Hallo, da ich zur Zeit nicht in Stuttgart wohne, bekomme ich nicht immer alles mit, was daheim so läuft. Daher mal eine Frage, die ich durch googlen nicht so recht beantwortet bekomme: Was ist aus Stuttgart 21 plus geworden? Wird das jetzt gebaut? (Ich meine das, was bei der Schlichtung herausgekommen ist.) Oder doch das ursprüngliche S21?
Danke
CO
Vorneweg: Nachdem S21PLUS nach der Volksabstimmung seine Schuldigkeit getan hat, wurde es offiziell für komplett unverbindlich erklärt, zum Urteil finde ich gerade keinen Link, aber die Art, wie Projektsprecher Dietrich Geißlers Einwand, die Schlichtungszusagen 1:1 umsetzt abwatscht: "Geissler hat ergebnis zu akzeptieren" http://www.stuttgarter-nachric…7c-8f7b-dfed542c7f12.html ist deutlich.
Die Punkte im Einzelnen:
11. Für die Fortführung des Baues von S 21 halte ich aus den genannten
Gründen folgende Verbesserungen für unabdingbar:
1. Die durch den Gleisabbau frei werdenden Grundstücke werden der
Grundstücksspekulation entzogen und daher in eine Stiftung überführt,
in deren Stiftungszweck folgende Ziele festgeschrieben werden müssen:
- Erhaltung einer Frischluftschneise für die Stuttgarter Innenstadt.
- Die übrigen Flächen müssen ökologisch, familien- und kinderfreundlich,
mehrgenerationengerecht, barrierefrei und zu erschwinglichen Preisen
bebaut werden.
Ja ja, Stiftung, aber wohl ohne Grundstücke, weil Angeblich ist es rechtlich nicht möglich. Ev. neuerer Stand?
– Für notwendig halte ich eine offene Parkanlage mit großen
Schotterflächen
* wird mit versprochenen 5000 Bäumen kollidieren, aber mal schauen.
2. Die Bäume im Schloßgarten bleiben erhalten. Es dürfen nur diejenigen
Bäume gefällt werden, die ohnehin wegen Krankheiten, Altersschwäche
in der nächsten Zeit absterben würden. Wenn Bäume durch den Neubau
existentiell gefährdet sind, werden sie in eine geeignete Zone verpflanzt.
Die Stadt sollte für diese Entscheidungen ein Mediationsverfahren mit
Bürgerbeteiligung vorsehen.
An diesem Punkt wurde Geissler abgewatscht, versetzt wurden zwar einige Randbäume, dijenige, die den Leuten wichtig war, die großen wurden gefällt. Beim Mediationsverfarhen durften paar Experten schwafeln, aber die Bürger durften nicht mitreden.
3. Die Gäubahn bleibt aus landschaftlichen, ökologischen und
verkehrlichen Gesichtspunkten erhalten und wird leistungsfähig, z.B.
über den Bahnhof Feuerbach, an den Tiefbahnhof angebunden.
... da bin ich mal gespannt, wieweit die Gäubahn Verhandlungsmasse im Filderdialog ist. Irgendeine Planung um die Anforderung "leistungsfähig an den Tiefbahnhof angebunden" zu erfüllen, wurde von der Bahn bislang nichts vorgebracht.
4. Im Bahnhof selber wird die Verkehrssicherheit entscheidend
verbessert. Im Interesse von Behinderten, Familien mit Kindern, älteren
und kranken Menschen müssen die Durchgänge gemessen an der
bisherigen Planfeststellung verbreitert, die Fluchtwege sind barrierefrei
zu machen
Bislang keine Planänderungen der Bahn eingereicht, um diese Anforderungen zu beheben. Treppen wurden ergänzt, Engpassstellen blieben aber. Die Bahn redet viel von Aufzügen für Barrierefreiheit, aber bislang noch keine Aktivitäten für die Fluchtwegen aufgefallen.
5. Die bisher vorgesehenen Maßnahmen im Bahnhof und in den Tunnels
zum Brandschutz und zur Entrauchung müssen verbessert werden. Die
Vorschläge der Stuttgarter Feuerwehr werden berücksichtigt.
Mir ist noch kein Änderungsantrag bei den Entrauchungen untergekommen, die Vorschläge der Stuttgarter Feuerwehr im Tunnelabschnit 1.2 wurden nicht in der öffentlichen Erörterung diskutiert. Ob und Wieweit die Vorschläge der Feuerwehr wirklich berücksichtigt werden ist also fraglich.
6. Für das Streckennetz sind folgende Verbesserungen vorzusehen:
- Erweiterung des Tiefbahnhofs um ein 9. und 10. Gleis.
- Zweigleisige westliche Anbindung des Flughafen Fernbahnhofs an die
Neubaustrecke
- Zweigleisige und kreuzungsfrei angebundene Wendlinger Kurve
- Anbindung der bestehenden Ferngleise von Zuffenhausen an den
neuen Tunnel von Bad Canstatt zum Hauptbahnhof.
– Ausrüstung aller Strecken von S 21 bis Wendlingen zusätzlich mit
konventioneller Leit- und Sicherungstechnik.
Aud diese Punkte bezog sich der "Stresstest" wobei die Bahn behauptet der Punkt Flughafenkurve sei ausreichend. Allerdings steht ja gerade dieser Bereich im filderdialog komplett zur Disposition... was soll man also sagen.
Die Deutsche Bahn AG verpflichtet sich, einen Streßtest für den
geplanten Bahnknoten Stuttgart 21 anhand einer Simulation
durchzuführen. Sie muß dabei den Nachweis führen, daß ein Fahrplan
mit 30 Prozent Leistungszuwachs in der Spitzenstunde mit guter
Betriebsqualität möglich ist. Dabei müssen anerkannte Standards des
Bahnverkehrs für Zugfolgen, Haltezeiten und Fahrzeiten zur Anwendung
kommen.
Die Aforderungen: " mit guter Betriebsqualität", "anerkannte Standards des
Bahnverkehrs für Zugfolgen, Haltezeiten und Fahrzeiten" wurden von der Bahn nach ihrer Richtlinie umdefiniert, wobei selbst die nicht eingehalten werden (siehe Engelhardt).
Auch für den Fall einer Sperrung des S-Bahn-Tunnels oder des
Fildertunnels muß ein funktionierendes Notfallkonzept vorgelegt
werden.
Die Bahn hat 2 Präsentationen verbreitet, die nirgends groß Beachtung fanden. Bemerkenswert eine S-Bahn die im Notfall dann 7 Minuten früher verkehrt als im Plan. Ich hoffe die Störungen sagen dann imm vorraus bescheid, daß diese Linie dann schonmal voraussgeschickt wird.
Die Projektträger verpflichten sich, alle Ergänzungen der
Infrastruktur, die sich aus den Ergebnissen der Simulation als notwendig
erweisen, bis zur Inbetriebnahme von S 21 herzustellen. Welche der von
mir vorgeschlagenen Baumaßnahmen zur Verbesserung der Strecken bis
zur Inbetriebnahme von S 21 realisiert werden, hängt von den
Ergebnissen der Simulation ab.
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