Die Stadt Chemnitz plant für die Jahre 2024/2025 den geförderten Rückbau von einigen leerstehenden Gebäuden über das Landesbrachenprogramm des Freistaates sowie über EU-Förderprogramme. Dazu wird der Stadtrat zur nächsten Sitzung beraten und ggf. einen Beschluss fassen. Um den Rückbau von leerstehenden Objekten gefördert zu bekommen, müssen diese Brachen im INSEK der Stadt bereits erfasst sein. Dem Beschlusstext beigefügt findet sich eine Liste von Brachen, die noch nicht im INSEK erfasst wurde und über die der Stadtrat ebenfalls noch einen Beschluss fassen muss, bevor diese dann auch "revitalisiert" - also abgerissen - werden können. Ein sehr euphemistisches Wort, welches sich da für den Rückbau und die anschließende "Begrünung" (mehr als Wiese wird es kaum werden) durchgesetzt hat. Eine echte Revitalisierung sieht natürlich anders aus....
Über folgende Brachen müssen die Stadträte noch einen Beschluss fassen:
- Ehemaliges Fabrikgebäude – Anbau an Schadestraße 14, kein Verlust, gern könnte hier großflächiger abgerissen werden zugunsten einer Neuentwicklung des gesamten Areals mit Wohnbebauung ähnlich der vor ein paar Jahren entstandenen Neubauten direkt gegenüber
- Hintergebäude Fabrik – Zwickauer Straße 219; direkt benachbart zu den Wanderer-Werken; der Kopfbau ist das "palaisartige" Gebäude (zuletzt hier) mit Tanzsaal welches aber offenbar nicht Teil der Maßnahme ist; war ein Teil der ROBOTRON Chemnitz; kein Verlust, sofern es wirklich nur die Hintergebäude betrifft, die einfache Funktionsgebäude ohne besondere Merkmale sind; der palaisartige Kopfbau ist meiner Meinung nach auf jeden Fall erhaltsenwert, auch wenn der Zustand sehr schlecht ist
- Abbruch Wohngebäude – Frankenberger Straße 229; das Gebäude ist komplett hinüber; städtebaulich schreit die spitze Ecksituation aber nach einer Bebauung - wird wohl aber nach Rückbau kaum passieren; Frankenberger Straße für mich eine der traurigsten Straßen der Stadt mit kaum nennenswerter Bebauung und starker Perforation der letzten Jahre; Umgang mit der Straße in Zukunft meiner Meinung nach sehr schwierig
- Ehemalige Gärtnerei – Reineckerstraße, einfache Funktionsgebäude
- Flachbau, ehemals Gewerbe – Annaberger Straße 142
- Teilabriss ehemaliges Fabrikgebäude – Turnstraße 28; hier sollen offenbar Teilabrisse nicht mehr nutzbarer Fabrikteile stattfinden; ein Teil der alten Fabrikhalle wurde schon für Events der Kulturhauptstadt-Bewerbung genutzt und war als Event-Ort sehr schön; ich hoffe man erhält die große Halle
- Ehemaliger Bauernhof – Chemnitztalstraße 84
- Abbruch ehemaliges Fabrikgebäude – Voigtstraße 25; Reste einer alten Fabrik; generell halte ich das ganze Areal dort für eine recht große Potentialfläche; Nachnutzung mit Wohnnutzung wäre langfristig wünschenswert
Die Gesamtkosten für den Rückbau dieser Gebäude blaufen sich auf rund 1,4 Mio. Euro.
Das schon vor Jahren beschlossene Teilkonzept Brachen findet man übrigens hier.