Beiträge von Saxonia


    Die Vernichtung interessanter ostmoderner Bauten betrachte ich dagegen als erhebliches kulturelles Vergehen, nicht mehr, nicht weniger. Wenn man dann noch sieht, wie stümperhaft aktuell im Seminargebäude gebaut wurde, dann kommt durchaus die Frage auf, ob die Verantwortlichen noch bei Verstand sind.
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    Mit Verlaub, wie "stümperhaft" mitunter die "interessanten ostmodernen Bauten" ausgeführt wurden ist vielfach belegt und bedarf hier hoffentlich keiner Erläuterung mehr. Es sei nur mal an den Palast der Republik erinnert. Darüberhinaus sehe ich kein Problem darin, Bauten die weder ästhetisch noch städtebaulich wertvoll oder von Vorteil sind zu erhalten. Schließlich waren sie es, die sich brutal in das vorhandene Statdbild hineingepresst haben ohne Rücksicht auf Verluste. Jetzt zu verlangen man solle sich ausgerechnet an diesen Bauten orientieren ist doch blanker Hohn.

    Das Ensemble an der Karl Liebknecht Strasse hat keinerlei Wurzeln im Klassizismus.Warum soll es in eine Architektepoche zurückversetzt werden,die lange vor der Entstehungszeit der Häuser lag ? Wenn man es umgestaltet,dann doch nach der Formensprache der heutigen Zeit.
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    Warum soll Berlin als Ganzes architektonisch wieder in vergangene Zeiten zurückversetzt werden ? Viele der der 70er Jahre Bauten sind noch nicht einmal komplett abbezahlt oder gerade erst,es wäre ökonomischer Irrsinn,z.B.den Mehringplatz abzureissen und neu zu bebauen.


    Vieleicht weil viele Gebäude der 60er und 70er von großen Teilen der Bevölkerung als Bausünden und unästhetisch aufgefasst werden?

    Die versetzten horizontalen Linien gibt es, allerdings nur im Innenhof.


    Was die Betonwand betrifft: Zustimmung. Halte ich auch für inakzeptabel und billig³

    ^ Wie soll man denn auch Antworten auf deinen Einzeiler in #80? Deine Meinung ist hier nicht relevant, solange sie nicht plausibel begründet wird. Und passt nicht, unnötig aufdrängt, steril, lustlos usw. sind eher stichhaltige Begründungen für ein anderes deutsches Architekturforum.


    Ich bin Laie kein Architekt und bewerte die Gebäude rein nach ästhetischen empfinden. Des Weiteren werden die Meisten Leute die das Gebäude sehen werden auch nicht an irgendwelche technischen Begriffe denken sondern es entweder schön oder scheußlich bewerten.



    Ich finde ja, dass der alterwürdige Backsteinbau durch den Gegenkontrast des Neubaus sogar noch gewinnt indem er besonders hervorgehoben wird. Er bekommt sozusagen ein Alleinstellungsmerkmal und wird m.E. auch nicht entwertet wie es durch manch andere Neubauten geschieht.


    Grausamer Ansatz des Denkmalschutzes. Dieser Dogmatik haben wir es zu verdanken, dass zahlreiche Denkmäler lieber mit Kontrasten bepflastert werden statt dafür zu sorgen sie wieder in ein harmonisches Umfeld zu setzen.
    Und bei aller Liebe, Kontraste gibt es in Leipzig nicht zu knapp. Einige finde ich schön andere wiederum zeugen von sich selbst überschätzender Architektenkaste.
    Ich finde den Neubau nicht per se schlecht, nur an der Stelle wie gesagt unpassend.

    Das Geschmacksvorstellungen neuerdings nach ländlich und städtisch unterschieden werden ist mir allerdings auch neu.


    Wie ich schon sagt, in meine Augen einfach unpassend an dieser Stelle. Sowohl in Form als auch Farbgebung, das kann einigen hier gefallen oder auch nicht. Interessant wie man mir gerne vorwirft andere Meinungen nicht akzeptieren zu können und dann auf eine rein subjektive Beurteilung mit Klischees und Polemik beworfen wird. Weiter so :daumen:

    Wir gut, dass wir die Polemik außen vor lassen.


    Die Aufnahme mit dem Bundesverwaltungsgericht zeigt mir zum Beispiel, dass die grelle weiße Farbe nicht in die Umgebung passt und sich unnötig aufdrängt.


    Eine Frage sei aber noch erlaubt, wenn das nebenstehende Gebäude "nichtssagend" sein soll, was soll mir dann der Neubau sagen? Die Fassade wirkt extrem steril und lustlos auf mich. Passt wiederum zu einem "Ärztehaus" aber ich glaub kaum, dass der Architekt sowas im Sinn hatte.

    wird ein schätzungsweise aus den 70er/80er-Jahren


    Bist du dir da ralativ sicher? Also ich meine mich drann erinnern zu können, dass das Gebäude eher wie ein schlicht verputztes Fachwerkhaus daherkam. Wenn ich mir die "altstadtgerechten" Platten um die Haltestelle Augustinerkloster anschau passt das Haus da auch nicht wirklich zu.

    Danke für die Bilderserie!
    Altenburg ist immer noch eine sehr schöne Stadt. Trotzdem seh ich es mit Wehmut, wenn alte Gebäude abgerissen werden. Bei dem Beispiel Feuerwehr und Stadthalle bin ich auch etwas zusammengezuckt muss ich sagen. Gerade Letztere scheint mir ein extrem langweiliger und unpassender Zweckbau zu sein. Schade wenn man sieht was dafür weichen musste.
    Gegen den Neubau der Feuerwehrunterkunft ist zwar nix einzuwenden, den Abriss des alten Hauses halte ich aber für bedenklich. Dem Fachwerk nach zu urteilen scheint das Gebäude schon einige Jahrhunderte auf dem Buckel zu haben.

    Paris ist auch schlichtweg das Zentrum der frankophonen Welt und des zentralistischen Frankreichs. Was Paris so reich macht, fehlt oftmals in anderen Städten des Landes. Deutschland ist da aufgrund der Geschichte wesentlich heterogener gestaltet und nahezu jede größere Stadt weißt eine lange Tradition als, Haupt bzw Residenzstadt auf, mit den dazu gehörigen Repräsentationsbauten.

    Die DB verscherbelt einen Grossteil ihrer historischen Bahnhofsgebaeude in der ostdeutschen Provinz. In dem Artikel ist auch von einem "Rueckbauprogramm" die Rede.


    An dieser Stelle sei exemplarisch die Situation in Werdau geschildert. Dazu eine kurze Korrespondenz aus dem Gästebuch der Internetpräsenz.




    Anbei Bilder
    http://4.bp.blogspot.com/_wXdR…0/Werdau-Jun-2009+002.jpg
    2009 von Sebastian Poster


    Zustand unterm Hakenkreuz
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd16706.jpg


    und davor
    http://phila3000.de/JPGS/wd/wd15000-19999/wd17464.jpg
    (von der Gegenseite)


    Man sieht, der Vorbau wurde schon vor dem 2. Weltkrieg vereinfacht.


    Der Zustand ist absolut grauenhaft. Aus privaten Gründen fahre ich wöchentlich mit dem Zug, es befindet sich lediglich ein Ticketautomat in dem Gebäude. Der Haupteingang ist nicht mehr unter der Uhr sondern links davon. Als ich noch klein war, also vor ca 6-7 Jahren, waren in dem Gebäude noch ein Kiosk und ein Cafe untergebrach.
    Der lange Hauptgang, den man durch den normalen Eingang erreicht, war noch geöffnet und wurde wohl erst vor 2-3 jahren auch von innen durch einen Bretterverschlag direkt neben dem Automat verschlossen. Es riecht penetrant nach Urin und Alkohol in dem ehemaligen Kiosk sind die scheiben zwar noch intakt aber dahinter sieht es aus wie Atomkrieg. Alles in allem ein katastrophaler Zustand.
    Der Bahnhof ist im Grunde der Bahnsteig den man über eine Treppe und einen Tunnel erreicht. Allein dort muss man schon Slalom um Scherben laufen.


    Das noch repräsentativere Hauptgebäude in Crimmitschau, gleich nebenan, sollte nach Willen des Besitzers diesen Sommer abgerissen werden. Proteste der Stadt und der Einwohner verhinderten das vorerst noch. Es ist ein Trauerspiel sondergleichen.


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    Bato

    Gefällt mir insgesamt besser als das was nun gebaut werden soll. Die Visualisierung ist zwar schlechterer Qualität aber das hätte sich ja geändert bei Weiterverfolgen des Projekts.

    Nur damit ich nicht vom Stuhl kippe, wir reden über diese Abscheulichkeit? http://www.deutsches-architekt….php?p=232931&postcount=9 ? Das sowas an der Stelle überhaupt erwogen wurde ist ein Armutszeugnis.


    Mit dem Mäckler Entwurf kann ich leben. Die Fenster beim Eckbau erscheinen mir zu aufdringlich. Eine Reduzierung der Stückzahl und etwas horizontale Fassadengliederung würden die Fassade weniger gequetscht aussehen lassen.