Dass muss man sich auch erstmal leisten können: In einer stark wachsenden Stadt, in der Wohnraum ein äußerst kostbares Gut ist, so verschwenderisch mit zentralem Raum umzugehen. Die Gegend ist sehr reich an Grünflächen. Ich verstehe beim besten Willen dieses Überangebot von Grün- und Freiflächen nicht. Selbst mit einer deutlich stärkeren Randbebauung würde noch immer ein sehr hoher Grünanteil übrig bleiben. Auch auf eine Verdichtung der Randbereiche des Untersuchungsgebietes verzichtet man hier vollkommen. Warum?
Beiträge von arnold
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So ganz ohne Grund kauft eine Kommune in der Regel kein Grundstück. Ich denke schon, dass hier einige Stadträte noch auf die Verlängerung des Stadtrings spekulieren und daher die Verwaltung mit dem Kauf beauftragen. Zumal der Kaufpreis eine Zwischennutzung als Stellplatz für Wohnmobile definitiv nicht rechtfertigt und eine Bebauung hier meiner Meinung nach mittelfristig unwahrscheinlich ist. Leider lässt sich im gefassten Beschluss nicht feststellen, welche Stadträte hier für den Kauf gestimmt haben.
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Der Chemnitzer Kulturverein "CheK" stellt Ideen für eine zukünftige Stadtentwicklung vor, wie BLICK berichtet: https://www.blick.de/chemnitz/…asterplan-artikel13170653oder hier https://www.tag24.de/chemnitz/…rasse-in-chemnitz-3039609
Dabei wird die Forderung nach einem Masterplan für die Innenstadt bzw. den "Marienplatz" (der Platz hinter der Parteifalte, finde den Namen da nicht sehr passend) laut. Dabei gibt es für diese zentralen Bereiche der Innenstadt/ des Brühlviertels bereits einen sehr guten Masterplan, der vom Stadtrat damals nur in abgesteckter Version beschlossen wurde - der von Albert Speer und Partner.
Die Ideen des Kulturvereins zur temporären Nutzung zentraler Innenstadtbereiche finde ich noch ganz interessant (Nutzung der StraNa oder Brückenstraße für kulturelle Events). Die längerfristigen Ideen - Rückbau und Begrünung entlang der Brückenstraße und hinter der Parteifalte, so wie auf dem Bild dargestellt - finde ich hingegen komplett falsch. Chemnitz braucht mehr Dichte und nicht weniger. Als ob Grünflächen in der Innenstadt Menschen ins Zentrum bringen würden. Woher dieser Irrglaube kommt, verstehe ich nicht. Wenn ich Natur will, fahre ich ins Erzgebirge aber doch sicher nicht ins Zentrum einer 250.000-Einwohner Stadt.
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Ich finde die Diskussion von allen Seiten erbärmlich. Bäume wachsen. Gebt dem Bäumchen 10 Jahre und gut. An anderen Stellen in der Stadt sehen Neupflanzungen auch so aus. Der politische Betrieb tut sich mit diesen populistischen Aussagen jedenfalls keinen Gefallen, schließlich hat eine Mehrheit in eben diesem Stadtrat den Baum beschlossen. Den entsprechenden Beschluss habe ich eben nicht gefunden - es wäre aber spannend, was genau im Beschlusstext steht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dort das Alter des Baumes bzw. eine ungefähre Größe niedergeschrieben stehen müsste.
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Dass sich für die Verlängerung des Stadtrings von der DD-Straße aus - nur wenige Meter parallel zur vierspurigen Bahnhofsstraße - im Stadtrat offenbar Mehrheiten finden, verrät sehr viel über den Zustand des Stadtrates.
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Auch das links anschließende Eckhaus ist nicht im besten Zustand. Vor einigen Jahren konnte man noch recht einfach durch die offene Eingangstür ins Innere schauen. Ich konnte auf die Schnelle nichts finden - liegt der Zöllnerplatz eigentlich in einem Sanierungsgebiet?
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Am Zöllnerplatz 19 sind Teile des leerstehenden Hauses eingestürzt, wie Tag24 berichtet: https://www.tag24.de/chemnitz/…uses-eingestuerzt-3037254
Eine Sanierung scheint mir hier aufgrund der Umstände in der Bauwirtschaft in absehbarer Zeit wohl kaum realistisch. Sehr schade für den Zöllnerplatz, der noch bis ins Jahr 2000 als Platz fast vollständig umbaut war und sich eigentlich in bester Innenstadtlage befindet.
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Ich glaube nicht daran, dass die Stadt vorrechnet, dass sie die Baustelle nur ein Fünftel der Zeit absperren müsste, wenn keine Kanalarbeiten gemacht werden und den Rest dieser Position den Versorgern aufdrückt, während die dann sagen, dass sie von 50 % ausgehen und die Arbeiten auch gerne in zwei Jahren machen können, so dass die eben sanierte Fahrbahndecke wieder aufgerissen werden muss. Wie genau die Aufteilung und der vertragliche Abgrenzung der Posten aussehen, wirst Du ebenso wenig wissen wie ich.
Ich habe genug Straßenbaumaßnahnen in Verbindung mit Netzsanierungen bzw. dem AZV als Partner begleitet - sowohl aus förderrechtlicher als auch als planerischer Sicht. Also doch, ich weiß wie so etwas vertraglich geregelt wird.
Ich finde es absurd wie hier der Straßenbau verteidigt wird als ob die abendländische Kultur davon abhängt und Fakten einfach ignoriert werden. Ist mir jetzt aber auch egal - ich hab da echt keine Lust mehr zu diskutieren.
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Mir gefällt das Urbanum richtig gut: Ich finde sowohl die städtebauliche Figur mit dieser kleinen "Nase" an der Nonnenmühlgasse und dem dadurch entstehenden Platz sehr schön und halte den Entwurf sowohl in seiner Höhe als auch der angestrebten Dichte dem Ort angemessen. Auch das Material sowie den über das erste OG gezogenen Sockel begrüße ich an dieser Stelle. Die Vor- und Rücksprünge an der Schauseite zum Platz hin schaffen eine Abwechslung, wenngleich der ursprüngliche Entwurf da konsequenter war.
Das Paunsdorfer Beispiel finde ich sehr gelungen - aber eben für Paunsdorf. Für diesen zentralen Platz der Leipziger Innenstadt halte ich den Entwurf für eher ungeeignet, wirkt er doch durch diese angehängten Balkone und die geringe Höhe sehr vorstädtisch.
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^ Ich reagiere damit auf einen von Waldkauz weiter oben geschriebenen Beitrag, der Straßenbau als sinnvolle Investitionen darstellt ("Man kann Geld langfristig "investieren" in schöne und gute Wege im Park. Bei den Straßen zum Beispiel verhält es sich ähnlich. Davon hat man wahrscheinlich auch in 10 Jahren nochwas. Auch die Mitarbeiter der Baufirma haben dadurch Arbeit, wovon sie leben, sich was kaufen können und wiederum Steuern zahlen können. Ein positiver Kreislauf letztlich, bei dem langfristig was erschaffen wird."), Investitionen in weiche Standortfaktoren aber als "verprassen" bezeichnet ("Für Spaßveranstaltungen für den kurzen Moment, wovon man nach ein paar Tagen/Wochen gar nichts mehr hat oder sieht.").
Straßenbaumaßnahmen sind schon in Ordnung - allerdings ist es gerade bei diesem konkreten Beispiel keine sinnvolle Investition in die nächsten 10 Jahre sondern lediglich die Sanierung einer unnötigen Straße der Stadt. Die Straße spielt im Verkehrsgefüge der Stadt nur eine sehr geringe Bedeutung. Mehr war da nicht.
Nimm dir nochmal paar Minuten und lies meine Beiträge nochmal durch, dann findest du zahlreiche Beispiele, wo ich mehr Investitionen in die Infrastruktur fordere - allerdings nicht unbedingt in den Straßenbau sondern vielmehr in die Gestaltung der Stadt in Form von Sanierungen, Neubauten, Quartiersentwicklungen, Revitalisierungen, Parkgestaltungen, KITAs und Schulen, Kunst im öffentlichen Raum, Kulturausgaben, etc. Ich war nicht derjenige, der in den Reigen zu den hohen Schulbaukosten am Hartmannplatz eingestiegen ist und dabei über den Verlust des öden Festplatzes lamentiert hat oder der das Chemnitzer Modell als sinnlose Geldverschwendung bezeichnet hat. Wer war das wohl?
Straßenbau ist für mich tatsächlich ziemlich irrelevant, insbesondere weil ich den Zustand der Straßen in Chemnitz - anders als einige hier im Forum - als tendenziell eher gut einschätze. Und ich bin kein Fan von Parkplätzen, weil sie eine sinnvolle Entwicklung vieler Gebiete der Stadt verhindern. Mein Auto ist aber auch nicht mein liebstes Kind, ich bin kein Anhänger der freien Fahrt für freie Bürger und ich glaube auch nicht, dass sich die Kulturhauptstadt 2025 blamiert, weil hier einige Straßen nicht perfekt asphaltiert sind.
Und wo habe ich behauptet, dass die Netzkosten in der Summe enthalten wären? Richtig, nirgendwo.
Du hast mir eine "unsachliche, lückenhafte und vermutlich rein ideolgisch begründete Argumentation" vorgeworfen - dabei habe ich die Baumaßnahme samt Kosten beschrieben. Du hast dich dann sofort auf die Netze eingeschossen "die in Kombination mit der Erneuerung anderer dringend benötigter Infrastruktur in diesem Straßenabschnitt angegangen werden muss" - so als wäre dies Bestandteil der Kosten. Ist es aber nicht. Wo habe ich dann lückenhaft oder ideologisch argumentiert? Das hätte ich gerne geklärt, weil dieser Vorwurf nicht stimmt.
Was die Kosten für den Straßenbau angeht: Dir ist sicher nicht entgangen, dass die Baukosten in den letzten Jahren massiv gestiegen sind? Die Sanierung der Lessingstraße auf dem Sonnenberg hat rund 1,25 Mio. Euro gekostet - für 300 Meter. Was soll dann an der Kostenschätzung der Stadt für die Parkstraße falsch sein bitte? Das ist Blödsinn - und du bist derjenige der hier permanent ideologisch pro Straße und pro Parkplätzen argumentiert. Und bevor Missverständnisse aufkommen: Die Sanierung der Lessingstraße war natürlich notwendig und vollkommen richtig, da es sich hier um ein innerstädtisches, dicht bewohntes und mischgenutztes Quartier handelt. Im Zuge der Sanierung wurde der Straßenraum neu gestaltet und Bäume gepflanzt sowie ein städtischer Missstand behoben, der wiederum zur Steigerung der Wohnqualität am Sonnenberg führt. Bei der Parkstraße ist das nicht der Fall.
Und wo liest du oben etwas von Baustellensicherung?
Da steht Baustelleneinrichtung und Verkehrssicherung. Zwei vollkommen unterschiedliche Dinge. Außerdem schreibst du richtig, dass die ganzen Netze hier erneuert werden müssen - wie kommst du auf die Idee, dass die Baustelle "nur ein paar Tage" dauern soll? Du legst dir die Baumaßnahme zurecht, wie es dir passt - was wiederum sehr auf eine ideologische Argumentation deinerseits schließen lässt (Kostenschätzung der Stadt angeblich zu hoch, Dauer von nur wenigen Tagen bei einem tatsächlichen grundhaften Ausbau der Straße samt Netzen).
"Würde man Voraussetzungen wie die Erdarbeiten für die Kanalarbeiten aber den Netzbetreibern aufhalsen wollen, würde das die Bilanzen dieser Träger belasten und Infrastrukturerneuerung wohl grundsätzlich unmöglich machen. Vermutlich wird das individuell vereinbart und in dem Fall so viel wie möglich von der Stadt Chemnitz als Straßenbaulastträger übernommen, da es sich bei den Netzbetreibern eh um kommunale Beteiligungen handelt und man dadurch bestimmt auch höhere Summen gefördert bekommt. Das ist aber Spekulation, eine grundsätzliche oder Einzelfallklärung wäre höchst interessant."
Die Spekulation ist falsch. Die Netzbetreiber sowie der AZV sind für die Erneuerung ihrer Leitungen selbst vollumfänglich verantwortlich - inklusive Erdarbeiten (in der Bauausschreibung steht dies auch geschrieben). Schließlich verdienen die auch Geld damit. Das preisen die in ihren Bilanzen schon mit ein, keine Angst. Die Stadt Chemnitz hält mit 117 Kommunen in der Umgebung einen Anteil an der Eins Energie (INetze) von 51%. Die restlichen Beteiligungen hält die enviaM AG und die Thüga AG. Warum sollte die Stadt dann die Kosten übernehmen, wenn sie nur teilweise die Anteile hält, die Envia aber am Gewinn beteiligt ist? Das ist ja quatsch. Und wenn die Stadt Kosten übernehmen würde, müssten diese Kosten in der oben angeführten Tabelle aufgeführt sein. Die Kosten in anderen Positionen zu verstecken geht nicht. Nach Abschluss der Arbeiten muss die Stadt sämtliche Originalrechnungen bei der SAB (Sächsische Aufbaubank) einreichen, diese prüfen die Rechnungen und Kosten und erst dann erfolg die Förderung der Maßnahme durch die SAB. Wenn in diesen Rechnungen Kosten der Netzbetreiber versteckt werden - so wie du es implizierst - verspielt die Kommune ihre gesamte Förderung. So dumm ist keine Stadt. Davon abgesehen wäre das Fördermittelbetrug und damit strafbar.
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Es fließen immense Fördermittel, die Eigenmittel der Stadt betragen nur 155.590 Euro. Verschweigst du das bewusst? Zudem muss man erst abwarten, ob die Angebote wirklich den Kostenannahmen entsprechen, in den letzten Informationsvorlagen zu den Vergaben zeigte sich eine Tendenz, dass die Stadt da übervorsichtig kalkuliert.
Dafür ist dein Beitrag sachlich falsch.
Natürlich fließen Fördermittel - die fließen im Grunde bei fast allen Ausgaben der Stadt - egal in welchem Bereich. Das ist logisch und ändert dennoch nichts an den Gesamtausgaben von über 600k für 280 Meter. Es bleiben rund 2.200 Euro pro Meter.
Ich glaube übrigens nicht, dass die Kosten für die INetz in den Gesamt-Kosten dabei sind - die Trinkwasserrohre sowie die Stromrohre werden vom Betreiber selbst gezahlt - schließlich ist es auch das Versorgungsnetz der INetz und die verdient Geld damit. Den Kanalbau bezahlt der Abwasserzweckverband (AZV) - die Kosten dafür sind demzufolge auch kein Teil der Gesamtkosten von über 600k.
Dass ich nicht gegen Investitionen bin - sondern genau im Gegenteil - wiederhole ich nun zum dritten Mal in direkter Folge - bitte genau lesen beim nächsten Mal. Danke.
Spätere Anmerkung:
In deinem eigenen Link steht es ja - richtig lesen bitte!
"Die anteiligen Kosten der Stadt Chemnitz für den Straßenbau belaufen sich auf rund 622.000 Euro, davon sind ca. 467.000 Euro Fördermittel des Freistaates aus dem Programm „Pauschale Zuweisungen nach § 17 (1) Nr. 2 des Sächsischen Finanzausgleichsgesetzes“.
>>> Die INetz-Maßnahmen sind kein Teil der Baukosten
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Natürlich muss die Infrastruktur in Ordnung sein - das versteht sich ja von selbst und dem widerspreche ich ja auch überhaupt nicht. Wie ich weiter oben geschrieben habe, bin ich für Investitionen: Alles, was in diese Stadt investiert wird, ist per se erstmal positiv. Gute Stadtplanung besteht auch darin ein gutes Verhältnis zwischen harten und weichen Standortfaktoren zu finden und in diesem "Spannungsbogen" Prioritäten zu setzen. Es ist aber durchaus fraglich ob eine 280 Meter lange, kaum befahrene Straße in der Stadt wirklich für über 600.000 Euro saniert werden muss oder ob es da eben nicht sinnvollere Aufgaben gibt. Es muss nicht jede Anliegerstraße der Stadt alle paar Jahre für viel Geld neu asphaltiert werden. Es gibt übrigens zahlreiche Länder auf der Welt (unter anderem Österreich), in denen bspw. Anliegerstraßen auch von den Anliegern gezahlt werden müssen. Das finde ich grundsätzlich nicht das falsche Vorgehen.
Was du zu den Taxis und den Hotels anführst, stimmt natürlich, ist aber auch in der fehlenden Nachfrage begründet. Eine Stadt kann und soll in diesem Fall keine Privatwirtschaft subventionieren. Wenn die Nachfrage kein 5*-Hotel hergibt, so kann die Stadt daran erstmal nichts ändern, außer die Stadt für Touristen attraktiver zu machen. Und das - so hab ich es weiter oben geschrieben - passiert nun mal überwiegend durch weiche Standortfaktoren wie Kunst und Kultur. Wer von euch reist so gern nach Italien wegen der schönen Straßen? Oder spielt da nicht viel eher ein Lebensgefühl eine Rolle - das natürlich auch mit Kunst und Kultur vor Ort verbunden ist.
Ich kann nur daran appellieren: Befragt eure gewählten Stadträte zu den hier oft angesprochenen Themen. Die Verwaltung kann nur umsetzen, was der Stadtrat auch beschlossen hat. Wenn der Stadtrat keine Gelder für die Talsperre Euba frei gibt, kann diese auch leider nicht saniert werden. Ich bin da ganz auf deiner Seite - ich kenne aber gerade in der Chemnitzer Verwaltung aus der beruflichen Praxis ganz viele motivierte und engagierte Mitarbeiter:innen im Stadtplanungsamt, die sehr oft an politischen Realitäten verzweifeln. Die Probleme sind der Stadtverwaltung natürlich bekannt. Nur wenn die Stadträte - Funfact am Rande: Ein Großteil der Stadträte lebt in den Chemnitzer Vororten und nur sehr wenige in den zentralen Bereichen der Stadt - anderer Meinung sind, dann sind der Verwaltung die Hände gebunden.
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Image ist für Städte mittlerweile extrem wichtig geworden. Insbesondere weil Menschen heute sehr mobil sind und dort wohnen können, wo sie gerne wohnen möchten. Gerade da sind weiche Standortfaktoren entscheidend - und die schafft man nicht mit Straßenbau oder schönen Wegen sondern mit Kultur, Kunst im öffentlichen Raum, einer Nachtkultur, allgemeiner Lebensqualität etc.. Auch die Wirtschaft und die Industrie sind an den weichen Standortfaktoren von Städten interessiert - eben weil diese Städte Menschen anziehen und sich Unternehmen leichter in der Suche nach Fachkräften tun.
Allein die nun beschlossene Sanierung von 285 Metern Parkstraße in Chemnitz kostet über 600.000 Euro. Das bringt der Stadt aber keinen Mehrwert. Ein Kunst- oder Musikfestival (wie beispielsweise die Begehungen 2020) bringen überregionale Aufmerksamkeit, Tourismus, Einnahmen für die Stadt und die Gewerbetreibenden. Und auch die Kretiv- und Kulturwirtschaft schafft Arbeitsplätze - nicht nur die Bauwirtschaft, Kein Mensch zieht nach Chemnitz und kein Tourist besucht die Stadt wegen der guten Straßen. Die Diskussion hatten wir aber auch schon zigmal...
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Viel vordringlicher finde ich, dass die Wege am Schlossteich (speziell der Weg parallel zur Promenadenstrasse), die sich in einem erbärmlichen Zustand befinden erstmal saniert/repariert werden. Aber ist trotzdem ok, vielleicht wird ja in nächster Zeit auch an beiden Stellen was gemacht. (-> Der Städtebaupapst wieder: "Was hat denn der Schlossteich mit dem Schillerplatz zu tun?")
Eine kurze Google-Anfrage bringt Erkenntnisse: Im Juli hat es einen Bürger-Workshop vom Tiefbauamt gegeben, wo es um die Sanierung der Wege am Schlossteich gegangen ist. Demzufolge ist wohl eine Sanierung der Wege in naher Zukunft geplant. Dass auch hier viele Interessen zu berücksichtigen sind, kann im Link nachgelesen werden:
"Während der Veranstaltung wurde intensiv und kontrovers diskutiert, da jeder Teilnehmer einen eigenen Blickwinkel auf das Thema Verkehr hatte. Die Radfahrer äußerten den Wunsch nach gut ausgebauten Radwegen rund um den Schloßteich, um sicher und zügig fahren zu können. Spaziergänger hingegen forderten eine verkehrsberuhigte Parkanlage, in der sie sich entspannt bewegen können. Auch wurde mehrfach betont, dass eine Verkehrsberuhigung auf den um das Schloßteichareal führenden Straßen dringend erforderlich sei und der Wunsch nach einer Tempo-30-Zone geäußert. Deutlich wurde: einfach ist das Thema Verkehr nicht und Autofahrer würden sicherlich nochmals weitere und andere Aspekte in die Diskussion einbringen."
Auch spannend:
"Einfluss auf den Verkehr nehme das Grünflächenamt bei der Wegeführung und -gestaltung innerhalb des Schloßteichareals. Hier werde darauf geachtet, dass Wege als Erholungs- und Freizeitwege ausgelegt sind und nicht als gut ausgebaute Radwege, die ein zu schnelles Fahren ermöglichen. Auch entschleunigen natürliche Hindernisse wie zum Beispiel die steilen Brücken auf die Schloßteichinsel unweigerlich Radfahrer."
Das Schlossteich-Areal ist eine enorm große Grünfläche. Die Sanierung des Areals läuft schon seit mehreren Jahren - auch weil keine Stadt sich die komplette Sanierung einer derart großen Grünfläche in einem Aufwasch leisten kann (die Eigenanteile müssen wie alle anderen Ausgaben auch im Haushalt eingeplant sein): Neben dem Pavillon wurden in den letzten Jahren insbesondere die Grünflächen selbst saniert und erweitert (Konkordia-Park, Bereich um die Sporthalle), die Schillingschen Figuren saniert und eine neue Fontäne samt Technik installiert.
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Haha, sehr gut
Allerdings ist ja die Sanierung der einen Parkhälfte unabhängig von der anderen Seite möglich. Die Hälfte des heutigen Busbahnhofes müsste eh komplett saniert werden (Bodensanierung wahrscheinlich auch durch die jahrzehntelange Nutzung als Busbahnhof). Zumal vor dem Umzug des Busbahnhofes dort eh nichts passieren kann. Das heißt eine Gesamtsanierung der Anlage wäre wohl frühestens in 10+ Jahren möglich. -
Finde ich gar nicht. Ich finde sogar im Gegenteil - die starke horizontale Gliederung des Neubaus in form von vier "Gesimsen", die das Gebäude umziehen, finde ich sehr passend zur Altbebauung. Auch die kleine Attika am Dach sowie der Sockel des Gebäudes sorgen für eine doch recht klassische Ansicht. Mir gefällt die Ergänzung ganz gut.
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^Für die StraNA/Heinrich-Zille-Straße gab es doch vor wenigen Jahren mal einen konkreten Entwurf - der eigentlich auch ganz ansehnlich war. Weiß jemand, wie es um die Pläne steht? Soweit ich mich erinnere waren sogar schon konkrete Mieter für das EG genannt (Rewe?).
Hier nochmal ein Artikel zum heutigen Stadtrat von Tag24: Die CDU ist quasi gegen alles... Augen auf bei der Stadtratswahl
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^ Ich finde die Entwürfe insgesamt recht spannend. Allerdings werden der zentralen Lage - nur wenige Meter von der Neustadt oder dem Neustädter Bahnhof entfernt - in der geplanten Dichte nur wenige Büros gerecht. Selbst mit Erhalt des langen Bahnsteiges, den Schuppen und dem Wald in der Quartiersmitte könnte hier ein deutlich dichteres Viertel entstehen. Außerdem werden auf den ersten Blick interessante städtebauliche Figuren nicht zu Ende gedacht und verbleiben damit als Fragmente - was zwar zur perforierten Umgebung passt, das neue Quartier aber nicht bestimmen sollte (bspw. Machleidt, Kopperroth).
Eine gute Grundlage für eine weitere Ausarbeitung bieten für mich Querfeldeins und Yellow Z.
Querfeldeins: Die Torsituation zum Puschkinplatz finde ich spannend - erinnert mich von der Figur etwas an den Städtebau der 20er-Jahre. Sehr schön finde ich auch die gespiegelt Rundung des ggü. liegenden Altbaus. Den dahinterliegende Club Puschkin erachte ich als nicht erhaltenswert (das Gebäude, nicht die Nutzung). Dass die Flachbauten/Gewerbehallen (im Entwurf wird das ganze "Werkareal" genannt) in Richtung Mega-Markt erhalten und sogar noch erweitert werden, finde ich den großen Schwachpunkt dieses Entwurfs. Hier sollte wie bei Kopperroth die Bebauung bis an den Markt heranreichen - oder gleich überplant werden, wie bei Ernst Niklaus Fausch. Die bei Querfeldeins sich südlich anschließende "Promenade" sowie das Sport- und Spielband entlang des alten Schlachthofes finde ich ebenfalls sehr gelungen - auch die Erweiterung in Richtung Leipziger Straße mit einem Neubau gefällt mir und schafft eine gute Dichte. Die sich wiederum südlich anschließende Bebauung entlang des "Wäldchens" gefällt mir auch sehr gut - und erinnert mich etwas an Wiener Gemeindebauten - ebenfalls der 20er Jahre. Weiter nach Süden wird mir der Entwurf dann allerdings zu dünn: Dort wo sich aktuell die Esso-Tankstelle befindet ist aus meiner Sicht ein trapezförmiges Gebäude notwendig - gern in Richtung Kreuzung an Höhe zunehmend.
Yellow Z: Kommt deutlich nüchterner rüber als der doch recht "charmante" Entwurf von Querfeldeins, gefällt mir aber von der Dichte schon recht gut - insbesondere aus der Schrägansicht. Dieses mal von der anderen Seite kommend (aus Richtung Neustadt) gefallen mit die beiden schräggestellten Gebäude am Auftaktplatz gut. Sie vermitteln ganz gut zwischen Leipziger Straße und Bahnhofs-Gelände und schaffen einen Platz am Anfang des Quartiers - und lädt damit quasi auch ins Quartier ein. Die Bebauung entlang der Leipziger Straße gefällt mir soweit auch ganz gut, wobei das Gebäude auf der heutigen Esso-Fläche durchaus höher sein könnte. Der doch recht hohe Grünflächenanteil des Entwurfs wird hier aber meiner Meinung nach ganz gut umbaut. Schön finde ich auch, wie der Alte Schlachthof gleich doppelt inszeniert wird. Einerseits als zentrales Element der Eventspange, andererseits auch als Blickpunkt der durchs Quartier verlaufenden Grünfläche. Etwas fehl am Platz finde ich den "KITA-Garten", der an dieser Stelle einen Block verhindert und die Erfurter Straße gegenüber des Altbaus unnötig öffnet. Größter Kritikpunkt an diesem Entwurf sind für mich die immer gleichen Höhen der Neubebauung. Hier könnte ein Spiel mit Höhen durchaus reizvoll sein.
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^ Weil das brillante Konzept von Albert Speer im Stadtrat nie eine Mehrheit gefunden hat - weil die GGG unter Kalew damals ihre guten Verbindungen zu den Stadträten genutzt hatte, vor allem weil sie die Umsetzung der Pläne nicht wollte. Es wäre kein Abriss in Chemnitz mehr notwendig, hat sie selbst bei der Präsentation des Konzeptes gesagt. Irgendwo im Internet gibt es da auch einen FP-Artikel dazu. Und ohne die GGG als Partner ist auch das Konzept nicht umsetzbar. Es ist an der politischen Realität gescheitert. Nun sind diese Vertreter im Stadtrat aber von den Chemnitzerinnen und Chemnitzern gewählt worden. Was macht man nun dagegen?
Zum Hintergrund:
Die GGG befindet sich, wie wir wissen, im Eigentum der Stadt. Sie ist eine 100%ige-Tochter. Damit wird auch der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der GGG vom Stadtrat bestellt bzw. Posten im Aufsichtsrat selbst besetzt. Der Stadtrat kann hier natürlich auch durch den Einsatz der richtigen Personen schon in gewissem Maße steuern. Der/ die GF ist auch aus diesem Grund natürlich immer recht gut mit (zumindest Teilen) des Stadtrates vernetzt. Die exakt gleichen Situationen haben wir in zahlreichen weiteren Städten im Chemnitzer Umland - wo in Sachen Abriss im Plattenbausegment auch nichts weiter geht.
Anmerkung:
Das, was vom Stadtrat damals als "Fortschreibung", nur wenige Monate nach Veröffentlichung der Speer-Pläne beschlossen wurde, findest du hier: https://sessionnet.krz.de/chem…o0050.asp?__ktonr=6976361Dort ist das Plattenbaugebiet hinter der Oper gänzlich aus den Planungen verschwunden. Für das eine weiter nördlich verbliebene Punkthochhaus am Eingang zum Brühl - das ebenfalls zum Rückbau vorgesehen war - wurde dann ebenfalls kurze Zeit später die Sanierung beschlossen, vom gleichen Stadtrat. Hier liegt kein Versagen der Verwaltung vor sondern vielmehr eine katastrophale Arbeit der Stadträte ohne Hand und Fuß und ohne Vision.