben anzusehen. Noch viel interessanter fand ich allerdings, dass die Neubauten größtenteils nochmals überarbeitet worden sind - und die Brandmauer kommt!


    Ich habe Handyfotos der aushängenden Grafiken gemacht. Aber seht selbst:


    Braubachstraße


    Hinter dem Lämmchen


    Neugasse


    Rebstockhof


    alle Bilder: DomRömer GmbH

    Pergola

    Ich bin sprachlos. Mein Gott, wie hässlich. Was soll das?


    Was hat man gegen eine Freitreppe oder eine Mauer? Bei guter Gestaltung sieht eine Mauerbrüstung doch nicht wie ein Gefechtsstand aus... Wenn Treppe und Mauer schon stören, darf man doch statt dessen keine 5 Meter hohe bepflanzte Pergola hinbauen. Immerhin passt sie sehr gut zur Schirn-Fluchttreppe... Höffentlich folgen noch brauchbarere Entwürfe.

    Domroemer.de hat ein neues(?), jedenfalls mir unbekanntes Homepage-Hintergrundbild, dass die Altstadt bei Nacht zeigt. Interessant sind darauf sicherlich bisher so nicht veröffentlichte Details der Dachlandschaft, wie z.B. verschiedene Hinterhoffassaden, Balkone, Hinweise auf das angekündigte Belvederchen auf Markt 18, Oberlichter in den Dachgauben von Markt 8, Nightlife im Goldene-Waage-Belvederchen, usw.


    Schön wird's :)



    Zur Vergrößerung hier klicken.
    Bild: DomRömer GmbH

    Markt 5 (Goldene Waage) und Rebstockhof 1 (Haus zum Rebstock)

    Die Altbauspezialisten der Firma Kramp & Kramp aus Lemgo teilen in einem eigenen Artikel mit, dass sie die Zimmerarbeiten für die Rekonstruktion der Goldenen Waage übernehmen.


    Der Auftrag umfasst alle Zimmerarbeiten am Haus, d.h. die Fachwerkkonstruktionen, die Holzbalkendecken und die Dachkonstruktion inkl. Belvederchen. Als Vorlagen dienen Zeichnungen, historisches Bildmaterial und ein „beschnitzter Fachwerkbalken“ aus Eichenholz, der vom Historischen Museum Frankfurt zur Verfügung gestellt wird. Verarbeitet werden 100 Kubikmeter altes Eichenholz aus Wiederverwendung aus ganz Deutschland. Durch die Größe der Balken ist eine maschinelle Bearbeitung nur eingeschränkt möglich.


    Unterstützt wird die Firma vom Holzbildhauer Wolfgang Koch, der das Holz nach historischem Vorbild schnitzt und auch Schnitzmuster erstellt. Alles entsteht mit historischen Techniken der traditionellen Handwerkskunst. Bis Anfang 2015 wird ein „Bausatz“ für die Konstruktionen erstellt.


    Am Haus zum Rebstock erstellt Kramp & Kramp das komplette Fachwerk, dazu gehören auch die Arbeiten an den beiden Laubengängen.


    Der Artikel enthält außerdem Fotos des Fachwerkbalkens und diverser Zeichnungen.

    Da mein Vater im Schichtdienst bei LH war, weiß ich, dass der Flughafen nachts trotz Nachtflugverbot keinesfalls "schläft". Dann finden zwar kaum Starts und Landungen statt, oft aber Ambulanz- und seltener Vermessungsflüge. Und es wird am Boden fleißig geschafft: Flugzeuge werden gewartet/repariert, Fracht wird be- und entladen (abends nach elf kommt der letzte Frachter rein - morgens kurz vor fünf startet der erste wieder), Bauarbeiten können ungestört vom dauernden Flugverkehr durchgeführt werden, usw...

    Braubachstraße 21

    Die Darstellung der Nordwand auf der Skizze stimmt mit der Wand auf dem Foto von 1905 (nach dem Baubachstraßen-Durchbruch) fast überein. Diese Fassade wird also im Zustand von 1905 als Brandmauer in grau/beige errichtet. Und damit es drinnen nicht so dunkel ist, kommen dort Fenster hinein. Falls man die dann öffnen kann, hat diese Wand natürlich keine Brandschutzfunktion mehr. Aber wozu denn auch - es wird ja nichts angebaut. Und die mächtigen Stützbalken erspart man uns hoffentlich ;)


    Man weicht also beim Bau dieses Hauses vom Vorhaben ab, den letzten Stand der Häuser vor ihrer Vernichtung im Kriegsjahr 1944 wieder herzustellen - möglicherweise weil die Nordfassade im Heimatschutzstil einigen Entscheidungsträgern zu "braun" war.


    Da stellt sich gleich die nächste Frage: Wenn auf der Nordseite die Brandwand in ursprünglicher Form kommt, wird dann die Ostfassade mit Sichtfachwerk gebaut oder wird die verputzt?


    Überhaupt wäre es schön, wenn die Dom-Römer-GmbH mal wieder aktuelle Hausansichten veröffentlichen würde. Es hat sich anscheinend doch einiges (nicht nur im Detail) verändert.



    Foto gemeinfrei



    Foto: Dom-Römer-GmbH; rote Einfärbung der Brandwand von mir

    Braubachstraße 21

    Im Antrag von CDU und GRÜNE vom 20.03.2014 steht wortwörtlich:
    "[...]Anders als der Architekt bisher plant, soll die nördliche Fassade an der Braubachstraße nicht im roten Naturstein, sondern mit grau/beige "Brandwandstein" (Kalkstein) gebaut werden. Ferner soll diese in ihrer Gesamtheit konsequent als Brandwand ohne sichtbare Fensterrahmen ausgeführt werden.[...]"


    Das ist nun doch eindeutig, oder nicht?

    Braubachstraße 21

    zu #489:


    Folgende Grafik deutet darauf hin, dass es wirklich nur eine Brandwand mit Fenstern (rahmenlos) werden soll. Also definitiv keine Rekonstruktion der 1940er Hermann-Senf-Nordfassade. Der Frankfurter Architekt war in den Jahren zuvor u.a. für den Bau der "NS-Thingstätte" (heutige Freilichtbühne) Loreley verantwortlich. Dazu darf sich jeder denken, was er möchte...



    Grafik: Dom-Römer GmbH

    Ergänzend zum letzten Beitrag hier einige Informationen aus der Print-FAZ:


    • In Markt 15 wird eine Metzgerei einziehen. Diese möchte im Obergeschoss des "Roten Hauses" einen Gastraum betreiben.


    • Haus Rebstock und B21 möchte eine Stiftung erwerben, die in den OGs beider Gebäude ihre Verwaltung einrichten möchte. Für die EGs seien "ergänzende Nutzungen" vorgesehen.


    • Das EG der "Goldenen Waage" soll an einen renommierten Cafébetreiber verpachtet werden. Die OGs nutzt dann das historische museum frankfurt museal.


    • Für ein Apfelweinmuseum in der neuen Altstadt wird es von der Stadt kein Geld geben.

    Verbesserungsvorschlag meinerseits:


    Das "Dach" des Portales könnte doch die Funktion als Stütze einer tieferen Auskragung des 1. OG übernehmen. Dazu würde die Fassade des ersten Stocks nach unten verlängert. Die beiden Fenster würden dann bodentief sein. Dann noch den Bereich beiderseits des Portales mit Mainsandstein verkleiden - mit passendem Sockel. Fertig:



    Bild: Morger + Dettli Architekten / DomRömer GmbH, Veränderungen: Chris76

    Nach Sichtung der hochauflösenden Renderings nun meine Meinung:


    Die Braubachstraße ist schön, wie aus einem Guss. Der Giebel von B27 passt mM nicht so ganz perfekt zum Rest des Hauses - geschenkt.


    Schwer enttäuscht bin ich von der Umgestaltung meines bisherigen Lieblingsentwurfs, Markt 8: Die bisherige horizontale Gliederung durch umlaufende Bänder mit hübschen braunen Steinen wird wohl nun durch Farbabstufungen (so ähnlich wie bei diesen frisch gedämmten Mehrfamilienhäusern) versucht. Da musste wohl gespart werden. Der deutliche Knick im Haus ist weg, nur das Erdgeschoss steht etwas breitbeinig da - oben ist alles senkrecht... Zum Glück sind die Fenster unverändert. Schöne Gitter im Erdgeschoss!


    Die dreibund-Entwürfe für Markt 9+11, 12, 18 und 36 halte ich insgesamt für sehr gelungen. Einzig und allein bei der Dachgestaltung hatten die Architekten wenig Freude (Das trifft aber leider auf noch mehr Dächer im Quartier zu). Die Dachgiebel von Markt 11 und 18 gleichen sich, warum? Wo sind die von Mäckler versprochenen Frankfurter Nasen, wo die Dachüberstände? Mir scheint als wären klassische Dächer nicht gewollt?!


    Markt 30: Mit einer hübschen Holzfassade (und angedeuteter Seilwinde im Dachgiebel) hätte ich mich mit dem (Speicher-)Häuschen arrangieren können, aber mit braunem Putz, sorry, langweilig. Bin gespannt, ob sich die Rückseite verändert hat.


    Markt 32: Eieiei... Hätte man es doch nur so gelassen. Dass es noch schlimmer geht, hätte ich nicht gedacht.


    Markt 34: Wie ein 50er-Wohnhaus, das in den frühen 70ern zum Bürohaus umgewandelt wurde. Dabei wurde es dann mit einer modernen Blechfassade behängt. Gefällt mir zwar nicht, ist aber sowas von typisch für Frankfurt. Und was soll denn dieses Muster im Erdgeschoss? Ist das Kunst? Erinnert mich sehr an Straßenkampf-Einschusslöcher an unsanierten Gründerzeitlern in Chemnitz.


    Markt 38 finde ich an sich sehr interessant, aber hinter Markt 40 leider vollkommen deplatziert. Wo doch sonst so doll auf die Ensemblewirkung geachtet wird...


    Bin gespannt, wo überall Spolien verbaut werden. In den Bildern werden dafür vorgesehene Stellen oft nur vage angedeutet.


    Gab es im Sonderausschuss Infos über Detailänderungen am Stadthaus, insbesondere Bauteil 5 (Anbau Rotes Haus)?

    Übersicht Planungsstand Juli 2013

    Um das Sommerloch ein wenig zu füllen, habe ich die bekannte (aber nicht mehr ganz taufrische) Infografik von epizentrum aus Beitrag #1 auf den mir bekannten, neuesten Stand gebracht bzw. ergänzt. Anlass dazu waren u.a. Äußerungen von Herrn Guntersdorf über die Überarbeitung der Neubauten. Die meisten von ihnen würden immer "lieblicher" und seien kaum noch als Neubauten erkennbar und nur sechs der Häuser würden erkennbar zeitgenössisch gebaut. Außerdem sei die Rekonstruktion von Markt 13 gefährdet aufgrund der Treppenhausproblematik.



    Collage und Beschriftungen: epizentrum, Chris76
    Quellen: Masterplan der Dom Römer GmbH, Stadthaus-Plan von Meurer Architekten / Dom Römer GmbH

    Altstadt-Vortrag von Hr. Gunthersdorf im hmf

    Am Mittwoch abend habe ich mir den Vortrag von Michael Guntersdorf „Frankfurter Altstadt“ im Historischen Museum Frankfurt angehört. Es durften auch Fragen gestellt werden, dabei gab es neue Infos, hier kurz zusammengefasst:


    Besonders wertvolle Steine aus dem Original-Erdgeschoss der Goldenen Waage, das ja in ein Götzenhainer Haus integriert ist, werden mit Einverständnis der Eigentümern entnommen und in die Rekonstruktion integriert. Das Haus in Dreieich erhält vereinfachte Ersatzsteine. Auf dem Grundstück befinden sich noch mehr Originalbauteile, die z.T. in Gartenstützmauern integriert sind. Diese auch zu entnehmen, möchte man den Eigentümern, einem älteren Ehepaar über 80 (Frau pflegebedürftig), nicht zumuten.


    Das Erdgeschoss von Markt 40 erhält nun doch Spolien! Der bisherige Stand war meine ich, dass aufgrund der hohen Einbaukosten darauf verzichtet werden sollte.


    Mit der Optik von Markt 32 und Markt 7 ist man noch seeehr unglücklich, da wird noch nachgearbeitet! Markt 7 wurde auch deshalb an Helmut Riemann vergeben, weil dreibund schon vier Parzellen (Markt 9/11, 12, 18 und 36) übernimmt.


    Alle überarbeiteten Entwürfe werden in den nächsten Tagen in der Presse vorgestellt und im Herbst in einer Ausstellung gezeigt.


    Die Höhe des Stadthauses sorgte bei einigen Besuchern für Unmut. Herr Guntersdorf wollte beruhigen und verwies auf perspektivische Verzerrungen im Rendering, kam aber beim Höhenvergleich mit den Nachbargebäuden (Schirn, Haus am Dom) dann doch etwas ins Schwimmen. Das Stadthaus soll viel schöner aussehen, als auf den Bildern.


    Die Nottreppe der Schirn muss leider stehen bleiben. Herr Guntersdorf hofft, dass sie in den nächsten Jahren von selbst umfällt…


    Eine Dame wünschte den Teilabriss des denkmalgeschützten Kunstvereins, um Markt 40 rekonstruieren zu können.


    Eine andere Dame sah eine Teilzerstörung der Ausgrabungen durch das Setzen der Stadthaus-Gründungspfeiler.

    Stadthaus

    Die FAZ schreibt hier u.a., dass der Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH,
    Michael Guntersdorf, nun vorschlägt, das Stadthaus nochmals zu überarbeiten und in verkleinerter und
    damit verbilligter Form zu realisieren.