Beiträge von So_Ge

    Kein Zusatzgeschäft ist ja nicht richtig, nur nicht jedes. Bzw. nicht jedes um jeden Preis.
    Die Geschichte in Frankfurt mit Lufthansa (Abzug der Flieger nach Nachtflugverbot und jetzt bereits wieder Rückkehr) hat die Position von "Nachtfliegern" geschwächt, da sich zeigt, dass sie sich auch mit so einem Verbot schnell arrangieren können.
    Ich könnte mir vorstellen, dass der Kölner Flughafen daher mit seiner Ablehnung nur eine bessere Verhandlungsposition diesbezüglich erreichen möchte, so dass die Kanadier am Ende vielleicht auf das Nachtfliegen verzichten.

    Wer auch mal nach den Gründen für die Verzögerungen schaut (welche die ksta benennt, aber nicht reflektiert), wird bei einigen schnell feststellen, dass die Verzögerungen gar nichts mit der Stadt zu tun haben. UNESCO, EU, Bürgerbewegungen oder schliche ökonomische Gründe sind oft auch "Schuld" daran.


    Hier die entsprechenden Fälle aus der Liste:
    - Die Messecity geht komplett nicht auf Verzögerungen in der Stadt. Erst wurden die Hochhäuser durch die UNESCO geblockt, dann haben umständliche europäische Vergabeverfahren ihr Übriges getan.
    - Beim Rheinboulevard kann man sich darüber streiten, warum die archäologischen Funde so überraschend kamen an so einer zentralen Stelle. Aber die durch die Funde resultierende (auch bürgerinduzierte) Verzögerung lag eher nicht im Einflussbereich der Stadt (im Gegenteil, hat die Stadt die Umplanungen recht schnell durchgeführt).
    - Ausbau des WR-Museums: Stehen auf der Ausbaufläche nicht Baucontainer der Nord- Süd- Stadtbahn? Wenn ja, so hat also die extreme Verzögerung bei letzterer (für die die Stadt nichts kann) zu einer Verzögerung bei ersterem geführt. Abgesehen davon: Ich bin ja ein Freund von Museen, aber Köln sollte auch nicht allzu sehr über seine Verhältnisse leben.
    - Parkcafe: Wenn sich die Stadt darum bemüht hat, möglichst kostenneutral aus der Sache rauszukommen, so ist das erstmal das, was alle von ihr erwarten. Schließlich ist das Parkcafe ein zunehmend attraktiver Standort.
    - Godorfer Hafen: Die Verzögerungen der letzten Jahre gehen ganz klar auf Kappe einzelner Bürger (wieso werden die ständig an allem meckernden Bürger nicht mal kritisiert?).

    Im Ksta wird über ein Gutachten über notwendige Ausbaumaßnahmen für den Bahnknoten Köln berichtet. Wenn ich das richtige sehe, ist das Gutachten ein Auftrag des Verkehrsministeriums NRW.


    http://www.ksta.de/html/artikel/1328540373906.shtml


    Festgestellt wird eigentlich nichts neues: Der Bahnknoten muss dringendst aufgerüstet werden. Der Ausbau der zwei S- Bahn- Gleise soll bis 2019 realisiert werden.
    Darf ich mal raten: Sobald der Breslauer Platz einschließlich des Neubaus der gegenüberliegenden Seite fertig ist, wird der Ausbau beginnen. Und dann wird man feststellen, dass die verlegten Bodenplatten des Platzes für die Kräne und LKW nicht ausgelastet sind, und wir haben dasselbe Malheur wie am Haupteingang. Na, dann sind sie wenigstens einheitlich gestaltet: Mit Warnbarken :lach:.

    Am Interessantesten finde ich an dem Gutachten, dass der Westring ausgebaut werden soll. Ich dachte bisher, das sei nur eine Zukunftsvision des Masterplans. Aber es scheint doch konkreter zu sein.

    Ganz grundsätzlich mal gesprochen: Es zeigt sich immer mehr, dass Anwohner, egal wie und wo und wann, immer auf den Plan gerufen werden, sich zu beschweren. Wir hätten bei jedem Standort für das Stadtarchiv irgendwelche schlüssigen Alternativvorschläge und vermeintlich unwiderlegbaren Gegenargumente vonseiten der Anwohner oder anderer Interessengruppen. Das kann nicht der Maßstab sein für solch eine städtebauliche Entscheidung. Aus Anwohnersicht gibt es immer eine bessere Idee für die eigene Aussicht.


    Im Übrigen: Um nicht gänzlich die Maßstäblichkeit zu verlieren, sollte man das Projekt Stadtarchiv nicht als "gigantomanisch" bezeichnen. Das ist es nun beileibe nicht.

    Ich war heute auch gleich da, und kann nur sagen: ausgezeichnet! Natürlich kann man sich über den Beton streiten, vor allem weil er so uneinheitlich geschliffen aussieht (manchmal auch gar nicht geschliffen). Aber die Architektur, die runden Formen, die Träger zwischen den Gleisen, die großzügigen Treppen...einfach super! Ich freue mich schon auf die nächsten.

    Einige Dinge, die mir angesichts des Konzeptes auffallen:
    - Die Zeiträume (bspw. "Boulevard 2030") halte ich für völlig unangemessen. 1. weil die Bedeutung der Ringe in meinen Augen grandios für Köln und ihr Zustand an vielen Stellen schlicht und ergreifend inakzeptabel ist. Dem muss dringendst, und also innerhalb der nächsten 5 Jahre Rechnung getragen werden. Und 2. weil doch die meisten vorgeschlagenen Neuerungen gar keine großen Sachen sind. Oft sind es Neuordnungen der Verkehre, das Anlegen von Bäumen und die Erneuerung des Straßenbelags.
    - Mir fällt auf, dass keinerlei Rekonstruktionen vorgesehen sind. Man muss ja nicht gleich jeden ehemaligen Brunnen und jede Parkanlage in ihren Ursprungszustand zurückversetzen. Aber die Bilder der alten Zustände zeigen ja wirklich wunderschöne Anlagen. Warum nicht mal etwas davon wieder herstellen? Dann würden sich auch die Zeiträume verstehen lassen.
    - In meinen Augen sind die wichtigsten Punkte:
    -- Ebertplatz
    -- Barbarossaplatz
    -- Hansaring
    -- Sachsenring
    -- der Rest ist ja in recht gutem Zustand, oder wenigstens sehr gut besucht
    - Habe ich es nicht gelesen, oder hat wirklich keiner vorgeschlagen, dass die U- Bahn auch im südlichen Teil der Ringe unter die Erde verlegt wird? Bei den genannten Zeiträumen ist das wahrscheinlich schneller verwirklicht, als die Ringe umgestaltet sind.

    Ich bin etwas überrascht, mit welcher Geschwindigkeit dieses Thema behandelt wird. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte das "nur" irgendein Architekt vorgeschlagen. Es war nichts offizielles, keine Bürgerbewegung, und ein direkter Handlungsbedarf ist auch nicht zu erkennen.
    Nun, ich bin zwar kein großer Freund von abstrakten Dächern (das an der Ehrenstraße, das ja von dem Architekt ist, gefällt mir eher nicht). Aber Hauptsache, diese sehr prominente Seite wird irgendwie gestaltet.

    Neubauten SBK Riehl

    Es ist bereits einige Zeit her (15.08.2011), dass im ksta ein Artikel zu Umbaumaßnahmen des Geländes der Sozialbetriebe Köln in Riehl erschienen ist (gefunden habe ich hier im Forum allerdings nichts dazu).
    (http://www.ksta.de/html/artikel/1313401843568.shtml)


    Da ich heute dort mal wieder spazieren gegangen bin (es handelt sich um ein sehr schönes Kasernengelände mit Gebäuden von Ende 19. Jh. oder Anfang 20. Jh.), habe ich mich gerade auf die Suche nach weiteren Informationen zu den Plänen gemacht. Und da ist mir diese nette Beschreibung in die virtuellen Hände geraten:
    http://www.sbk-koeln.de/homepa…1/09/SBK-Echo-2011-05.pdf


    Die darin angegebenen Abrisskandidaten sind tatsächlich sehr unansehnlich. Daher gehe ich davon aus, dass sich das Gelände durch die Umbaumaßnahmen nochmal attraktivieren wird (auch wenn die neue Architektur leider nicht an die alten Gebäude anknüpft :confused:).


    Es ist übrigens frei zugänglich und einen Besuch allemal wert.

    Heute habe ich unterhalb der Zoobrücke zwischen Rhein- und Jugendpark Bauarbeiten entdeckt. Für mich sah das auf den ersten Blick so aus, als würde die mobile Kinder- Card- Bahn, die da immer hauste, nun befestigt. Aber das ist eine reine Vermutung angesichts der schmalen und vielfach gewundenen Wege, die da offensichtlich angelegt werden.

    Danke, CitySurfer.
    Auf dem Foto lässt sich ja nicht wirklich viel erkennen. Aber da das Haus das hässlichste Gebäude am Platz ist, kann eigentlich jede Änderung nur begrüßt werden.

    Was für ein Umbau ist denn da geplant? Das gehört doch nicht zu dem großen Projekt gleich nebenan, für das die Häuser dort abgerissen werden, oder?

    Den Kommentar hatte ich noch gar nicht gesehen.
    Nun, Graffiti ist auch ein interessanter Aspekt. Das Festival City Leaks im September hat da ja schon einige schöne Dinge produziert.
    Aber das war eigentlich nicht Grundlage meiner Idee. Ich dachte da eher an "echter" Fassadenverschönerung, so in Richtung moderner, oder aber auch - wenn's passt - historisierender Ornamentik und Vielschichtigkeit.
    Modernes Bsp. wäre am Hansaring zu finden, das Haus mit den herausstehenden Ecken. Historisierende Beispiele findet man eher in Form von Sanierungen, wie in der Ehrenstraße.
    Der Ansatz sollte auf jeden Fall "unparteiisch" bezüglich eines bestimmten Stils sein, allerdings sehr wohl den Stil der Umgebung mit berücksichtigen.
    NUR: Ein Stil sollte halt trotzdem erkennbar sein, um die unzähligen weißgetünchten Fassaden moderner Bauart zu vertreiben.

    Vorschlag Bürgerhaushalt

    Hi,
    ich habe mal so aus einer Laune heraus einen Vorschlag bezüglich der Fassadenverschönerung im Bürgerhaushalt abgegeben. Was haltet Ihr davon?


    [EDIT] Nach weiterer Beschäftigung mit dem Bürgerhaushalt befürchte ich, dass dieser Vorschlag nicht in die diesjährigen Kategorien fällt. Nun, vielleicht merkt's die Stadt ja nicht :) [/EDIT]


    ANFANG VORSCHLAG



    Viele Straßenzüge in Köln sind von Nachkriegs- oder misshandelte Vorkriegsbauten durchsetzt und bieten ein uneinheitliches, oft auch hässliches Bild dar. Man betrachte bspw. die Ringe, die an vielen Stellen gerade aufgrund der Fassaden und trotz geplanter Umgestaltung weit weg sind von einem Großstadt- Boulevard.
    Mein Vorschlag:
    - Man nehme einen Prämientopf mit einer bestimmten jährlichen Summe von bspw. 200.000€
    - Man prämiere alle Fassadenneu- und -umgestaltung, sowie Restaurierungen und Sanierungen eines Jahres (ggf. nur im Innenstadtbereich) nach ästhetischen Kriterien durch eine Jury (Künstler, Historiker, Politiker, Verwaltung, Bürger)
    - Die Fassaden werden mit den Kategorien A, B und C prämiert
    - Unter den Werken, die zur A- Kategorie gezählt werden, werden 3/4 des Prämientopfes ausgeschüttet, wobei kein Werk mehr Geld bekommen darf, als es gekostet hat (und optional nicht mehr als eine festgelegte Obergrenze, bspw. 30.000€). Der Rest wird unter den Werken der B- Kategorie ausgeschüttet. C erhält nichts.


    Bsp.:
    - Im Jahr 2012 werden 34 Häuserfassaden neugestaltet.
    - 5 davon werden als A- Kategorie prämiert, 10 weitere als B- Kategorie.
    - Für die A- Kategorie stehen von 200.000€ Prämiengeldern 150.000€ zur Verfügung.
    - Von den 5 Häusern hat die Fassadengestaltung bei einem 30.000€ gekostet, und bei den anderen 20.000€. Das sind 110.000€.
    - Ausgeschüttet werden also 110.000€, der Rest von 40.000€ bleibt bei der Stadt
    - Die Fassaden der 10 weiteren Häuser würden zusammen zwar eigentlich 100.000€ gekostet haben (also 10.000€ pro Fassade), aber es sind nur 50.000€ für die B- Kategorie vorgesehen (1/4). Daher erhält jedes Werk nur 5.000€.


    Klärende Fragen:
    Warum eine Prämierung, und kein Wettkampf?
    Bei einem Wettkampf gäbe es nur einen Gewinner und vielleicht noch zwei weitere, die sich für Gelder qualifizieren würden. Das ist keine besonders große Motivation. Eine Prämierung begrenzt die Zahl der Gewinner dagegen nicht, wohl aber das aufzuteilende Prämiengeld


    Warum wird der Gewinn auf die Selbstkosten und ggf. eine Obergrenze begrenzt?
    Um Absprachen zwischen Hauseigentümern zuvorzukommen, werden die Gelder nur voll ausbezahlt, wenn sich genügend Fassaden qualifizieren. Außerdem sollen nicht nur Großbaustellen, oder absolute Luxussanierungen von der Prämierung profitieren, deshalb wird eine Obergrenze festgelegt.


    ENDE VORSCHLAG

    Ich finde, es ist sehr schwierig sich ein objektives Urteil von Herrn Streitberger zu machen. Meine Eindrücke/Anmerkungen:
    --- ganz subjektiv habe ich ihn auf mehreren Vorträgen und einem Stadtrundgang gemeinsam mit Herrn Bauwens- Adenauer wahrnehmen dürfen: Er hat auf mich immer einen äußerst offenen und vertrauenswürdigen Eindruck gemacht. Ja, es stimmt: Nicht ein Zampano, der in großen Visionen schwelgt, sondern jemand, der sich auch mal einfach über die Außengastronomie eines Restaurants echauffieren kann und an diesem Detail etwas bewegen möchte.
    --- Also: kein Visionär...aber wie oft hört man auch in diesem Forum davon, dass die Stadt eigentlich noch im Zustand der "Nachkriegsreparatur" ist. Und wenigstens mit einigen im Forum bin ich darin einer Meinung, dass Köln seine Visionen bereits gehabt hat und diese nun wieder aufpoliert werden müssen. Daher benötigen wir einen "Reparateur" mind. genauso dringend wie einen Visionär. Darin, meine ich, hat Streitberger einen guten Job gemacht.
    --- wenn man sich hier - vielleicht zurecht - gegen die Generalabsolution des "er war ja nur Ausführender" wehrt, und ihm also Mitschuld an schlecht verlaufenen Projekten attestiert - auch wenn er sie nicht direkt verantwortet hat -, dann muss man auch andersherum ihm "Mitverdienst" an all den gut verlaufenen Projekten aus seiner Amtszeit attestieren: Masterplan, Planungen zur Buga 2025 (Großmarktgelände), Gestaltungskonzept Innenstadt, Regionale 2010- Projekte (Rheinboulevard) usw. usw. usw.
    --- hinzu kommt, dass ich glaube, bei ihm eines meiner ganz persönlichen zentralen Forderungen an die Stadtentwicklung wiederzufinden: der Rückbau der autofreundlichen Stadt. Geschwindigkeitsbegrenzung, Verschlankung von Straßen usw. scheinen bei ihm auf offene Ohren zu stoßen.


    Mein Urteil angesichts der schwierigen Beurteilungslage ist also folgendes: Die Stadt hat sich mind. in den letzten 10 Jahren deutlich nach vorne bewegt. Ich weiß nicht, wie hoch der Anteil Streitbergers daran war. Aber er ist mind. ein großes Rädchen im Getriebe, und daher bin ich nun erstmal nicht so glücklich, dass er in einem halben Jahr ausscheiden wird. Zumal wir ja gar nicht wissen, wer ihm nachfolgen wird.