Falsch!
Der Mehrwert des Schlosses für Berlin und den Tourismus ist immens. Historische Gebäude im Zentrum zu rekonstruieren lohnt sich wirtschaftlich und ideell.
Vergleichen wir das Humboldtforum mit Bilbao: Das dortige Guggenheimmuseum ist ein immenser Erfolg für die Stadt. Bis heute zieht es Menschen an und fasziniert. Rein technisch gesehen wäre es aber als Museum ungeeignet, wenn man nicht Willens ist, es selbst als ein Kunstwerk zu verstehen. Genauso ist es bei der Sydneyoper. Mit einem Quader hätte man weitaus mehr Nutzfläche und eine höhere Effizienz. Dagegen ist das Humboldtforum (weil quasi ein Quader) viel effizienter, noch besser wäre, der von dir geforderte Funktionsbau.
All das gilt für die Bauakademie genauso. Potsdam ist sehr glücklich mit seinen Rekonstruktionen, ebenso Frankfurt. Diese Bauwerke waren ja schon zur Zeit ihrer Errichtung als repräsentative Gebäude gedacht, die reine Funktion ist dabei eben nur ein Aspekt.
Am Ende erfüllt das Humboldtforum seine Funktion weitaus besser, als die Kunstscheune nach der Roth‘schen Rosskur. Das wird ein weiteres trauriges Beispiel für ein ungeliebtes Funktionsbauwerk - ganz anders als die grandiose Elbphilharmonie.
Rekonstruktionen sind meistens ein Garant für eine sehr gute Alzeptanz, Beliebtheit und damit auch Funtionalität.
Deren Ablehnung ist ein dysfunktionaler Ansatz und basiert auf einer zwanghaft progressiven Kulturtheorie, die sich zunehmend spaltend auswirkt.