Verstehe nicht, warum einige so aggressiv mit ihrer Ablehnung der Ulrichskirche sind...
Abgesehen davon, dass das Kuratorium das Nutzungskonzept in den letzten Wochen wesentlich konkretisiert hat, kann ja wohl kein Zweifel bestehen, dass die Kirche städtebaulich / architektonisch das Stadtzentrum ungemein verbessern würde.
Man sollte nicht vergessen, dass die Kirche, als die Stalinbauten links und rechts errichtet wurden, größtenteils noch stand, und sich die Nachkriegsbebauung daran ausrichtete (Traufhöhe, Kirche steht genau mittig).
Bin vor ein paar Monaten mal mit dem Ballon drübergefahren und hab Fotos gemacht:
Die Kirche würde straßenbegleitend (wo die Bäume am Fußweg stehen) in die Mitte des Areals kommen und den stadtplanerisch völlig unsinnigen Platz mit einer Funktion versehen.
Beiträge von IchMAGdeburg
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Soweit ich weiß, hält die Wobau noch am Baustart Anfang 2011 fest. Für Ende 2012 wird immer noch die Einweihung angekündigt.
Noch einmal zum Umfeld: Ich weiß ja, dass es Illusion ist, alle Platten dort einfach abzureißen, aber der Nordabschnitt des Breiten Weges ist und bleibt schauerlich, links und rechts die Wände der Platten und als Fußgänger hat man nur die Wahl, die Straße auf der einen Seite hoch und auf der anderen wieder hinunter zu laufen. Das klappt vielleicht bei den Champs Elysées, aber nicht in MD, es haben sich ja auch fast nur Ramschläden dort angesiedelt, Zufall ist das nicht.
Hinter den Platten, also quasi im Hinterhof, stehen weitere Platten und sind vom Breiten Weg nur durch überbaute, finstere Durchgänge zu erreichen.
Meiner Meinung hätte man im mittleren Bereich jeweils eine Platte herausnehmen sollen und auf die so entstandenen Ecken eine anspruchvolle Eckbebauung setzen sollen, die dennoch den Weg Richtung Westen und Osten eröffnen, um die dahinter liegenden Areal anzubinden. Dann würde durch weitere Verdichtung irgendwann das ganze Viertel lebendiger.Mal zwei Fotos, die die aktuelle Tristesse verdeutlichen:
Und die gegenüberliegende Westseite, noch eintöniger
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Projekte an der Elbe II - Wissenschaftshafen
Der Wissenschaftshafen ist neben dem Elbbahnhof das zweite Entwicklungsgebiet an der Elbe in MD.
Erst einmal ein Foto zur Orientierung: Der alte Handelshafen (1888 – 93 erbaut) befindet sich nördlich des Stadtzentrums. Am südlichen Ende des Hafenbeckens und rechts und links soll das Gelände entwickelt werden, rechts hinter den Speichern fließt die Elbe, ganz im Norden ist die Verbindung Elbe – Hafenbecken. Der jetzige Hafen befindet sich weiter nördlich im Industriegebiet. Die Nutzung soll eine Mischung aus Forschung / Wissenschaft, Wohnen und Arbeiten sein.Vor der IBA 2010 gab es einen städtebaulichen Wettbewerb zu dem Areal und seine Anbindung an den Unicampus, das Projekt von SMAQ hat gewonnen. http://www.baunetz.de/meldunge…%26showall%3D0%26epp%3D10
Am südlichen Ende, nahe der Innenstadt das Max-Planck-Institut und die Experimentelle Fabrik (Sauerbruch und Hutton, 2001), lange vor der Idee eines Wissenschaftshafens gebaut.
Noch einmal die Experimentelle Fabrik. Links dahinter beginnt der Unicampus.
Die Denkfabrik als erstes Kernstück des Wissenschaftshafens. Der alte Speicher und das Silo wurden 2006 / 07 fast vollständig abgerissen und neugebaut.
Die virtuelle Fabrik (Virtual Development and Training Centre des Fraunhoferinstituts), der zweite schon existierende Kern des Wissenschaftshafens. 2004 – 2006 erbaut, konzipiert vom Architekturbüro ACM.
In der Mitte des Areals die beiden Reichseinheitsspeicher von 1939, 40 m Höhe. Beide werden in Kürze saniert, das Architekturbüro Uwe Thal ist beauftragt, die haben auch schon Erfahrungen mit der Sanierung von Speichern.
200 Wohnungen (13000qm Fläche, beide Speicher) sollen entstehen und ab Ende 2012 bezugsfertig sein (http://www.boettge-born.de/5450).
Die Stadt hat ausnahmsweise mal schnell reagiert und eine geplante Investition vorgezogen – eine neue Straße zu den Speichern wird angelegt, sie bindet dann auch das Galileo-Testfeld mit an.
Das Elbeoffice (ARC architekturkonzept), 2010 eingeweiht, direkt an der Elbe.
Alte Speicherhallen im Süden des Hafens, momentan teilweise mit Zwischennutzung, Konzept für Weiterentwicklung fehlt meines Wissens.
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Zum Katharinenturm gibt es einen kleinen Werbefilm: http://archlab.de/projekte/3d_…magdeburg_399.html/suche/
Die alte Katharinenkirche kommt da nur als Nachbildung des Grundrisses vor.
Ansonsten bleibt der Turm nur ein einzelner Lichtblick in der katastrophalen "Plattenbau-Prachtstraße". Nachhaltige Verbesserung nur durch Abriss des Umfeldes. -
Projekte an der Elbe I - Elbbahnhof
Wenn in Magdeburg Stadtentwicklung spannend ist, dann vor allem an der Elbe, im alten Elbbahnhofsgelände und im Wissenschaftshafen. Deswegen mal ein Thread dazu.
Das Areal des Elbbahnhofs beginnt südlich des Doms und liegt direkt an der Elbe, östlich wird es von einem Gründerzeitviertel begrenzt – insgesamt also beste Innenstadtlage, etwa 11ha. Deshalb auch die Planung als mehr oder weniger reines Wohngebiet. Angestrebt (naja) ist eine hochwertige Bebauung und Luxuswohnungen (das einzige, was sich momentan in MD wirklich gut verkauft), um mit dem Gründerzeitviertel nebenan mithalten zu können.
Die Anlage des Elbbahnhofs stammt von 1838/39, 1840 wurde die Strecke Magdeburg-Leipzig eingeweiht und auch wenn es ab 1873 den Hauptbahnhof an anderer Stelle gab, lag das Areal erst nach 1990 brach.
Nur etwa 1,5 Mio. öffentliche Investitionen soll es geben haben (Straßen, Stadtplatz), dazu mittlerweile über 40 Mio. an privaten, Aufschwung Ost kann also auch mal ohne Steuergelder funktionieren…Blick von Süden. Eine Hauptstraße parallel zur Elbe (rechts), aus dem Gründerzeitviertel (links) führen drei Straßen als Verlängerung der historischen Straßenführung auf die Hauptstraße.
Blick nach Osten. Im Hintergrund (jenseits der Elbe) Stadthalle und Stadtturm.
Von Norden. Die Nordbegrenzung sind das restaurierte Sozialgebäude und das Verwaltungsgebäude. Das freie Areal in der Mitte wird noch bebaut.
Noch einmal der Nordteil, ein Maximum an historischer Bausubstanz sollte erhalten bleiben.
Das ehemalige Verwaltungsgebäude (1880) wurde etwas aufgewertet.
Blick von der Elbe (Stadtplatz) mit dem "Zeitzähler" (Gloria Friedmann), rechts das 2010 eingeweihte erste Wohnhaus (ARC architekturkonzept).
Noch einmal Am Domfelsen 1
Und noch einmal ...
Fast fertig auch das Polygonalhaus.
Mehrere Häuser vom WAF-Projekt, die Idee wiederholt sich ...
Auch wenn kräftig gebaut wird, ein Problem bleibt der Abschluss der Bebauung nach Westen, zum Gründerzeitviertel. Hier müsste an die vierspurige Straße eine geschlossene und einigermaßen kleinteilige straßenbegleitende Häuserfront, um dem neuen Viertel Geschlossenheit zu geben. Da wird sich wohl so bald kein Investor trauen, würde mich interessieren, wenn jemand etwas anderes gehört hat.