Beiträge von ir.Glas

    Eine schöne Nachricht!
    Allerdings hat sich, seit meinem letztem Fotorunde am Alex, etwas an dem Flächenverhältniss geändert. Die Zeitungen berichten jetzt nur noch 4.500 qm für C&A. Vielleicht Netto-Bruto-Verwirrung. Eine weitere möglichkeit wäre, dass auf dem Erdgeschoß zusätzliche Kleinläden entstehen sollen. Das fände ich noch besser. C&A kriegt (hoffentlich) immerhin ein vollverglastes Schaufenster auf dem 1. Obergeschoß.

    In März geht es hier los. Zeitgleich fängt das Park-Inn an. Alexa und Kaufhof sind schon im Bau. Mensch, das wird einen heißen Sommer am Alex..
    Es wird sich bestimmt lohnen, in August eine Übernachtung Park Inn zu buchen, um vom Zimmer aus Fotos zu schiessen.

    Ich sage mal ganz vorsichtig: an der Spree, zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof. Geplant ist da ein Park, Nachbarn gibt es (noch) nicht, erreichbarkeit ist gut, und die east side gallery wird schon von viele Touristen besucht. Der aussicht von dort aus müsste spektakulär sein; dass ahnt man jetzt schon wenn man auf der Oberbaumbrücke steht.

    Zitat von b-a-t-o

    ich glaube die bahn hat bei der planung für das quartier am lehrter bahnhof nicht so die immobilienwirtschaftliche lage im blickpunkt. ihr geht es eher darum mit der konzernzentrale dort in das geplante hochhaus zu ziehen und das bahnhofsgebiert insgesamt mit einem stadtquartier aufzuwerten


    Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es noch keinen einzigen mieter für die beide Gleisüberbauungen. Denkst du nicht auch, dass die Bahn mit ihrer Konzernzentrale eher da einziehen wird, statt das hochhaus zu bauen? Und bevor man das restliche quartier baut (die Blöcke), sollte man i.m.o. schon die Immobilienwirtschaftliche Lage betrachten. Ich muss dir allerdings recht geben, dass man die Gebäude auf diesem Grundstück, vor allem wenn sie hochwertig realisiert werden, nicht mit beliebigen immobilien sonstwo vergleichen kann.

    @ Jo-King
    Gute Nachrichten! Ich liebe das Technik Museum sehr. Obwohl ich ein Riesenrad an sich eine witzige Idee finde, unterstütze ich hier eine Erweiterung des Museums. Das Riesenrad kann dann woanders hin. Brachen gibt es ja genug.
    @b-a-t-o
    Diese "Zwischenlösung" könnte locker 20 Jahre dauern, wenn keine revolutionäre Änderungen am Berliner Immobilienmarkt stattfinden. Die Bahn sollte daran interessiert sein. So gäbe es endlich ein Grund für Zugpassagiere um am Lehrter Bahnhof -pardon Hauptbahnhof- auszusteigen.

    Ich finde die Lösung ganz annehmbar - durch die Vergrößerung des Sockelbaus und das Verzichten auf 10.000qm BGF ist es trotzdem ein relativ schlanker Turm geblieben.


    Ich warte mit meinem Urteil über "Schlankheit" bis ich ein Ansicht von der Längsseite gesehen habe. So ein Dreibund-Turm kann nich "dicker" werden, ohne mächtig an flächeneffizienz zu verlieren. "Länger" werden geht etwas einfacher.


    Übrigens ist das Gerücht hartnäckig, dass Statik und Haustechnik bei diesem Projekt für sechs zuzätzliche Stockwerke dimensioniert werden.

    @Smittchen
    hehe, witziger Artikel
    Man sollte allerdings die wirtschaftliche Bedeutung von "Rumpelplätzen" nicht unterschätzen. Sie haben durchaus ihren Reiz, ziehen sogar touristen an, wie folgender Bericht beweist (sorry for Qualität):

    Quelle: Berliner Zeitung, 2001

    Tja, so richtig "hi-tech" ist das Gebäude an sich nicht. Übrigens wurde beim Fassadenputz bestimmt eine Menge Handwerkskunst gefordert. Ich vermute, dass Mendelsohn selber auf der Baustelle dauerpräsent war..

    @samuel

    Man hätte das Gebäude aber auf den Hügel bauen sollen auf dem du beim Fotoshießen standes!

    Meinst du, auf einem Hügel wäre man näher an der Sonne? Ich denke, dass man einen gewissen Abstand zum großem Refraktor (1899) einhalten wollte (sehe Bild)

    Sercan

    wurde es komplett aus Beton gemacht?

    Ich habe mal Bilder von den Bauarbeiten gesehen. Das war, wenn ich richtig erinnere, "einfaches" Mauerwerk mit Putz. Die Fundamente aber sind sicherlich aus Beton. Das Turmteleskop (Sehe Schnittmodell) mit dem Coelostatenspiegeln, dem Objektiv und mehreren Blenden wird von einem hölzernen Innenturm getragen, der auf vier gemauerten Pfeilern mit separatem Fundament ruht. (Schwingungsarm)
    Der Bau heisst "Einsteinturm" weil die Astrophysiker mit diesem Sonnenobservatorium die in der Allgemeinen Relativitätstheorie vorausgesagte Rotverschiebung im Spektrum des Sonnenlichts nachweisen wollten.
    zum Schluss noch ein Bild von Einstein am Einsteinturm.

    Einsteinturm Potsdam

    Weil es 2005 hundert Jahre her ist, dass Albert Einstein seinen durchbruch erlebte, poste ich hier einige Bilder von dem Einsteinturm in Potsdam.


    Die Aufnahmen habe ich letzten Oktober gemacht.


    Das Bauwerk ist ein Sonnenobservatorium. Eingeweiht wurde es 1924, Architekt war Erich Mendelsohn.
    Ausstattung:
    -Ein senkrecht stehendes Fernrohr; Linsenobjektiv 14 meter, Brennweite 60 cm.
    -Ein Spektograf (unterirdisch)
    -Drehkuppel mit zwei beweglichen Spiegeln: Coelostaten.







    Als Weihnachtsgeschenk bekam ich u.a. das Buch "Berlin- an architectural history" (AD profile 50, 1983). Sehr interessant fand ich das Essay "The Perls house by Ludwig Mies van der Rohe" von Dietrich von Beulwitz.
    Haus Perls ist das zweite Haus das Mies van der Rohe gebaut hat. Das Baujahr ist 1911; eine Erweiterung plante er 1928 in gleichem Stil.
    Quelle: ADprofile50
    Die anordnung von den Türen und Lamellen ist ähnlich wie bei dem Schinkelpavillion in Charlottenburg. Weil ich wissen wollte, wie die Türe bei Mies van der Rohe funktionieren, habe ich gestern das Haus besucht.

    Auch hier klappen die Lamellentüre über einander. Auch hier wird das mit unterschiedlichen Aufhängungen organisiert. Bei Mies aber funktioniert das Aufklappen symmetrisch, in Harmonie mit der Fassadegestaltung. Stillistisch perfekt. Genauso hätte ich mir das bei dem Schinkel Pavillion vorgestellt.
    Die Schinkelsche Lösung ist allerdings keinen Fehler. Das Auf- und Zuklappen von den Lamellentüren ist in Charlottenburg viel einfacher: immer der Reihe nach. Bei Mies van der Rohe geht es nicht ohne hin und herlaufen. So haben am Ende beide Architekten recht; Die Lösung von Schinkel funktioniert besser, die Lösung von Mies sieht besser aus.

    nikos
    Danke für die Meldung über BND-Neubau, die hätte ich sonst verpasst.
    180 mal 280 meter ist ja nicht gerade klein. Dieser Neubau dürfte bundesweit das grösste Bauvorhaben für die kommenden Jahre sein. Bilder kann man wahrscheinlich vergessen: alles ist höchstgeheim.
    Da hilft es zu wissen, dass das Büro Kleihues+Kleihues den Wettbewerb gewonnen hat. Bei denen braucht man vorweg keine Bilder; man kann sich selber ausmalen wie das Gebäude etwa aussehen wird. Architektonische Überraschungen -die Berlin derzeit so gut gebrauchen kann- wird es wohl nicht geben. Schade.
    Ob man sich als Architekt über so einem Auftrag freuen kann, weiss ich nicht. In Ägypten gab es öfter gigantischen Geheimprojekte: Pyramiden, Grabstädte, usw. Mir wurde mal erzählt, dass man da immer, kurz vor fertigstellung, die Architekten mit eingemauert hat.

    Hehe, ich erinnere allerdings an dem Interview mit Herrn Au, Inhaber von Tropical Island in der ehemaligen Cargolifterhalle:

    ...SPIEGEL ONLINE: Sie haben ja sogar mitten in der Nacht offen. Ist das nicht unverhältnismäßig, für ein paar Mitternachtsschwimmer rund um die Uhr Licht und Heizung anzulassen?


    Au: Die Energie kostet uns nur drei Millionen Euro im Jahr ... die Halle ist ja wärmegedämmt.

    [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,331855,00.html]Quelle[/URL]
    Aha! Ich vermute, dass das Park Inn Hotel diese kosten für das erste Jahr übernimmt. Als Gegenleistung bekommt man die 400 Malayische Bauarbeiter, die derzeit die Halle umbauen. Materialkosten gibt es auch nicht: Spiegelglas kann umsonst von dem Palast der Republik abmontiert werden.


    @Samuel
    jetzt im Ernst zum Thema Gerüste: mir wurde erzählt, dass man die Fassadenumbau mit Hilfe der Fensterreinigungsanlage ausführen will. Das hiesse ohne Gerüste.

    Danke Jo-King und Nikos für die Infos.

    ...Die Spiegelfassade werde dazu beitragen, den Alexanderplatz attraktiver zu machen. "Der Platz wird immer noch verkannt, weil er nicht so komplett ist wie der Potsdamer Platz", sagt der Österreicher Popp, der das Hotelmanagement vor zwei Monaten übernommen hat . Positiv sei deshalb, dass sich der Kaufhof vergrößert, das Berolinahaus endlich saniert wird und der Platz neu gepflastert werde...


    ..Etwa drei Millionen Euro wird die Montage der Spiegelfassade kosten...

    Quelle:Berliner Zeitung

    ... drei Millionen soll die Fassade kosten.

    Quelle: Morgenpost


    Wenn man bedenkt, dass Herr Popp erst seit zwei Monaten in Berlin ist, dann hat er sich in Rekordzeit die hier übliche Weise von Kostenberechnung zu eigen gemacht. 3 Mio. Euro werden nicht mal ausreichen, um beide Stirnseiten zu verglasen.

    Ich war gestern kurz am Alexanderplatz und hatte einen Kamera mit. Hier einige Eindrücke von der Baustelle Kaufhof.
    Obwohl ich die Kaufhoffassade nie besonders gemocht habe, der Abschied ist schwerer als gedacht.

    der "Rückseite" (Karl-Liebknecht-Strasse?). Achtung! Auf der Plane am Gerüst nicht die übliche grossflächige Werbung, kein Abbildung der schönen neuen Fassade, SONDERN DIE FASSADE, DIE MAN GERADE ABGERISSEN HAT...

    Die neue Fassade

    Ecke am Alex. Das Dachgeschoss reisst man ab; wird aber wieder aufgestockt (?)

    Schön ist, dass man die Baustelle recht gut besichtigen kann, weil bei laufendem Betrieb gearbeitet wird. Der neue Eingang wird grosszügiger (zweigeschossig) sein als vorher.

    Dieses Bild wird sich Ende 2006 komplett geändert haben. Die beide Gebäude, besser gesagt deren Hüllen, werden stillistisch weit auseinander sein. Bei dem Kaufhof arbeiten die Berliner Steinenstapler, heimlich hinter ihre Abdeckplane, an der Erweiterung des "Erfolgmodells" Friedrichstadt. Das Park Inn dagegen, wird sich verabschieden von der Fassadenkomposition aus Bänder, Linien, Flächen, und sich mit seinem derzeitigen Sockelbereich aus Spiegelglas vereinen.
    Sehr spannend, das ganze. Leider werden nirgendwo Bilder veröffentlicht.

    @ Lugpaj
    Wärmedämmung bei Glas macht man über Doppelglas, etwas extremer Glasdoppelfassade, ergo über Luft- bzw. Edelgasschichten.
    Für dieses Projekt scheint mir Sonnenschutz jedoch wichtiger als Wärmedämmung. Prinzip: je besser das Glas selber schutzt, desto weniger transparent ist es. Die Renderings gehen davon aus, dass man drinnen ordentlich kühlt. Vielleicht gibt es nebenan ein tropisches Schwimmbad mit vielen Saunas. Das würde Sinn machen.


    Mehr infos hier , Produktpalette "Ipasol"