Die Kunstschau "Begehungen" macht dieses Jahr in der alten Schule in der Charlotten-/Reineckerstraße halt. Das Festival läuft vom 15. bis zum 23. August. Das Thema lautet Protest und Widerstand.
Beiträge von arnold
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Wir hatten erst kürzlich jene Gedanken am Altmarkt angerissen, und sehen dabei immer wieder, daß die viel zu weiten und schwerlich "zu belebenden und zu bespielenden" Großplätze keinen sonderlichen Mehrwert für Stadt und Urbanität hervorzubringen vermögen.
Großplätze waren schon immer Teil der Städte - auch vor möglichen Zerstörungen. Europäische Städte haben (und tun es in weiten Teilen Europas ja noch immer) sich durch einen Wechsel von engen und weiten Räumen ausgezeichnet. An breite Boulevards haben sich enge Gassen angeschlossen. Das Problem was wir heute in vielen deutschen Städten haben, sind nicht die Großplätze, sondern die fehlenden engen Räume, die sich anschließen. Es fehlt an Dichte. Daher empfinde ich auch den Postplatz beispielsweise nicht als zu groß. Ich empfinde aber das Umfeld als zu wenig dicht und durch die immer gleichen Bautypologien (Zeilenbebauung der 50er und 60er Jahre) als äußerst langweilig und austauschbar.
Für Funktionalität, Urbanität und Schönheit halte ich das Hinterland der zentralen Hauptplätze nicht für maßgeblich, denn genug Frequentierung und Nutzung würden die Plätze allenthalben erfahren, es mangelt jedoch an Vielfalt, Zufall, Intimität und Identität AN den Plätzen, was mit ihrer zugigen Weite und den wenigen Nutzungen an ihren Flanken (oft nur grosse Quartierskomplexe) scheitert.
Das sehe ich zum Beispiel ganz anders: Gerade das Gefühl der Intimität kann doch ein dichtes, enges Quartier sehr gut erfüllen - egal ob historisierend oder zeitgenössisch. Ein städtischer Platz muss das nicht leisten können. Auch der Karlsplatz in Wien ist als historische Platzanlage von großen Fassaden geprägt (TU, Karlskirche, Wien-Museum, Albertina modern, etc.). Das kleinteilige "Hinterland" am Schillerplatz, um den Naschmarkt oder Richtung Argentinierstraße schafft dann die Intimität und den Kontrast zum großen Platz. Der Römer in Frankfurt hat durch die sehr gelungene neue Altstadt enorm gewonnen, da er eben nicht mehr als "Solitär" im städtischen Gefüge liegt - und auch der Römer ist ein Großplatz.
Dresden hat hunderte Konzepte (idR der Verwaltung, oft nicht erfüllt), aber keines, in was für einer Stadt die Menschen eigentlich leben wollen, oder wie ihre Stadt möglichst aussehen sollte. Das Trauma der Zerstörung und all die kaputten öden Stadträume des Nachkriegsaufbaus werden nur immer diskussionslos fortgeschrieben, man hat seither nie mehr zu einer funktionalen "Europäischen Stadt" zurückgefunden, man steht vielerorts noch käferstarr bei Stunde Null.
Hier finde ich, dass man im Bereich der neuen Pirnaischen Vorstadt schon in die richtige Richtung geht. Kleinteilige Gebäude, unterschiedliche Fassaden, engere Straßenquerschnitte, Funktionsmischung statt reiner Wohnnutzung, aktive Erdgeschoss-Zonen. Leider halte ich das Gebiet für zu klein, als das es wirklich funktionieren wird. Die Insellage abseits belebter Quartiere tut ihr übriges. Für Urbanität braucht es auch eine kritische Masse an Menschen, die eben für Urbanität sorgen. Gleiches gilt für die Planungen am Leipziger Bahnhof. Kleinteiligkeit und Funktionsmischung sind geplant, die reine Anzahl an Wohnungen und schließlich auch der dort lebenden Menschen ist aber leider zu gering.
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Ach ja, ein bekanntes Muster. Immer die Ursachen woanders suchen, wo doch das Offensichtliche so nahe liegt. Ob es das "Hinterland" in dieser Form noch gäbe, wenn man sich Ende der 90er aufgemacht hätte, den Postplatz in ähnlicher Manier zu entwickeln wie den Neumarkt? Das muss Spekulation bleiben, aber ich bin durchaus der Meinung, dass eine Architektur, deren Schaufassaden so aussehen, als wären es Hoffassaden, und die rückseitig dann noch einmal weniger hermacht, genau diesen Effekt des Hinterlandes provoziert. Umgekehrt verbessert ein architektonisch attraktiver Ort, der entsprechend gut von vielen Menschen angenommen wird, auch die Investitionschancen für die Umgebung.
Der Postplatz kann ein Nukleus sein, von dem aus eine weitere Entwicklung/ Verdichtung des Umlandes stattfindet. Der Postplatz funktioniert theoretisch: Er ist belebt, als Verkehrsknoten wichtig im städtischen Gefüge und rein baulich als Platz gefasst und erlebbar. Läuft man nur wenige Meter vom Platz in Richtung Wilsdruffer Vorstadt, gibt es dort nichts außer Wohnnutzung in Zeilenbauweise. Eine tote Gegend, eine Schlafstadt, vorstädtisch und leblos. Von daher liegt das Problem nicht am Postplatz sondern im toten Umland. Städtebaulich und architektonisch wäre selbstverständlich am Postplatz Luft nach oben - für das, was in DD aber sonst so entsteht, kann man dem Platz gewisse Qualitäten nicht absprechen. Für mich der größte Fehler am Platz ist der terrakotta-farbige Hybrid aus alten Postelementen und altbacken wirkendem Aufbau, der für eine unangenehme Unruhe vor Ort sorgt.
Generell ist das mit den attraktiven Orten und den Investitions-Chancen eine steile These weil der Immobilien-Markt so nicht funktioniert. Ein "schöner" Ort produziert nicht mehr Investitionen. Jedenfalls kenne ich keine Evidenzen, wo das der Fall ist. Investitionen ziehen immer Folgeinvestitionen nach sich - manchmal schön, manchmal weniger schön. Vom Neumarkt ist der "Funke" auf angrenzende Stadtbereiche auch noch nicht übersprungen, obwohl man dort schon seit rund 20 Jahren rekonstruiert.
Der Fresswürfel, 1967 errichtet, wurde 1998/2007 abgerissen, also 30-40 Jahre später. Warum sollte es den Nachfolgern, welche dessen niedrige Gestaltungsqualität noch einmal unterbieten, so viel anders ergehen? Angesichts der sehr langwierigen Prozesse, welche Stadtplanung und Bebauung vorausgehen, darf man durchaus schon mal beginnen, Ideen zu entwickeln.
Ideen sind natürlich immer gut. Was ich damit sagen wollte: Die Liebesmühe ist wahrscheinlich in anderen Bereichen der Stadt gerade sinnvoller investiert - nämlich dort, wo man noch Einfluss auf die entstehende Bebauung nehmen kann: In der Pirnaischen Vorstadt, in der Johannstadt, rund um die Packhofstraße oder eben am Königsufer. Rekonstruktionen am Postplatz halte ich jedenfalls für ausgesprochen unwahrscheinlich
Kein einziges der Erzeugnisse am Postplatz ist meiner Ansicht nach erhaltenswert. Mit Ausnahme von fünf Straßenlaternen, die durchgestaltet und elegant sind. Nicht jedoch der Advanta-Riegel, nicht der neue Fresswürfel, nicht die Altmarkt-Galerie, nicht die Runde Ecke mit ihrer hochgelobten Uhr. Nicht das sog. Zwingerforum. Nicht der Städtebau. Nicht die Zentralhaltestelle, nicht die Panzerdusche, nicht der Endlos-Schriftzug "Ein Leben ohne Freude...", der den ganzen Unfug, der dort veranstaltet wurde, geradezu sarkastisch zusammenfasst.
Das ist deine Meinung. Und die akzeptiere ich. Ich sehe das aber anders. Ich sehe da durchaus erhaltenswerte Gebäude weil es eben durchaus Qualitäten in den Materialien gibt, auf Blockränder anstatt auf Zeilen gesetzt wurde und eine gute Nutzungsmischung vorhanden ist. Das ist gegenüber den toten Schlafstädten im direkten Umfeld schon ein gewaltiger Fortschritt. Hätte man den Platz in den 90er Jahren entwickelt, wäre er heute höchstwahrscheinlich ein postmodernes Monster in Stahl und Glas, so wie weite Teile der Prager Straße oder des Wiener Platzes.
Wann? Wenn das Dogma, möglichst große Kontraste zu provozieren, nicht mehr in den Köpfen zu vieler Stadtplaner und Architekten herumgeistert. In jedem Fall, wenn Zivilgesellschaft und Stadtrat entschieden genug darauf hinwirken. Für manches, wie etwa das Adamsche Haus, wäre ja durchaus auch jetzt schon Platz, wie von den Mitdiskutanten festgestellt. Irgendwie ignorierst du die anderen Beiträge der Diskussion, wenn du darüber mit dem Diktum vom "Fertig-gebaut-sein" einfach hinweggehst.
Ich sehe ehrlicherweise nicht, wo da noch das Adamsche Haus hin soll. Schaut man auf altesdresden.de, besteht zwischen dem Adamschen Haus und dem Wilsdruffer Kubus nur ein minimaler Raum - selbst wenn man die leichte Verschiebung der beiden Pläne zueinander beachtet. Du schreibst selbst vom Dogma der Kontraste. Bist du nicht gerade derjenige, der hier einen Kontrast fordert?
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Die Frage bliebe dann aber trotzdem, was dann auch aus den anderen Veranstaltungszentren (speziell der Messe-Arena) wird, diese würden wahrscheinlich in ihrer Bedeutung geschwächt bzw. würde sich für diese die Anzahl der Veranstaltungen stark verringern. Wie schon gesagt wurde, allein schon z.B. zwischen Stadthalle, dieser neuen Halle und auch der Messe gäbe es einen gewissen "Konkurrenzkampf um Veranstaltungen".
(...)
Oder würde es bedeuten, dass dann die "Konkurrenz das Geschäft belebt" und sogar mehr Veranstaltungen in die Stadt bringt. Man weiß es nicht
Im Dezember 2023 gab es einen Artikel in der Freien Presse, nachdem neben den Theatern auch die C3-Veranstaltungszentren (Messe, Stadthalle, Stadion, etc.) mit 750.000 Euro von der Stadt gestützt werden mussten, um eine Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Laut dem Artikel geht aus der Beschlussvorlage hervor, dass Großkongresse noch immer kaum stattfinden/stattfanden (nach Corona) und damit der Messe die Einnahmen fehlen. Finanziell geht es der Messe offenbar sehr schlecht, wie aus dem Beschlusstext zu entnehmen. Im Beschlusstext heißt es:
"Die C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH (C³) benötigt im Jahr 2023 aufgrund eines
drohenden Defizits sowie zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit über die bislang im Haushaltsplan
eingestellten Zuschüsse sowie einer überplanmäßigen Mittelbereitstellung in Höhe von 250 TEUR
hinaus weitere Zuschüsse in Höhe von 750 TEUR."
"Im Jahr 2022 musste die Gesellschafterin Stadt Chemnitz, wie
auch in den Corona-Jahren 2020 und 2021, den Zuschuss an die C³ wesentlich aufstocken, um die
Liquidität zu sichern."
"Die Umsätze können nicht in der geplanten Höhe erreicht werden, es fehlen nach aktueller
Hochrechnung zum 31.12.2023 ca. 900 TEUR an geplanten Erträgen. Diese Größenordnung ist
durch die C³ nicht durch Sparmaßnahmen vollständig zu kompensieren. Nach Einschätzung der
Geschäftsführung ist der Umsatzeinbruch im Wesentlichen auf fehlende Großkongresse und
Großveranstaltungen zurückzuführen, die in Erwartung des Nachholeffektes im
Veranstaltungsbereich nach den Coronajahren von der C³ (wie auch von anderen Unternehmen
der Branche) geplant, aber nicht in Umsetzung gebracht werden konnten."
"Ob sich die wirtschaftliche Lage der C³ in 2024 verbessern wird, hängt maßgeblich von der
Umsatzentwicklung ab. Aktuell rechnet die Geschäftsführung noch mit einer Zurückhaltung der
Veranstaltungstätigkeit im Vorausblick auf das Kulturhauptstadtjahr 2025. Es ist zu konstatieren,
dass Veranstalter und Firmen ihre Kongresse, Events etc. eher nach 2025 verschieben."
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Ich glaube an der Stelle kann man sich dann wohl tatsächlich aus der Diskussion ausklinken. Die Halle hat natürlich auch keine Vorderseite. Sinnlose Polemik kann ich in unseren derzeitigen postfaktischen Zeiten auch woanders haben. Außerdem ist die Halle natürlich nicht wegen ihres Äußeren ein Vorbild für den Verein, sondern und das sollte eigentlich jedem klar sein (wir reden schließlich von einem Sportverein und keinem Architektenbüro), wegen der inneren Werte (Größe, Aufbau und Anordnung der Tribünen, Gestaltung der Logen, Sportlerbereich etc.).
Welches angebliche IHK-Gebäude wird denn überplant? Ich hoffe es ist nicht die Straße der Nationen 23 gemeint, über die schon in den damaligen Auslobungsunterlagen des SIBs für die älteren Entwurfe zum Theaterviertel geschrieben stand, dass das Gebäude abgerissen werden kann. Die Bruchbude wiederum direkt hinter der IHK gehört meines Wissens nach eher der Stadt oder eins energie.
Nochmals: Wir befinden uns hier in einem Architektur-Forum. Gestaltung, Architektur und Städtebau sollten hier die Themen sein, die die Diskussion ausmachen. Natürlich kann man noch nicht wissen, wie eine spätere Halle wirklich aussehen wird. Jetzt ist es aber per se bei Sport- und Event-Hallen in den allermeisten Fällen so, dass diese als "Funktions-Architektur" keinen großen gestalterischen Anspruch besitzen, auch weil sie nur in sehr seltenen Fällen mitten in eine Innenstadt gesetzt werden. Und ich gehe sehr stark davon aus, dass die zukünftige Halle in Chemnitz auch keinen sonderlich großen gestalterischen Anspruch haben wird. Prove me wrong, wenn das Ding einmal steht. Und das ist überhaupt keine Polemik. Dass du mich hier ständig der Lügen und Polemik bezichtigst, entspricht (ebenfalls) postfaktischen Zeiten. Ist man mit einer gegensätzlichen Aussage, einer anderen Meinung nicht zufrieden, ruft man einfach laut "Lüge" und schafft sich damit eine Deutungshoheit. Wo sind denn deine Antworten auf aufgeworfene Fragen? Wie stehst du zur Stellplatzverordnung bei Neubauten? Zu umzäunten Sichertheitsbereichen? Zu Anlieferzonen, die von LKW befahren werden müssen und entsprechende Kurvenradien einhalten müssen und demzufolge viel betonierten bzw. asphaltierten Raum einnehmen? Zu Fluchwegen? Zu ausreichend Abstandflächen für den Fall von Evakuierungen? Dazu, dass eine Halle neben der Oper, den Kunstsammlungen und mit zukünftigem Blick auf die StraNa einen gestalterischen Anspruch erfüllen muss? Du hast dich zu keinem dieser Themen geäußert und machst dich stattdessen an so sinnlosen Themen fest, ob jetzt zwei oder vier Spiele pro Monat stattfinden. Was aber die restliche Zeit im Jahr mit der Halle im Herzen der Stadt passieren soll - natürlich keine Aussage deinerseits. Welche Kultur-Events in Chemnitz groß genug sind, um dort das restliche Jahr stattzufinden - keine Aussage. Und ich sage es nochmals in aller Deutlichkeit: Ich bin für eine Halle für die Niners in Chemnitz. Nur nicht an dieser Stelle.
Polemisch war selbstverständlich die Aussage zum Weihnachtsmarkt, die Chemnitzer in den Raum geworfen hat: Wer will Glühwein auf einem Parkplatz vor einer Sporthalle trinken, wenn es in der Innenstadt einen wirklich schönen Weihnachtsmarkt gibt?
Ich meine den Würfel hinter dem IHK-Gebäude - meinetwegen gehört dieser der eins Energie. Selbes Muster deinerseits: Wem die Halle gehört und welche Nutzung konkret stattfindet ist erstmal egal. Dass es eine Nutzung gibt und das Gebäude damit offenbar gebraucht wird, ist aber Fakt. Es steht jedenfalls am Flurstück der IHK. Auch wenn es der eins Energie gehört - oder wem auch sonst - kann das Gebäude nicht ersatzlos überplant werden. Was mit der leerstehenden und zum Rückbau vorgesehenen Zeile daneben, direkt an der StraNa passiert, wissen wir nicht. Ich habe aber auch nicht von diesem Gebäude gesprochen.
Es werden hier im Forum - zurecht - immer wieder Neubauten aufgrund ihrer durchschnittlichen Erscheinung kritisiert (Neubau am Getreidemarkt, Super 8 Hotel neben dem Schocken, Parkhäuser am Wall, selbst die sehr schöne Oberschule am Hartmannplatz, etc.). Ich verstehe nicht, dass nun eine Halle, die höchstwahrscheinlich kein architektonisches Meisterwerk werden wird, hier auf keinerlei Kritik stößt - in einem Architekturforum. Architektonisch finde ich die Hartmannhalle beispielsweise durchaus ansprechend. Sie besitz mit dem Flugdach und den Glasflächen durchaus Qualitäten. Ich bezweifle aber sehr stark, dass in Zeiten von exorbitant gestiegenen Baupreisen und schärferen Anforderungen an den Neubau generell viel Geld für eine ansprechende Architektur übrig bleibt.
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Nachdem die Rathiopharm-Arena in Neu-Ulm offenbar ein Vorbild sein soll, hier mal ein Bild von der wunderschönen Halle. Die vielen Spielplätze und Kneipen im asphaltierten Umfeld sehe ich zwar nicht, aber ich bin fest davon überzeugt, dass man das in Chemnitz besser lösen wird. Und auch einen schönen Weihnachtsmarkt kann ich mir da wirklich sehr gut vorstellen. In der lauschigen Anlieferzone in der Bildmitte hat man dann auch genug Platz für einen schönen Glühwein nach 22 Uhr
Anmerkung: Laut Spielplan (https://www.sport.de/basketball/deutschland-bbl/spielplan/) lagen/liegen alle Spiele der gesamten Bundesliga 2023/2024 zwischen 27.09.2023 und 12.05.2024. Was passiert - im Falle, dass die Niners auch in den nächsten Jahren bis zum Ende weiterkommen - mit der Halle zwischen Mitte Mai und Oktober? Ist dann Platz für die "kulturellen Veranstaltungen", die in Oper und Stadthalle keinen Platz finden? Die Belegung von bis zu 5 Spielen pro Monat geht auch nur dann auf, wenn die Niners auch in Zukunft so erfolgreich spielen (was ich ihnen natürlich wünsche, wie gesagt, die Mannschaft hat bei mir höchste Sympathien). In einem professionellen Nutzungskonzept (wie auch dieser Halle eines zugrunde liegen muss), muss man aber auch die minimale Auslastung betrachten. Schon alleine Banken wollen das haben um ihre Kredite zu kalkulieren. Wenn nun die Niners in den nächsten Jahren im Spiel schon deutlich früher ausscheiden, wird demzufolge auch die Auslastung geringer.
Weitere Anmerkungen: Dass dort am Gelände übrigens noch genutzte Gebäude der Theater Chemnitz bzw. der IHK stehen, die noch dazu auf deren Grundstücken stehen, sollte bitte nicht vergessen werden. Ohne einen Ersatzneubau werden die Theater ihr Gebäude an der Käthe-Kollwitz-Straße sicher nicht aufgeben. Das Gebäude einfach zu Überplanen ohne entsprechendes Ausweichquartier wird in der Realität kaum durchführbar sein, auch wenn es eine einfache Lösung darstellt.
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Wohin sollen denn diese Wunschvorstellungen führen, außer falsche Hoffnungen und Enttäuschungen zu wecken? Der Postplatz steht kurz vor seiner Fertigstellung. Nach der Fertigstellung des MK4-Gebäudes hinter dem Schauspielhaus wird es hier vorerst keine Bauaktivitäten am Platz mehr geben. Für Dresdner Verhältnisse finde ich den Platz auch durchaus gelungen. Das große Problem ist - wie an vielen Stellen der Stadt - das dünn bebaute und unbelebte "Hinterland" sowie die großen sich anschließenden Plattenbauten. Für diese Gebiete sollten Visionen entwickelt werden. Wie können weitere Quartiere im Anschluss an den Postplatz entstehen? Wie kann eine (bessere) architektonische Qualität dort aussehen? Und dort kann man dann gerne auch das Reko-Thema aufmachen. Am Platz selbst ist der Zug seit vielen Jahren abgefahren.
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Ich habe keine Ahnung, ob das ein besonderes Kennzeichen europ. Städte ist.
Hier gibts Infos zum Leitbild der Europäischen Stadt bzw. zur Charta von Leipzig.
Ich verstehe deine Forderungen nicht. Du beklagst zurecht, dass es für gewisse Milieus in Chemnitz keinen Grund gibt, in die Innenstadt zu kommen. Was liegt denn dann aber näher, als Wohnraum (sozial gemischt) in der Innenstadt zu schaffen und an den Randbereichen der Stadt zu schrumpfen, wenn notwendig? Menschen, die sich dauerhaft in der Innenstadt bewegen und diese tagtäglich auf natürliche Art nutzen anstatt wertvolle Innenbereiche für eine Sondernutzung zur Verfügung zu stellen, die nur weitere kurzfristige Pendlerbewegungen in die Innenstadt zur Folge hat und nur an wenigen Ereignissen im Monat genutzt wird.
Den Rest den du ansprichst (Billard, Bowling, etc.), wird es auch mit der neuen Halle nicht geben. Durch die Halle wird keine Bowlingbahn geschaffen, es werden keine Spielplätze entstehen, es wird kein Restaurant am Fluss kommen. Stattdessen versiegelte Abstandsflächen, Feuerwehrzufahrten, Stellplätze, etc. ein Blick zum Gellert-Stadion zeigt, was uns in dieser zentralen Lage erwarten wird - weil es vom Bau GB so gefordert wird.
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Laut Freie Presse (https://www.freiepresse.de/che…g-geplant-artikel13316195) wird sich der nächste Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität soll sich in seiner nächsten Sitzung mit der neuen Halle befassen. Bis zu 10.000 Plätze sollen in der Halle geschaffen werden - ich glaube die Zahl hatten wir hier noch nicht. Zum Vergleich: Das CFC-Stadion bietet 15.000 Fans Platz.
Da die Stadt die Idee unterstützt, schlägt sie dem Ausschuss vor, den bestehenden städtebaulichen Rahmenplan für das Areal so zu ändern, dass dort künftig auch eine „Multifunktionsarena“ gebaut werden kann, so OB Schulze in der Meldung der FP. Es sei zudem noch vollkommen offen, ob, wann und durch wen die Halle dort gebaut wird. Es gäbe noch keine belastbare Diskussionsgrundlage für den Stadtrat. Offenbar handelt es sich um eine Vorabinformation für den Ausschuss.
Anmerkung: Ende März ist ebenfalls in der FP noch folgender Artikel erschienen: https://www.freiepresse.de/che…ablehnung-artikel13309396
Dort kommen Stadtplaner und Architekten zu Wort bezüglich der geplanten Halle. Linda Hüttner und Claudia Fischer, die Initiatorinnen des Lichtfestes „Light our Visions“, begrüßen die Idee und sprechen sogar von einem "Bilbao"-Effekt für Chemnitz. Bilbao, früher eine vernachlässigte Industriestadt im Norden Spaniens, ist durch das Guggenheim-Museum von Frank Gehry zu internationaler Berühmtheit gekommen und das Museum heute eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Spanien mit jährlich 1,3 Mio. Besuchern. Ich halte diese Aussage für Unfug. Ich kenne weltweit keine Sportstätte, die einen Bilbao-Effekt ausgelöst hätte. In Bilbao kommt eine weltweit einmalige Kunstsammlung mit einer spannenden Architektur zusammen, landschaftlich wundervoll eingebunden zwischen Fluss, Bergen und der sehenswerten Innenstadt.
Dirk Fellendorf, der sich mit eigenen Konzepten für die Entwicklung des Gebietes zwischen Stadthalle und Schillerplatz eingebracht hat, begrüßt die Idee einer neuen Spielstätte, stellt aber die Frage, ob der Standort hinter der Parteifalte der richtige ist. Für den konkreten Standort fordert er eine Machbarkeitsstudie und konkrete Konzepte. Dazu gehört auch die Frage, ob das notwendigerweise voluminöse Bauwerk die angestrebte bessere Anbindung des Brühlviertels an die Innenstadt ermöglicht. Hier sehe ich für mich den größten Knackpunkt. Eine Halle für 10.000 Menschen wird nahezu den gesamten Raum hinter der Parteifalte einnehmen müssen. Der Durchgang hinter dem Karl-Marx-Monument würde dann an einer verschlossenen und höchstwahrscheinlich fensterlosen Quer-Seite der neuen Halle enden.
Im Artikel genannt wird auch Lars Faßmann, der auf seiner Facebook Seite (https://www.facebook.com/lars.fassmann) ein Bild gepostet hat, in dem er die Alba-Berlin-Halle (8.500 Plätze) hinter das Forum transloziert hat. Ich halte von derartigen Abbildungen nichts, da sie die tatsächlichen Bedingungen vor Ort nicht abbilden können, es zeigt aber dennoch auf sehr gute Art, was für ein monströses Gebäude dort entstehen würde. Sicherheitsabstände, die notwendigen Parkplätze sowie An- und Ablieferzonen, die laut BauGB alle notwendig sind und viel (versiegelten) Platz erfordern, sind dort noch nicht mit eingezeichnet.
Christian Mertens, Mitglied der Architektenkammer, fordert einen Architekturwettbewerb für die Halle. Die städtebauliche Einbindung hält er für überaus wichtig. Hier würde ich vollkommen zustimmen und sehe in der städtebaulichen Verknüpfung auch das größte Problem. Es muss im Bestand geplant werden - mit drei Schauseiten (Richtung Heck Art, Richtung Straße der Nationen da der Neubau dort für den Rückbau vorgesehen ist und notwendigerweise in Richtung Kunstsammlungen, schon alleine aufgrund der direkten Nachbarschaft zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt).Bedenken äußert zuletzt Frank Kotzerke, ein Architekt, der im Stadtforum aktiv ist. Hier geht es um die vorhandene Infrastruktur in der Innenstadt und den Fall, dass die Halle im besten Fall an zwei Wochenenden im Monat bespielt wird und die restliche Zeit eigentlich keinen Beitrag zur Innenstadt-Belebung leisten wird. Auch er fordert einen Wettbewerb und nennt Kulkas Entwurf für ein Stadion der Fussball-EM 2009 als Vorbild (halt die falsche Sportart ).
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Naja, der Altmarkt lässt sich schwer ohne seine direkte Umgebung betrachten: die funktionalen Mängel des Platzes sind auch den funktionalen Mängeln der direkten Umgebung geschuldet. Wären die Quartiere im Süden in ihrem EG-Zonen belebter, würde der Platz davon profitieren. Ob und an welcher Stelle nun Bäume stehen, ist eine rein gestalterische Frage, ändert aber an den generellen funktionalen Missständen nichts. Der Markusplatz in Venedig ist von seinen Maßen ähnlich, ebenfalls steinern ohne Bäume, architektonisch recht homogen gefasst, lebt aber von den lebendigen Quartieren, die ihn fassen und ihm dadurch selbst seine Lebendigkeit verleihen. Die reine Platzgröße sowie die Tatsache, dass der Platz unbegrünt ist, machen noch keinen schlechten Platz. Und ja, ich weiß, man kann Venedig und Dresden nicht vergleichen. Aber ich vergleiche ja auch nur die Plätze 😉
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Abgesehen von den fehlenden Bäumen finde ich den Altmarkt weder „verkorkst“ noch unansprechend oder verwaist. Die Platzfläche selbst ist sehr groß, die umliegenden Gebäude vermögen es aber meiner Meinung sehr gut, den Platz entsprechend zu fassen. Auch das Pflaster sowie die Brunnen weißen eine hohe Qualität auf. Der „Pfusch“ war auch eher die Tiefgarage betreffend aber nicht der Gestaltung des Platzes geschuldet. Verkorst sind die sich nach Süden anschließenden Gassen ohne jegliches Gewerbe oder sonstige EG-Nutzungen sowie die gesamte Altmarkt-Galerie, die sehr viel potentielles Leben der Umgebung einsaugt und kaum wieder freigibt.
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Ich würde sagen, dass ist dann wohl Geschmacksache. Die Proportionen sind eine Katastrophe. Nur weil es Elemente verwendet, die zwar generell in eine Altstadt passen, nicht unbedingt aber in die Hallenser Altstadt, diese dann aber in die Proportionen eines Neubaus überführt werden, sagt mir überhaupt nicht zu. Diese viel zu breiten Rundfenster im EG und ersten OG, das niedrige rustikale Erdgeschoss, die schrecklichen liegenden Fensterformate im zweiten und dritten OG, der Zwiebelturm der vom Stil her eher nach Süddeutschland passt und dieser zweite Erker zum Nachbargebäude - in einer Straße, die nicht von straßenseitigen Erkern geprägt ist... An diesem Bau stimmt leider überhaupt nichts. Würde er in Bayreuth stehen - von mir aus. Generell bin ich der Postmoderne nicht abgeneigt - auch dann nicht, wenn sie historisierende Elemente verwenden. Es gibt aber deutlich bessere Vertreter. Du kritisierst "Geschmacksurteile" - plädierst aber aufgrund deines eigenen Geschmacks für den Erhalt des Gebäudes. Dann sollte man fairerweise auch akzeptieren, wenn Geschmäcker anders sind.
Und der Bauherr hat offenbar zu viel Geld, dass er hier an Abriss denkt. Der soll sich erstmal schön um seine ruinösen Bestandsgebäude kümmern.
Offenbar findet ja im Zuge des Neubaus die Sanierung der Altbebauung statt. Mir ist es lieber, er saniert die Altbauten und baut den Rest neu, als er saniert das Eckhaus und die Altbauten würden verschwinden. Wirtschaftlicher wäre das für den Investor auf jeden Fall.
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Sie wäre ein Bekenntnis zur europäischen Stadt, in der alle Lebensbereiche nebeneinander existieren und sich gegenseitig befruchten.
Das ist ja absoluter Blödsinn.
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Was mich wundert, dass der Freistaat offenbar so einfach ein Grundstück "abgibt", für das Jahrzehntelang ein Behördenzentrum geplant war und sämtliche städtische Planungen (Scheuvens+Wachten von 2015, Speer von 2011) sich diesen Planungen unterordnen mussten. Raketenwissenschaft ist Stadtplanung nicht - aber auch nicht so einfach, wie hier dargestellt. Bin jedenfalls gespannt, wie das weitergeht.
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Im von dir verlinkten Artikel heißt es: "Umgebaut wird auch das Eckhaus an der Großen Steinstraße aus den 1990er. Der Zwiebelturm wird verschwinden, ebenso die zweietagigen Dachgauben. 'Die Straßenansicht wird dadurch ruhiger', so der Architekt."
Wenn das ein 90er ist, nicht ein sanierter Gründerzeitler, bin ich echt verwundert.
Ich halte das auch für einen Neubau aus den 90er-Jahren. Die Proportionen, die geringen Geschosshöhen - insbesondere das flache EG - sprechen nicht für einen Gründerzeitler. Mir gefällt das Eckgebäude überhaupt nicht. Triste 90er-Jahre Postmoderne mit Zwiebelturm. Der projektierte Neubau ist allerdings auch kein großer Ritt..
Nachtrag: Bei Street-View sieht man tatsächlich unter den Klinkern eine Beton-Fassade.
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Wie gesagt, ich betone das jetzt zum wiederholten Male: Eine neue bzw. sanierte Spielstätte für die Niners ist super! Geld, dass in die Stadt investiert wird, tut Chemnitz gut. Bitte sollen die Niners - eine Mannschaft, die mir überaus sympathisch ist, auch wenn ich kein Basketball-Fan bin - eine neue große Halle bekommen - von mir aus die größte der BRD, aber nicht zwischen Brühl und Innenstadt. That's it.
Dennoch: Selbst wenn man das Foyer mit hinzurechnet, ist die EWE-Arena noch immer kleiner als die Hartmann-Halle inklusive Foyer...
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^ Sehe ich exakt genauso: Im Grunde bräuchte es so oder so einen Investor, der das Ding baut und dann an die Niners verpachtet - auf der Fläche des Freistaates? Verkauf der Freistaat seine Fläche dann an den Investor? Soll die Stadt die Halle bauen? Ich finde die Aussagen von Kretschmer sehr seltsam.
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Natürlich kann und sollte man auch über andere (innenstadtnahe) Standorte nachdenken, der Schlossteich käme mir da auch als allererste Alternative in den Sinn. Und eine Wohnbebauung hätte es hinter der Parteifalte schon vor Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten geben müssen. Aber obwohl die Flächen dort schon immer in öffentlicher Hand sind, ist dort bisher was genau in diese Richtung passiert? Genau, überhaupt gar nichts. Deswegen glaube ich nicht mehr eine Sekunde daran, dass Stadt, Stadrat und die nach der Wende vorrangig als Totengräber der Stadt beschäftigte GGG dort jemals einen stadtplanerischen Gedanken entwicklen werden, um irgendetwas durch eine Wohnbebauung zum Positiven zu wenden. Siehe Plattenbausanierungen, siehe nicht verfolgtes Speer-Konzept, siehe Georgstraße. Den Flächentausch mit dem Freistaat, der jetzt hoffentlich stattfindet, hätte man auch schon lange durchführen können - hat man aber nicht, weil niemand irgendein Konzept für diese Stadt hat.
Chemnitz war bis vor wenigen Jahren für Immobilien-Investoren (Neubau) noch uninteressant: Nur weil in den letzten 30 Jahren dort nichts passiert ist, muss das nicht für immer so sein. Chemnitz hatte auch im Altbaubestand viel Aufholbedarf in den letzten Jahren, sodass viel Geld von Investoren zuallererst zu Recht in die Sanierung von Altbauten geflossen ist. Eine ähnliche Entwicklung lässt sich in vielen ostdeutschen Städten beobachten, abgesehen vielleicht von den Landeshauptstädten. Nach den Sanierungswellen in Leipzig, Rostock, etc. hat vor einigen Jahren verstärkt der Neubau eingesetzt.
Die Johannisvorstadt in Chemnitz war jahrzehntelang Brachland, nun wird gebaut. Der Getreidemarkt ebenfalls, auch wenn dort noch immer viel Potential vor sich hingammelt und der Neubau nicht so ambitioniert ist, wie man es sich für eine Innenstadt vielleicht wünschen würde. Eine Halle hinter der Parteifalte würde aber den Standort tatsächlich für immer für Wohnbau unmöglich machen. Da ein Großteil der Fläche dem Freistaat gehört und der bisher immer andere Pläne für das Areal hatte (Justiz- und Behördenzentrum - zum Glück ist dieser Kelch nun offenbar an uns vorüber gegangen), konnte die Stadt auf die Entwicklung generell wenig Einfluss nehmen. Nun, da die Pläne für das Behördenzentrum offenbar vom Tisch sind, könnte vielleicht auch die Stadt neue Forderungen an den Freistaat richten, wie sie denn gedenkt, das Viertel zukünftig zu nutzen. Hier sollten sich die Stadträte nun ebenfalls einsetzen und aktiv werden.
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Du trollst doch? Dort soll eine 7.000er Multifunktionsarena hinpassen? Ich habe mal fix die Hartmann-Halle mit ihren 2.000 Sitzplätzen (ca. 2.600 Plätze, wenn man auf den Kopfseiten Stehtribünen aufstellt) auf das Grundstück gepackt.
Immer jeweils dieselbe Zoomstufe. Die zweite Variante wäre vermutlich sehr gut als Schwimmhalle geeignet.
Immer mit der Ruhe: Warum gleich so aufbrausend? Ich kenne mich mit Basketball nicht aus - gebe ich zu. Keine Ahnung, ob es in Wien einen Profi-Verein gibt oder nicht. Ob aber eine 250k Stadt eine derart große Halle benötigt, kann man schon diskutieren. Zumal die berechtigte Frage aufgeworfen aber noch nicht beantwortet wurde: Was, wenn die Niners nicht mehr so erfolgreich sind, wie heute? Ein weiterer riesiger Leerstand mitten in der Innenstadt? Es gibt sicher gute Vereine in Österreich, die offenbar auch mit einer kleineren Halle zurecht kommen. Und wie ich weiter oben geschrieben habe: Jede Investition in die Stadt sehe ich erstmal positiv - also selbstverständlich auch eine neue/sanierte Spielstätte für die Ninsers. Nur eben nicht zwischen Brühl und Innenstadt, einer innerstädtischen Filetlage, die - auch wenn da Jahrzehnte nichts passiert ist - auch eine innerstädtische Nutzung bekommen sollte. Und das ist nun mal eine Wohn- und Gewerbenutzung mit entsprechenden Grün- und Freiflächen, die es schafft die trennende Funktion von Brückenstraße und Parteifalte zu lindern. Das schafft eine Sport-Arena definitiv nicht. Die trennende Wirkung würde sich durch Sicherheitsbereiche, Anlieferzonen, rechtlich notwendige Abstandszonen und Parkplätze deutlich erhöhen. Da es sich hier um ein Architektur- und Städtebauforum handelt, sollten auch vordergründig diese Themen den Diskurs bilden. Und nicht die Tatsache, dass du offenbar ein Fan bist.
Vergleicht man die Hartmannhalle mit anderen Hallen, so zeigt sich, dass die Grundfläche offenbar nicht das Problem ist. Mit 5.250 qm Grundfläche ist die Hartmannhalle z.B. deutlich größer als die Brose Arena (1.600 qm) in Bamberg - die Spielstätte der Bamberg Baskets, die mit Chemnitz in der gleichen Liga spielen. In die Halle in Bamberg passen aber 7000 Zuschauer. Im Jahr 2001 wurde die Halle umgebaut und die Anzahl der Plätze deutlich erhöht. Dabei wurde das Foyer nach vorn gezogen und damit mehr Fläche geschaffen. In Chemnitz gibt es das Flugdach vor der Halle, welches man aufgeben könnte und die Fläche unter dem Flugdach zum neuen Foyer machen könnte und damit eine weitere Tribüne/ eine größere Tribüne einplanen könnte. Vergleicht man die beiden Hallen, zeigt sich zudem, dass die Hartmann-Halle deutlich niedriger ist als die Halle in Bamberg - ggf. wirkt sich auch das auf die Zahl der Bestuhlung aus. Die Brose Arena ist die drittgrößte Multi-Funktionshalle Bayerns. Braucht Chemnitz wirklich eine größere Halle? Das bezweifle ich sehr stark.
Die Lage der Hartmann-Halle innerhalb der Stadt ist perfekt. Öffentlich kann man gut anreisen, es gibt am Festplatz ausreichend Stellplätze zur Verfügung und die Innenstadt ist trotzdem nur einen Katzensprung entfernt. Mit den Informationen (Grundfläche vs. Sitzfläche und Umbau der Brose-Halle zur Erhöhung der Bestuhlung) im Hintergrund und dass entsprechende Hallen im Bundesvergleich kleiner sind als die Chemnitzer Hartmann-Halle: Nein, ich trolle nicht. Außerdem sind die von dir markierten Flächen nicht die, die ich meinte. Ich sprach von diesen Flächen: https://ibb.co/z2S1013 Je mehr ich aber vergleichbare Hallen im Netz suche, desto stärker bin ich für einen Umbau der Hartmann-Halle.
Nachtrag, ein paar Zahlen zu anderen Basketball-Spielstätten der gleichen Liga wie Chemnitz:
Die Große EWE-Arena der Oldenburger ist mit 2.800 qm Grundfläche ebenfalls deutlich kleiner als die Hartmann-Halle.
Volkswagen-Arena in Braunschweig, Spielstätte der Löwen hat eine Grundfläche von rund 2.000 qmDer Rasta Dome in Vechta bietet Platz für 3.100 Zuschauer und erfüllt damit die Kriterien an Bundesliga-Spiele, die Halle wird erst vor wenigen Jahren vergrößert
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Wie Tag24 heute berichtet (https://www.tag24.de/amp/chemn…ung-der-baukosten-3139657) will die FDP die Verwaltung dazu verpflichten, die Sanierung des Schauspielhauses zu vereinfachen und für die ursprünglich veranschlagten 16 Mio. Euro durchzuführen.
Zur Erinnerung: das Schauspielhaus wird fast vollständig aus Fördermitteln saniert. Ich finde es überaus beschämend für die FDP und Herrn Füsslein, der schon viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, im Stadtrat vertreten ist, der sich aber offenbar immer noch nicht mit der Förderpolitik von Bund und Land auskennt. Dass an die Förderung immer Förderziele geknüpft sind, sollte ihm nicht neu sein. Und dass man teure Posten nicht einfach nach Gutsherrenart herausstreichen kann, trotzdem aber die volle Fördersumme einstreichen will, grenzt ja schon an dreiste Dummheit. Oder betreibt die FDP schon Wahlkampf und ist nicht an der Causa Schauspielhaus interessiert, sondern will nur die Stammtische erreichen? Dann fände ich das ganze sogar noch dreister…