Beiträge von Rotes Rathaus

    Der Standort ist auch tatsächlich gut geeignet für ein Hochhaus. Die Kreuzung wird dadurch urbaner. Der Verkehrsanschluss ist sehr gut und könnte langfristig noch besser werden, wenn der Stadtring bis hier verlängert wird und die Durchbindung zur Storkower Straße erfolgt.


    Dringend sollte etwas für die Frankfurter Allee von hier Richtung Osten getan werden. Sanierungen, Beseitigung von Leerstand und weitere Hochhäuser sowie eine Ordnung des Straßenraums mit reduzierten Flächen für den Autoverkehr und Anlage einer echten Allee könnten Wunder wirken.

    Wie gesagt, irgend jemand wird die Brücke nutzen. Wenn dort weiterhin viel entsteht und mehr Menschen dort leben, wird der Nutzen möglicherweise sehr stark anwachsen. Diese Perspektive ist in der Ecke durchaus gegeben. In Schöneweide soll es ja vielleicht sogar irgendwann einen zweiten Steg über die Spree geben. Als Teil eines durchgängigen Radwegs durch den Süden Berlins, sagen wir vom Wannsee zum Müggelsee, würde mir das Bauwerk noch besser gefallen.

    Nun gut, die Brücke ist jetzt da und das ist erstmal positiv zu bewerten. Der bissige Ton mit gegenüber gefällt mir weniger. Ich kenne die Gegen recht gut und sehe keine sinnvolle weiträumige Durchbindung für Radfahrer. Man kommt in Richtung Oberschöneweide zu schlecht weiter und auch schlecht über die Spree. Es ist Stückwerk, hoffentlich wird der Anschluss irgendwann besser. Nur für einen Schulweg ist das jedenfalls übertrieben - bei aller Liebe.


    Berlin braucht dringend solche Brücken, aber durchgebunden an den richtigen Stellen. Die breiten Radspuren am Adlergestell fährt kaum mal jemand lang.


    Mir erscheint das Motto: Hier is Platz, da stelln wa wat dicket hin.

    Von wo nach wo brauchen Fahrradfahrer diese Brücke? Ist das am Ende eine sogenannte Soda-Brücke?


    An anderen Stellen, nicht zuletzt über die Spree oder am gordische Ostkreuz-Knoten schiene mir so etwas sinnvoller. Hier rechne ich mit 10 Nutzern/Fahrtrichtung täglich.


    Der Ausbau für Radfahrer und Fußgänger ist wichtig und richtig und teilweise weit hinterher. Das Spreeufer durchgehend nutzbar zu machen, wäre das zentrale Projekt hierfür. Kreuzberg tut hierfür genau nichts.

    Falsch!


    Der Mehrwert des Schlosses für Berlin und den Tourismus ist immens. Historische Gebäude im Zentrum zu rekonstruieren lohnt sich wirtschaftlich und ideell.


    Vergleichen wir das Humboldtforum mit Bilbao: Das dortige Guggenheimmuseum ist ein immenser Erfolg für die Stadt. Bis heute zieht es Menschen an und fasziniert. Rein technisch gesehen wäre es aber als Museum ungeeignet, wenn man nicht Willens ist, es selbst als ein Kunstwerk zu verstehen. Genauso ist es bei der Sydneyoper. Mit einem Quader hätte man weitaus mehr Nutzfläche und eine höhere Effizienz. Dagegen ist das Humboldtforum (weil quasi ein Quader) viel effizienter, noch besser wäre, der von dir geforderte Funktionsbau.


    All das gilt für die Bauakademie genauso. Potsdam ist sehr glücklich mit seinen Rekonstruktionen, ebenso Frankfurt. Diese Bauwerke waren ja schon zur Zeit ihrer Errichtung als repräsentative Gebäude gedacht, die reine Funktion ist dabei eben nur ein Aspekt.


    Am Ende erfüllt das Humboldtforum seine Funktion weitaus besser, als die Kunstscheune nach der Roth‘schen Rosskur. Das wird ein weiteres trauriges Beispiel für ein ungeliebtes Funktionsbauwerk - ganz anders als die grandiose Elbphilharmonie.


    Rekonstruktionen sind meistens ein Garant für eine sehr gute Alzeptanz, Beliebtheit und damit auch Funtionalität.


    Deren Ablehnung ist ein dysfunktionaler Ansatz und basiert auf einer zwanghaft progressiven Kulturtheorie, die sich zunehmend spaltend auswirkt.

    Zu Ziegel:


    Ich habe meine persönlichen Eindrücke wiedergegeben.

    Irgendwann werde ich auch mal wieder Fotos hochladen.


    Zu den übergeordneten Fragen:

    1. Natürlich waren die Katholiken seit der Gründung in St. Hedwig. Jetzt war die Kirche lange geschlossen. Man investiert dort eine hohe Summe und schafft ein bedeutendes Zentrum. Einigen Menschen ist Trotz und Besserwisserei immer wichtiger, als Freude über etwas gutes Neues zuzulassen.


    2. Ich hätte mir auch eine andere Gestaltung vorstellen können, finde aber eine Architekturkritik nach dem Motto: „Die Fenster gerne Bunt, sonst gut.“ nicht besonders überzeugend. Es handelt sich um Kunst. Ein Entwurf ist ein Gesamtwerk. Die Kreisrunde Anordnung auf einer Ebene ohne Podeste und Stufen ist ein Zeichen. Der Kuppelraum wird optimal bespielt.


    3. Wenn man bei Kirchen in Deutschland keine Steuergelder mehr zuschießt, wird es einen großen Verfall in vielen Städten und Dörfern geben. Als Liebhaber des Bauerbes kann ich mich dafür sicher nicht aussprechen.

    Schön das Notre Dame wieder ganz ist. Der Brand dieses unglaublichen Kunstwerks war schrecklich.


    Ich war am 1. Advent um 12 Uhr in der Eröffnungsfamilienmesse in St. Hedwig mit Erzbischof Koch. Es war eine schöne Veranstaltung. Eine solche Messe - kreisförmig um den zentralen Altar, unter der hellen Kuppel, sogar die Sonne schien in die Kirche, wäre in der dunklen Halle mit Loch in der Mitte jedenfalls nicht möglich gewesen. Das ist so schon wesentlich besser. Gerade der katholische Kirche tut so eine kleine aber feine Kathedrale mit demokratischer Austrahlung ganz gut. Deshalb müssen ja nicht diverse andere umgebaut werden.


    Für Berlin ist es grandios, dass dort ein wichtiges Zentrum der Katholiken entsteht und damit eine weitere wichtige Institution in Mitte in den Reigen tritt!

    Ich sehe es an dieser Stelle doch etwas anders. Die Entscheidung dort so eine gekachelte Schuhkiste hinzustellen, wirkt sich auch auf die gebeutelte Holzmarktstraße aus.


    Der Bau steht an der immensen Verkehrskreuzung am U und S-Bahnhof Jannowitzbrücke und bildet dort eine Torsituation mit dem gegenüber geplanten Turm an der Alexanderstraße. Die Holzmarktstraße Richtung Friedrichshain verläuft breit über eine Art Brache. Auf beiden Seiten wäre Verdichtung (ohne größere Abrisse) nötig. Links könnte man Pavillons oder Türme ergänzen.


    An der Stelle des Fliesenwürfels wäre ein Turm mit kreativer Gestaltung besser. Man sollte sich zur Kreuzung orientieren und weniger zum Schillingstraßen Quartier.

    Die Hedwigskathedrale kopiert das Pantheon in Rom. Ich finde in der jetzigen Ausführung wirkt die Kirche universeller und damit einladender als andere katholische Kirchen. Die meisten sind historisch und ein solcher Umbau verbietet sich, hier war aber eine radikale Abkehr vom Nachkriegszustand durchaus sinnvoll, eine Rekonstruktion einer früheren Epoche aber eher nicht.


    Die Kirche fungiert ab jetzt auch als katholische Staatskirche in der Hauptstadt, was ich mir bei der Gestaltung gut vorstellen kann. Ich werde mal eine sonntägliche Messe besuchen und mir ein Bild machen.

    E- und U-Kultur Rücken an Rücken mit Potsdamer Platz und Kulturforum ist eine gute Ausgangslage. Durch eine Verdichtung und Aufwertung mit aufsehenerregender Architektur könnte der Potsdamer Platz endgültig in die Stadt integriert werden. Leider wird die Scheune dafür zu mau. Der Bauplatz hätte es rausreißen können mit einem Bilbao-Effekt.

    Sehr richtig! Und es ist wichtig, dass die Fassade zum Raumprogramm und der Nutzung passt. Beides ist beim Humboldtforum der Fall, alleine die Kuppel wird nicht gut genutzt, wohl weil sie später draufgesattelt wurde. Hier wäre eine kreative Lösung gefragt. Dafür bräuchte man in erster Linie einen findigen Brandschutzingenieur.

    Weiterhin ist anzumerken, dass sich zwischen dem Kohlhofplan und dem gegenwärtigen Bau der Zeitgeist verändert hat. Nach der Postmoderne kam eine Art Neomoderne mit einem Hang zu den grauen Kisten der 60er. Ich bin der letzte, der die Entwicklung gut fände und wurde davon selbst überrascht. Nach der Postmoderne hoffte ich auf mehr Ernsthaftigkeit, klassische Materialien aber auch mehr Differenzierung der Baukörper in Höhe und sonstiger Form. Stattdessen gelten die Quader wieder als Maß der Dinge. Zum großen Teil geht es dabei einfach um Effizienz. Quader in serieller Produktion sind halt nach wie vor preiswert und Sinnbild einer Mangelgesellschaft, der die Architektur wenig wert ist. Jeder soll seine 40qm Einzimmerwohnung bekommen und mit allem versorgt sein, was für grau(same) Städte dann bewohnt werden, ist diesem zutiefst sozialdemokratischen Ideal egal. Eine Verschwörung sehe ich bei dieser verbreiteten Haltung, für die diverse Politiker der SPD und Linke und selbst der Grünen und anderer Parteien stehen aber nicht am Werk.


    Bauten am Alexanderplatz atmen den Geist dieser Gestaltungsvorstellungen. Begeisterung wird dieser Turm und Sockel kaum bei jemanden auslösen. Dennoch viel besser als die Leere bisher und eine Chance für weiteres.

    Dass politische Entscheider sich Sachverstand hinzuholen, kann grundsätzlich nur begrüßt werden. Ein Demokratiedefizit entsteht dadurch eigentlich nicht. Inhaltlich sehe ich aber beim Baukollegium Probleme, wenn Entwürfe im dortigen Prozess verarmen, an Lebendigkeit oder Harmonie einbüßen und insgesamt vermindert werden, obwohl man sich das Gegenteil wünschen würden.

    In dem Artikel steht plausibel, dass verschiedene große Vermieter gerne die zlb beherbergen würden, was zumindest Spielraum für gute Verhandlungen eröffnet.


    Ich finde die Aussicht, dass sie hierhin kommt nicht schlecht. Eigentlich hatte ich gehofft, dass zwei große klassische Kaufhäuser bleiben, nämlich Galeria und KaDeWe. Insofern ist es schon schade.

    Ich denke schon, dass es in absehbarer Zeit weiter gehen könnte - zugegeben verfüge ich über keinerlei weitergehende Informationen.


    Die Marktsituation wird aber eindeutig besser. Ein Investor, der die ruhende Baustelle übernimmt, sollte zu finden sein, da sie wohl technisch in Ordnung ist und bis zum Ergebnis eines 150 m Turmes am Alexanderplatz ohne zu erwartende Probleme fertig gestellt werden könnte - Ähnlich wie beim früheren Signa Turm (Mynd).


    Die Politik könnte hier sicher etwas Dampf machen und den Prozess beschleunigen. Wenn man kein Konto pfänden kann, weil keines greifbar ist - das Grundstück steht im Berliner Grundbuch!

    Zumal es ja das Geld von irgendeinem kosten würde (Vermögenssteuer und Aufhebung der Schuldenbremse und der Russlandsanktionen wäre vermutlich das Konzept für die Finanzierung).


    Gleich nebenan leistet sich Berlin das Haus der Statistik, da muss ja offensichtlich genug Geld da sein um auch die restlichen Häuser zu kommunalisieren.


    Im Ernst, solche Forderungen sind hanebüchen und entlarven ihre Urheber als Populisten, von denen es leider immer mehr zu geben scheint.


    Die Stadt muss im anziehenden Markt für einen seriösen Investor sorgen, der den Turm baut und einer wirtschaftlichen Nutzung zuführt.