Beiträge von Saxonia

    Bis zum Abriss des Rathauses war die Front des Ratshofes nur aus einer recht schmalen Gasse einsehbar. Für die Fernsicht über den ganzen Markt ist die Fassade mit ihren kleinen Fenstern offensichtlich nicht entworfen worden.

    Ich habe auch nicht schlecht geschaut. Halle war von 45-52 Haupstadt der ehemals preußischen Provinz Sachsen (ohne Erfurt, aber mit Anhalt und braunschweigischen Gebieten) bzw. ab 47 des Landes Sachsen-Anhalt. Allerdings tagte der Landtag meines Wissens nicht im Stadthaus, sondern zunächst im Stadtshützenhaus Franckestraße und ab 47 in der umgebauten Artilleriekaserne Merseburger Straße 18. Möglich wäre natürlich, dass die schon 45 eingesetzte Provinzialverwaltung Erhard Hübeners auch im Rathaus zusammengekommen ist und man deshalb den Saal umgestalten ließ.

    Interessant wäre natürlich ein Vergleich mit den vorherigen Ausmalungen der Decke. 1951 sind bekanntlich auch die Fürstenstandbilder am Stadthaus zerstört worden.

    Mod: Beiträge aus "Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz" hierher verschoben, da ohne Bezug auf ein konkretes Projekt aus jenem Thread.



    Frankfurt könnte viel gewinnen, wenn man sich hier und da mal zur Rekonstruktion von im Krieg zerbombten Dachgestaltungen durchringen würde. Das Potential ist definitiv da. In Leipzig ist das auch in der Innenstadt an viele Stellen gelungen. In Frankfurt bin ich schon immer traurig, wenn ich am Bahnhofsplatz die gekappten Prachtbauten sehe.

    Ich würde sogar mutmaßen, dass nach dem Wiederaufbau in den 1850-60er Jahren noch mehr zeitgenössische Figuren den Pavillon schmückten und diese erst bei späteren Sanierungen (Ermisch) wieder durch barocke Kopien ersetzt wurden.

    Vielleicht ließ das bei den erhaltenen Beispielen die Aktenlage nicht zu. Da kenn ich die Literatur nicht gut genug.

    Beim Neustädter Markt wird nichts gutes mehr rauskommen. Man versucht hier die Quadratur des Kreises und sie wird scheitern. Der Denkmalschutz hat hier einen städtebaulichen Missstand unter Schutz gestellt. Das kann man ja kaum bestreiten. In einem Neubaugebiet hätte man die Fächer vielleicht für imposant gehalten, hier sind sie schlicht eine Hypothek.


    Da kann man nur auf die Bebauung des Elbufers hoffen, die dort bisschen vom Elend des Platzes ablenken wird.

    Simmel setzt wie immer neue Maßstäbe, im negativen Sinne natürlich. Der Bau wirkt auch abseits der Fassadenfarbe mehr als unrund. Die unterschiedlich großen Schartenfenster sollen den Trumm wohl auflockern, sehen aber nur albern aus. Allein die extrem exponierten Technikaufbauten disqualifizieren das Teil schon als Architektur. Baumasse halt. Da würde ich glatt die Brache wieder haben wollen.

    Es wurde hier glaube ich noch nicht erwähnt. Auch das Epitaph von Kurfürstin Elisabeth (1443-1484) soll nach dem Willen der Universität wieder in der Paulinerkirche aufgestellt werden. [....]

    Jetzt war es endlich soweit. https://www.l-iz.de/bildung/ze…elisabeth-paulinum-605424


    Eine moderne, aber mit der Lichtfuge doch gelungene Präsentation. Offiziell soll diese darauf hinweisen, dass dort keine Gebeine mehr liegen. Naja, da wäre ich jetzt durch die Fuge allein nicht drauf gekommen, aber seis drum.

    Jedenfalls ist die Paulinerkirche um eine künstlerische Attraktion reicher geworden.

    Wenn Brückenzug B aus den genannten Gründen abgerissen werden muss, fehlt mir jegliche Fantasie, wie man A auch nur temporär weiternutzen könnte. So wie ich das verstehe, könnte die Brücke morgen einbrechen oder noch 30 Jahre stehen.

    Ohne massive zusätzliche Abstützungen kann ich mir da keine Interimsnutzung vorstellen. Die Abstützungen müssten ja dann vor allem im Flussbett stehe, was schwierig werden dürfte.

    Ich sehe da leider viel Raum für Vandalismus und Schmierereien, wenn ich die dünnen Stangen und Transparente angucke. Wie das umgesetzt werden soll, ohne dass es wie ein Slalomparkours ausschaut, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Allzu viel scheint man aus dem Desaster nicht gelernt zu haben. Konzeptionell ähneln sich die Entwürfe und teilen dementsprechend auch alle Nachteile, die damals schon kritisiert wurden.

    Also es gilt wohl wie immer eine Mittelweg zu finden. Ich denke an der grundsätzlichen Notwendigkeit einer Brückenquerung an dieser Stelle bestehen letztlich wenig Zweifel. Dafür sprechen das gewachsene Straßennetz sowohl auf alt- wir neustädtischer Seite. Den nahen Uferverkehr dauerhaft über die Albertbrücke zu schicken, ist auf Dauer unpraktikabel.

    Über die Bedeutung des MIV kann man sich streiten. Ein großes Problem des Brückenzuges sind/waren ja die auffächernden Rampen auf beiden Seiten, die sich dem absurd verschwenderischen Straßenbau der 60er anpassten. Das könnte man bei einem Neubau schon korrigieren. Von der Petersburger ist in meinen Augen ein Streifen jenseits des Mittelstreifenniemandslandes perspektivisch abkömmlich.