Beiträge von Fettucine

    Die Restaurierung und Neuinterpretation der alten Gebäude erstrahlen in Schönheit. Insgesamt ist das eine sehr positive Entwicklung für diese runtergekommene Ecke. Bedauerlicherweise jedoch wirkt der neue, modernistische Anbau recht monoton und einfallslos, erinnert stark an die Bausünden aus den 50er- und 70er-Jahren, die momentan überall demoliert werden.

    @Wolfman-Al In der modernistischen Architektur gibt es eigentlich keinen Raum oder Bedarf für Wandreliefs oder Statuen. "Form follows function", sagen die Modernisten, d.h. Häuser sollen nur eine bestimmte Funktion erfüllen, wie hier Büros/Arbeitsräume. Schönheit spielt dabei keine besondere Rolle. Daher ist alles andere überflüssig, und das ist der Grund, warum bei diesem Gerichtsgebäude keine dekorativen Elemente verwendet werden. In die Vergangenheit zu schauen, um zu lernen, wie etwas schön gestaltet werden kann, ist mehr oder weniger verpönt, und Reliefs/Statuen gehören dazu. Das nennen die Modernisten Historismus. Im Gegensatz dazu steht in der klassischen Architektur die Schönheit ganz vorne, und wie schön man baut, ist eine Kunst, die gelernt werden muss.




    Ein kleines Addendum: Wie man hier sehen kann, machen die modernistischen Architekten das, was sie immer gemacht haben, nämlich versuchen, ihre Fenster in einzelnen langen Reihen zu organisieren. Es dürfen keine besonderen harmonierenden Symmetrien oder sonstigen Formen existieren, das wäre ja zu klassisch und ist nach ihrem Dogma unnötig. Das einzige Problem, das die Modernisten damit haben, ist, dass die Allgemeinheit die modernistische Architektur langweilig findet und seit einigen Jahren die Kommentare der Öffentlichkeit immer wieder die Architekten erreichen wie "könnt ihr nicht die Fassade weniger langweilig gestalten?". Das hat dazu geführt, dass die Architekten seit einiger Zeit angefangen haben, die Fenster mal hier und da zu platzieren und die langen Reihen zu vermeiden, wie auch in diesem Beispiel auf dem letzten Bild zu sehen ist (ein paar Fenster an der Kurzseite sind versetzt, damit das durchgängige Reihenmuster gebrochen wird). Das ist natürlich keine Kunst und macht das nicht schöner. Es führt eher dazu, dass die Fassaden chaotisch aussehen. In diesem Beispiel wurde das nur leicht appliziert und daher ist das Chaos glücklicherweise nur begrenzt.


    Summa summarum versucht die modernistische Architektur immer öfter zwangsweise, sich der klassischen anzunähern, da die Kritik gegen sie sehr schwer wiegt. Es fehlen einfach die Elemente, die Gebäude schön machen: harmonierende Symmetrien, Proportionen, Stilelemente, Materialien usw. – das, was die allergrößte Mehrheit mag. Insgesamt ist das eine positive Entwicklung. Aber Reliefs/Statuen werden wir wahrscheinlich erst dann sehen, wenn die modernistische Bewegung ordentlich durchbrochen wird. Es gibt heute nur eine Architekturausbildung in den USA, die die klassische Architektur lehrt. In Europa gibt es nur Sommerschulen für Architekten. Daher fehlt es an Architekten, die das Können haben. Aber langsam bewegen wir uns in die richtige Richtung.

    Renderings sind meistens toll bis man auf die Details achtet. Ich frage mich was die Bewohner auf dem Kreisel laut dem Bild machen können - im Kreis laufen? Kein Sitzbank? Zugang nur von einer Seite, sonst über die Grasfläche?

    Diese Fassaden erscheinen wie düstere Albträume, mit Reihen von Fenstern ohne jegliche erkennbare Struktur. Sie verraten die grundlegenden Prinzipien der klassischen Architektur, indem sie die Aufteilung der Fassade in verschiedene Symmetrien vernachlässigen. Stattdessen präsentieren sie eine monotone Weite, ohne Form, einfach nur Fenster an Fenster an Fenster. Folglich strahlen sie eine Eintönigkeit, eine Leere, eine fremdartige Aura aus, die oft mit unpersönlicher Sterilität von Vorstadthochhäusern in Verbindung gebracht wird.


    Der nächste Fehler, dem die Architekten hier verfallen werden, ist, auf das Feedback zu reagieren, dass die Fassaden langweilig wirken, indem sie beginnen, eigenartige Strukturen einzubauen – viereckige Einrahmungen, vielleicht sogar mit verschiedenen Farben, um die Fenster herum –, um die Monotonie zu durchbrechen. Dadurch verwandelt sich der Albtraum jedoch in ein vollkommenes Chaos, das den Betrachter mit visuellem Unbehagen erfüllt und regelrecht augenärztliche Beschwerden verursacht.




    Mit nur minimalen Maßnahmen wie diesen – gerade einmal fünf Minuten mit MS Paint (ausgeführt von jemandem ohne architektonische Ausbildung) schnell Verbesserungen eingeführt werden können, die die Monotonie effektiv durchbrechen.


    yP0a9yQ

    + Mal was anderes. Eine Versuchung klassische und modernistische Architektur zu vereinen. 7 von 10 Punkte

    + Sehr offen. Wird die Straße ordentlich beleben

    + Gräßliche Bestandsgebäude verschwindet

    + Warme und menschenfreundliche Farben und Proportionen


    - Sehr unruhige Fassade. Die ausstehenden vertikalen Teile sind "too much", zu tief und zu dominierend. (Das ist die modernistische Erbe dieses Projektes)

    - Wie schon oben erwähnt, die Fassadenbegrünung wirkt wie unkraut

    Es ist doch nicht ihr Ernst, das vierte OG und DG des Altbaus auf diese Weise zu gestalten? Hier fehlt jegliche Rücksichtnahme auf die Bestandsbebauung. Der Investor schießt sich damit selbst ins Bein. Die potenzielle Wertsteigerung, die er durch eine angemessene Renovierung hätte erzielen können, entgeht ihm völlig. Die Versuchung, den schönen Altbau mit diesen modernen Elementen zu ergänzen ist wirklich provinziell =O

    Eine schier endlose Ausdehnung von Beton, eine Ästhetik, die in keiner Weise harmonisch wirkt. Die Ecke um den Dom in Köln erweist sich bedauerlicherweise als ein Makel, der wohl für die kommenden 50 bis 100 Jahre bestehen bleiben wird. Es ist bedauerlich, dass eine der herausragendsten Kirchen weltweit von einer der unschönsten Umgebungen begleitet wird. Diese Diskrepanz zwischen der majestätischen Schönheit des Doms und seiner wenig schmeichelhaften Umgebung bleibt ein Zeugnis für eine Planung, die das kulturelle Erbe nicht gebührend in Szene setzt. Es scheint, als ob die Eleganz des Gotteshauses durch die nüchterne Dominanz des Betons in den Schatten gestellt wird, und dieser Kontrast wird zweifellos noch viele Jahre lang als Unstimmigkeit wahrgenommen werden.


    Die vermutlich gravierendste architektonische Verfehlung, die hier begangen wird, liegt höchstwahrscheinlich in der mangelnden Feingliedrigkeit. Modernität mag durchaus umsetzbar sein, jedoch sind die übermäßig großen Formate, leeren Wände und der exzessive Einsatz von Beton Aspekte, die diesem Vorhaben nicht dienlich sind. Ein harmonisches Gleichgewicht zwischen zeitgemäßer Gestaltung und einer ansprechenden Detaillierung scheint hier versäumt worden zu sein.

    Insbesondere der Übergang zum linken Altbau gestaltet sich als wenig gelungen. Die Balkone an dieser Stelle fallen insbesondere durch ihre ungünstige Anordnung auf, die unvorteilhafte Durchbrüche formt. Das Erdgeschoss präsentiert sich auch in seiner Ausführung als wenig geglückt. Eine lange leere und weisse Wand, die wie eine kalte und abweisende Mauer wirkt. Dies stellt ein erneutes Beispiel dafür dar, wie große Schwierigkeiten die Architekten heute haben ihre Entwürfe harmonisch an vorhandene Strukturen anzupassen. Das Ergebnis wirkt äußerst chaotisch, geprägt von fehlerhaften Proportionen und ästhetischer Unstimmigkeit.

    Laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2015 zeigen die Ergebnisse, dass die Deutschen "nichts von zeitgenössischer Architektur halten". Sämtliche Umfragen zu diesem Thema, die ich je gelsen habe, bekräftigen dieses Meinungsbild. Weitere Beispiele sowie ein herausragender Artikel zu diesem Thema finden sich hier. Kaum jemand scheint von den sogenannten "modernen Bauten" oder dem "modernen Städtebau" angetan zu sein. Es ist allgemein bekannt, dass Menschen lieber in einer Altstadt verweilen und flanieren als beispielsweise in Niederrad. Dies spiegelt sich auch in persönlichen Meinungen wider. Ich kenne niemanden, der das neue Schauspielhaus oder das Technische Rathaus als ästhetisch ansprechend empfindet/and. Jeder, der ehrlich über dieses Thema spricht, ist sich dessen bewusst. Es scheint, dass nur viele Architekten und Menschen aus der Baubranche moderne Bauten schön finden. Selbstverständlich wird ihre Arbeit durch solche Kritik angegriffen, was existenziell schmerzhaft ist. Fakt ist jedoch, dass ihre Arbeit von dem, was die absolute Mehrheit der Menschen schätzt, meilenweit entfernt ist – ein deutliches Versäumnis. Es ist höchste Zeit, diesem Trend ein Ende zu setzen und aufzuhören, an Geschichten wie dem Kunsthaus Graz oder dem Sydney Opernhaus als allgemein ansprechende Architektur zu glauben. Solche Bauten finden nur wenige schön, und würden unsere Städte voll davon sein, hätten wir eine wahrhaft unangenehme Situation.


    Quelle FAZ:

    "Eine Umfrage hat ergeben, dass Deutsche nichts von „moderner“ Architektur halten."


    "Eine Forsa-Umfrage hat ergeben, dass moderne Architektur in Deutschland für historische Bauten kaum eine Konkurrenz ist. „Nur sechzehn Prozent der Bürger sind der Auffassung, dass viele aktuelle Bauwerke aufgrund ihrer architektonischen Qualität oder Bedeutung noch in fünfzig oder hundert Jahren geschätzt werden.“


    Es wird höchste Zeit, dass die moderne Architektur ihre Niederlage eingesteht und sich den Prinzipien der klassischen Architektur zuwendet. Durch die Anwendung klassischer Prinzipien können auch weiterhin "moderne Bauten" konzipiert werden. Dabei entstehen Raum für neue Stile und Ideen. Der Modernismus an sich muss nicht in den Hintergrund treten, sondern vielmehr sollten die Prinzipienlosigkeit und das Chaos, die die "moderne Architektur" prägen, verschwinden.

    ^^


    Genau, wie wäre schön = teuer. Tatsächlich glauben viele Menschen dass schön zu bauen ein Luxusgut ist. Das ist definitiv nicht der Fall. Schön geht auch günstig. Es ist ein Stilsache und kein Budgetthema.

    Krankenhäuser und Kliniken gehören zweifellos zu den Gebäuden, die einen erheblichen Bedarf an ästhetischer Gestaltung aufweisen. Hier ein perfektes Beispiel dafür. Betrachtet man, was gegenwärtig entsteht oder in jüngster Zeit in und um das Sachsenhausenklinikum herum realisiert wurde, fällt auf, dass es wenig gibt, worüber man sich in architektonischer Hinsicht freuen kann. Diese schlichten Bauwerke, die an Schuhkartons erinnern, wirken geradezu entmutigend in ihrer Anmutung. Aber natürlich, wer würde argumentieren, dass ein Krankenhaus dazu da ist, schön zu sein, wenn seine vorrangige Aufgabe darin besteht, Leben zu retten?

    In Bezug auf Ziele und Visionen ist die Kunst des Bauens eng mit reiner Ästhetik und Prinzipien verbunden. Studien zeigen, dass 70% der Menschen moderne Architektur oder zeitgenössische Gebäude nicht schätzen. Dennoch setzt sich der bedenkliche Trend der Veränderung unserer Städte fort. Durch eine stärkere Berücksichtigung von Ästhetik und der prinzipien klassischer Architektur könnten unsere Städte über den aktuellen Trend weniger ansprechender neuer Viertel hinausgehen und Umgebungen fördern, die nicht nur schöner, sondern auch lebenswerter sind. Ich möchte eine aufschlussreiche Dokumentation von YouTube teilen, die sich mit dem Thema klassische versus moderne Architektur befasst – sehr zu empfehlen für jeden: Link zur Dokumentation.

    Konkreter wünsche ich mir für Frankfurt folgende Entwicklungen:


    Es ist essenziell, dass neue und existierende Hochhäuser besser in das städtische Gefüge integriert werden. Ein isoliert stehendes Hochhaus, das außer seiner Skyline wenig zur Lebensqualität der Stadt beiträgt, sollte vermieden werden. Ein jüngstes Beispiel hierfür ist das Projekt "One": Obwohl das Gebäude aus der Ferne beeindruckend wirkt, herrscht im Erdgeschoss eine Trostlosigkeit. Über weite Strecken erstreckt sich lediglich eine Eingangstür zu diesem imposanten Bauwerk. Um das Gebäude herum befinden sich ein Parkhaus und riesige, leere versiegelte Flächen. Kaum Menschen sind zu sehen. Solche Projekte verdeutlichen, dass hier die Liebe zu Details verloren gegangen ist und dass Geld sowie beeindruckende Hochglanz-Renderings in den höchsten Management-Etagen den Ausgang bestimmt haben. Ein weiteres Projekt mit dem gleichen Problem aus der jüngeren Vergangenheit ist das One Forty West. Mit Four haben wir zumindest ein Beispiel, bei dem das Gegenteil bewiesen wird.


    Jeder größere Stadtteil sollte mindestens eine belebte Einkaufsstraße besitzen. In Frankfurt gibt es davon zu wenig, und die kleinteiligen Einzelhandelsflächen in der Blockrandbebauung sind knapp. Wer einige Jahre in Frankfurt verbracht hat, wird bestätigen können, dass es kaum andere Einkaufsmöglichkeiten gibt als die wenig ansprechende Zeil. Weder die Bergerstraße noch die Leipziger Straße qualifizieren sich als klassische Einkaufsmeilen. Dort kann man Pizza essen gehen, ein Eis kaufen oder zu Rewe gehen, aber für Einkaufsbummel sind diese Straßen nicht sehr gut geeignet. Das Angebot konzentriert sich auf andere Aspekte als beispielsweise Mode oder spezialisierte Geschäfte. Die Brückenstraße und ihr Umfeld bieten ein gutes Beispiel dafür, wie es in Frankfurt sonst aussehen könnte. Bedauerlicherweise bezieht sich diese Realität heute lediglich auf ein oder zwei kleine Straßen und nicht mehr. In Berlin fällt mir auf, dass dieses Bild ziemlich weit verbreitet ist. Und Berlin soll arm sein :) Wer kann mir das erklären? Es scheint, dass dies auf eine unzureichende städtebauliche Entwicklung in Frankfurt zurückzuführen ist. Die Entstehung von Einkaufsstraßen erfordert eine konzentrierte Verfügbarkeit von attraktiven Einzelhandelsflächen in einer urbanen Umgebung, und dies ist in Frankfurt nur selten gegeben.


    Frankfurt bedarf neuer, kompakter und lebendiger Stadtteile sowie weniger Schlafstädte. Die Innenstadt von Frankfurt ist nicht gerade für ihre Schönheit bekannt, und die Zeil funktioniert nicht so, wie es sich viele wünschen. Mit einer wachsenden Anzahl von kommerziellen Glaspalästen bleibt der Optimismus verhalten. Hier wird sich nichts ändern. Wir benötigen alternative Konzepte, jedoch nicht im Stil von Riedberg oder Rebstock. Auch das Europaviertel enttäuscht, da es eher an einen Vorort als an eine Stadt erinnert. Sachsenhausen und das Bahnhofsviertel sollten als Vorbilder dienen.


    Wenn Frankfurt in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten zumindest auf diese drei Aspekte fokussieren könnte, hätte die Stadt möglicherweise deutlich größere Chancen, in der Beliebtheit in Deutschland und Europa zu steigen und sich besser gegenüber Städten wie München, Hamburg oder sogar Berlin zu positionieren. Mit etwas mehr Vielfalt könnte die Stadt ihre Position erheblich verbessern.

    All diese modernistischen Variationen ergeben keinerlei Sinn. Zeigen Sie mir ein modernes Theater oder Opernhaus, das auch nach zwei Jahrzehnten noch ästhetisch ansprechend ist? Wir erschaffen lediglich das nächste unansehnliche Projekt, das in 20 Jahren erneut modernisiert werden muss, weil es mittlerweile unattraktiv geworden ist. Die einzige sinnvolle und nachhaltige Option besteht darin, das historische Gebäude wiederherzustellen.


    Betrachtet die beunruhigenden Beispiele aus Halle, Köln oder Nürnberg auf der Website des Frankfurter Schauspielhauses: frankfurterschauspielhaus.de


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    (Bildrechte frankfurterschauspielhaus.de)


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    (Bildrechte frankfurterschauspielhaus.de)

    Eine Verfeinerung der Ästhetik und Expansion der City wäre wünschenswert


    Schöne Aussicht In der weitläufigen Landschaft der Stadtrankings, die du präsentierst, wird offensichtlich, dass die aufgeführten Ergebnisse kaum mit der Schönheit einer Stadt in Einklang stehen. Stattdessen zählen Faktoren wie wirtschaftlicher Stärke, Beschäftigungsmöglichkeiten, Gesundheitswesen und Klima etc. Zweifellos weist Frankfurt eine robuste Wirtschaft auf und fungiert als magnetischer Anziehungspunkt für Jobsuchende – eine Behauptung, die ich keinen Moment lang bestreite. Dies sind zweifellos die Stärken von Frankfurt. Allerdings entscheiden sich diejenigen, die auf der Suche nach Beschäftigung sind ihre Wege nach München, Hamburg oder London umzulenken, nachdem sie anderswo Gelegenheiten gefunden haben und aufgrund des wahrgenommenen Mangels an ästhetischem Charme der Stadt bzw. ihres eher provinziellen Auftretens aufgrund ihrer bescheidenen Größe.


    Ich zitiere aus der Frankfurter Neuen Presse:


    Gelöscht. Bitte kein Einfügen von Pressetexten.


    „Frankfurt ist nun mal eine Stadt der Kaufleute, der Sinn für Prunk und Repräsentation ziemlich abgeht, deshalb kann es ja auch keine Plätze."

    Es ist amüsant zu bemerken, dass deine Darlegung gewissermaßen die Bestätigung dessen darstellt, was ich zuvor erwähnte, auch wenn deine Absicht wohl eher war, einen anderen Standpunkt zu vertreten. Frankfurt war immer ein Zentrum für Kaufleute, und vor dem Krieg genoss die Stadt den Ruf, eine der schönsten in Deutschland zu sein. Die Frankfurter Altstadt zählte zu den herausragenden touristischen Anziehungspunkten im gesamten Land. Dies steht im klaren Widerspruch zu deiner These, dass „Kaufleute keinen Sinn für Repräsentation hätten". Im Gegenteil, es sind oft die Kaufleute, die aufgrund ihres Reichtums und ihrer weltweiten Kenntnisse einige der schönsten Städte der Welt gegründet haben. Ein Blick auf Städte wie Venedig, Amsterdam oder andere Handelszentren bestätigt dies eindrucksvoll.


    Schöne Aussicht Die Fakten unterstreichen die Bedeutsamkeit, dass Frankfurt sich eingehend mit den städtebaulichen Praktiken anderer Metropolen auseinandersetzen darf, um attraktiver zu werden. Eine solche Perspektive könnte dazu beitragen, dass mehr Menschen bewusst Frankfurt als ihren Lebensmittelpunkt wählen, anstatt andere Destinationen in Betracht zu ziehen. Hierfür bedarf es auch einer durchdachten und umfassenden Erweiterung Frankfurts, wie bereits angedeutet, durch die Etablierung von mindestens zwei bis drei zusätzlichen kompakten Stadtvierteln, die dem Vorbild von Sachsenhausen oder dem Bahnhofsviertel folgen.

    Das erste Mega-Stadtteil würde ich zwischen Deutschherrenviertel und Kaiserlei erreichten. Die Flüge umrouten um daraus Wohn-Bebauungsland zu schaffen. Dafür könnte man auch die Gebiete südlich vom Oberrad bis zur Stadtwald benutzen. Dort könnte man bestimmt 70-100 tausend Einwohner unterbringen wenn nicht deutlich mehr falls man sehr kompakt und höher bauen würde. Rebstock wäre natürlich eine weitere Möglichkeit, wie schon teilweise geplant. Das Stadtteil würde ich bis unten zum Main ziehen. Kompakt und dicht wie etwa das Bahnhofsviertel. Ein drittes Megaviertel würde versuchen entlang der 661 von der Eistsporthalle bis nach Sekbach inklusive ein Umbau des Osthafens in einem dichten Wohnviertel. Voila, da steht der Masterplan schon! :)


    Sicher hast du Belege für die Behauptung im ersten Satz, sonst hättest du anstelle von "zweifellos" bestimmt "vermutlich" oder Ähnliches geschrieben. Würdest du diese freundlicherweise nachreichen? Danke.

    Dies ist eine zusammenfassende Darstellung dessen, was ich bisher in Bezug auf Frankfurt in Umfragen gelesen habe, sowie von persönlichen Berichten von Besuchern und Expats. Meine eigenen Beobachtungen und die Erzählungen von Bekannten, insbesondere von Personen, die auch in Städten wie Berlin, London oder München gelebt haben, bestätigen diese Ansicht weiter. Es genügt, nach "Frankfurt Umfrage Beliebtheit" zu suchen und einige der Ergebnisse zu durchlesen, um zu erkennen, dass dies kein Geheimnis ist. Schmittchen, es ist höchste Zeit, sich der Wahrheit zu stellen. Frankfurt bleibt unbestreitbar eine wenig beliebte Stadt in Deutschland, ist im europäischen Vergleich nicht besonders populär und wird oft als langweilig bzw. hässlich wahrgenommen. Der erste Schritt zum Erfolg besteht darin, Schwächen anzuerkennen, anstatt die Augen davor zu verschließen. Andernfalls wird sich nichts ändern.

    Die überwiegende Mehrheit der Besucher der IAA zieht es zweifellos vor, sich in Metropolen wie München oder anderen deutschen Großstädten wie Berlin zu bewegen, anstatt in Frankfurt zu verweilen, wo es an Flair, Lebensqualität und Einkaufsmöglichkeiten mangelt. Frankfurt befindet sich in einer anderen Liga. Um die IAA wieder zurückzugewinnen, muss Frankfurt über seine gegenwärtige Position als eher provinzielle und wenig beliebte Großstadt hinauswachsen. Der Stadtkern muss erweitert werden, und das Angebot muss eine breitere Vielfalt bieten. Es ist nicht ausreichend, Reihenhäuser im Riedberg zu bauen oder anderen verschlafene Vororte zu errichten. Es sind vielmehr zwei bis drei pulsierende Stadtviertel wie das Bahnhofsviertel oder Sachsenhausen zusätzlich erforderlich, um diese gewünschte Größe und Attraktivität zu erreichen.

    @winnetou


    Das Gebäude ist sicherlich nicht das schlechteste in der Gegend. Das Gebäude rechts daneben sieht wirklich gruselig aus. Aber hier befinden wir uns leider jedoch inmitten von echtem Kitsch. Es scheint, als wisse das Gebäude selbst nicht, was es sein möchte: Ein Gründerzeitler, ein Bau aus den 60-70er Jahren oder ein schlichter Plattenbau. Waschbetonplatten gemischt mit rotem Sandstein – all das trägt zum Kitsch bei. Es ist eine Fusion aus verschiedenen Epochen, die leider überhaupt nicht funktioniert. Es erinnert an jemanden, der unsicher ist, wie er sich kleiden soll: ein brauner Gürtel zu schwarzen Lederschuhen, dazu ein grüner Anzug mit dunkelrotem Hemd. Es mangelt völlig an Eleganz.


    Gerade aufgrund solcher Geschmacklosigkeit und Kitsch erscheint die Altstadt von Frankfurt äußerst unattraktiv, und Frankfurt wird in Umfragen als "hässliche Stadt" bezeichnet. Wenn Frankfurt erfolgreich sein will, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene, ist es von höchster Bedeutung, sich von diesem Kitsch und dem Architekturbild der 60er-70er Jahre zu verabschieden. In einer Zeit, in der der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften spürbar ist, werden solche Themen an Relevanz gewinnen.