Ist Köln ein Hitzeloch?
Die Kölner Presse schlägt mal wieder Alarm.
Die Deutsche Umwelthilfe hat einen Hitze-Check veröffentlicht, in dem Köln ziemlich schlecht abschneidet.
Angeblich sind fast 50% der Stadtfläche versiegelt (genauer: 49,72%) und damit ist Köln die schlechteste Großstadt in NRW.
Auch München soll besser sein, dort sind laut Studie nur 45,73% der Fläche versiegelt.
Moment mal - München?
München ist flächenmäßig kleiner als Köln, hat aber deutlich mehr Einwohner. Da München auch nicht gerade in die Höhe gebaut ist, fragt man sich, wie das gehen soll. Na gut, der neue Flughafen liegt jetzt außerhalb der Stadt, aber die Flächen des alten Flughafens wurden zum größten Teil wieder bebaut.
Abgesehen davon:
Irgendwie widerspricht es meinem geographischen Verständnis, dass fast die Hälfte der Kölner Fläche versiegelt sein soll.
Schließlich gibt es mit der Wahner Heide, dem Königsforst, den Grüngürteln und auch dem Rhein riesige unversiegelte Flächen in der Stadt.
Dazu kommen noch große Flächen, die landwirtschaftlich genutzt werden.
Man fragt sich wirklich, warum Stadtanzeiger, Rundschau etc. nicht einmal kritisch nachfragen, wie dieses Ergebnis zustande kommt.
Stattdessen liest man die Studie wie ein Puritaner die Bibel - völlig unkritisch.
Man muss nicht lange im Internet suchen, um einen Bericht zu finden, die zu ganz anderen Ergebnissen kommt:
Der Gesamtverband der Versicherer hat 2018 die Flächenversiegelung der größten deutschen Städte untersucht - und siehe da:
Köln hat in dieser Untersuchung eine Flächenversiegelung von nur 34,3% - also viel weniger. Damit steht Köln besser da als Düsseldorf, Essen, Bochum und Gelsenkirchen.
München hingegen hat mit 46,6% Versiegelung den schlechtesten Wert der untersuchten Städte.
Erstaunlich ist, dass die Flächenversiegelung in München laut Umwelthilfe nur 45,7% betragen soll, obwohl in München seit 2018 sehr viel Fläche durch Bauprojekte versiegelt wurde.
Wie kann das sein?
GDV: München ist die am stärksten versiegelte Großstadt (gdv.de)
Für jede Stadt gibt es eine Karte als PDF, in der die Flächennutzung dargestellt ist.
Umwelthilfe: Zu viel Grau, zu wenig Grün: Viele deutsche Städte fallen durch im ersten Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe – Deutsche Umwelthilfe e.V. (duh.de)
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