Senat verabschiedet sich vom Petriplatz
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Aufgeschoben ist aufgehoben! Senat verabschiedet sich vom Petriplatz, dem Gründungsort Berlins
Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses hat Kulturstaatssekretär André Schmitz das vorläufige Aus für das archäologische Besucherzentrum am Petriplatz und eine Umschichtung der Mittel zu Gunsten des Baus der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) erklärt. Wir haben die Hoffnung, dass die Entscheidung des Senats durch das Abgeordnetenhaus im Rahmen der Haushaltsberatungen korrigiert wird.
Es ist nicht fassbar: für eine Einsparung in der Höhe von 1,5 Mio. EUR verabschiedet sich der Senat von einem geradezu vorbildlich zeitgemäßem Museumskonzept. Wir fordern den Senat und das Abgeordnetenhaus von Berlin auf, die einzigartige Fundstätte mit den 800-Jahren alten Gründungsmauern am Petriplatz für die Nachwelt zu erhalten und zugänglich zu machen. Der Petriplatz muss, wie in der Koalitionsvereinbarung zugesagt, ein Zukunftsort in der Berliner Innenstadt werden.
Für den Bau des archäologischen Besucherzentrums steht eine Finanzierungszusage in Höhe von 90 % aus Mitteln des Bundes und der EU zur Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur zur Verfügung. Der Senat muss lediglich eine Kofinanzierung von 1,5 Mio. EUR für die gesamte Investition von 15,5 Mio. EUR aufbringen. Diese Fördermittel müssen bis 2015 verbaut sein, da sie sonst verfallen. Das Museum für Vor- und Frühgeschichte als Hauptnutzer und wichtiger Baustein des Finanzierungskonzeptes muss sein Vorhaben einer gläsernen Archäologiewerkstatt bereits bis 2014/15 realisieren, da die derzeitig genutzten Räume dann nicht mehr zur Verfügung stehen. Aufgeschoben wäre in diesem Fall somit aufgehoben.