Beiträge von seneca007

    Beim BER lernen wir nicht, das ist das, was so frustrierend ist. Wir sind im Grunde nicht viel näher an der Eröffnung als Anno 2011 und alles ist nach wie vor in der Schwebe, wie schon Anno 2011. Nach wie vor lawieren die Politiker nur herum, wie Anno 2011. Nach wie vor will niemand verantwortlich sein, wie Anno 2011. Nach wie vor wird es scheibchenweise teurer und ergibt sich scheibchenweise neuer Pfusch, wie Anno 2011. Es ist ein Schrecken ohne Ende.


    Auch hier wieder Einspruch: Das ewige Pauschalisieren und auf eine Metaebene hieven bringt nichts. Es geht um konkrete technische Probleme, die gelöst werden müssen, da es sich um eine Sanierung im Bestand handelt. Da ist es völlig egal, ob nun "Experten" im Aufsichtsrat sitzen etc. Und diese technische Probleme werden auch angegangen. Viel eher sollten die Medien hier einmal die Kompetenz der "Weltfirmen" Bosch, Siemens etc. näher beleuchten. Ein Herr Müller muss sich mit einer Sprinkleranlage nicht auskennen.


    Und es gibt nicht den einen "Schuldigen". Selbst den Untersuchungsbericht des Abgeordnetenhauses habe ich gelesen.


    Meine kurze Analyse zum BER, die einfach die komplexe Gemengelage verdeutlicht, ohne jemanden zu entlasten oder zu beschuldigen:


    1. Es wurde vorausschauend! ein Flughafen in einer Zeit projektiert, in der jeder (auch Bürger) noch sagte: BER? Brauchen wir nicht, ist Größenwahn, TXL ist doch so toll... Diese fälschliche Annahme gibt es bis heute in der Bevölkerung, ob TXL nun offen bleibt oder nicht.


    2. Die Politik konnte das Vorhaben dennoch, aber nur unter bestimmten Bedingungen durchsetzen: Geringe Kosten, Keine Vorratsplanung etc. Berlin hat deshalb auch das wirklich aus damaliger Sicht unseriöse Angebot des Generalplaners Hochtief abgelehnt (Berlin war damals wirklich klamm! Dagegen ist die Stadt heute eine reiche Gemeinde)


    3. Aus Furcht vor dem Konkurrenten Berlin für andere Airports (insbes. MUC und FRA) gab es so gut wie keine Unterstützung seitens der Airlines (auch nicht des Bundes) bei dem Projekt.


    4. Während der Projektierungs- und Bauphase explodierte das Passagiervolumen in Berlin regelrecht. Kein Experte oder Politiker konnte damit rechnen (gibt die verantwortliche Münchner Consultingfirma, die die ersten Analysen gefahren hat, sogar zu...)


    5. Natürlich musste Politik darauf reagieren und hat während der Bauphase Erweiterungen beschlossen, die dann zu dem technischen Kuddelmuddel geführt haben...


    6. Was sich für mich jedoch aus 5. ergibt: trotz allen Drucks aus Politik und CO. muss doch ein gewissenhafter Ingenieur sagen, was technisch geht oder nicht geht, oder?


    Wie auch immer, es geht jetzt darum, die technischen Problem zu lösen. Und ich bin bis heute der festen Überzeugung: Unter den damals in den 90er Jahren vorherrschenden gesellschaftspolitischen Stimmungen, Strömungen etc. würde man wieder zu der Entscheidung BER in Schönefeld kommen.

    das galt für Tempelhof, aber nicht für Tegel:


    https://upload.wikimedia.org/w…f_Berlin_airports.svg.png


    (SXF liegt zwar noch etwas weiter am Rande Berlins, aber auch nicht am Rande der Zivilisation - die Siedlungsflächen in der Umgebung des Flughafens im Land Brandenburg fehlen auf dieser Karte lediglich)


    Noch einmal: Ich bin ein großer Luftfahrtfreund, aber die Offenhaltung von TXL ist gesellschaftspolitisch nicht durchsetzbar. Auch die Airlines lehnen es im Übrigen ab, da Kannibalisierungseffekte eintreten würden. Ich verweise hier nur auf Mailand.


    Und die Flughafensituation in Berlin nach der Wende inkl. aller gesellschaftspolitischer Implikationen ist mit keiner anderen Stadt vergleichbar. Das macht es auch für die Politik nicht einfach. Selbst unter Piloten findet man die unterschiedlichsten Meinungen von "Der BER liegt in Sibirien", über "Den BER benötigt man gar nicht, TXL reicht völlig" bis zu "Baut einen Flughafen in Stettin". Ich will hier niemanden entschuldigen, aber der Diskurs um den BER und den Luftfahrtstandort ist ungemein komplex. Und was ihre Auswanderungspläne angeht: Von den ersten Planungen für MUC bis zur Eröffnung Anfang der 90er vergingen fast 30! Jahre. So gesehen ist der BER noch im Zeitplan. Und das trotz teilweise irrsinniger Brandschutz- und Lärmschutzauflagen...


    Und was den Standort angeht: Es gab Anfang der 90er Jahre Umfragen, nach denen insbesondere für Berliner aus dem Westteil selbst Schönefeld schon zu weit draußen (in Sibirien) lag. Standorte wie Sperenberg etc. waren daher in der Bevölkerung undenkbar. Viele denken heute noch so. Und ein wesentliches Argument der Leipziger Richter pro Schönefeld war gerade die Nähe zu Berlin, um wirtschaftliche Effekte für die Region zu generieren etc.

    Offenhaltung von TXL ist absurd

    Ich bin selber Privatpilot und beschäftige mich seit einem Jahrzehnt intensiv mit der Luftfahrtsituation in Berlin: Eher wird ein Atomkraftwerk am Alexanderplatz gebaut als dass TXL offen bleibt. Und das finde ich auch gut so.


    TXL ist ein Relikt des kalten Krieges und es entspricht nicht mehr dem Zeitgeist, mitten in der Stadt einen Flughafen zu haben. Der BER ist für bis zu 45 Millionen Passagiere planfestgestellt und muss natürlich ausgebaut werden.


    Hier kann man auch der Politik keinen Vorwurf machen: Man erinnere sich nur daran, dass noch 2012! kurz vor der geplatzten Eröffnung von Größenwahn in Sachen BER gesprochen wurde (das sind im Übrigen dieselben Medien, die jetzt einen Kapazitätsmangel beklagen). Der BER ist jetzt für 27 Millionen Passagiere fast fertiggestellt und kann natürlich nach einer Einlaufphase wesentlich mehr Paxe abfertigen (so wie es heute in TXL auch der Fall ist).


    Man kann die Verzögerung am BER kritisieren, aber der BER wird das letzte große Flughafenprojekt in Europa sein. Egal ob die Eröffnung nun 2018 oder 2019 stattfindet. In Frankreich gab es schon Straßenschlachten in Nantes wegen der dortigen Flughafenplanung. Selbst die Londoner begehren auf in Sachen Erweiterung oder Neubau eines Airports. So gesehen können wir über den hoffentlich bald eröffnenden BER noch froh sein.

    Absurder Vorschlag!

    Ein wirklich absurder Vorschlag! Gibt es mitten in Paris zwischen den berühmtestes Sehenswürdigkeiten solche Fußgängerzonen? Wo sollen die 1,2 Millionen PKW in Berlin bleiben, wenn die Stadt immer mehr zu einem Biotop gemacht wird? Es wird immer darauf verwiesen, dass es wenig Autos in der Stadt gäbe. Pro Einwohner mag es stimmen, trotzdem wächst die Zahl der PKW seit Jahren wieder. Das erwähnt aber niemand!

    Ich finde, es ist ein genialer Entwurf, den sogar "konservative" Architekturkritiker loben... Er schafft endlich eine Verbindung zwischen den einzelnen Elementen des Forums. Selbst ein Solitär wie das Guggenheim hätte das nicht geschafft... Auch die Idee mit dem Backstein finde ich sehr gelungen und wertig!


    Und Mittelpunkt soll die moderne Kunst sein, die bisher zu wenig Raum in Berlin hatte. Vor diesem Hintergrund gefällt mir das sich zurückhaltende Gebäude besonders gut!

    Die moderne Fassade ist eine schöne Ergänzung zu dem Backstein-Rot in der Umgebung. Und mehrere hundert Millionen Euro für die Renovierung sind wirklich genug. Manchmal frage ich mich, wo hier so mancher sein betriebswirtschaftliches Denken gelassen hat... Die DDR-Fassade vorher war die eigentliche Katastrophe!

    Schönes Gebäude

    Für mich ein sehr schönes Gebäude! All die Foristen hier, die immer gegen "cleane" Gebäude wettern, wohnen selbst wahrscheinlich in einem 70er Jahre Bau in Spandau neben einer Döner-Bude... Dann lieber am Zirkus 1. Und die internationale Klientel sieht das genauso!

    hub!

    berlin ist der am stärksten wachsende luftverkehrsstandort in deutschland und braucht den ber (auch als hub, txl hat übrigens heute schon teilweise hub-Funktion!). eine offenhaltung von txl ist illusorisch bei den fluglärmdiskussionen in heutiger zeit. ber kann auch für bis zu 45 Millionen Passagiere ausgebaut werden (txl verkraftet auch eine fast dreifache kapazität). das perverse an der ganzen diskussion sind doch nicht kostensteigerungen oder bauverzögerungen (die sind prozentual beim bnd-neubau oder der elb-philharmonie viel höher!).


    schlimm ist vielmehr, dass pojekte dieser art grundsätzlich kaum mehr möglich sind in deutschland. der ber wird der letzte großflughafen in deutschland in den nächsten 100 jahren sein, wie ein mitarbeiter der deutschen flugsicherung einmal anmerkte. 700 Millionen für einen Schallschutz für 14.000 haushalte in einer region mit 5 Millionen menschen? und das, wo txl und tempelhof geschlossen sein werden? absurd. auch die sperenberg-diskussion ist unsinn. die umweltschützer sind damals schon vehement auf die straßen gegangen und heute würde genauso über Flugrouten diskutiert werden, denn es reicht ja schon, wenn ein einziger klagt... wie diepgen neulich sagte: auch nach heutiger sachlage würde man wieder zum projekt ber in schönefeld kommen. und je mehr ich mich mit dem projekt beschäftige, umso mehr muss ich die politik in schutz nehmen... der bürger will immer alles und nichts und ist sich selbst am nächsten. und all die "experten", für die der ber noch 2012 Größenwahn war, behaupten heute das genaue Gegenteil und und und. nicht verzögerungen sind das problem, sondern gesellschaftspolitische gemengelagen, die mittlerweile selbst den bau von einigen Wohnungen auf einem gebiet so groß wie monaco fast unmöglich machen... aber das ist wieder ein anderes Thema...

    unsinn

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    ich wohne seit zehn jahren in der reinhardtstr. und kann bestätigen, dass sich das gesamte Umfeld um den hbf immer mehr bevölkert... mittlerweile finde ich es an Sonnentagen fast schon zu voll an der spree etc. hier von fehlender Urbanität zu sprechen, ist Unsinn...


    Da der PP allerdings eh nur von Touris und lächerlich verkleideten Schaustellern genutzt bzw. verschandelt wird, wären Rekos eher eine Art Verschwendung. Von "Berlins guter Stube" o.ä. kann man da wohl kaum noch reden, Reko hin oder her. Zumal dort eh niemand wohnt, im Gegensatz zum RF, kanns dem Berliner auch rel. egal sein. Die Platzgestaltung hingegen ist genau das, was das Tor braucht, wie man schon vor 100 (oder weeß ick wie vielen genau) Jahren erkannt hatte.


    totaler unsinn! der pp mit dem brandenburger tor ist geradezu die inkarnation berlins als stadt, ich empfehle hier nur einmal ein essen im lorenz adlon mit blick auf den pp bis hin zur siegessäule und dem reichstag... mehr schönheit geht in der stadt nicht... und das sagen nicht nur touristen... im übrigen auch hier wieder das versteckte touristen-bashing?! sind die horden vor dem eiffelturm oder der spanischen treppe besser? meine beobachtung ist, dass das gegenteil der fall ist...

    gelungen!

    das pilzkonzept in berlin inkl. hauptbahnhof, südkreuz etc. war eines der wichtigsten und bedeutendsten (und notwendigsten) bauvorhaben nach der wende in berlin... das wird hier im forum völlig verkannt...


    ich kenne noch zeiten, da gab es am bahnhof zoo noch nicht mal eine rolltreppe oder einen bäcker... abgesehen davon, dass der hbf meines erachtens eines der architektonisch gelungensten bauten in deutschland der letzten 50 jahre ist...

    Hm, die entstehenden Wohnungen um die Friedrichswerdersche Kirche werden wohl sowieso nur als Investitionsobjekte gekauft und nicht bewohnt werden. Ähnlich sieht es bspw. in München mit den Luxusblöcken Luisenstraße/Sophienstraße/Karlstraße aus: Tolle Architektur mit liebevoller Detailgestaltung, aber trotz enormen Bauvolumens und mW fast vollständiger Vermietungs/Verkaufsquote gähnende Leere, so gut wie nie ein Mensch zu sehen.


    die townhouses sind zu über 80% gerade nicht investitionsobjekte, sondern werden von menschen bewohnt, die in der stadt leben und arbeiten... dies weiß ich aus persönlicher quelle... und von den bewohnern wird gerade die ruhe und sauberkeit und städtebauliche "perfektion" geschätzt... straßenzüge mit dönerbude und trubelkneipe vor der tür gibt es genug...

    fakten

    insbesondere der obere teil des kudamms strahlt doch eine Urbanität und bürgerlichkeit im positiven sinne aus, die ihresgleichen in der Stadt sucht. und die Fakten zeigen es doch auch: höchste ladenmieten, höchste einkommen, höchste luxuslabel-dichte (größer als in paris) etc.
    mich wundern daher schon seit jahren immer die todesgesänge auf die city west. und wenn es darum geht, sich wirklich in berlin niederzulassen (nicht nur Zweitwohnung etc.) landen gutbetuchte und auch promis im zweifel doch wieder in charlottenburg, zehlendorf oder gleich Potsdam oder kleinmachnow.... auch das zeigen die statistiken. komisch, oder? :)

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    naja, das wird immer so kolportiert. laut Insidern gab es nicht mehr baumängel als bei jedem anderen großprojekt auch (bnd-neubau, münchner flughafen etc.). wenn man natürlich jede kaputte fliese zählt, ergibt sich was anderes. und die medien stürzen sich drauf. hauptproblem ist und bleibt der brandschutz. hier gilt es, unsere "Weltfirmen" a la bosch und siemens mal etwas näher unter die lupe zu nehmen... aber die wirtschaft ist ja heilig in unserem land. hauptsache man kann auf die politik eindreschen... hinsichtlich kostenüberschreitungen und zeitverzögerungen ist der bnd-neubau beispielsweise viel kritischer zu beurteilen. aber darüber berichten die medien nicht...

    hype

    eine völlig gehypte debatte. meine arbeitskollegen fahren alle 1. klasse mit der bahn. ich habe noch keinen einzigen gehört, der nass geworden wäre oder sich über ein fehlendes dach beschwert hätte. viele züge sind gar nicht so lang, dass sie überstehen und im tiefbahnhof bleibt sowieso jeder trocken... dagegen habe ich in kassel neulich ein paar Regentropfen abbekommen.... so what???

    Man bekommt langsam ohnehin den Eindruck, es geht auch vermeintlich Verantwortlichen nur noch darum, möglichst viele Mängel und Schwachstellen aufzudecken, anstatt konstruktive Lösungen zu forcieren. Dieses Spiel ließe sich natürlich bis zum Sanktnimmerleinstag treiben. Von den Medien ganz zu schweigen. Ist halt gerade IN den Berliner Flughafen, oder überhaupt alles aus/in Berlin, Scheiße zu finden.


    bin ich genau deiner meinung! die medien, die jetzt alles besser wissen, haben sich bis 2010/11 so gut wie gar nicht für das projekt interessiert. wenn man der flughafengesellschaft und der politik einen vorwurf machen kann, dann ist es der enge zeitplan. seit 2006 wird erst am ber gebaut. in der zeit ist nirgends in europa ein kompletter airport inkl. fernbahnhof aus dem boden gestampft worden... so gesehen liegt der airport sogar bei einer weiteren verzögerung im zeitplan...