Das Gebäude welches Georges Henri zeigt ist von Volker Staab entworfen. Alle Zutaten sind ja zu sehen: Ein gestalterisches Übermaß an Fenstervarianten (außenbündig, innenbündig, stark stehend, liegend fix mit Lüftungsflügel etc.) Sehnsucht nach ausgeblechten Schießscharten, Backstein mit Gradientoptik von oben nach unten. Sein eigenes Domizil in Schönberg referenziert so wahlweise die Hochschule in Ansbach oder das Zentraldepot in Potsdam aus dem eigenen Büroschaffen. Einen inhaltlichen oder formalen Ortsbezug zum Nollendorfplatz oder zum Tiergartenviertel lässt es indes vermissen. Seine West-Berliner Nachbarn des Wiederaufbaus macht das Haus durch seinen Vorwitz und seinen albernen, vorgeklinkerten WDVS-Ausdruck auch nicht besser.
Beiträge von Tessenow
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THE INFORMAL STUDIO: Und da sickert's auch schon: Gustav Düsing hat heute auf seinem Instagram Account überraschend den Fortschritt bebildert. Das vorgetragene Urteil zur fehlenden Dichte ist auch in meinen Augen absolut verständlich. Es kommt wohl daher, dass der Entwurf eigentlich für einen Standort im nahegelegenen Innenhof der Architektur vorgesehen war und dann recht pragmatisch an den aktuellen Standort verschoben wurde. Insgesamt aber eine absolut frische und inspirierende Umsetzung des Programms. Ich freue mich drauf.
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Man kann auf den Bildern leider weiterhin keinen U-Bahn-Eingang mehr erkennen. Wird der nord-westliche Zugang zur U-8 durch das private Treiben ersatzlos überbaut? Gehe weiterhin davon aus, dass der bestehende Zugang in den Neubau integriert werden muss. Soweit erkennt man zuvorderst den obligatorischen Parkhausschlund. Weiß jemand Genaueres? Das vorgestellte Neubau ist insgesamt ein fürchterlicher Platzhalter, der in Realität sicherlich nicht besser wird, wenn man sich den vorgestellten Material- und Detailkanon vergegenwärtigt. Eine vergebene Chance in der Mitte. Ärgerlich da das Tor aus städtebaulicher Sicht geradezu mutig war. Jetzt müssen es die Neubauten von Kühn Malvezzi und David Chipperfield also retten. Daumen drücken. Ulkig ist natürlich die letzte Perspektive bei der jemand scheinbar vor Freude über die heitere Fahrt entlang der Investment-Banane eine der S-Bahn-Türen aufgerissen hat.
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Hamburg
Alexis de Chateauneuf - Emsemble Rathausmarkt/ Alsterakarden/Postgebäude
Referenz -> Diverse: u.a. Sansovino, Mauro Codussi, Pietro Lombardo, Giorgio Massaro - Markusplatz VenedigZürich
Gustav Albert Wegmann - Kanton Schule Rämibühl
Referenz -> Karl Friedrich Schinkel - Bauakademie -
Nur damit keine Missverständnisse entstehen: Das denkmalgeschützte Dorlandhaus, von Rolf Gutbrod -auch bekannt als "Haus der Werbung"- wird nicht abgerissen. Sage das, weil mir beim erstmaligen betrachten der Visualisierung das Herz in die Hose gerutscht ist. Auf dieser zaghaft ins Stereo gehenden Visualisierung, ist es aber nicht abgeschnitten worden. Der Urania kann man eine massive Nachverdichtung nur wünschen, wenn der Balsam dabei von O&O kommt, umso besser. Für diesen Bereich am Dreichbezirkseck braucht es nun zeitnah einen neuen Rahmenplan.
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Und den Renzo Piano Building Workshop sollte man nicht mit Arin Burda verwechseln. Auch, wenn man nun kurzfristig versucht die Website zu relaunchen,google Bilder vergisst so schnell nicht. Was an diesem Standort verspielt wurde und mit welchen Architekten, lässt einem den Mund offen stehen. Bei diesen Kaufpreisen auch unglaublich, dass es nicht für innenliegende Dacherschließungen gereicht hat. Die Fertigteiltreppen zukünftig vom öffentlichen Raum aus ertragen zu müssen, hätte das Bauamt noch verhindern können. Dass der Investor mit derartigen Details auf Käufersuche geht, erstaunt mich schon.
Nach Bekanntgabe der Planungsaufgabe haben sich Staab Architekten, letztes Jahr trotz Einladung aus dem Wettbewerb zur "Urbanen Mitte" zurückgezogen, was uns dort erwarten wird, stellt die Bebauung der Westseite, in stadtpolitischer und gesellschaftlicher Dimension noch einem sprichwörtlich und wörtlich in den Schatten.
Die einzig wirklich ambitionierten Projekte in diesem Areal, sind das sehr gelungene Mehrparteienhaus in der Flottwellpromenade von Heide und von Beckerath.
Sowie das mittlerweile seiner Vollendung entgegenblickende Lokdepot von robertneun. Mit fantastischen Grundrisstypologien und einer außerordentlich reichhaltigen und tektonisch ambitionierten Fassade.
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"Ein solches Dach scheint bei Moneo angedacht zu sein"
Jenseits des Kalauers: Schinkel und Stüler machten es vor, Steidle und Staab folgen und wie ich finde sehr feinsinnig in allen Details. Der Affekt über all ein Satteldach draufzuwünschen,kann ja nun spätestens mit Beginn des Deutschen Klassizismus nun wirklich nicht mehr ästhetischer Alleinherrschaftsanspruch sein. Altes Museum, Bauakademie und sogar die Friedrichswerdersche Kirche kommen ganz herrlich ohne sichtbare Dachschrägen aus, Eine Wonne!
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Fragen wir doch den Investor:
Quelle: Hines Immobilien GmbH -
„101 Neukölln“, gesprochen „einsnulleins“
Die S IMMO plant die vollständige Entwicklung des 6-stöckigen Bestandsgebäudes (ehemaliges Quellekaufhaus, heute Schnäppchencenter) einschließlich des dazu gehörigen Parkhauses. Durch Umplanungen wird die Nutzfläche auf rund 22.000 m2 erweitert. Auf 9.000 m2 entstehen Einzelhandel-, Fitness- und Gastronomieflächen. Weitere 13.000 m2 werden künftig als Büros vermietet. Derzeit stehen rund 60 % des Gebäudes leer. Der im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee als Schlüsselimmobilie ausgewiesene Komplex soll das Zentrum beleben und zu einem Motor der kreativen Stadtentwicklung werden. Der Umbau der Karl-Marx Straße und vor allem, die Entwicklung der Straßenkreuzung (ehemaliger Platz der Stadt Hof) zum Alfred-Scholz Platz, ziehen nun also die ersten größeren Folgeinvestitionen nach sich.
Der Clue, die leerstehende Parkgarage wird zum Start-up Hub umgenutzt.
Bildquelle: REALACE GmbH auf competionlineIst-Situation (noch vor der Neuentwicklung der Karl-Marx-Straße).
Parkhaus, am Stadtbad.
Anm. Mod: siehe auch Beitrag #309.
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Das der Springerkonzern mit immerhin ein paar tausend verängstigten Mitarbeitern direkt gegenüber residiert, ist vielleicht auch nicht ganz unwichtig. Sachlich ist an dem Artikel allerdings überhaupt nichts.
Mit allen Mitteln versucht man also negative Stimmung zu erzeugen. (Es gelingt).
"Was als alternatives Künstlerviertel begann, droht zum verwahrlosten Party-Hinterhof zu verkommen."
Isabelle B. (23), Studentin aus dem Bäckerbreitergang: „Ich trau mich manchmal kaum mehr raus, wenn die draußen singen ‚Gleich brennt die ganze Stadt‘.“
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Sollten die Verantwortlichen hier mitlesen: Streicht es bitte in irgendeiner Farbe an oder baut eine Vorhangfassade davor, bitte!!!
Welche Farbe, wenn man mal Fragen darf?
Das Gebäude ist kein Meilenstein, sicher die massive Optik allerdings, die den Anschein erweckt, es sei aus einem einzigen Felsblock gehauen, ist (für die HafenCity zumindest) eine positive Abwechslung. Streichen oder gar eine Vorhangfassade würde das Konzept doch konterkarieren.Was gefällt denn am BRT Bau nicht?
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Peter Cook im barocken Graz. Ansonsten mal selbst recherchieren. Geschlossen.
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Diese wurde extra zu Eröffnung der Interbau im Jahre 1957 installiert und war so temporär wie der Zeitgeschmack des Viertels.
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Den Umbau der Moritzburg finde ich durchaus sehr gelungen. Im Internet oder analog findet man eine ungeheure Zahl an Publikationen. U.a. in der aktuellen Detail, DB, oder im Baumeister. Ein Interview mit Enrique Sobejano und seiner Frau findet man z.B. hier. Empfehlenswert auch dieses Buch. Ganz nebenbei ein großartiger Mensch.
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es war eine besonderheit, dass man in hamburg an einer "kunsthochschule" architektur noch studieren konnte, wie es sie jetzt (abgesehen von einigen kurzen aufbaustudiengängen) nicht mehr in deutschland gibt.
Man kann. An der Universität der Künste in Berlin. Und wenn alles gut geht selbst dieses Jahr noch auf Diplom.
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Die Nachrichten überschlagen sich ja im Moment. Sehr schön.
Leider weiß ich noch nicht genau,was ich davon halten soll. Einerseits fallen mir ein duzend Perspektiven ein, in denen die aktuelle Situation wirklich unbefriedigend ist. Unter anderem vom, Deichtor, vom Kibbelsteg, von St. Annen von der Steinstraße.Andererseits ist das Gelände und die Idee der Gebäude nur mit den Flachbauten zu verstehen. Der "Guss" würde aufgebrochen, um noch ein paar Meter Gewerbeflächen zu generieren. Der Effekt wird ähnlich wie beim Uliverhochhaus ausfallen.
Hinzu kommt, dass die Spiegelkantine ein Klassiker der Hamburger Innenarchitektur ist. Lampen und Möbelklassiker inklusive. Andererseits wird sich wohl kaum ein Hauptmieter finden, der, wie der Spiegel, das gesamte Gebäude mieten würde.Die positiven Aspekte hebe ich mir für morgen früh auf. Vielleicht fallen ja auch schon jemandem bis dahin ein paar warme Worte ein. Gute Nacht.
Habe dem Projekt einen Einzelstrang gegönnt.
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An dieser Stelle ergibt eine Dach Rekonstruktion durchaus Sinn. Gelungen finde ich auch, dass man den Bereich über dem Fleet ausgespart hat. Von der Poststraße aus bleibt so der Blick auf den Michel weiterhin frei. Der Fehler hätte hier im Übermut liegen können. Schön, dass man hier besonders auf solche Details geachtet hat.
Schön ist auch die Öffnung des Gebäudes zu den Fußgängerströmen. Ob Passanten allerdings in das Gebäude hineingesogen werden, bleibt abzuwarten.
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Die Entwürfe sind allesamt hochkarätig. Der Entwurf von mwp-Architekten ist ein gelungener Minimalkonsens, denke ich.
Meyer Fleckenstein und Carsten Roth hätten auf kleiner Fläche einen gelungenen Gegenpol zur Börse hin erreicht. Hätte ich mir durchaus gut vorstellen können.
Tim Hupe hätte ein richtiger Klassiker werden können. Die anderen sind, bis auf den "Kristall" zwar deulich konservativer, aber im Kontext natürlich einfacher lesbar gewesen.
Schöne Entwicklung für diesen vergessenen Platz. Danke Waxo!
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Im Jahr 2007 gab es bereits 1035 Stores auf über 7 Millionen qm. Im Jahr davor 944, demnach werden es wohl jetzt noch deutlich mehr sein. Wenn man möchte kann man das auch im Jahresbericht von 2007 nachprüfen. So besonders selten dürfte der Laden wohl nicht sein. Vor allem nicht, wenn man die Internationalität des Standortes Frakfurt zu grunde, die augenfällig ist.
Glaubt man überdies Wikipedia ("The concept is designed to attract consumers aged 14-24 through its SoCal-inspired image and casual wear.) kann es mit der Exklusivität auch noch nicht so weit gediehen sein. Die ganze Diskussion erinnert stark an die Europapassage. Nachzulesen auch hier im Forum.
Wünschenswert wäre, wenn es diese Passage länger durchhält, als der direkte Nachbar. Der seinerzeit genauso gefeiert wurde und jetzt totalsaniert werden muss. Nachzulesen u.a. in der aktuellen DB 08/2009. -
Ausländische Interessenten? Das wundert mich weniger. Dass die sogenannte "russische Oberschicht", um die es hier wohl Maßgeblich gehen wird, jetzt nicht das nötige Kleingeld hat die Zweitwohnung zu finanzieren, ist für Berlin sicher schade, architektonisch aber gewiss verschmerzlich. Das Potpourri an Stilen ist, wie Urbanist schon sagte, unerträglich.
In Welchem inhaltlichen Zusammenhang z.B. das Staffelgeschoss zum Restgebäude steht, ist für mich nicht nachvollziehbar. Dass man sich für ein Staffelgeschoss entschieden hat ist klar, dass der Pseudoaltbau mit dem zusammenhangslosen Aufbau, dann aber aussieht wie ein Kriegsopfer, scheint den Bauherren und alle anderen Beteiligten wenig zu stören.