Beiträge von Saxonia

    Beim Neustädter Markt wird nichts gutes mehr rauskommen. Man versucht hier die Quadratur des Kreises und sie wird scheitern. Der Denkmalschutz hat hier einen städtebaulichen Missstand unter Schutz gestellt. Das kann man ja kaum bestreiten. In einem Neubaugebiet hätte man die Fächer vielleicht für imposant gehalten, hier sind sie schlicht eine Hypothek.


    Da kann man nur auf die Bebauung des Elbufers hoffen, die dort bisschen vom Elend des Platzes ablenken wird.

    Simmel setzt wie immer neue Maßstäbe, im negativen Sinne natürlich. Der Bau wirkt auch abseits der Fassadenfarbe mehr als unrund. Die unterschiedlich großen Schartenfenster sollen den Trumm wohl auflockern, sehen aber nur albern aus. Allein die extrem exponierten Technikaufbauten disqualifizieren das Teil schon als Architektur. Baumasse halt. Da würde ich glatt die Brache wieder haben wollen.

    Es wurde hier glaube ich noch nicht erwähnt. Auch das Epitaph von Kurfürstin Elisabeth (1443-1484) soll nach dem Willen der Universität wieder in der Paulinerkirche aufgestellt werden. [....]

    Jetzt war es endlich soweit. https://www.l-iz.de/bildung/ze…elisabeth-paulinum-605424


    Eine moderne, aber mit der Lichtfuge doch gelungene Präsentation. Offiziell soll diese darauf hinweisen, dass dort keine Gebeine mehr liegen. Naja, da wäre ich jetzt durch die Fuge allein nicht drauf gekommen, aber seis drum.

    Jedenfalls ist die Paulinerkirche um eine künstlerische Attraktion reicher geworden.

    Wenn Brückenzug B aus den genannten Gründen abgerissen werden muss, fehlt mir jegliche Fantasie, wie man A auch nur temporär weiternutzen könnte. So wie ich das verstehe, könnte die Brücke morgen einbrechen oder noch 30 Jahre stehen.

    Ohne massive zusätzliche Abstützungen kann ich mir da keine Interimsnutzung vorstellen. Die Abstützungen müssten ja dann vor allem im Flussbett stehe, was schwierig werden dürfte.

    Ich sehe da leider viel Raum für Vandalismus und Schmierereien, wenn ich die dünnen Stangen und Transparente angucke. Wie das umgesetzt werden soll, ohne dass es wie ein Slalomparkours ausschaut, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Allzu viel scheint man aus dem Desaster nicht gelernt zu haben. Konzeptionell ähneln sich die Entwürfe und teilen dementsprechend auch alle Nachteile, die damals schon kritisiert wurden.

    Also es gilt wohl wie immer eine Mittelweg zu finden. Ich denke an der grundsätzlichen Notwendigkeit einer Brückenquerung an dieser Stelle bestehen letztlich wenig Zweifel. Dafür sprechen das gewachsene Straßennetz sowohl auf alt- wir neustädtischer Seite. Den nahen Uferverkehr dauerhaft über die Albertbrücke zu schicken, ist auf Dauer unpraktikabel.

    Über die Bedeutung des MIV kann man sich streiten. Ein großes Problem des Brückenzuges sind/waren ja die auffächernden Rampen auf beiden Seiten, die sich dem absurd verschwenderischen Straßenbau der 60er anpassten. Das könnte man bei einem Neubau schon korrigieren. Von der Petersburger ist in meinen Augen ein Streifen jenseits des Mittelstreifenniemandslandes perspektivisch abkömmlich.

    Die Psychologie darf man nicht unterschätzen. Wenn in einigen Monaten Gutachter sich hinstellen und sagen Zug A und B sind sicher, will man sich darauf verlassen? Ich bin nun wirklich kein Aluhut, aber das flaue Gefühl bleibt definitiv.

    Die Schwächen der Konstruktion sind ja offensichtlich bekannt. Dann kann als Konsequenz nur der Totalabriss stehen.

    Ist heute 1. April? Das kann doch kein Beteiligter ernst meinen. Jeglicher Bezug zu Bestandsgebäuden und zur markanten Form des Platzes lässt man vermissen.

    Die Kunst ist hier natürlich, trotz unterschiedlicher Bauabschnitte ein irgendwie geartetes Ensemble entstehen zu lassen. Bisher ist das, vor allem mit der letzten Erweiterung , weitgehend gelungen. Hier sehe ich nix davon. Traurig.

    Wenn sich, wie jetzt schon von Dresdner Offiziellen öffentlich gemutmaßt, von außen nicht sichtbare Korrosion der Betonbewehrung als Ursache herausstellt, gehe ich vom Komplettabriss der Brücke aus. Wer will sowas sicheren Gewissens bei den anderen Brückenzügen ausschließen? Die Brücke ist ohne Belastung eingestürzt, allein durch ihr Eigengewicht.

    Dann müssen wir von einer Fehlkonstruktion sprechen und der Denkmalschutz hätte wieder mal sein unglückliches Händchen in Sachen Dresden und DDR bewiesen.

    Da müssen sich jetzt aber einige Leute unangenehme Fragen gefallen lassen. Wie zur Hölle kann es sein, dass eine seit Jahren unter Sanierung stehende Brücke einfach so in sich zusammenklappt? Selbst wenn der jetzt eingestürzte Brückenzug noch nicht gemacht wurde, derartige Schäden und Mängel, die sowas möglich machen, hätte man erkennen müssen.


    Oder liegt es am Ende an der ach so gefeierten Konstruktion selbst? Ich bin ein bisschen geschockt muss ich sagen und warte auf erste Antworten...

    Brunnensanierung ist wohl der falsche Begriff, Brunnenneubau trifft es wohl eher. Für dieses von der Denkmalpflege seit einigen Jahren besonders geliebte Stück DDR-Dresden werden eben weder Kosten noch Mühen gescheut.