Auf meinem Foto wirkt insbesondere der Turm etwas fremd, der Sandstein hat da eine andere Farbe, was mir in Natura so nicht aufgefallen ist. Mich stört die Betonmauer auch, und ich erwarte eigentlich dass hier eine Bepflanzung vorgesehen ist, da kann doch ruhig etwas hochranken oder davor wachsen. Dann macht das nichts. Es ist gewissermaßen dieselbe Gestaltung wie die Hinzufügungen am Künstlerhaus, diese rote Betonbrüstung über dem Haupteingang wirkt genau so grobschlächtig und ein wenig ungeschickt. Das finde ich wird dem Baustoff Beton auch nicht gerecht, diese primitive Anwendung eines eigentlich zu vielfältigen Formen fähigen Materials muss nicht sein. Man hat es bewusst so unschön hergestellt.
Beiträge von nothor
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Fortschritt am Marientorzwinger
Die jahrelange Baustelle dort dürfte hoffentlich bald fertig sein. Der Mauerturm ist fertig rekonstruiert, wobei es sicherlich eher eine Neuschöpfung ist, wenn man sich die postmodernen Details an den Schießschartenfenstern ansieht, aber sei es drum.
Aktuell wird noch die Stadtmauer renoviert, dort ist eine dicke Schicht Opferputz drauf um den Sandstein zu entsalzen, und es finden gärtnerische Arbeiten zur Bepflanzung statt.
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Das ist dann vor allem Futter für die Fernwärmekraftwerke, in denen das dann verfeuert wird. Allerdings wird das durch die Eigentümer alles mehrfach bezahlt, ist ja nicht so dass man für eine abgerissene Dämmstofffassade Geld bezahlt bekommt, als wäre es gutes Brennholz, sondern es wird offiziell als Sondermüll entsorgt, und das kostet richtig Geld.
Tragisch ist halt, dass man hier mit Kanonen auf Spatzen schießt, denn dass man technisch simpler und kostengünstiger ökologisch Heizkosten sparen kann, kann man in aller Welt beobachten. Die sparen sich nur solche wahnwitzigen Dämmungen mit all ihren Problemen, die hierzulande natürlich als "beherrscht" gelten. In einigen Ländern sind Styropordämmungen übrigens verboten. Aber so sind wir in Deutschland, Problemen wird meistens mit dem größt möglichen Aufwand begegnet, zu Not schießt der Staat was dazu, um dann eben ein paar Jahre später den Wirtschaftlichen Totalschaden zu bilanzieren.
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Danke für den Fund!
Die Pläne zeigen wirklich anschaulich, weshalb das ein so wichtiges, aber auch kompliziertes Projekt ist. Und der Seitenhieb muss sein, es scheint zumindest Stand heute geschmeidiger zu laufen als der Frankenschnellwegausbau.
Dass da noch mehrere Wendeschleifen eingebaut werden und all die Retentionsflächen usw., das bedenkt man ja immer nicht mit. Interessieren würde mich dann der weitere Verlauf der Strecke bis in die Erlangener Innenstadt.
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Lönerstraße 9
Das Jugendstilhaus in dieser sehr kurzen Straße ist aktuell eingerüstet und es steht massenweise Dämmstoff vor der Türe. Vorzustand.
Ob die Dämmung da drübergeklebt wird kann ich nicht sagen, das Gerüst steht dazu eigentlich zu nah an der Fassade. Aber ich bin ja kein Fachmann:
Um diesen in Nürnberg eher seltenen Vertreter des Reformstils, einer selbständigen Strömung im Jugendstil, wäre es jedenfalls sehr schade.
Um nicht zu sagen, ein Jammer. Und diese Werbesprüche auf dem Dämmstoffzeug ärgere ich mich jedesmal. Da heisst es "100% recyclebar", was natürlich eine glatte Lüge ist, oder besser gesagt ein unverschämter Euphemismus. Denn in Deutschland gilt die Verbrennung in einer Müllverbrennungsanlage rechtlich als "Recycling", daraus wird die so umweltfreundliche Fernwärme gewonnen. Leider machen sich die meisten Menschen keine Gedanken darüber, was Fernwärme eigentlich ist, und wie sie gewonnen wird. Denn Fernwärme profitiert von steigendem Müllaufkommen in unserem Land. Manchmal muss man aber Erdgas zugeben, wenn der reingekippte Müll nicht gut genug brennt. Denn Baustyropor ist ja nur "schwer entflammbar", d.h. es brennt nicht von alleine, da muss man schon nachhelfen.
Das Nachbarhaus Lönerstraße 11 wurde schon vor einigen Jahren teilgedämmt. Eine der etwas netter wirkenden Dämmungen, aber eine kulturelle Verarmung ist es trotzdem gewesen:
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Gibitzenhofstraße 173
weil es so anschaulich ist, hier nochmal vorher:
Ich hab die Bauphase immer ein bisschen mit beobachtet, und zumindest kurz nach Beginn hab ich gesehen, wie die Gesimse und Sandsteinornamente nicht abgeschlagen, sondern aus dem Styropor herausgeschnitzt wurden. Theoretisch ist das Gebäude original noch darunter und ließe sich wieder freischälen, wenn man das so bis zum Dachfirst durchgezogen hat. Ob das nur je passiert, ob unsere Welt und unser Geist jemals soetwas wieder ermöglichen wird? Oder wird unsere gesamte gebaute Umgebung bald so aussehen, Eierkartonoptik soweit das Auge reicht....
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Dort in der Gartenstadt wohnen halt auch Leute mit Einfluss, auch Ex-OB Maly hat ja noch Drähte ins Rathaus, und der wohnt fast direkt daneben. Und ja, die Pläne sind alt, aber man kann sich gut vorstellen was dort vorgegangen ist in all den Jahren: Protest - Nachsteuern im Rathaus - einen Architektenwettbewerb erzwingen - diesen dann vor dem BKB diskutieren - verhandeln mit dem Bauherrn über Reduzierung der Geschosse, Erhaltung der Bäume - wieder vor den BKB, dessen Sitzungen ja seit Jahren komplett ohne Öffentlichkeit ablaufen - wieder verhandeln über die Anordnung der Klötzchen, zwei davon nun mit Satteldach - wieder vor den BKB - und irgendwann darf es dann losgehen. Und ja, die Leute in der Gartenstadt sind sehr sensibel für ihr Umfeld. Das sie NIMBYs sind würde ich auch sagen, aber aus architekturkritischer Sicht sollten wir das alle sein. Ich hab auch schon gegen das eine oder andere gekämpft, verhindert kann man es fast nie, aber sich einbringen führt oft dazu, dass das gebaute qualitativ besser wird. Der Fall Werderstraße 23-25 war ja ähnlich gelagert.
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Da fehlen mir die Worte. Ein echtes Schandmal.
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Neubauten in der Gartenstadt
Auf einem Grundstück an der Julius-Loßmann-Straße Ecke Saarbrückener Straße stand bisher eine alte Polizeiwache, deren Tage gezählt sind. Die Polizei ist bereits nach Langwasser umgezogen, das Gebäude gegenüber dem Woitinek steht schon länger leer. Aktuell beginnen die Vorbereitungen für den Abriss. Vor Ort ist wenig zu erkennen was genau dahin kommen wird, ich würde allerdings vermuten, dass das Projekt jetzt schon länger durch den Baukunstbeirat rotiert ist. Denn was eine Recherche im Netz zu der Neubebauung ergeben hat, zeichnen für die Neubebauung von ganzen 5 neuen Wohnblöcken Engelhard Architekten aus Schwabach verantwortlich. Dort gibt es auch entsprechende Visualisierungen anzuschauen, hier vergrößert.
Die Draufsicht gibt Orientierung, die Gebäude mit den roten Dächern sind Satteldächer mit Dachgauben, die Grüngrauen Blöcke haben Flachdächer:
D.h. vorn an der Hauptstraße stehen künftig die großen Wohnblöcke:
An der Saarbrückener Straße:
Und Richtung rückwärtiger Bebauung ergibt sich dann eine Abflachung und Anpassung zur bestehenden Struktur:
Der Innenbereich des Areals wird komplett mit einer Tiefgarage unterbaut, daher sollte man oben nicht allzu üppige Baumpflanzungen erwarten. Das wird eher ein Kübelbaumhof werden:
Visualisierungen: Engelhard Architekten, Schwabach
Wie es heißt, ist die Polizei dort schon jahrelang weg, man kann sich also gut vorstellen, dass es heiße Diskussionen im Viertel und in der Verwaltung gegeben hat darüber.
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Ach du Sch****
Das nennen die "gelungen", damit ist wohl gemeint dass niemand dabei gestorben und das Haus nicht einfach abgebrannt ist. Das ist echt eine grassierende Seuche, diese Außendämmungen. Das Haus ist doch jetzt nur noch Schrott, es wird nun noch 20, 30 Jahre abgewohnt und dann abgerissen.
Ich hab denen mal via Kontaktformular dazu etwas geschrieben. Denn soetwas sollte sich heutzutage eigentlich erübrigen, wenn man bedenkt was durch Innovationen an Alternativen dazu existieren muss man unsere Städte einfach nicht mehr so verschandeln.
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Wettbewerb "Landesgartenschau 2030"
Ich war heute auch dort in der Ausstellung, muss aber sagen dass sich das hier nicht sinnvoll darstellen lässt, was dort präsentiert wird. Es ist wirklich sehr ausführlich und umfangreich, alle Wettbewerbsbeiträge sind auf schätzungsweise 5 Metaplanwänden detailreich dargestellt. Und dadurch bedingt, dass es um Begründungskonzepte geht, sieht aus 5 Metern Entfernung auch alles gleich aus, die Unterschiede liegen in den Details:
Hier mal der 1. Preis, SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbh, Berlin:
2. Preis, GM013 Landschaftsarchitektur, Berlin
Hier mal ein Detail vom Maxtor, wo wie schon Altstadttaube beschrieb auch der Verkehr ordentlich entzerrt wird:
Das hier müsste vom Drittplatzierten sein, ich krieg das nicht mehr zusammen:
Wen das wirklich intensiver interessiert, dem sei ein Besuch wärmstens empfohlen, es ist dort ruhig, man kann sich Zeit lassen und wie man mitbekam hat die Aufsicht sich auch Rückmeldungen notiert, falls jemand etwas anmerken möchte.
Mir jedenfalls ist aufgefallen, dass die nicht zum Zuge kommenden Büros viel experimenteller sind, und teilweise den Burggraben zu "Retentionsflächen" für Regenwasser, also zu Sumpfgebieten umwandeln wollen, ich sag das jetzt mal etwas hemdsärmelig. Jedenfalls wird das Element Wasser sehr viel extensiver eingesetzt. Und ich vermute, dass man dies als zu heftigen Eingriff und auch als mit zu hohen Folgekosten bewertet hat, und deswegen die Vorschläge nicht preisverdächtig waren. Immerhin hat Nürnberg immer wieder mal Brunnen, die es eigentlich zahlreich im Stadtbild gibt, trocken gelegt. Mit Wasser hat man es hier dann doch nicht so üppig.
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Und am 3.April soll in Erdgeschoss bereits die L’Osteria eröffnen (NN)
Wir waren heute dort, Eröffnung der Osteria ist er "nächste Woche", stand da. Schaut aber aus als könne man dort bereits einkehren. Ein paar Impressionen. Der hintere Bereich an der Pretzfelder Straße zum Di Dio:
Von dieser Straße aus bilden zwei solitäre Baukörper diese Gasse. Recht reizvoll und urban, wie ich finde:
An der Forchheimer Straße ergibt sich aus der richtigen Perspektive eine schöne Staffelung der einzelnen Gebäudeteile:
Von dort ist ein weiterer Zugang zum Innenhof sowie der Osteria, die dort eröffnen wird:
Das postmoderne Verlagsgebäude ist nun nicht mehr die Dominante:
Fertig ist es aber erst wenn auch der Hofbereich nutzbar wird, der hier wie ein Stadtplatz funktionieren soll. Da sollte doch ein Wasserspiel entstehen mit Bäumen und so?
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Soetwas halte ich auch für die beste Lösung, offenbar und aus gutem Grunde hängt die Stadtgesellschaft am Bethmannhof, so wie er ist. Wenn also dessen Fläche vergrößert werden soll, dann vergrößere man das was die Menschen so lieben. Aufstocken, und dabei Stil und Gestalt treu bleiben und auf kontrastierende Experimente verzichten. Ich denke da würde sich die Kritik der Bürgerschaft schnell beruhigen. Klar gibts immer ein paar Architekten, die das kritisieren, aber das ist ja deren Job.
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Richtig, es gibt einen enormen Unterschied zwischen denjenigen Eigentümern, die ihre (eine eigene) Wohnung selbst bewohnen und solchen Eigentümern, die mehrere Wohnungen und Häuser besitzen, die sie am Mietmarkt anbieten. Ich würde daher auch nicht unterscheiden zwischen dem Privatmann, der das mit ein paar Wohnungen oder Häusern tut, oder großen Wohnungsbaugesellschaften. Diese gehören zum für mich zum Mietmarkt, denn jeder Mieter hat auch einen Vermieter, das Eine bedingt das Andere. Nur selbstnutzende Eigentümer haben weder das eine noch das andere und bewegen sich in einer völlig anderen Realität.
Zu Beginn der Ampel (oder war es noch die BReg davor?) gab es eine Initiative den Erwerb der ersten, eigenen Wohnung, welche i.d.R. die selbst bewohnte Wohnung ist, besonders zu fördern. Das fand ich damals absolut richtig, ist allerdings versandet.
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Das Eröffnungspostulat "Nur diese Wohnform garantiert Autonomie, ökonomische Eigenverantwortung und Verbundenheit mit der städtischen Gesellschaft und dem Staat insgesamt." kann ich im Grunde nachvollziehen.
Hier zeigt sich die passive Seite, die "Pull"-Seite von "Eigentum verpflichtet", denn Eigentum fordert auch heraus und verlangt Engagement:
Wir wohnen in einem Haus, dessen Wohnfläche in Eigentumswohnungen aufgeteilt ist, und grob gesagt kann man verallgemeinern: Die Mieter sind tendenziell eher die Problemverusacher, die Eigentümer jene, die sie lösen. Das ist stark verallgemeinert, aber dem Grunde nach richtig. Was regelt der Mieter schon mit der Firma, die einen Wasserschaden im Keller beseitigen soll, mit dem Müllmanagement oder der Hausreinigung. Er bezahlt ja dafür durch die Nebenkosten, woraus oft abgleitet wird, dass sich jemand anderes drum kümmern muss.
Weitergedacht sind es auch die Eigentümer, die in der WEG tätig werden und Beschlüsse fassen. Von dort ist es nicht mehr weit zu den nötigen Kontakten zu Fachfirmen und der Kommunalverwaltung, über die Hausverwaltung wird man über Gesetzesvorhaben oft direkt informiert, man ist womöglich in "Haus und Grund" organisiert. An den Mietern gehen diese Themen eigentlich immer spurlos vorüber.
Natürlich ist das alles stark verallgemeinert und im Einzelfall wird mein Meinung dazu ungerecht sein. In einem reinen Mietshaus gibt es ebenso diejenigen, die sich über Gebühr engagieren und Dinge in Ordnung halten, genauso wie es anderswo Eigentümer gibt, denen alles egal ist.
Aber der These, dass Eigentum zu Mitverantwortung führt, und dies wiederum zu mehr Interesse und Einsatz in der Sache führt, würde ich zustimmen.
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Hier das gesamte Gebäude, das an der Sandreuthstraße Ecke Maybachstraße steht.
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Ok, das scheint wohl wirklich sehr schwer zu sein:
- Die gezeigte Wand befindet sich an einem Wohnhaus,
- nicht denkmalgeschützt,
- komplett aus Sandstein,
- außerhalb der Altstadt aber innerhalb des R4-Rings.
- Die Wand zeigt nach Südwesten.
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Ok, sehr gut! Nun etwas schwierigeres: Das ist mir die Tage wieder vor die Smartphonelinsen gekommen, und ich denke, wer mit dem Auto, dem Bus oder der U-Bahn unterwegs ist wird es wohl niemals zu Gesicht bekommen. Aber eine Wappenkartusche mit Auge, sowas Mysteriöses fällt doch auf, oder?
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Bereits vor 2 Jahren haben die Altstadtfreunde der Stadt Nürnberg ein Geschenk gemacht. Das sogenannte "kleine Stadtwappen" der Reichsstadt Nürnberg über dem Hauptportal des Baumeisterhauses wurde auf Kosten und unter Verantwortung der Altstadtfreunde restauriert und wieder montiert:
Das Ganze geschah wohl im Rahmen der Generalsanierung des altehrwürdigen Hauses von 1615. Ich wollte es hier gerne zeigen, auch wenn es nicht mehr brandaktuell ist.
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Uiuiui es ist offenbar lange her, dass ich zuletzt im Pellerhof gewesen bin. Aber heute mal wieder, denn daran gearbeitet wird noch immer, jetzt geht es um die Details, während die Hofarchitektur als solche ja nun seit knapp 5 Jahren im Grunde fertig und erlebbar ist:
Im Detail von hier zu erkennen, die Unterseiten der Decken in den Gängen. Leider kann ich hierzu keine Hintergründe nachliefern, dazu müsste man mal einen Blick in die Altstadtberichte werfen. Mach ich vielleicht noch. Jedenfalls sind das scheinbar Holzbohlendecken mit Putzfeldern dazwischen, die weiß gestrichen sind. Oben allerdings sind die Böden steinern, und während der Bauphase ist man hier auch auf Betonfußböden gelaufen. Ich habs schlicht vergessen, ob das historisch eigentlich schon immer Holzdecken waren und nur im Rahmen der Rekonstruktion aus Beton gebaut wurden, um den filigranen Hof mehr Standfestigkeit mitzugeben, oder ob die Deckenseiten immer schon nur verkleidete Steindecken waren.
Die angesprochenen Fußböden sind nun auch drauf. Ich meine gelesen zu haben, dass hierfür der Estrich runtergeschliffen werden musste, weil der Aufbau mit den Steinplatten sonst zu hoch gekommen wäre. Die Gänge auf der Westseite, wo sich auch die Räume befinden, sind in einem historischen Muster verlegt:
Im Osten ein anderes Bild, aber wieder die Rauten. Die Übergänge zu dem umstrittenen Fliesenboden auf der Altane sind jedenfalls qualitätvoll ausgeführt, ohne Stufen.
Hier der Fliesenboden der Altane. Der ist definitiv so nicht original und war auch in der Altstadtfreunde-Community umstritten. Denn der historisch originale Fußboden war wohl auch ein jahrhundertelanges Problemkind, das mit der Witterung einfach nicht richtig fertig wurde, nicht dicht war und das ganze Bauwerk rasch verwittern ließ. also hat man sich für einen gut nutzbaren, neutralen Boden entschieden, der die gewünschten Nutzungen aushalten wird. Wie sagte mir mal jemand: Das verguckt sich. Und tatsächlich verguckt sich das, denn der Blick wird magisch angezogen von der hässlichen grauen Wand hinten mit den hässlichen Fenstern.
Dieses Grau hat der Denkmalschutz so vorgegeben, denn diese Wand ist ja ebenfalls Denkmal, die Außenwand des benachbarten Imhoff-Hauses. Diese Wand war immer schon grau und stammt aus der Zeit, als der nun rekonstruierte Pellerhof eine Ruine war, wahrscheinlich hat diese Wand 60 Jahre lang niemand wirklich beachtet, war alles egal eigentlich. Der Unterschied zum Obergeschoss ist aber schon frappierend, dort ist auf das Sandsteinrot eine Quadermalerei aufgebracht worden, wie harmonisch das direkt aussieht:
Auch die lange unverputzte Wand zu einem der Zimmer ist nun fertig und wartet auf seine Tür:
Das Innere dieses Raumes wird nun geteilt durch eine dicke Trockenbauwand, in der eine Schiene für Schiebetürelemente eingebaut ist. Hier kommt also eine Schiebetüre rein. Ich liebe Doppelschiebetüren, und bin gespannt was das für eine wird. Ob sie da eine historische aus irgend einem Depot holen?
Zurück im Erdgeschoss eine der Überraschungen der letzten Jahre, von denen ich nur las. Hier hat man die Überreste eines Ofens gefunden, und man vermutet anhand der Durchlässe in den Wänden, dass es ein Baderaum, eine Saune oder soetwas gewesen ein könnte:
Von Innen sieht man den tiefliegenden Durchbruch besser. Toll auch die gotische Türe, überhaupt findet man in Nürnbergs schönstem Renaissancehof recht viel gotische Elemente.
Auf dem Grundstück des ehemaligen "Schwarzen Pellerhauses" ist dessen Rekonstruktion ja erstmal vom Tisch, und es wurde ein "Pocket-Park" angelegt. Die Reste des Peststadels hier verleihen dem Ort ein bisschen Verwunschenheit:
Neu ist auch eine während der Bauarbeiten entdeckte Türe in der Hofwand zum damals benachbarten Hof des Schwarzen Pellerhauses, die nun in den Pocketpark führt:
Der Hof hat eine ganze besonders bezaubernde Atmosphäre. Man wird immer von den freundlichen Mitgliedern der Altstadtfreunde begrüßt, die einem gerne alles zeigen und erklären. Man kann aber auch einfach ganz in Ruhe durchspazieren, sich alles ansehen, ausruhen, genießen. Kein Lärm, keine Autos, einfach Ruhe. Man kann sich gut vorstellen, wie hier noch vor 80 Jahren Leute mit Gießkannen durch sind und ihre Gartenpflanzen pflegten, sich zerstreuten und entspannt haben. Hier ist ein wunderbarer Ort wieder auferstanden.