Die Einfallslosigkeit der Fassade ist schon ziemlich traurig. Aber bitte tut doch nicht so, als hätte Lüscher persönlich den Entwurf zu verantworten. Ich kann auch nicht alle Entscheidungen von ihr nachvollziehen, aber hier scheint es bei vielen Foristen üblich zu sein, Lüscher jeden banalen Entwurf ankreiden zu wollen. Und das ist einfach albern.
Beiträge von Hobrecht
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Das wohl eher nicht. Das alte Kraftwerk wurde schon 2010 vom Netz genommen und ebenso lange laufen schon die bauvorbereitenden Maßnahmen. -
Die Dresdener Straße 110 ist tatsächlich sehr elegant geworden. Vor allem der äußere Abschluss des Treppenhauses gefällt mir.
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Weiß jemand, wie lange die Baumärkte und Metro dort einen Pachtvertrag haben und dort irgendwann neue Häuser entstehen oder wird dort die nächsten Jahrzehnte der Status Quo erhalten?Also zumindest im Planwerk Innere Stadt wird am derzeitigen Zustand nicht gerüttelt. Und auch im Flächennutzungsplan ist das Gebiet als gewerbliche Baufläche ausgewiesen. Ich fürchte, die Märkte kommen dort so schnell nicht wieder weg.
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Der Abriss damals hat städtebaulich erst einmal eine unschöne Lücke gerissen. Sollte tatsächlich ein Gebäude mit der Baumasse des 2. Platzes im Wettbewerb realisiert werden, dürfte die Ecke noch besser geschlossen werden, als das mit dem Plattenhochaus der Fall war. Also: städtebaulich wäre es super. Dank sicherlich guter Schallschutzfenster und bester Aussicht würde ich den Vermietung gar keine so schlechten Chancen einräumen. Die ÖPNV-Anbindung ist mit Ringbahn, U-Bahn und Straßenbahn auch hervorragend.
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^^Ich hab nicht gesagt, dass der Freiraum nicht genutzt wird, sondern das da kein Umsatz gemacht bzw. Wertschöpfung betrieben wird
Ich denke nicht, dass auf ausnahmslos jeder Fläche in der Stadt Umsatz gemacht und Wertschöpfung betrieben werden muss. Nicht alle Menschen wollen und können jederzeit für irgendetwas Geld ausgeben. Aber auch für diese muss Platz sein. Davon abgsehen leisten Erholungsflächen einen wichtigen Beitrag zur "Reproduktionsarbeit" und damit dann durchaus auch zur Wertschöpfung.
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Hallo Hobrecht. Dennoch spricht ja nicht gegen eine dichtere Bebauung auch weit außerhalb. U.a. auch zur Schaffung von suburbanen Zentren bzw. einer polyzentrischeren Stadt.
Ja, wenn es den Bedarf dafür gibt, spricht natürlich nichts dagegen. Obwohl dann wieder die Frage ist, wo denn Quartiere wie der Auenpark erreichtet werden, für die offensichtlich nach wie eine Nachfrage besteht.
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Unverantwortlich finde ich nur, wie man wieder so altbacken die Landschaft zersiedelt. Aber das liegt vermutlich weniger an den Graft-Architekten als an Beamten/Stadtplaner.Naja, das Gebiet war mindestens bis zum Jahr 2000 weitgehend versiegelt, ist also ohnehin eine Brachfläche. Obwohl ich zugeben muss, dass die Brache für Naturliebhaber und Erholungssuchende vermutlich attraktiver ist (war), als die restliche Lanschaft drumherum. Dennoch, das Gebiet ist im Vergleich zu anderen Eigenheimgebieten recht dicht bebaut, gut mit Versorgungseinrichtungen erschlossen und in weniger als einer halben Stunde ist man mit der S-Bahn am Alexanderplatz. Ich würde sogar sagen, es ist besser an dieser Stelle Freiflächen zu opfern, als in der Innenstadt, wo jeder Quadratmeter Grün zählt.
Und zu den Kaninchenställen: na klar ist ein großzügiges Grundstück schicker, aber bei vielen Leuten reicht es finanziell eben nur zur Minimalvariante. Warum dann nicht lieber eine Wohnung in der Innenstadt? Auch wenn es nur ein sehr kleines Grundstück ist, so lässt sich dort dennoch etwas Gemüse anbauen oder ein Bäumchen pflanzen und die Katze kann auch mal vor die Tür. Solche Dinge sind vielen Leuten wichtig und die gibt es so eben nicht in der Gründerzeitwohnung. Ich persönlich würde eher in so einen Kaninchenstall mit S-Bahnanschluss und Geschäften in fußläufiger Entfernung ziehen, als mich irgendwo eine Stunde vom Stadtzentrum entfernt in der Pampa zu niederzulassen.
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Danke für die Bilder, Kleist! Von vorne sieht das sanierte Hotel schon recht schick aus - gerade im Licht der Abendsonne. Die Rückseite erweckt allerdings eher den Eindruck von Industriedesign in Styroporfassade - nicht sehr anheimelnd.
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Ist vllt. einfach der B-Plan?
Genau so ist es. Im Exposé der Baugruppe auf Seite 3 wird der B-Plan über die aktuelle Situation gelegt - da wird es besonders anschaulich. Auf Seite 7 gibt es zudem ein interessantes Foto von 1989, auf dem der damalige Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße zu sehen ist.
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Wer schon mal in einer richtigen Metropole wie London oder New York gewohnt hat, der lernt Freiräume, wie man sie in Berlin erleben kann, zu schätzen.
Genau so ist es! Mit ausreichender Erfahrung, in stark verdichteten Städten gelebt zu haben, weiß ich die Freiräume am Alexanderplatz als wunderbares Alleinstellungsmerkmal zu würdigen. Ja, es gibt auch in Berlin nachverdichtete Orte, die eine hohe Qualität entwickelt haben (z.B. das Hackesche Quartier). Und auch am Molkemarkt bin ich zuversichtlich, dass die geplante Verdichtung zu einer deutlichen Zunahme der Aufenthaltsqualität führen wird.
Stelle ich mir aber ein bebautes Rathausforum vor, so wird wird mir klar, dass mir die derzeitige Freizügkeit enorm fehlen würde. Hoch verdichtete Quartiere gibt es in Berlin mehr als genug. -
Marx und Engels gehören in die Rumpelkammer der Geschichte.
Naja - wie Saxonia richtig bemerkte, gehören Marx und Engels auch heute noch zum Standardrepertoire auf ihrem Gebiet.
Dem Denkmal selber stehe ich recht emotionslos gegenüber. Eine Komplettbebauung des Forums hielte ich allerdings wegen des Verlustet an Frei und Grünflächen für einen Fehler. Gerade umliegenden Areale weiter verdichtet werden, gewinnt ein zentraler Ort mit Licht, Luft und Grün erheblich an Bedeutung. Eine Bebauung an ein oder zwei Seiten des Forums zur Steigerung der Aufenthaltsqualität könnte ich mir aber gut vorstellen.
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... vielleicht kommen ja mit der Zeit noch qualitativ bessere Schmierereien hinzu, die evt. die Bezeichnung Graffiti verdienten.
Da ist natürlich was dran. Zumal die von Beginn an nicht sehr einladend wirkende Mauer selbst durch weniger ansprechende Schmierereien kaum weiter beinträchtigt werden dürfte. Bei solchen Flächen braucht es schon fast ein bisschen Fantasie, um von Vandalismus zu sprechen.
Totzdem - und offensichtlich sind sich an dem Punkt alle hier im Forum mal ausnahmsweise einig - wäre eine Begrünung die netteste Lösung gewesen.
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Der ästhetische Gewinn durch Begrünung wäre meiner Meinung nach so hoch, dass selbst ohne laufende Pflege eine begrünte Mauer ansehnlicher wäre als im jetzigen Zustand. Lediglich ein Zuwachsen der darüber liegenden Schienen müsste verhindert werden. Allerdings werden diese sowieso regelmäßig von Bewuchs freigehalten.
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Auf gleich drei Seiten schotten überbreite Schnellstraßen den Alexanderplatz von seinen angrenzenden Stadtvierteln ab und lassen ihn so zu einem innerstädtischen Hinterhof verkommen.
Grundsätzlich haben große Verkehrsschneisen tatsächlich oftmals eine isolierende und stadtzerstörende Wirkung. Am Alex sehe ich das Problem aber eigentlich nicht. Zum einen führen die Straßen nicht direkt am Platz vorbei und beeinträchtigen diesen nicht unmittelbar, da der Platz rundum baulich eingefasst ist. Zum anderen hat sich auch die Zerschneidende Wirkung der Straßen in den letzten Jahren erheblich verringert - die Straßen wurden teilweise schmaler und es wurden neue Querungsmöglichkeiten geschaffen. Dass es dem Platz nicht an Zugänglichkeit mangelt zeigt schon allein die Masse der täglichen Besucher. Ich glaube fast, D. Hoffmann-Axthelm ist schon lange nicht mehr dort gewesen. Zudem bezweifle ich, dass es den Platz attraktiver machen würde, wenn versucht werden würde "Gesindel" dadurch zu vertreiben, dass man Autoverkehr über den Alex führt.
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Zumindest hat er beweisen in politischer Gemengelage (Bahn) und unter wirtschaftlichem Druck (Air Berlin) Entscheidungen zu treffen und erfolgreich durchzuziehen....
Naja, die Bah hat er mächtig gegen die Wand gefahren. Unter seinen Fehlentscheidungen wird das Unternehmen noch die nächsten zehen Jahre leiden. Die kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolge kamen eben auch auf Kosten der Substanz zustande. Und wenn ich die Nachrichten richtig verfolgt habe, dann steht AirBerlin momentan auch alles andere als gut da.
Ein Macher und Entscheider ist Mehdorn auf jeden Fall. Allerdings habe ich große Zweifel an der Zukunftsfähigkeit seiner Entscheidungen. Hoffen wir, dass er es diesmal nicht (noch weiter) vergeigt.
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Nochmal kurz zur Eigenheimzulage: die hat schon - zusätzlich zu den geringeren Bodenpreisen - erheblich zur Zersiedelung und den damit verbundenen negativen Effekten beigetragen. Schon deswegen sollte sie nicht wieder eingeführt werden.
Zum Projekt Wartenberger Straße: das liegt tatsächlich fernab des Stadtzentrums und ist auch für eine weniger dichte Bebauung geignet. Allerdings fände ich eine Komplettbebauung mit Reihenhäusern in der Gegend passender als Einfamilienhäuser.
Bitte wieder on topic diskutieren. Sinn und/oder Unsinn der Eigenheimzulage kann hier diskutiert werden.
Bato -
Nun ja, ich wohne ja im Nachbarkiez, kann aber nicht feststellen, dass die begrünten Baulücken großartig von Bewohnern genutzt wurden bzw. werden.
Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass jede zugewachsene Baulücke erhalten werden muss, möchte ich trotzdem anmerken, dass allein schon die Existenz einer (selbst unzugänglichen) Grünfläche einen Gewinn an Lebensqualität darstellen kann. Es gibt Studien, die nahelegen, dass die bloße Anwesenheit von Grün stimmungsauhellend und kreativitätssteigernd wirkt. Dazu kommen die bekannten staubbindenden und mikroklimatischen Effekte.
Das Problem, das ich sehe besteht darin, dass seit 10 bis 15 Jahren kontinuierlich Grünflächen aus dem Stadtbild verschwinden, immer mit dem Hinweis, in Berlin gebe es mehr als genug Grün. Meist sind es kleinere Flächen, die tatsächlich kaum auffallen. Mich würde mal interessieren, wie groß die pflanzliche Nettobiomassedifferenz aus Abholzung und Neupflanzung in Berlin in den letzten 15 Jahren war.
Damit mich niemand falsch versteht: Viele Projekte waren und sind durchaus begrüßenswert. Man sollte dabei aber nicht aus den Augen verlieren, dass es gerade das Stadtgrün ist, dass Berlin für viele attraktiv gemacht hat. Berlin würde viel verlieren, wenn die Stadt auf das Grünflächenniveau von Städten wie beispielsweise Brüssel abgeholzt würde. -
..Frage an die Ortskundigen: Könnten allein diese Bedingungen nicht schon eine ziemliche Hürde für eine Gentrifizierung sein, weil ja noch viel an Bauland und im übrigen auch viel Nachverdichtungspotential noch vorhanden wäre?
Lichtenberg ist natürlich sehr groß und hat dementsprechend sehr unterschiedliche Potenziale. Es gibt durchaus Gegenden, in denen in den vergangenen Jahren zumindest die Kaufpreise deutlich nach oben gegangen sind. Die hier gezeigten Areale befinden sich aber überwiegend in Gewerbegebieten mit mehr oder weniger hohem Brachflächenanteil. Obwohl dazwischen auch einige echte (und meist drindend sanierungsbedürftige) Perlen zu finden sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass die beschriebene Entwicklung gravierende Auswirkungen auf die Mietpreise in den angrenzenden Wohngegenden haben wird.
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... stellte sich mir die Frage, ob der "CUBE" auf dem Platz nicht die Sicht auf das Regierungsviertel verdecken wird.
Relativ anschaulich wird die Situation, wenn man sich die Pläne, also eine unverzichte Draufsicht, anschaut. Laut "Planwerk Innere Stadt" sieht es so aus, als würde zumindest ein großer Teil des Kanzleramtes vom CUBE verdeckt werden. Bewegt man sich aber ein paar Meter weiter vom Eingang des Hauptbahnhofs zur Mitte des Platzes sieht es schon wieder viel besser aus. Also insgesamt durchaus vertretbar, wie ich finde.