Ich glaube du hast nicht ganz verstanden worauf ich hinaus will. Die Ausgestaltung der Architekturen ist bis dato nicht definiert. Es ist lediglich eine städtebauliche Studie als Vorstufe zur Erstellung eines BPlans erstellt worden.
1. Der Bezirk und Senat entscheiden sich aus verschiedensten Gründen gegen einen Abriss vom Ensemble
2. Ein städtebauliches Werkstattverfahren wird ausgelobt, auf dessen Grundlage ein Leitbild entwickelt wird
3. Erste Zwischennutzungen auf dem Areal etablieren sich
4. Im Rahmen dieses Gutachterverfahrens erarbeiten Planungsteams in aufeinanderfolgenden partizipativ ausgestalteten Phasen (Gutachtergremium besetzt aus Fachplaner der Architektur, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, Bürger*innen, Eigentümer e) ein Städtebauliches Leitbild
5. Eine Vorzugsvariante wird gewählt (Entwürfe von Teleinternetcafe & Treibhaus) und auf dessen Grundlage ein Rahmenplan mit allen beteiligten Akteuren (Bezirk, Senat, WBM, BIM) entwickelt (In dieser Phase sind wir gerade!)
6. In der Rahmenplanung werden die Grundfeste für den neuen B-Plan definiert (Parzellierung, Erschließung, Abstandsflächen, Rettungswege, Nutzungen der Einheiten etc.)
7. Der BPlan wird festgesetzt
8. Die Realisierung auf den unterschiedlich parzellierten Flächen wird in Auftrag gegeben. Hierfür werden Architekten beauftragt, die individuell auf das Grundstück bezogene Entwürfe erarbeiten.
Wir befinden uns wie bereits oben erwähnt in Phase 5. Es gibt eine Städtebauliche Vision, welche als Grundlage für ein BPlan steht. In einer Vision gibt es ebenfalls atmosphärische Darstellungen (z.B. Visualisierungen) für die mögliche Ausgestaltung des Areals. Die Ausgestaltung der Gebäude, Fassaden, Plätze der Neubauten im Ergänzungsbereich zu den bestehenden Gebäuden wird erst ab Phase 8, der Realisierungsphase, definiert. Hierbei zeigen die Visus aus dem Werkstattverfahren lediglich eine möglich Perspektive auf.
Bezüglich deines mangelnden Respekts beziehe ich mich auf deine hier häufig zu beobachtende Brechstangenrhetorik komplexe Prozesse in der gegenwärtigen Stadtentwicklung zu simplifizieren. Du hättest dich als Bürger im Rahmen der Werkstatt beteiligen können um deinen Unmut zu äußern. Vielleicht hättest du ja dem Visualisierer die Maschendrahtzaun Fassaden ausreden können.
Dir sollte bewusst sein, dass hier keine Idioten im Gremium sitzen, sondern Fachplaner, Professoren, Bürger und politische Vertreter. Der jetzige Entwurf ist in einem öffentlichen und langwierigen Diskurs dieser Akteure erarbeitet worden. Und dies empfinde ich als vorbildliche Errungenschaft in der Stadtentwicklung, wenn man auf Topdown Planungen der 70er Jahre zurückblickt.