Beiträge von Rotes Rathaus

    Die Nichtbebauung des Tempelhofer Feldes ist genauso umstritten, wie dessen Bebauung. Etwas Naheliegendes zu Unterlassen ist genauso eine Entscheidung, wie die, es zu tun. Insofern ist die Argumentation einseitig. Die SPD war außerdem für eine Bebauung und dass für eine Volksbefragung die Verfassung geändert werden muss, ist wohl nicht sicher.


    Man muss es vielleicht nicht über den Zaun brechen, aber eine Revision des andauernden Veränderungsmoratoriums sollte irgendwann kommen. So toll ist der alte Flugacker dann auf Dauer auch nicht, obwohl er natürlich beeindruckt.

    Dass so eine Planung bei den Berliner Grünen beliebter ist, als eine Bebauung am früheren Flughafen Tempelhof, zeigt doch die Bigotterie. Jedem ist doch klar, dass eine qualitätsvolle Verdichtung der Innenstadt in urbaner Bauweise einer Zersiedlung zwischen Autobahnen ökologisch klar vorzuziehen ist.


    Ich kann mit der Planung leben. Der Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr ist immerhin ziemlich gut, wenn tatsächlich so gebaut wird. Ein Suburb bei der Autobahn wird es dennoch. Die meisten Berliner wird es kaum je dahin verschlagen.

    Der Übergang am Ostkreuz aus den 20ern wurde vom alten Ostkreuz erhalten, bzw. rekonstruiert und gilt als Baudenkmal.


    Ich mag den Stil und empfinde den Erhalt alter Eisenbahnarchitektur bei Grundsanierungen eigentlich immer als positiv. Am Ostkreuz ist das der Gleisübergang und der Wasserturm. Alles andere ist glaube ich neu.


    Unschön dagegen sind die schäußlichen Schallschutzwände. Die ruinieren leider die Ästhetik neuer Bahnanlagen und wären an vielen Stellen verzichtbar.

    In Folge der Barrierefreiheit erinnert das ganze Bauwerk an eine Straßenbahnhaltestelle. Genauer gesagt an diejenigen vor dem Hauptbahnhof.

    Der Verlust der gewissen Eleganz des initialen Entwurfs, führte ja auch zum Rücktritt von einer Entwurfsbeteiligten. Die Wippe wird jedenfalls ein skurriles Denkmal.


    Gleichzeitig passt es kongenial zum heutigen Deutschland - einer Art Gerontokratie.

    Obwohl ich die Bautätigkeit in Berlin seit Jahrzehnten beobachte, kann ich zum Thema der Transparenz von Entscheidungen wenig sagen. Insgesamt ist das alles sehr verworren und das Baukollegium nur ein Aspekt bei dem Ganzen.


    Nehmen wir das große und im öffentlichen Interesse liegende Projekt Coral World: Von jeglicher Transparenz der architektonischen Gestaltung kann keine Rede sein.


    Dass Kahlfeld das Programm verfolgt einige neue Akzente zu setzen und hoffentlich von der Ramscharchitektur in Mitte Abstand zu gewinnen, ist ihr klarer Auftrag. Um das zu tun muss sie Spielräume ausloten und ausnutzen. Die Wahl dürfte sie dabei natürlich komplett ausgebremst haben. Der Anstieg der Baukosten ebenso. Keine Einfache Aufgabe!


    Das Hinesprojekt bleibt leider wie der ganze Platz eine Sisyphosaufgabe. Unfassbar wie die dortigen Projekte jetzt wieder feststecken.


    Dass Hines dort irgendetwas annehmbares baut, ohne den U5 Tunnel zu demolieren, wäre ein Erfolg. Alles zwischen 40 und 150m wäre annehmbar, solange ein gewisser Akzent an der Megakreuzung entsteht. Etwas ähnliches, wie das Soho sollte in Ordnung sein.

    Ich wüsste eigentlich nicht, wen man mit so einer Grafik, die eine Art Karikatur darstellt, provozieren könnte. Dies in einer Zeitung als kühnen Entwurf zu bezeichnen, spottet allerdings jedem Verstand.


    Ich war heute dort mit dem Fahrrad. Die Plätze waren allseits sehr belebt und die Stimmung war einfach toll. Es ist ein Magnet in wunderbarer Lage ähnlich dem Louvre. Und die Umgebung ist durchaus sehr grün mit hohem Baumbestand.


    Lediglich der südliche Schlossplatz ist eben kaum bepflanzt.

    Zufälliger Weise steht das Hotel, in dem man bis zur Havarie unter dem Aquadom an der Bar sitzen konnte mitten in …

    Und wir leben in Deutschland. So etwas wird genehmigt und geprüft.


    Die Zusammenhänge liegen - wie in Deinem Post zu lesen - also offensichtlich. Es ist ein Riesenaquarium, das als Anziehungspunkt für einen Hotel- und Tagungskomplex dienen soll.


    Egal; mich würde einmal eine Darstellung der Planungen interessieren. Was wird dort nun eigentlich gebaut?

    Das hört sich wie die Wiederauflage der Plattenbauära an. Dabei könnte man Fertigbauteile sicher auch im Kontext einer ansprechenden Gestaltung verwenden - nur wird das bei den Bauherren kaum der Fall sein. Berlin befindet sich da echt auf einer abschüssigen Bahn. Dringend würden Architekten und Politiker gebraucht, die eine Idee von einer lebenswerten Stadt haben. Wo kann man die wählen?

    Ich finde es richtig beklemmend, in welche Richtung sich die Baukultur in Berlin Mitte entwickelt. Eine lange Serie von einzelnen Missgriffen, die in Gesellschaft mit DDR-Hinterlassenschaften entstanden sind (z.B. MotelOne, Radisson, Alexa, Saturn, Alea oder die Bausünden am Mühlendamm) wird jetzt scheinbar in der Breite fortgesetzt. Es ist dem Zentrum unserer Hauptstadt tatsächlich unwürdig, was da hinkommt. Die Farbe ist zum weglaufen. Ich wäre angesichts der aktuellen Entwicklung für ein Baumoratorium.


    Die Jahreszeit ist für Berliner ja immer hart. Die vom gnädigen grünen Mantel befreite Stadt zeigt ihre verbreitete Hässlichkeit.


    Ich verstehe nicht warum wir in unserer Zeit keinen Willen entwickeln können, die Stadt lebenswerter zu machen. Wenn ich mir Brandenburg angucke, dann ist es viel gepflegter und schöner als früher. Berlin muss aber hässlich bleiben. Der begründete Wunsch - gerade auch hier - dem rasenden Auto etwas wegzunehmen und dem Flaneur vom Kind bis zum Greis wieder zu geben, würde auch erst Sinn machen, wenn man die Stadträume schätzte und Ideen für sie hätte.

    Die Botschaften von Polen und Russland so gegenüber an den Linden, hoffen wir, dass es ein Zeichen zukünftiger Verständigung eines Tages mit einem demokratischen Russland sein kann.


    Ich weiß allerdings, welcher Bau mir besser gefällt und, bei allen eklatanten Unterschieden, das nicht zuletzt wegen des Dachabschlusses, der hier einfach völlig missglückt ist. Dennoch schön, dass Polen dort bald eine standesgemäße, großzügige Botschaft hat.