Beiträge von nothor

    Dionicar lässt uns hier an seinen Vorurteilen teilhaben. Dafür Danke!


    ich kenen auch genug, die Altbauten ablehnen aufgrund ihrer Vorurteile: Feuchte keller, Dunkel, im Winter nicht warm zu kriegen, schreckliche Grundrisse, schmutzig, zugig, hellhörig, eng. Wer sich heute für eine Altbauwohnung entscheidet, der schüttelt dabei sicher nur mit dem Kopf.


    Das mit der Deckenhöhe ist so eine Sache, dass die meisten Neubauten 2,70 - 3m deckenhöhe haben halte ich ja mal für ein gerücht. Das mag für 500.000 EUR/100qm Eigentumswohnungen in Premiumlage einigermaßen hinhauen, aber oftmals werden in Altbauviertel die neubauten mit gelicher Traufhöhe mit einem oder zwei stockwerken mehr errichtet. Bei mir um die Ecke ist ein Altbau abgerissen worden, der neubau hat eine Etage mehr und laut bauplan - hier öffentlich kritisiert - 2,45 Deckenhöhe. Unglaublich, aber wahr.


    Die Plattenbaubezirke v.a. in Berlin sind für die Stadt überlebswichtig! Und ich kenne niemanden!!!!, der dort wohnt und gerne woanders wohnen würde. Berlin hat für jeden was!

    Nicht wenige schätzen den Plattenbau vor allem wegen:
    - Durchdachter und sinnvoller Wohnungsgrundrisse,
    - Standard ist 2,55m Deckenhöhe, das erreichen viele Neubauten nichteinmal
    - bei Vollvermietung ist eine Plattenbauwohnung auch schön warm im Winter
    - Aussicht (man hat eigentlich immer irgendwas grünes vor der Tür und der nächste Block ist weit weg, sodass man nicht dem Nachbarn ins Schlafzimmer sehen kann)
    - Balkon
    - viel Platz, auch Parkplätze
    - meistens hervorragende Anbinung an das Nahverkehrssystem
    - zumeist günstige Mieten.


    Das alles zusammen macht die Platte für sehr viele attraktiv. In den schönen Gründerzeitvierteln findest du das eigentlich niemals auf einmal. Und wer so eine Wohnung sucht wohnt im Plattenbau.


    Ich war im Februar diesen Jahres, als es -15 Grad hatte, ne Woche beim Kumpel in Berlin Lichtenberg in der Platte, und muss sagen, ich war sehr angetan. Da gegen stinken die meisten Neubauten, die als Lückenfüller in den Innenstadtbezirken gebaut werden, absolut gegen ab. Sie sidn nur in Details besser....

    Zum Neptunbrunnen:


    Ohne das geschichtlich bewerten oder begründen zu wollen, ich sage das nur rein subjektiv als mein eigenes Geschmacksempfinden: Den Neptunbrunnen vermisse ich nicht auf dem Hauptmarkt. Und viele der historischen Aufnahmen des Neptunbrunnes wirken auf mich etwas seltsam. Irgendwie passt dieser flächenmäßig große Brunnen nicht so recht auf den leicht abschüssigen Hauptmarkt. Um ihn mehr erleben zu können, müsste man ihn m.E. etwas versenkt aufstellen, ohne die vielleicht anderthalb Meter hohe Wanne so weit aufragen zu lassen.
    Falls eine Mehrheit aber entscheidet, ihn wieder dort aufzustellen, ist mir das auch Recht.
    Ich denke nur dass von dieser Maßnahme keine echte Attraktivitätssteigerung des Platzes zu erwarten ist, sondern vielmehr spielt die Nutzung und Bebauung des Randes des Hauptmarktes eine Rolle, wie Norimbergus erläutert hat.

    @ Arcadien:
    Diese "Olle Mietskaserne" ist nichtsdestotrotz wertig gebaut, haltbar und ökologisch. Kann man das von heuten Bauten auch noch behaupten? Man schaue nur mal, wie schnell heutige hausfassaden verotten. Früher hat soetwas 30 oder 40 jahre gehalten und musste dann aufgearbeitetw erden, heute ist das meist schon nach 15 Jahren nötig.


    ich geb aber zu, es ist eine Frage des persönlichen geschmacks.

    Jep.
    Der Bau links / nördlich der Frauenkirche ist nicht optimal, und die Westbebauung muss verbessert werden.


    Der Platz an sich gefällt mir gut wie er ist. Die auf den Fotos sichtbaren Ladenarkaden sind ja um die Jahrhundertwende oder so abgebrochen worden. Sie haben den Platz ja auch etwas enges und düsteres verliehen, wie ein Kreuzgang in einem Kloster.


    Ich bin auch kein Fan des Plans, den Neptunbrunnen dort wieder aufzustellen. Der ist meines Erachtens viel zu groß für den Platz und lässt dem schönen Brunnen kaum mehr Raum zu wirken. Zwei Brunnen sind eh zu viel für einen Platz. Auch der Neptunbrunnen wurde kein Opfer des Krieges sondern man hat ihn sicher aus ähnlichen Erwägungen viel Früher in den Stadtpark abgeschoeben. Zu Recht wie ich finde.

    Mal ein Bild der südlichen Vorkriegsbebauung, um mal deutlich zu machen, dass es dort nicht die prächtigsten vorstellbaren Fassaden gegeben hat.


    Foto


    Interessanter finde ich die Nordseite, Westseite und auch an der ostseite könnte man "optimieren".


    Ostseite. Klasse Anblick, dieser nördliche nachbargiebel zur Frauenkirche.

    Ich schätze dass die Eigentümer den Vorher-Zustand gar nicht kennen (also die Wohnungen jetzt erst kaufen) oder sie fanden die KfW-Förderkredite einfach zu verlockend. Aber Echt, wer in einem Altbau wohnen will, will doch kein Styroporklima, sondern eine echte Stuckfassade mit 56'er Mauerwerk.


    Und wer sich an einem Stuckaltbau mit Effizenzmaßnahmen versucht, sollte dafür eine kulturelle Befähigung nachweisen. Geschlafen haben hier die Behörden, die das genehmigen. Staatlich geförderte Stadtverschandelung ist das. Ich hoffe das war ein Versehen und ist nicht programmatisches Ziel. Das wär echt furchtbar.


    Check' ich einfach nicht.... mir geht da jedesmal das Messer in der Tasche auf.... da laufen Architekturwettbewerbe, "unsere stadt soll schöner werden"-Programme, da gibts unmengen an Hochschulen die Kunst und Architekturverständnis lehren und nicht zuletzt der "einfache Mann" von der Straße ist von Stuckfassaden einfach nur entzückt. Sie sind nichtmal schwer zu verkaufen/vermieten.


    ... und dann sowas.
    unfassbar.


    Kennt ihr vielleicht schon: Vögel zerhacken gedämmte Fassaden.


    So lange dafür keine Stuckfassade drauf gegangen ist ist da ja ganz witzig, aber....

    Wow, ich dachte soetwas gehöre endlich der Vergangenheit an. Entstuckung ist doch längst aus der Mode. Wie schrecklich. :(


    edit: Ach, die Antwort ist KfW-100 Effizienzhaus. Die Fassade ist unter Styropor verschwunden, das sieht man auch auf dem ersten Bild. Oh mein Gott!

    Nürnberg hinkt den städtebaulichen Standards halt 20 Jahre hinterher.


    edit:
    Laut NN ( LINK ) kommen die Pläne für den Hauptmarkt auch nicht so recht an. Ich kanns verstehen. Wenn man sich die Pläne vergleichend betrachtet, die im Hauptbahnhof ausgehängt sind, merkt man schnell, dass diejenigen, die die geringste Änderung vorsehen, die Favoriten sind. Und selbst tiefgreifende Pläne verändert eigentlich nichts, was ein Tourist auf seinen Fotos erkennen könnte.
    Es geht halt echt nur um den Fußboden, Mülleimer und Laternen.

    Ich stimme Japher zu, was das Rathausforum angeht. Solange die Bebauung um den Alex solche recht monotonen Fenstermassen hervorbringt, sollte das Rathausforum von einer bebauung verschont bleiben. Ich finde sowieso, dort sollte es ein Konzept für einen park mit Pavillions für Cafe's und Biergärten geben, das würde der Mitte am meisten helfen. Wenn in 30 Jahren die Stadt derart verdichtet sein sollte, dass sich dort auch Hochbau lohnen wird, dann kann man das erneut diskutieren.

    ..., was weg ist, ist weg ...



    Was sich am Ende aber kontraproduktiv auswirkt hinsichtlich des Sinn und Zwecks des Denkmalschutzgedankens. Denn das beruht eher auf der Idee, den Zerstörungsprozess als Dokument mit in den Denkmalgedanken aufzunehmen. Aber seit dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden ist diese Denkweise doch eigentlich obsolet.


    Es verkennt außerdem, dass eine Stadt immernoch in erster Linie ein Lebensraum ist und keine Ansammlung von Denkmälern (Vorallem wenn ein Gebäude durch dessen Abwesenheit ein Denkmal sein soll).


    Mag sein, dass das erstmal vom Tisch ist. Aber das kommt trotzdem immer wieder. Ich hoffe eben nur, das mit der Zeit auch das Verständnis für die Sinnhaftigkeit von Rekonstruktionen wächst. Dass der Innenhof des Pellerhauses ja auch nicht im Ist-Zustand verbleiben soll, ist ja schonmal ein Zeichen in die Richtige Richtung.

    Keine Ahnung wo ich diesen Link mal plazieren sollte. Aber es wird über die Schönheit und den Zweck der modernen Architektur überall diskutiert. Link. Und zum Pellerhof bin ich immernoch der Meinung, dass das, was dort bis 1945 gestanden hat, das schönste war, was der Mensch an diesem Plätzchen Erde fähig war und sein wird, zu bauen :)


    Generell sollte in der Architektur niemals ein Bau einem weniger schönen Bau weichen.


    Baut's wieder auf!

    Eine Neugestaltung ist in jedem Falle ein Fortschritt. Ob er aber auch die gewollten Effekte bringt wird man sehen. In der Tat wird sich wohl die Randbebauung im Westen erst dann verbessern, wenn man die Rahmenbedingungen anpasst und der Platz an Attraktivität gewinnt.
    Interessater Weise finde ich persönlich die südliche Bebauung ganz und gar nicht schlimm. Sie schaut zwar nicht super schick aus, aber letztens Endes findet nur in und um ihr überhaupt irgend etwas statt. Und dir Leute blicken überwiegend von dort auf den Hauptmarkt, und weniger vom Hauptmarkt darauf. Ich sehe also im Süden eher weniger Handlungsbedarf. Allerdings dort, wohin man vom Südrand blickt.


    Es hat außerdem einen gewissen Reiz, dass der Hauptmarkt bis heute seinen Charakter als Wochenmarkt erhalten hat!!!! Mir gefällt das sehr und ich bin gerne dor. Ich finde aber die Bebauung und auch das gesamte Flair im Westen ist sehr unwürdig für eine "gute Stube" einer Stadt dieser Größe...

    Naja, der Platz an sich war sehr kahl. Heute gibts da immerhin Bäume. Bäume, die den Blick auf die überwiegend schreckliche Randbebauung verdecken, wo man früher freie Sicht auf die hervorragenden Gebäude hatte.
    Das Pellerhaus sowie die westlich davon gelegenen Nachbarn sollten unbedingt wiedererstehen.


    Einen Konzertbau wünsche ich mir da aber eher nicht. Viel zu groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der gesamte Baukörper nicht in die Umgebung passt.

    Die Pläne für den obstmarkt zeigen eine deutliche Begrünung und Verdrängung des Autoverkehrs an, und bilden damit m.E. eine Blaupause für die Platzgestaltung in der Altstadt. Allen Vorschlägen gemein ist die Verbreiterung der Gehwege, Verengung der Fahrbahn, das Anpflanzen von Bäumen, Anlegen von Fahrradabstellmöglichkeiten und ein hochwertiger Bodenbelag. Manche Pläne sehen sogar neue Brunnen vor, Lichtinstallationen, Fontänen und einen Eingang zu einem Bunkermuseum (?!?!?!). Sehr interessant. Da kommt auf jeden Fall eine Verbesserung auf uns zu, egal was realsiert wird.

    Nach Einsichtnahme der Pläne am HBF zur Neugestaltung des Hauptmarktes muss ich sagen: Überwiegend irrelevant. Man befasst sich da mit Details zur Pflasterausrichtung, Regenrinnen und einem Lichtkonzept per Lichtstelen. Große Eingriffe sind nicht gelpant, z.B. ein Parkhaus drunter bauen, oder Kioske, Toilettenhäuser, nichteinmal Bäume sind vorgesehen oder neue bzw. versetzte Brunnen.
    Die Gestaltungsvorschläge beziehen auch nicht mit ein, dass bald die Straßenbahn in der Waaggasse halten soll.


    Was mich allerdings aufregt ist die Stadtmöblierung. Das Design weder für die Lichtmaste, noch Papierkörbe oder Sitzmöbel sind altstadtgerecht. Das sind neue, zusammenhangslose Designs, die auch in der Fußgängerzone in Brühl /Rheinland stehen könnten. Sehr enttäuschend.


    anders jedoch die Pläne für den Obstmarkt.....

    Die aktuell diskutierten Pläne zum Augustinerhof sehen schaurig aus. Emotional stehe ich da wie folgt zu: Hoffentlich verzögert sich das ganze solange, bis man von diesem minimalistischen, m.M.n. wenig altstadthaftem Design weg ist und es neue Pläne mit dynamischerem, heterogeneren und organischerem Kleid gibt.


    Immerhin ist die Fassade ist Sandsteinoptik vorgesehen.
    Link.


    Das Areal scheint zwar von der Lage her perfekt zu sein für einen Konzertsaal für 1000 Menschen, aber ich bin da auch skeptisch, ob sich soetwas überirdsich altstadtverträglich realisieren ließe.

    Der Link funzt ned..


    Grundsätzlich hab ich um das Augustinerhofareal wirklich etwas bammel. Es ist das letzte bedeutende Baugrundstück in der Altstadt, und wie es aussieht wird es komplett von einem einzelnen Architekten bebaut?!?! Ich fürchte einen riesigen Monolithen....