Zitierend von 'Richard Neutra'
Auf die schrecklichen Bauten um Groß St. Martin hatte ich mich bezogen, also wenn das altstädtisch sein soll möchte ich es Berlin nicht wünschen. Köln ist eine ziemlich schmutzige Stadt, das ist inzwischen etwas besser geworden, aber ich kann nicht behaupten, dass die Stadt sauberer sei als Berlin, aber vll. ist das eine Perspektivfrage und man bewertet die heimatliche Stadt immer etwas kritischer als fremde Städte. 
Die Altstadt (um Groß St. Martin) geht dem Kölner ziemlich ab, ich kenne niemanden, der das besonders hervorhebt oder gar die Bezeichung Altstadt bewusst verwendet. Es wird halt so genannt, das war es dann auch. Köln ist seit je her sehr verdichtet gewesen, bedingt auch durch die historische Halbkreisstruktur und den Grüngürtel. Berlin dagegen ist in der Industrialisierungszeit sehr stark expandiert, ähnlich London, wenn auch in ganz anderen Dimensionen. Bei so einer riesigen Fläche kann es daher eher sein, dass nicht so nachverdichtet wird wie in Köln beispielsweise, übrigens sind die unmittelbar den Dom umgebenen Bauten das RGM, Philharmonie und Hbf, da ist nichts mit Altstadt, die den Dom umgibt. Höchstens an der Südwestseite des Doms, am Domforum, beginnt halt dichtere Bebauung, aber keine Altstadt im klassischen Sinne. Von wenigen alten Häusern abgesehen sind die meisten Bauten profane Schäußlichkeiten der Nachkriegsjahrzehnte. Wenn Du mal die Ringe entlang fährst siehst du, dass es Köln auch locker mit dem verbauten Berlin aufnehmen kann, es gibt sehr viele inhomogene Lückenfüller und einfach nur hässliche Bauten.
Was ich damit sagen möchte: Köln hat eine ganz andere Entwicklung durchgemacht als Berlin und ob so eine Verdichtung wie in Köln, bzw. so pseudo-Altstadtviertel der Bringer sind, wage ich in Zweifel zu ziehen. Das hat nicht unbedingt etwas für die Vorteilhaftigkeit von Rekos in Berlin auszusagen, aber solche Stadtteilrekonstruktionen müssen nicht unbedingt besser sein als der Bestand, vor allem nicht, wenn die Häuser eigentlich nicht gebraucht werden, außer um dort weitere Kneipen und historische Handwerksbetriebe anzusiedeln wie im Nikolaiviertel. Was die DDR mit den abgerissenen Kirchen teilweise hätte anfangen sollen, als atheistischer Staat und bei sowieso rückläufigen Kirchenbesucherzahlen heutzutage, ist mir auch ein Rätsel.
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du bewertest deine Stadt zu Negativ! =)
also ich muss sagen, das Berlin mir vor Jahren sauberer vorkam ganz ehrlich, ich finde das die Stadt eher verdreckt, und man irgendwie überfordert ist, in Köln hat man doch erst unter Jürgen Roters die neue Kampagne gestartet? also ich finde wirklich, das Köln und fast alle anderen Städte, bei weitem mehr wert auf Sauberkeit legt, als Berlin, was hier anscheinend auch niemanden stört oder täusche ich mich?
ich finde gerade die "Ringe" total Klasse, viel Grün, eine menge alter Bauten! =)
wegen der Kirchen: ist schade, das Berlin da so intolerant mit Kirchlichen Leuten umgeht, das erfahre ich jedes mal wieder auf das neue!