Beiträge von KrauseGlucke

    es gibt leider weltweit Städte die uns 10-15 Jahre im Design voraus sind

    Das hängt dann aber weniger an den Städten, als an den ausführenden Büros und die Besetzung der Juries beispielsweise in Wettbewerben. Ich finde den Domino Park übrigens nicht sonderlich vorausschauender im Vergleich zu anderen Projekten im Bereich Landschaftsarchitektur in Deutschland (z.B. Baakenpark Hamburg) und ja, auch Berlin (Südgelände, Park Gleisdreieck). Sicherlich ist in einigen Ländern der "Mut" und die Bereitschaft der Auftraggeber zur Innovation und Gestaltung allgemein ausgeprägter. Besonders in Skandinavien kann man das beobachten. Diese werden aber oftmals nicht so in "Szene" gesetzt, wie die (ehrlicherweise wenigen) gelungenen Projekte in den USA, sondern verschwinden wie auch deutsche Projekte gern unter dem Radar.

    Ich finde den Entwurf bedauerlich primitiv und renditegerecht. Dieses Teil könnte auch gut in einem Gewerbegebiet stehen. Schade, dass man es in dieser Lage versäumt hat, auf den Ort zu reagieren und beispielsweise den Flair eines alten Industriehafens in prominenter Lage an der Spree architektonisch und städtebaulich zu vitalisieren. Da bringen die Schirmchen und das "Fassadengrün" im Rendering auch nichts. Grundsätzlich fehlt doch auf dem gesamten Abschnitt zwischen Oberbaumbrücke und Stralau ein städtebauliches Gesamtkonzept.

    ^ Ahh ja, es geht in Berlin um Gefühle, nicht um Rationalität. Ist es jetzt also rational korrekt, Dachgeschosse NICHT öffentlich zu machen oder ist es nicht auch eine emotionalisierte Ideologie? Ist es rational, in verdichteten Innenstädten Hochhäuser bauen zu müssen? Du bestimmst jetzt also was rational korrekt ist oder nicht. Das mag ja deine Perspektive auf die zeitgenössische neoliberale Stadtentwicklung zu sein, kann aber aus fachlicher Perspektive auch anders interpretiert werden. Das hängt von der politischen und historischen Konstellation des Ortes ab. Deutschland ist und war immer polyzentrisch. Man sollte doch auch mal in Betracht ziehen, dass Berlin doch einem völlig anderen sozioökonomischen Hintergrund entspringt als Städte in der Rhein-Main-Region. Und im Pott siehts auch wieder anders aus. Und in Hamburg auch. Wenn du dir ein Hochhausleitbild à la Bankenmetropole Frankfurt am Main wünscht, dann zieh doch dort hin und erfreu dich an den 42 Türmen. Sorry, aber deine chauvinistische Art hier die vermeintliche Rationalität universell erklären zu wollen, empfinde ich als das eigentlich Emotionalisierte.

    ^Genau so abwegig ist doch das kritiklose Schmachten nach Profanbauten mit 5 Stockwerken, die den Platz in der Innenstadt verschwenden, keine Orientierungspunkte schaffen und letztendlich wertvolle Fläche verschwenden. Noch schlimmer: Die Einfamilienhauswüste in den Vorstädten, die massiv Infrastrukturkosten verursachen und eine Zersiedelung des Umlands die letztendlich der Ökologie sowie der Ökonomie im Land schaden zufügen.

    Du vergleichst jetzt tatsächlich in einer Diskussion über Hochpunkte in Innenstadtquartieren das Hochhaus mit dem Einfamilienhaus? Wir sprechen hier von Innenstadtlagen mit einer GFZ >3 und nicht von einer Stadtrandlage von einer GFZ <1. Das ist ein klassischer Äpfel und Birnen Vergleich.

    Zum Apfel-Apfel Vergleich, der Innenstadtlage: Diese "angeschmachteten Profanbauten mit 5 Stockwerken" haben sich nicht umsonst über Jahrhunderte in der europäischen Stadt in Form des Blockrandes etabliert. Sie schaffen vielerorts sehr wohl in Kreuzungsbereichen Orientierungspunkte und verschwenden auch keine wertvolle Fläche, da der Blockrand das Potential hat in der Innenstadtlage durch seine Dichte und Kompaktheit sehr viel Infrastruktur auf kleinem Raum unterzubringen. Dazu sind diese "fünfstöckigen Profanbauten" in einem dem 'Human Scale' verträglichen Maße (wie z.B. dem Verhältnis Straßenraum - Gebäudekubatur- und Höhe) dimensioniert.

    Was meinst du überhaupt mit wertvoller Fläche?

    Einige Fotos vom heutigen Tag.


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    Wenn man sich an diesem Blickpunkt um 180 Grad dreht, sieht man genau in der selben Achse den Turm Moritz. Macht was her.


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    Die Kubatur ist ja ganz spannend. Die Fassade fand ich etwas dröge. Aber warten wir mal das fertige Gesamtbild ab.


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    Nochmal der Blick von der Warschauer Brücke aus. Ich freue mich auf den Edge Tower, der das ganze Ensemble vervollständigt :)


    Bildrechte liegen bei mir.

    Ein Hauch von New York wehte heute durch die Mediaspree.


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    Blick vom Mercedes Benz Platz in Richtung Westen. Moritz steht wohltuend proportioniert in der Blickachse.


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    Die Höhenstaffelung der Hochhäuser wirkt stimmig. Insgesamt ein angenehmes Maß an Urbanität.


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    Ich freue mich auf die Fassaden.


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    Entlang der Bahntrasse machen Max und Moritz schon etwas her.


    Insgesamt war ich positiv überrascht. Diese beiden Türme sind ein kleiner Lichtblick im Vergleich zum generischen Rest des Quartiers.


    Bildrechte liegen bei mir.

    Klasse Architektur übrigens!

    Das erste, was ich mir hier gedacht habe war, dass ich die Kiste schon 10-mal gesehen habe. Ich würde den Bau auch gern mal im Kontext mit den umliegenden Hochhäusern sehen. Das haben die Architekten nämlich schön weggelogen. Vorbildlich allerdings finde ich den Nutzungsmix mit der Integration des Schwimmbades, dem Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.

    Ich muss ja mal ne Lanze für das Gebäude brechen. Auch wenn euch die Farbe nicht gefällt (finde ich übrigens gar nicht so schlimm), fügt es sich städtebaulich gut in den Raum ein. Ich bin jahrelang auf der Strecke zur Arbeit geradelt und empfinde den Unterschied zu vorher als wohltuend. Das objekthafte "Ensemble" der 70er wirkt erweitert und kontrastiert in seiner Insellage nicht mehr so sehr mit der dichten Raumstadt der Blockrandstruktur drum herum. Auf der Fläche von dem siffigen Basketballplatz konnten zudem auch 50+ Wohnungen untergebracht werden.

    Ich habe heute ein paar Shots am Platz hinter dem Hamburger Bahnhof machen können.

    Ich war von der Atmosphäre positiv überrascht. Eine Schande, dass diese Halle abgerissen werden soll. Sie gibt dem Ort, besonders in Verbindung mit dieser Kunstinstallation, einen angenehmen 'rauhen' Charakter und setzt einen Kontrast zu den oftmals monoton wirkenden Neubauten in der Umgebung. Weiß jemand, wie es an diesem Ort weiter gehen wird?


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