Beiträge von marty-ffm

    Auf jeden Fall können wir m.E. alle sehr froh sein, dass dieser furchtbare Hadid-Entwurf (siehe Beitrag#9 und auch Beitrag#54), den der Investor ja offensichtlich ursprünglich favorisiert hatte, an uns vorbeigegangen ist. Auch wenn die städtischen Genehmigungs-Behörden oft in der Kritik stehen, an dieser Stelle muss man sie loben. Ausweislich der weiter oben in diesem Thread enthaltenen Informationen waren sie ja wohl nicht ganz unbeteiligt daran, dass sich der Hadid-Entwurf nicht durchgesetzt hat. Grundsätzlich habe ich nichts gegen Hadid als eine der Wegbereiterinnen des Dekonstruktivismus' aber irgendwie hat man sich an dieser Event-Architektur mittlerweile sattgesehen. Und v.a. ist eine derartige Architektur mit Ausrufezeichen an solchen doch streng gegliederten, historischen Orten wie dem Goetheplatz doch völlig fehl am Platz - ein Solitär eben, passend für große Messegelände, Flughäfen, Einfallstore großer Städte etc.


    Demgegenüber führt der Mäckler Entwurf zwar nicht zu euphorischen Begeisterungsstürmen, aber er nimmt sich angenehm zurück, nicht ohne auch Akzente mit dem Eckturm zu setzen. Die Begeisterung über die "richtigen Dächer" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Zwar sind Dächer vorgesehen, vom Straßenniveau dürfte aber allein beim mittleren Gebäude die klare Schrägdachform erkennbar sein. Bei den anderen Gebäuden sind die Dächer (zumindest auf dem Entwurf) zu flach, um als solche aufzufallen. Das kann ich nicht verstehen, dass man dies nicht zumindest konsequenter verfolgt hat.


    Im übrigen ist die Gliederung in Einzelgebäude sehr zu begrüßen, aber das ganze Ensemble wirkt doch ein wenig wie aus dem Baukasten und daher auch ein wenig unstimmig.


    Obwohl ich sonst nicht unbedingt ein Freund der 50-er Jahre bin, hat mir da der bisherige Zustand in seiner Filigranität und Zurückhaltung noch besser gefallen - auch wenn dieser natürlich nicht an den Vorkriegszustand heranreichen konnte. Komisch, dass man sich gerade diesen bei Betrachten der Bilder am sehnlichsten herbeiwünscht (siehe bspw hier: Beitrag#48) ...

    Heute bin ich mal wieder am Henninger-Areal entlanggelaufen, um zu sehen, ob sich etwas tut - Fehlanzeige! Anbei der Zustand des riesigen Geländes. Dort wächst mittlerweile ein kleiner Wald heran. Man könnte es - ähnlich wie beim alten Flughafen Bonames - ebenfalls als Renaturierungsprojekt herannehmen und wissenschaftlich untersuchen ;)



    Bild: Marty


    Ehrlich gesagt finde ich es skandalös, das sich hier nichts tut. Es handelt sich um einen Top Standard für Wohnbebauung und die letzte große Fläche in Sachsenhausen, die noch frei ist. Zudem ist der Anblick für alle Anwohner und Passanten trostlos. Der kleine Bürostandort am Hainer Weg wirkt immer trauriger und der Leerstand größer. Der Henninger Turm macht auch nicht gerade einen guten Eindruck ...


    Es wird wirklich Zeit, dass sich hier etwas tut. Warum verkauft die Gesellschaft des Herrn Hopp die Grundstücke nicht einzeln gegen Gebot an Privatleute (so wie das teilweise in Stuttgart beim alten, aufgegebenen Messegelände auf dem Killesberg geschehen ist)? Ich bin mir sicher, dass man sie ihm aus der Hand reissen würde ...

    Ich möchte vorausschicken, dass ich bezgl. der Wettbewerbsergebnisse nur nach meinem ganz persönlichen Geschmack urteilen kann. Ich bin kein Kenner der alten Altstadt und kann daher nicht beurteilen, ob und welcher Entwurf dem historischen Vorbild oder dem Vorkriegszustand am ehesten nachkommt.


    Für Markt 40 ist mein klarer Favorit der 1. Platz. Den Entwurf finde ich sehr stimmig, insbesondere weil er m.E. zu den bereits vorhandenen Bauten am Römerberg am besten passt, vor allem im Hinblick auf Farbe und Material. Aber auch der Sockel ist sehr gelungen mit den Verzierungen und der Aufnahme der Rundbögen. Demgegenüber sieht der 2. Platz aus meiner Sicht eher aus wie ein Gründerzeitbau und fügt sich nicht recht ein. Störend empfinde ich da insbesondere den Sockel mit den quadratisch eingefassten Fenstern und der geometrischen Struktur - das passt für mich gar nicht.


    Bezüglich Markt 7 finde ich die Auswahl ebenfalls sehr eindeutig. Der Dreibund Entwurf ist klasse, gelungen finde ich v.a. die sehr schöne Kombination von alten und neuen Stilelementen und auch hier wieder die Rundbögen des Sockels, die sich dem zu rekonstruierendem Nachbarbau anpassen und dessen gestalterische Elemente fortführen. Die tolle Wirkung kann man sich schon jetzt gut vorstellen. Demgegenüber ist der Riemann Entwurf todeslangweilig und einfach nur modern. Ein solches Haus könnte genausogut als "Architektenhaus" in jeder gehobenen Wohngegend einer deutschen Stadt stehen. Aber das ist doch nix für unsere Altstadt!

    M.E. tut sich dort auch so lange nichts, bis der Bürorteil, der soweit ich weiß, zur Gerbermühlstrasse erstellt werden soll, einen entsprechenden Vorvermietungsstand erreicht hat. Und das ist eben in dieser Ecke nicht einfach. Aus demselben Grund ist ja auch beim westlich gelegenen Nachbarblock die verbleibende letzte Seite zur Gerbermühlstrasse noch eine Brachfläche.


    Dazu kommt noch, dass der Finanzierungspartner - eine Tochtgesellschaft der WestLB - eben wegen ihrer Mutter ebenfalls seit längerem nicht ganz unwesentliche Probleme hat.


    Ich weiß von Bewohnern des SoHo, die zur Mainseite wohnen, dass der Zuglärm von der Brücke wirkllich heftig ist. Daher sehnt man sich da auch nach Vollendung des Blockes, denn dieser würde dann einen Grossteil des Lärms abhalten.


    Und was den Rest des noch zu bauenden Wohnteils betrifft, hat man das berühmte Henne-Ei-Problem: ein Vorab-Verkauf gestaltet sich schwierig, so lange wiederum der Abschlußriegel zur Gerbermühlstraße nicht gebaut wird. Denn potentielle Käufer wissen wohl mittlerweile sehr gut über die Lärmproblematik Bescheid und vermissen die Zusicherung der Blockschließung.

    Was für eine Augenweide, am Ende der linken Häuserzeile nicht mehr mit diesem furchtbaren Betonklotz konfrontiert zu sein ... Endlich! Bislang hat es mir immer einen Stich versetzt, wenn ich die schöne Zeile am Anfang der Hochstraße vom Opernplatz hinaufgeblickt habe und dann dieses graue Monstrum den Abschluß gebildet hat. Und damit eigentlich alles kaputt gemacht hat. Wie wohltuend ist jetzt der Anblick auf Gizmos erstem Bild ... und dies bereits im Abrisszustand. Wie schön wird das dann erst werden, wenn die Zeile in dem neuen, zum Hotel gehörenden Bauteil, seinen m.E. würdigen und zumindest im Entwurf gelungenen Abschluß findet ...


    BTW: der Klotz rief bei mir wie bei vielen aus diesen Jahren stammenden Bau-Verbrechen auch immer wieder die Frage hervor, wieso so etwas jemals hatte genehmigt und wohl auch für gut gehalten werden können. Und auch nach noch so vielen möglichen Erklärungsversuchen werde ich es dennoch nie verstehen.

    Sachsenhausen: Siemensstraße / Mühlbruchstraße

    Der 70-er Jahre Wohnhaus-Block an dieser Ecke wurde renoviert (hier der frühere Zustand: http://maps.google.de/maps?q=H…2dQOeZw&cbp=12,322.9,,0,0) und das Ergebnis lässt sich m.E. sehen. Über die farbliche Gestaltung kann man natürlich geteilter Meinung sein;)


    Heute sind jedenfalls die Hüllen gefallen und zum Vorschein kommt ... ein Traum in grün/orange!


    Naja, wem's gefällt ... ;) Zumindest wirkt es nicht mehr so trist wie vorher und die Ecke erhält einen erfrischenden Farbklecks ...





    Bilder: marty

    Mein Gott ist der Limbecker Platz trostlos - das war mir gar nicht so bewusst. Danke für das Bild und den Hinweis, Bob.


    Ich habe nach wie vor die Hoffnung, dass die auf den Präsentationen sichtbaren Lamellen und Fenster sowie die geschwungene und abgestufte Fassade das Skyline Plaza interessanter und lebhafter werden lässt. Dagegen ist die Fassade des Limbecker Platz schon ziemlich eintönig. Dazu kommt natürlich auch noch das unmittelbare Umfeld in dieser Ecke von Essen, das jetzt auch nicht gerade ansprechend wirkt. Mit anderen Worten: ich glaube, auch wenn der Vergleich durchaus nahe liegt, dass man die beiden Center doch nicht vergleichen kann.


    Das "Innenleben" des Skyline Plaza wiederum ist mir offen gesagt vollkommen egal, da ich dort sowieso nicht hineingehen werde, weil ich die Aufenthaltsqualität in derartigen Malls grauenvoll finde. Kein Wunder, dass diese - leider importierte - Erfindung aus den USA stammt ...

    Ein tolles Gebäude, das mich als gebürtigen Stuttgarter durchaus mit Stolz erfüllt ;)


    Die Tatsache, dass dieses Bauwerk umstritten ist und sich die Geister an ihm scheiden, spricht doch sogar für den Bau. M.E. hat damit Stuttgart endlich einmal wieder eine Art "Leuchtturm" bekommen. Der letzte war die Neue Staatsgalerie von Sterling in der 80er Jahren. Seitdem ist (leider) nichts Vergleichbares mehr geschaffen worden.


    Ich bin sehr interessierter Leser des Stuttgart-Forums und noch sehr oft immer mal wieder in der Stadt. Stuttgart hat sich gemacht, in vielerlei Hinsicht. Aber architektonisch regiert hier leider oftmals nur das Mittelmaß.


    Daher sage ich hier einfach: danke für diese Bibliothek :applaus:

    Schmittchen, Beitrag #44:


    Ich gebe Dir natürlich vollkommen Recht, dass sich derartige Projekte und natürlich überhaupt jegliche Bautätigkeit stets an wirtschaftlichen Gegebenheiten orientieren muss. Daher steht die Architektur, wie sonst keine andere klassische Kunstrichtung, im Spannungsfeld zwischen Budgets und Ertrag auf der einen und dem künstlerischen Anspruch auf der anderen Seite.


    Genau dieses Spannungsfeld ist es ja auch, was Architektur doch wieder so spannend macht, denn sie erfolgt eben gerade nicht allein aus Selbstzweck und im stillen Kämmerlein, sondern sie hat eine unmittelbare Auswirkung auf Bewohner, Mieter und sämtliche "Nutzer" der Stadt, also auch Passanten im weiteren Sinne. Und sie will ja auch "erlebt" und gesehen werden. Und sie verlangt demnach einfach auch nach Auseinandersetzung mit ihr.


    Und das ist auch der Grund weswegen über die Architektur und deren Entwürfe so trefflich gestritten und debattiert werden kann. Es ist nicht leicht, auf der einen Seite die Investoren glücklich zu machen und auf der anderen die öffentliche Meinung, den Bürger oder den Architekturkritiker. Das Ergebnis ist meist eine Abwägung beider Interessen. Oftmals dominiert natürlich auch der Kommerz und ganz selten dominiert sogar der reine Entwurf - da fällt mir z.B. gerade die Elbphilharmonie ein ...


    Aber gerade dieses Forum bietet einen Austausch der verschiedenen Meinungen, Ansichten und - ja auch: Idealvorstellungen (und manchmal sogar Phantasien). Und auch wenn sich jeder hier um die kommerziellen Rahmenbedingungen bewusst ist, so muss sich doch auch jeder Investor mit seinem nach Kosten und Ertrag durchgeplanten Projekt der Kritik stellen.

    Eine nächtliche Beleuchtung der Dreikönigskirche wäre in der Tat toll. Auch wenn ich zugebe, dass mir eine Umgestaltung der sehr hässlichen Platzsituation im Süden der Kirche wichtiger wäre. Die Mittel waren ja urspr. mal im Plan und Projekt der Verschönerung Frankfurter Plätze drin gewesen. Wollen wir mal hoffen, daß diese Platzverschönerung an dieser Stelle nicht aus dem städtischen Rotstift zum Opfer fällt!

    Xalinai / RMA: ich fand "Euern kleinen Diskurs" jedenfalls lustig, musste ordentlich schmunzeln ... ;)


    Zum Ernst der Sache: das, was auf diesem ganzen Block bis vor kurzem bzw immer noch teilweise steht, hat mich immer abgeschreckt. Vor allem vor dem Hintergrund der fast vollständigen Abschottung und Ausschluss der Öffentlichkeit. Aber durchaus natürlich auch aus architektonischer Sicht. Wobei ich nach dem mehrmaligen Besuch der MMK Ausstellung von dem Mittelgebäude und seinem filigranen Baustil begeistert bin und es sehr schade finde, daß es auch abgerissen werden soll.


    Und natürlich ist auch das Geplante zum großen Teil eine wirkliche Verbesserung des Bisherigen, v.a. auch wenn man das imposante Modell der DIC in der Ausstellung sieht. Da ist man schon zunächst mal geblendet und beeindruckt. Denn das wirkt schon ganz schön imposant.


    Aber so ganz zufrieden und glücklich bin ich mit dem ganzen Konzept doch nicht. Für mich wirkt das ganze etwas kalt und abweisend und es fehlt mir irgendwie die Einbeziehung des Mains und der Öffentlichkeit. Und genau hier schliesst sich auch wieder der Kreis zu Xalinais' eigentlich ironisch - jedoch etwas weiter gefassten - Einwand, was man bei einem Abriss alles hätte neu bauen könnte .... Genau das trifft m. E. genau auf das von der DIC geplante neue Viertel zu, denn da wäre städtebaulich und architektonisch um einiges mehr drin gewesen, als dieser kalte "Financial District" (so die Eigenwerbung der DIC) :nono:

    Sinnvoller und v.a. auch schöner wäre eine vernünftige Revitalisierung oder am besten gleich ein Abriss mit anschliessendem Neubau gewesen. Das Ding ist einfach furchtbar und passt in die schöne Gegend einfach nicht rein. Da nutzen auch ein paar neue Fenster und Rahmen nix. Ich habe mich an dieser Bausünde der 80er (?) immer gestört ...

    @107:
    Eindrucksvolle Bilder! Klasse ist vor allem das Gewirr aus Schienensträngen und Oberleitungen, das den Photos eine besondere Dynamik und Gliederung gibt. Gegen dieses geordnete Chaos werden wiederum die HH sehr schön in Szene gesetzt.

    Sandweg 82-84

    Nachdem der Leipold-Markt bis zu letzt geöffnet hatte und die (laute und beschwerliche) Stellung hilt, geht es ihm jetzt auch an den Kragen - siehe die Stahlkonstruktion auf folgendem Bild von gestern:



    Bild: von mir


    Die Baustelle ist rieisig und laut und wird die Anwohner sicherlich noch eine Weile die Nerven kosten ...

    Sanierung Kolpinghaus

    Das Kolpinghaus (letzter Beitrag und Bild #676) strahlt ja jetzt im neuen Glanz und der gegenwärtige Zustand ist natürlich eine Verbesserung des zuvor Gewesenen, auch wenn mir persönlich ein Abriss dieses Ungetüms und ein Neubau viel lieber gewesen wäre. Mit dieser Ansicht stehe ich sicherlich nicht alleine da. Fakt ist, dass wir mit dem jetzigen Zustand sicherlich die nächsten 20 Jahre leben müssen ...


    Mir ist aber aufgefallen, dass zwar die Umgestaltung ab dem ersten Stock inzwischen abgeschlossen erscheint, das Erdgeschoss jedoch nach wie vor einen mehr als traurigen Eindruck vermittelt:




    Bilder: von mir


    Ferner beunruhigt es mich etwas, dass dieser Zustand seit ca. 2 Wochen anhält und auch (von aussen) keine Aktivität mehr zu verzeichnen ist. Ich hoffe also, dass auch der EG-Bereich bald erstrahlt ;)

    War am Wochende in Bremen und habe ein paar Bilder gemacht. M.E. ist die Erweiterung der Kunsthalle sehr gelungen, auch wenn der Neubau natürlich einen starken Kontrast zu der klassizistischen Fassade herstellt.


    Die Neubauten nehmen sich jedoch sehr schön zurück und "umspielen" das alte Gebäude geradezu. Dazu tragen die zurückhaltenden Farben und die klaren strengen Linien bei. Toll, gefällt mir sehr gut und Kompliment an Bremen!





    Sehr schön finde ich die jeweils drei umlaufenden Schriftbänder, die die horizontale Gliederung des Altbaus fortsetzen und die in einer Leuchtschrift die Namen der Spender zeigen: