Beiträge von marty-ffm

    Projekt "M68" statt Apfelweinwirtschaft "Oma Rinks" (Nordend)

    Das letzte Update von mir war aus August diesen Jahres. Mittlerweile ist das Projekt gut vorangekommen. Die Fenster sind gesetzt und das Dach wurde auch bereits gebaut. Es tut mir leid, dass ich kein besseres Überblicksbild liefern kann, aber da sich der Bau im Hinterhof zwischen den beiden Straßen Musikantenweg und Sandweg befindet und die Nachbarbebauung eng anschließt, ist es kaum möglich, eine vernünftige Draufsicht auf das Gebäude zu erhalten. So soll es mal aussehen, wenn es fertig ist. Die folgende Aufnahme ist Blickrichtung Osten vom Musikantenweg kommend:


    omarinksfk4t.jpg


    Bild: Marty

    Die grundsätzliche Idee, die hinter dem jetzigen Zustand des Paulskirchen-Innenraums steht, ist schon nachvollziehbar. Dass der Besucher geduckt und sozusagen erdrückt von dem Schutt und Elend, das die Terrorherrschaft des Nazi-Regimes verursacht hat, dem Lichte entgegen nach oben steigt und dort von Transparenz und unaufdringlicher Schmucklosigkeit umgeben die Hinwendung Deutschlands zur Demokratie erfährt...


    Ja gut, der Gedanke ist natürlich historisch gesehen auch noch 75 Jahre nach Kriegsende richtig. Aber lässt sich denn ein Gebäude, in dem sich das allererste deutsche Parlament vor 150 Jahren unter ganz anderen politischen Bedingungen konstatierte, nur auf diesen Moment deutscher Geschichte reduzieren? Zumal dieses Gebäude doch vor 170 Jahren eine aktive Rolle in der deutschen Geschichte spielte und vor 75 Jahren sozusagen nur "Opfer" war und im Bombenhagel wie zig andere Gebäude auch unterging?


    Die ganze Debatte wird daher in meinen Augen viel zu intellektuell und ideologisch vollkommen überfrachtet geführt. Wer die Paulskirche heutzutage betritt sollte ein Gefühl dafür bekommen, wie das erste deutsche Parlament 1848 getagt hatte und warum es sich konstituiert hatte. Der jetzige Zustand wird dem in keiner Weise gerecht. Vielmehr wird der Besucher nur mit der Wiederauferstehung der Demokratie nach der Naziherrschaft konfrontiert und zwar allein mit Hilfe einer intellektuell äußerst anspruchsvollen (Be-) Lehrarchitektur. All dies könnte man in einem Demokratiezentrum in der Nachbarschaft viel besser vermitteln als mit der jetzigen profanen Ausstattung. Ob dafür eine Voll-Rekonstruktion erforderlich ist, sei mal dahin gestellt. Aber zumindest sollte man sich ernsthaft mit einer anderen Gestaltung auseinandersetzen und dabei die ideologischen Scheuklappen mal beiseite schieben.

    Erweiterung Rotkreuz-Klink


    Mein letztes Update zu dem Erweiterungsbau in der Königswarterstraße (nähe Zoo) war vom Oktober letzten Jahres. Nunmehr ist der Bau fertig und auch bereits in Benutzung. Wie erwartet handelt sich um einen Zweckbau, der nicht besonders auffällig ist und sich einigermaßen gut einfügt. Es hätte schlimmer kommen können.


    Blickrichtung Osten:


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    Eingangsbereich:


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    Bilder: Marty

    Ich finde es auch recht abwechslungsreich und daher schon mal gut. Die unterschiedlichen Farben und Materialien betonen die unterschiedlichen Baukörper und Vorsprünge. Auch die Gliederung der Fensterflächen und Etagen in den vorspringenden Gebäudeteilen ist gut gelungen. Zu begrüßen ist ebenfalls, dass es einen richtigen mit anderem Material abgesetzten Sockel gibt - allerdings ist er m.E. etwas zu hell geraten, hier hätte etwas mehr Kontrast gut getan. Merkwürdig finde ich, dass die Backsteinoptik am linken Baukörper auf Epizentrums Bild nur zur Hälfte ausgeführt ist. Das sieht irgendwie unfertig aus. Warum hat man nicht den ganzen Gebäudeteil verkleidet?

    Natürlich ist die derzeitige Situation am nördlichen Mainufer derzeit trist. Aber die gegenwärtige Sperrung ist ja auch erstmal nur als Versuch angelegt. Daher kann die Stadt das Mainufer auch noch nicht gestalten und bespielen, um keine fertigen Tatsachen zu schaffen, die dann wieder rückgängig gemacht werden müssten. Daher kann die gegenwärtige Tristheit auch nicht als ein Argument gegen die fortdauernde Sperrung herangezogen werden. Aber natürlich wird es für alle Kritiker der Sperrung gerne herangezogen.


    Die Frage muss doch eher sein, was sich mit einer für den öffentlichen Raum zurückgewonnenen Fläche wie dieser zukünftig anstellen ließe. Man muss nur mal nach Düsseldorf gehen (die ihre Rheinuferstraße allerding vor über 20 Jahren in einen Tunnel unter dem Ufer verbannt haben) und kann erleben, welch wunderbares Gefühl es ist, auf der Rheinuferpromenande ungestört vom ehemals viersprurigen Autolärm spazieren zu gehen. Die Düsseldorfer haben ihre Promenade wunderbar gestaltet mit einem tollen Belag und schönen Platanen. Mit einer durchdachten Gestaltung und etwas gemeinsamen Willen (den man leider dieser, unserer heillos zerstittenen und uneinigen Stadtregierung absprechen muss) könnte man eine tolle Mainuferpromenade schaffen, auf der man gerne spazieren geht. Das wäre mal ein Fortschritt und eine sinnvolle Ergänzung des von Fußgängern bevölkerten Römerbergs, die zwangsläufig Richtung Main und Eiserner Steg streben, um dort aktuell im Niemandsland zu stranden.


    Leider wird in diesem Land nur allzu häufig Wert darauf gelegt, dem armen Pendler und Autofahrer keine allzu großen Steine in den Weg zu legen. Und es herrscht noch immer die Auffassung vor, dass es oberste Priorität haben muss, von einem Punkt zum anderen schnellstmöglich mit dem Auto zu kommen. Gerade ich als Sachsenhauser (und damit sozusagen "Betroffener") habe oft in letzter Zeit Gespräche von Nachbarn und Bekannten mitbekommen, in denen sich darüber beklagt wird, wie zeitaufwendig und schwierig durch den erhöhten Verkehr es jetzt wäre, z.B. vom Nordend an den Schweizer Platz zu gelangen. Wo man früher 1/4 h gebraucht habe, wären jetzt manchmal 45 Minuten erforderlich! Diesen Leuten kann ich nur zurufen: dann lasst doch Eurer Auto stehen und nutzt die U-Bahn, die einen in 15 Minuten von der Höhenstraße zum Schweizer Platz problemlos bringt, oder fahrt Fahrrad oder (vor mir aus) Elektroroller. Inbesondere in einer Stadt der kurzen Wege wie Frankfurt muss endlich mal ein Umdenken diesbezüglich einsetzen. Die Frage kann daher auch nicht sein: wo leiten wir denn den ganzen Verkehr bloß hin um, damit der ganze Verkehrsfluß aufrechterhalten bleibt und die Sperrung z.B. des nördl. Mainufers irgendwann keiner mehr spürt. Die Frage muss sein, wie schaffen wir es, die Leute zum Umstieg auf andere Verkehrsmittel zu bewegen. Und auch wenn letztendlich die einzig erfolgversprechende Maßnahme nur darin besteht, dass irgendwann keiner mehr Lust hast, mit seinem Auto 1 Stunde vom Nordend zum Schweizer Platz zu benötigen.


    Sorry, ich bin immer sehr zurückhaltend und um Ausgleich bemüht. Aber in diesem Substrang, in dem es um Stadtpolitik geht, musste ich jetzt einfach mal meine Meinung zu diesem Thema zum Ausdruck bringen . Ich bin übrigens kein Mitglied irgendeiner politischen Partei. Ich wünsche mir lediglich den Stadtraum zurück, den uns der Autoverkehr nach und nach entzogen hat.

    ich muss ganz ehrlich sagen, dass je mehr Visualisierungen ich von dem Spin Tower sehe, desto besser finde ich ihn. Anfangs war ich, wie viele hier im Forum auch, eher skeptisch. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und ich finde auch, dass die ihm anfänglich entgegengebrachte Kritik der Kopflastigkeit zumindest nach den letzten Renderings eigentlich nicht richtig aufrechterhalten werden kann.

    Freiligrathstraße 35-39

    An der Freiligrathstraße werden schon Löcher für die Pfähle gebohrt. Ansonsten ist alles abgerissen worden. Auch der Altbau im hinteren Teil des Grundstücks blieb nicht erhalten, wie Micha81 oben #224 noch gehofft/gemutmasst hatte. Bild ist von mir:


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    epizentrum: Du hast Recht, die Architektursprache ist etwas ungewöhnlich. Aber vielleicht kommt es uns auch nur so vor, weil hier mal zur Abwechslung kein Standard-Kästchen mit weißem Putz und den ewig gleichen schwarzen Kunststoff-Fenstern in Schießschartenoptik entstanden ist.


    Der hochgezogene Mittelteil des Treppenhauses ist in der Tat ungewöhnlich, deutet aber zumindest eine Art Dachabschluß an. Der Naturstein sorgt für Plastizität. Selbst die Tatsache, dass die in die Vertikale gezogenen Treppenhausfenster nicht mittig angeordnet, sondern nach links versetzt sind, sorgt für eine gewisse Spannung. Wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich das mit den nach links verschobenen Treppenhausfenstern jetzt gut oder schlecht finde.

    Das goldene Haus ist etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr wirklich zeitgemäß. Wenn es durch ein modernes, gut gestaltetes Hochhaus davor ergänzt werden würde, wäre das sicherlich ein Gewinn. Insbesondere würde dann die Theodor-Heuss-Allee noch etwas geordneter und schluchtartiger wirken, da das Goldene Haus ziemlich zurückgesetzt ist von der Straße.

    Sensationelle Bilder! Danke! Vor allem ist gut zu erkennen, wie abgerundet die Skyline jetzt durch die drei neu hinzugekommenen Türme des Maintorviertels (Winx, Panorama und Porta) wirkt.

    Habsburger Allee


    Bei dem Projekt an der Habsburger Allee / Arnsburger Straße (Rendering hier) ist die Fassade jetzt entblättert. Ich finde das Ergebnis gelungen. In jedem Fall ist es ein Meilenstein gegenüber dem Vorzustand, hier zu bewundern.


    Bild von der gegenüberliegenden Straßenseite von mir:


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    The Inbetween - Alternativentwurf

    Ich kann die Begeisterung über den Alternativentwurfs und das gleichzeitige Bedauern seiner Nichtrealisierung an diesem Standort nicht ganz nachvollziehen.


    Der Entwurf macht grundsätzlich und auf den ersten Blick etwas her und hätte z.B. auch im Europaviertel durchaus seine Berechtigung. Er würde dort zum Beispiel für eine gelungene Abwechslung oder Auflockerung sorgen. Aber im Bahnhofsviertel an dieser Stelle wäre es meines Erachtens unpassend gewesen. Die geschwungenen halbkreisförmigen Balkone nebst der geflochtenen Fassade würden in dem Umfeld eher wie ein Fremdkörper wirken.


    Zugegebenermaßen sprüht der zu realisierende Entwurf nicht gerade vor Kreativität, aber zumindest scheint er eine Natursteinfassade zu erhalten und einen anständigen, vom Rest des Baukörpers visuell stark abgesetzten Sockel. Damit findet er doch weit eher eine Entsprechung zu der vorherrschenden Bausubstanz des Viertels als der Alternativentwurf.

    Holbeinviertel

    Im Nachgang noch eine Dokumentation des nun letzten fertiggstellten Bauabschnittes des Holbeinviertels. Komischerweise ist alles in braun gehalten, also braune Fenster, Geländer, Briefkästen etc. Der Rest des Ensembles ist eher schwarz, anthrazit:


    Blickrichtung Osten:




    Detail:



    Bickrichtung Westen oberhalb der Holbeinstraße. Man sieht die sehr ausladende Tiefgarageneinfahrt:



    Bilder: Marty

    Gestern habe ich auch dieses Gelände besucht und ein paar Bilder gemacht.


    Zuererst vom letzten Bauabschnitt, der soeben erstellt wird:



    Hochpunkt rechts des HT:



    Unterhalb des HT, Blickrichtung nach Westen



    Hier jetzt noch ein paar Bilder von dem Bauabschnitt, der davor soeben fertiggestellt wurde, alles nicht schlecht geworden, Blickrichtung jeweils Richtung Innenstadt, rechts hinter mir steht die alte Brauereibesitzer-Villa:




    Bilder: Marty

    Update-Runde Sachsenhausen

    Es ist mal wieder Zeit für ein Update von Sachsenhausen, es hat sich einiges getan, was wir hier noch nicht dokumentiert haben.


    Es geht los mit dem


    1. Großen Hasenpfad 6-8


    Von Schmittchen wurde 2012 ein Anbau-Projekt an den Altbau an dieser Stelle vorgestellt. Letzterer wurde zwischenzeitlich auch renoviert (siehe Beitrag #555), der Anbau lies lange auf sich warten. Jetzt geht es endlich los. Auf folgendem Bild seht Ihr links den zwischenzeitlich renovierten Altbau und rechts bereits das Erdgeschoß des Neubaus:


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    2. "Das Sachsenhäuser - Darmstädter Landstraße 27 - 33


    Letzter Zustand war hier zu sehen. Mittlerweile ist das Ensemble fertig, lediglich an den beiden Altbauten an der Darmstädter wird noch gewerkelt. Das Ergebnis ist recht gut, macht einen hochwertigen Eindruck. Einziges Manko ist natürlich die extreme Nähe zu den Schienen.


    Blick direkt von der Darmstädter zwischen die beiden Altbauten hindurch:


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    Eingang und Bahnlinie:


    cimg1782fjk5s.jpg


    Hinterer Eingang und Situation an der Bahnlinie, man sieht die wertigen Glasbalkone:


    cimg178522kgg.jpg


    Situation zum Atelierhaus auf der Offenbacher Landstraße:


    cimg1787rnk92.jpg


    3. Heisterstraße 4


    Dieses Projekt wurde hier vorgestellt und ist mittlerweile schon recht gut vorangeschritten, Rohbau dürfte fast fertig sein:


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    4. Kulthotel - Offenbacher Landstraße


    Letzes Update war in diesem Beitrag. Das Hotel ist fertig und nicht schlecht geworden:


    cimg1790tbk0p.jpg


    Fassadendetail:


    https://model2.de/light/7805/cimg1791e5k2u.jpg



    5. Hühnerweg 7-9


    Das Grundstück ist nun vollständig freigeräumt:


    cimg1794jojkq.jpg


    So soll es mal werden:


    cimg179346k8m.jpg



    6. Hainer Weg 46 - 50


    Bis auf das JSK Gebäude ist alles weg und von diesem steht nur noch ein Gerippe:


    cimg1802wjkcb.jpg



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    7. Cranachstraße 6


    Das Projekt wurde von Schmittchen hier vorgestellt. Die Fassade ist zwischenzeitlich komplettiert, im Erdgeschoß ist noch etwas zu tun:


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    Fassadendetail:


    cimg1808phjpq.jpg


    8. Neubau Thorwaldsenstraße


    Von Nachgoblin hier entdeckt und festgehalten, sieht es inzwischen so aus. Das Gebäude wird sich wohl sehr gut einfügen in Kubatur und Gestaltung:


    cimg180969jao.jpg


    Schöne Dachgestaltung:


    cimg1810j7kwx.jpg


    9. Gartenstraße blüht auf


    Die Gartenstraße - letztes Update war hier, ist mittlerweile fertig und bezogen. Der Blockrand wurde gut geschlossen, ansonsten Standardware:


    cimg1812hujch.jpg


    10. Tiroler Straße "0"


    Alles komplett geräumt und gerodet, es kann losgehen:


    cimg1824nkkf2.jpg


    Alle Bilder von mir

    ^ sorry, aber geht's auch eine Nummer kleiner? - Kritik ist ja absolut ok und gewünscht und davon lebt ein Forum wie dieses ja auch. Aber muss sie derart plakativ und um sich schlagend sein?


    Geschmack ist immer subjektiv und daher ist es natürlich auch durchaus erlaubt, den Neubau am Kettenhofweg abzulehnen.


    Ich persönlich finde das Ergebnis gar nicht schlecht. Der Bau folgt zumindest einer klassischen Architektursprache mit den Rundbogen-Fenstern im EG, dem eisernen Balkongitter über die ganze Schauseite der Belle-Étage und einer Gliederung des Baukörpers, die sowohl die Vertikale als auch die Horizontale betont und einem zurückgestuften und gegliederten Dachabschluß. Zudem wurde ein abwechslungsreicher Naturstein gewählt, der eine recht lebendige Fassade schafft, die dem Auge des Betrachters Abwechslung bietet.


    Meines Erachtens schafft der Bau etwas, an dem viele Neubauten derzeit scheitern: ihm gelingt es, einen Ãœbergang bzw. Spannungsbogen vom klassizistischen Altbau über die gläsernen Türme der DB und zu dem sich daran anschließenden Komplex herzustellen. Und damit nimmt er auf sein Umfeld Bezug, zitiert es und passt sich ein.

    Zunächst einmal bin ich sehr froh, dass sich diese Baustelle, die zeitweise nicht voranzukommen schien, endlich dem Ende zuneigt. Was das Ergebnis betrifft, bin ich etwas gespalten.


    Zum einen ist es natürlich im Vergleich zu dem früher extrem abgeschotteten Gelände der Degussa eine unglaubliche Verbesserung. Man kann es durchlaufen und es ergeben sich neue Wege. Leider wirkt das Ensemble dennoch ein wenig abgeschottet und dürfte zumindest auf den ortsunkundigen Spaziergänger nicht unbedingt einladend wirken. Etwas zu hoch und massiv ist die Bebauung, als dass man sich als Fußgänger nicht etwas erschlagen fühlt – andererseits ist es halt mitten in der City, 100 Meter entfernt beginnt das Bankenviertel. Und das MainTor wird ja auch als erweiterer Financial District vermarktet. Da der Boden teuer war, kann man den Investoren die maximale Ausnutzung der Fläche kaum zum Vorwurf machen.

    Dennoch empfinde ich die Architektur als etwas abweisend und zu wenig lebendig. Insbesondere die Wohnsolitäre wirken irgendwie in Form und Gestaltung ein wenig wie Onkel Dagoberts Geldspeicher. Zwar finde ich es gut, dass mit Ausnahme des Winx-Towers Steinfassaden vorherrschen. Diese sind aber leider etwas zu eintönig und zu ähnlich in ihrer Anmutung. Hier hätte etwas Abwechslung an den Fassaden sicherlich Wunder gewirkt. Dazu kommen die zum zentralen Platz hin vollversteinerten Balkone, die zusätzlich den Abschottungscharakter verstärken. Hier hätten „verspieltere“ Balkongitter und Brüstungen einen deutlich freundlicheren und lebendigeren Eindruck verschafft. Wie toll heller Stein und Eisenbrüstungen harmonieren kann man in Paris an beinahe jedem Haus sehen („pierre et fer“). Auch das wenige Grün, das gepflanzt wurde, ist zum einen nicht ausreichend und zum anderen leider nicht sehr gepflegt.


    Ich erhoffe mir aber dennoch eine gehörige Aufwertung des ganzen Ensembles, wenn der zentrale Platz fertig und gestaltet ist. Dann gibt es ein richtiges Zentrum oder auch Ziel, das sich dann sowohl für Fußgänger als auch Anwohner oder ansässige Mieter anzusteuern lohnt. Umso wichtiger wäre es natürlich, dass dieser Platz auch so sorgfältig gestaltet wird, dass er echte Aufenthaltsqualität hat. Das oben in #644 gezeigte Rendering macht Hoffung. Wasser- und Grünflächen setzen einen schönen Gegenpunkt zur vorherrschenden Sterilität und bieten vor allem durch die erhöhten Einfassungen ausreichend Platz zum Sitzen. Auch wenn es letztendlich nicht ganz so edel werden sollte wie auf der Visualisierung gezeigt, sofern zumindest das Grundprinzip beibehalten und auch umgesetzt wird, kann es durchaus gut werden.


    Daher sollten wir umsomehr für die endgültige Kritik die Fertigstellung des zentralen Platzes abwarten.

    Naja, das Kirchengebäude sieht jetzt etwas sauberer und weniger abgeranzt aus als früher. Der etwas willkürliche Einbau der großen Fenster im 1. und 2. OG macht es aber nicht wirklich besser, da war der frühere Zustand mit den regelmäßig durchgehenden kleinen Fenstern zwar nicht schön, aber irgendwie dann doch harmonischer - auch wenn die Verwendung dieses Attributs im Zusammenhang mit diesem Bauwerk blanker Euphemismus ist.:lach: