Beiträge von Ing22

    Gewiss: Kontraste können reizvoll sein; doch von Bewohnern wie Besuchern werden eben überwiegend jene Orte und Plätze als positiv und mit hoher Aufenthaltsqualität wahrgenommen, die Geschlossenheit und Harmonie vermitteln.


    Dazu ein Stuttgarter Beispiel: Direkt neben der Stiftskirche, an der Stiftsstraße beim Übergang Richtung Schillerplatz steht ein kleines, zweistockiges Geschäftshaus - ein schlichter Nachkriegsbau, völlig unspektakulär, bei dem man aber seinerzeit durch Ziegeldach und Sprossenfenster etwas Altstadt zu simulieren versucht hat.


    Carina, meinst du das Haus im Vordergrund rechts?



    Das sehe ich genauso. Es sind die kleinen Dinge mit großer Wirkung. Wobei ich finde, daß in dem Bereich ab Stiftskirche die Architektur so langsam anfängt ihren eigenen Reiz zu entwickeln, mit dem sich durchaus eine Aufenthalstqualität erreichen liese. Dabei denke ich mehr an die "Straßengestaltung" die das heute zum wenig attraktiven Bereich macht.


    Carina
    Stuttgart wurde im zweiten Weltkrieg absolut verwüstet, insbesondere die Innenstadt. In meinen Augen ist die historische Architektur mit diesem tiefen Einschnitt quasi beendet. [...]


    Soll das jetzt ein Freibrief sein, den verbliebenen Rest der nach belieben zu zerstören? -dann No comment und das mit deinem Nickname ist klar.
    Zudem empfehle ich einmal mit offenen Augen durch Stuttgart zu gehen. Es gibt durchaus noch genug, aus dem sich was machen läßt- so man will.




    Und wer allen Ernstes glaubt, die moderne Architektur bringe nichts zustande, der möge doch bitte mal zum Wittwer oder Hugendubel gehen und sich ein paar Bücher über moderne Architektur besorgen. Dann sprechen wir weiter.


    Ich habe solche Bücher schon lange in meinem Regal. Deshalb weis ich auch, daß man von der Architektur mehr fordern kann, als das womit Stuttgart gerade abgespeist werden soll.

    Ja für meine KB Ausrüstung, die ich vor ca. 15 Jahren gebraucht zusammengekauft habe habe ich noch keinen so richtigen Ersatz gefunden (digital alles so sperrig). Und da ich nicht mehr so intensiv Fotografiere scheue ich auch was die Investition. Digital hatte ich eine Kompakte als "nebenbei-knipsen-Kamera" die allerdings jetzt kaputt ging. Seither ist die SLR wieder öfter dabei.


    Hab den Eindruck es wird wieder alles schlecht geredet hier. Und nur Frankfurt und Münschen sind toll.
    Werden die Stuttgarter denn immer Minderwertigkeitskomplexe gegenüber ihren Nachbarn haben?


    Tja, ja .. ich hoffe auch, daß Stuttgart diesen Komplex bald ablegt, und dann die Sucht nach spektakulären Projekten aufhört, und einer maßvollen Aufwertungspolitik weicht.


    Ach ja und dann die Problematik mit der überhand nehmenden, zeitgenössischen Architektur in der City! Da ist den Bürgern nach 60 Jahren aufgefallen, dass man hätte viel mehr Aufbauarbeit leisten müssen und nicht nur Neubauten hinstellen hätte dürfen.


    Die Architektur ist alle mal besser als jede Neubausiedlung die in und um Stuttgart entsteht, wobei das eher ein Bundesweites Problem ist.


    Warum findest du es nicht gut, dass das Projekt in Fellbach gebaut wird?
    Oder sollte ich eher fragen ob Du überhaupt willst, dass irgendwo so ein Projekt gebaut wird?


    Ich stimme mit gehring mit der Beurteilung des Entwurfes weitgehend überein. Und finde solch ein Entwurf sollte nirgendwo mehr gebaut werden. (siehe oben meine Einschätzung der Qulität der Klimatisierung). So hoffe ich auch, daß das Projekt scheitert. Daß ein Problem Bundesweit besteht ist kein Grund nichts dagegen zu unternehmen, und vor seiner eigenen Haustüre anzufangen ist nunmal der erste logische Schritt. Nur schade, daß ich von dem Projekt erst jetzt erfahren habe.


    Was ich (jetzt per Zufall) von jemanden vor Ort erfahren habe, was gegen den Standort spricht sei, daß es dort den Luftaustausch zwischen ST-Bad-Canstatt und dem Remstal beeinträchtigen würde. Und Canstatt bekommt von der Kühlluft von den Fildern ja kaum mehr was ab.


    Zudem ist es dort sehr weit zu sehen. Und ein Gebäude, das so weit sichtbar ist, sollte nicht nur spektakulär, sondern auch ästehetisch sein, wie z.B. der Fernsehturm, ein Wahrzeichen für das man sich Entschuldigen muß kommt nicht so gut.

    Ist ja alles sooo schön momentan in Stuttgarts City, daß man nur nichts oder äußerst behutsam verändern sollte. Findet jeder.


    Stuttgart IST schön, noch an einigen Stellen, sofern man nicht in die Falsche Richtung schaut. Genau deshalb sollten alle Maßnahmen durchdacht sein, damit das besser statt schlechter wird. Ohne Aufenthaltsqualität sehe ich für Stuttgart schwärzer, wie wenn hier oder da paar qm dies oder jenes mehr auf ein Grundstück gequetscht werden.

    Ja, nichts ist wertvoller als der ungehinderte Blick auf wunderschönen Hügel dieser Stadt. Wäre ja noch schöner, wenn die Flächen der Innenstadt optimal genutzt und damit auch noch Steuereinnahmen entstehen würden.


    Wenn man Touristen in die Stadt locken will, dann sollte man sich schon Gedanken darüber machen, wie die Bauwerke die Ansicht der Stadt verändern. Schlossplatz und Fernsehturm sind ja nicht gerade Belanglosigkeiten für Stuttgart. wenn die ganze Stadt erstmal dem Mamon geopfert ist, warum sollten dann die Menschen gerade nach Stuttgart kommen? - Einkaufen kann man überall.




    Also man muss ja nicht alles mitmachen, aber was in Stuttgart im Moment mit Baustopp-Rufen, Denkpausen, Parkplatzreduktionen, Flächenreduktionen und was weiss ich noch mit allem abgeht ist nur noch bedenklich. [...]. Und dann noch das Massige der Neubauten!


    Bei so anhaltend negativen Zuspruch vom Publikum wäre es doch mal angebracht angebotene Programm zu überprüfen.




    (Vielleicht bin ich aber auch zu hart mit den Stuttgartern und es ist ein gesamtdeutsches Phänomen. Die IT-Revolution und vor allem Internetrevolution haben wir ja mal mit einer Bravour verschlafen wie sonst kaum eine andere westliche Nation. Mit Ausnahme von SAP sitzen fast alle Großen (Microsoft, Apple, Google, Yahoo, Oracle, IBM, AMD, Intel usw.) in den USA, der Rest in Asien (Samsung, LG etc.). In puncto Unterhaltungstechnik gibt Asien sowieso seit Jahrzehnten den Ton an. Meine Güte, selbst in der Automobiltechnik hecheln wir den Asiaten inzwischen hinterher (Stichwort: Hybrid).


    Es läuft einiges schief. Wobei in Deutschland sich wenigstens SAP noch behaupten konnte. Wie sieht es mit andern Ländern aus? - Dabei muss man auch beachten, wo die Politik gemacht wird. Daß Deutschland die IT-Revolution verschlafen hat dem kann ich nicht zustimmen. Es gab sehr innovative Unternehmen in allen Bereichen (SPEA, MIRO, Star-Office, ELSA, S.u.S.E., DLD ...). Warum konnten diese Firmen alle von den Großkonzernen einverleibt werden? - wer zieht hier die Fäden...


    Beim Hybrid gab es in Deutschland einige Versuche, z.B. der Audi Duo. Dummerweise wurden die Projekte alle nach kurzer Zeit eingestellt, nachdem sie nicht sofort ein Knüller waren, während Toyota das Durchhaltevermögen hatte, den Prius 10 jahre lang anzubieten, bis er von den Holywood-Stars entdeckt wurde und hip wurde.

    Klimatisierung?

    Oh weia - da kann man ja gespannt sein. Zur Klimatisierung und Energieverbrauch der Wohnungen finde ich irgendwie nicht`s auf deren Webseite. http://www.gewa-tower.de In Zeiten des CO2-Wahns doch ein beachtenswerter Aspekt. Richtig verwundern tut es mich allerdings nicht.



    Das Bild erinnert mich Fatal an eine Gegenüberstellung eines Hochhauses 60-er Jahre Finnland und einem luftgekühlten Zylinderkopf. Das Buch hatte ich gesehen in der Uni- Bücherei der Architekten über funktionales und eben nicht funktionales Design.
    Gerade gestern habe ich mich mit einem Architekt über Glasdächer unterhalten, und er erklärte daß bei den Sonnenverhältnissen hier doch eine weitgehende Abschattung erforderlich ist, damit die Temperaturen darunter im Sommer erträglich bleiben.


    Und jetzt sehe ich beim 5 to 1 Komplettverglasung nach allen Richtungen. Zu dumm daß hier bei den heißen Tagen kaum Wind weht während gerade die kalten Tage die windigen sind. Auf den Balkonen ist ja auch nicht wirklich ein Windschutz zu erkennen. So richtig gemütlich nach einer geschützten Ecke mit Kleinklima um im Februar bereits sonnen zu können sieht das für mich
    wirklich nicht aus:




    Nuja allzudoll verkauft scheint ja bislang wirklich nur die Rosienen zu sein.


    Das Silber sollte als historischer und städtebaulicher Beitrag der (souverän damit umgehenden) Stadt unbedingt erhalten bleiben, in jedem Falle wäre eine würdige Plakette/ Tafel zur Geschichte des Ortes anzubringen.


    Das sehe ich genauso. Historische Bausubstanz die einmal weg ist, kann nicht mehr [mit vertretbarem Aufwand] wieder hergestellt werden. Wie viel historisch jetzt erhalten ist zwar wohl noch endgültig zu klären, aber jedes Gebäude erzählt auch Stadtgeschichte, nicht nur von 1938-45, sondern auch ADAC-Gründung.
    Zudem halte ich die Relation zum Waisenhaus für wichtig. Und eine wuchtigere Bebauung wie das Hotel Silber halte ich von der Wirkung im Stadtbild für nicht günstig.
    Auf der anderen Seite des Platzes fordere ich auch mehr Respekt vor der Markthalle. Die heutige Bebauung nimmt sich ja nach dem 4. Stock deutlich zurück. Diese Distanz sollte auf alle Fälle beibehalten werden.
    Die jetzige Planung halte ich da einfach für zu massig, auch wenn das in den bildern dank extremer Weitwinkelperspektive nicht so direkt zu erkennen ist.

    madmind:
    Da kann man ja gespannt sein. Ursprünglich hatte der Architekt darauf beharrt, daß an der Fassade die Materialwirkung von hellem Beton vorgesehen ist. Darauf basierte sein Konzept. Das ganze jetzt einfach hell anzupinseln ... ja nun, der beeindruckende Strahleeffekt wie auf den Architekturvisualisierunen wird so oder anders nicht zu erreichen sein. ... Nungut, vor meinem endgültigen Urteil warte ich erst noch die Fertigstelllung ab.

    Die Entscheidung von OB Schuster eine Denkpause bis nach der Landtagswahl zu fordern, find ich ganz richtig.


    Begründung momentan sind Grüne, SPD und Co. auf Stimmenfang und da wo man massiv dagegen ist, da denkt man kann man bei einigen Bürgern gut punkten und auf Stimmenfang gehen und nach der Wahl da hat man diesen Druck nicht mehr und man kann wieder sich den wichtigen Themen widmen.


    Ich war bei der 1. Runde der Bürgerbeteiligung dabei. Von den Bürgern wurden auch Visualisierungen des Bauvorhabens im Stadtbild gefordert. Z.B. Blick vom Schloßplatz zum Fernsehturm, Ansicht neben dem Waisenheus bei Einfahrt von Weinsteige...
    Ich denke, daß diese Bilder mehr mit der Denkpause zu tun haben, als die offizielle Begründung (Schonung der zerrissenen Grünen). Schliesslich würde der Glasbau den Blick zwischen den Schlösser hindurch auf die Hänge deutlich verändern. Und manchen noch unbedarfen Bürger zum Nachdenken anregen.
    Aber jetzt kann man ja gespannt sein.