"Der Verkehrsminister Winfried Hermann glaubt allerdings..." Das sagt doch schon alles. Wie will er etwas glauben oder vermuten, wo der Stresstest doch so intransparent ist?
Gegenfrage: Wie willst Du wissen, dass der Fahrplan wirklich praxisgerecht ist und die Bedenken Unfug?
Unstrittig ist, dass der Stresstest-Fahrplan wohl nichtmehr sehr viel mit dem Fahrplan zu tun hat, den die Bahn bei der Schlichtung vorgelegt hat und ab 2020 auch so fahren wollte, weil sie mittlerweile schon 3 geänderte Fahrpläne der alten Regierung zur Genehmigung vorgelegt hatten (welche natürlich alle abgesegnet wurden)
Willst Du da wirklich der Bahn vertrauen?
Genau der Bahn, deren Notfallkonzept für S21 gar nicht funktionieren kann? Der Bahn, die zu schwache Klimaanlagen für ihre ICE bestellt hat?
Der Bahn, die die Brücken für leere Züge sanieren lässt?
Der Bahn, die.... blablabla, da gab es doch wohl schon mehr als genug in jüngster Vergangenheit!
Ich halte im übrigen nichts davon, den Stresstest nun komplett öffentlich zu machen. Da schießen die sog. S21 Experten der Gegner wieder wie Pilze aus dem Boden, interpretieren irgendwelche hanebüchen Dinge und produzieren Halbwahrheiten. Oder glaubst du allenernstes, ein "Experte" der S21 Gegner wird eine unabhängige Meinung haben? Oder Hermann kann etwas derart komplexes mal kurz analysieren? Die Eingabe der Fahrplandaten dauert nicht umsonst mehrere Monate.
Nun, die Experten der Gegner haben in der Schlichtung immerhin eine ganze Menge an "Halbwahrheiten" eingebracht, die die Bahn ganz kleinlaut zugeben musste und Du vertraust da dennoch lieber der Bahn ohne jede Überprüfung?
Ganz klar werden die Gutachter der Gegner parteiisch nach jedem Fehler suchen und den dann zum Elefanten aufblasen, gar keine Frage, nur wird die Bahn umgekehrt ja dasselbe machen und gravierende Probleme vertuschen und herunterspielen wollen. Nur wenn diese Diskussion öffentlich ausgetragen wird, wird man sich da gegenseitig relativieren und am Ende kommt das raus, was wirklich Ambach ist!
Wenn man die Schlichtung verfolgt hat, musste man auch feststellen, dass es bei aller Gegensätzlichkeit der Standpunkte am Ende jeder Fakten-Diskussion erstaunlich wenig Differenzen gab! Und ohne die Experten der Gegner, würde die Bahn jetzt an einem Bahnhof buddeln, bei dem täglich zwei bis drei mal der ganze Verkehr zusammen bricht oder bestreitest Du etwa Probleme, die die Bahn dann selbst einräumte und wegen denen nun der Stresstest überhaupt durchgeführt wird?
Ich bin da einfach der Ansicht, wenn die Experten sich öffentlich "zoffen" und die Fakten auf den Tisch legen müssen, dann kann das für ein solches Projekt nicht schlecht sein, egal wer hinterher gewinnt!
Was ich bei den S21-Streitigkeiten nie begreifen werde:
die Hardliner der Gegner berufen sich auf Parkbäume, auf 8 Meter Wall durch die Stadt, auf Mineralquellengefährdung und auf einen Banken-Stadtteil, womit sie selbst einen besseren Bahnhof aus Prinzip ablehnen. Die Ansichten muss man nicht teilen, aber irgendwie muss man sie schon akzeptieren, sind eben die Fakten.
die Hardliner der Befürworter interessieren sich aber nichtmal dafür ob der Bahnhof dann überhaupt funktioniert, geschweige denn wirklich besser ist als der alte, denn wenn das so sicher wäre, bräuchte es ja gar keinen Stresstest. Hauptsache neuer Bahnhof. Das kann ich dann irgendwie nichtmehr nachvollziehen?