Beiträge von Cavendish

    ^Ich verlinke die Quelle. Kann es sein, dass sich die 35.000qm auf das Gebäude beziehen? Dort sind die GL aber nur einer von mehreren Mietern.. Beim Argument “Tageslicht” für eine Bibliothek musste ich schmunzeln: Als Leseraum gut, für die Lagerung von Büchern Gift. Dann eher am Alex, aber wie gesagt: Die CRE scheint ein neues Nutzungskonzept zu haben, und zwar nicht, um weniger Geld zu verdienen. Der Trade “Baugenehmigung für Beschäftigungsgarantie” ist jedenfalls schiefgegangen.

    ^Bei den immer wieder aufkommenden ZLB-Standortüberlegungen wundern mich die so variierenden Flächenbedarfe: Das Lafayette hat 8.000qm Nutzfläche, die Galeria am Alex 35.000qm. Für den Neubau am Blücherplatz waren 38.000qm vorgesehen.


    Wahrscheinlich wird sich Berlin die Nutzung als Bibliothek am Alex gar nicht leisten können und vielleicht auch nicht wollen.

    ^Ich dachte Berlin kauft nur noch Zwei-Richtungs-Fahrzeuge? Der eigentliche Grund ist wohl der Weiterbau der Stadtautobahn, weil am Ostkreuz ja auch eine Anschlußstelle hinsoll, und da ist so eine blöde Straßenbahn echt im Weg... mMn geht man den Stadtplanern hier auf den Leim, weil an der Ostkreuz Nordseite über Jahrzehnte ein Scheingefecht geführt wird: Als die 82 im Jahre 1993 (!) im Zuge der Liniennummern-Umstellung eingestellt wurde, meine ich, daß Teil der Begründung die 'baldige' Heranführung der heutigen 21 an das Ostkreuz war, als Ersatz (Der andere Grund waren die damaligen Fahrgastzahlen). Dreißig Jahre später hat Berlin nun nur eins: Keine Straßenbahn am Ostkreuz.


    Die Projektkosten steigen und steigen, Spezialkonstruktionen etc. - vielleicht die teuersten Netzkilometer Berlins, die dann noch in einem einspurigen Nadelöhr enden, weil man beim Ostkreuzumbau keine Unterführungserweiterung wollte. Nun ja, ...

    ^ Man möchte ganz leise hinzufügen, dass es hier auch bis zu seiner Stillegung in den neunziger Jahren einen Straßenbahnanschluß gab (Linie 82), und dass der Stummel der Rest einer perspektivisch auch nicht uninteressanten, ehemals bestehenden Verbindung zum Molkenmarkt war. Nur mal so als Zwischenruf, da die Verlegung der Straßenbahn an die Nordseite nun ja zum dritten (?) mal ausgelegt wird und wann auch immer irgendwann mal vielleicht ganz bald kommt. Um nicht ewig als Nimbys dazustehen, würde ich als betroffener und ablehnender Anwohner diese Streckenführung sogar aktiv als Alternative anbieten...

    ^Naja, so läuft Politik halt ab: Die eine Seite sagt nicht, was sie meint, und die andere meint nicht, was sie sagt. Am Ende steht dann ein Kompromiss, der aber nur dann wirklich gut und akzeptabel ist, wenn alle Beteiligten etwas bekommen, und denken, dass sie sich ganz überwiegend durchgesetzt haben. So lief es beim Schloss ja auch. Sich ausgerechnet auf Barrierefreiheit zu berufen, um eine moderne Seite durchzusetzen, wäre ja eine Bankrotterklärung nicht der historischen Form, sondern der modernen Architektenschaft, da man behaupten würde, dass es dafür keine Lösung gäbe. Gibts es aber, und es muß nicht immer eine Rampe sein, siehe z.B. hier.

    Ich stelle es mal hier rein, auch wenn es sich um ein Projekt in Brandenburg handelt. Gehört ja dennoch zum Berliner S-Bahn-Ausbau: Die S25-Verlängerung nach Stahnsdorf. Es gab eine Informationsveranstaltung für Anwohner:


    - Es werden zwei Ausbauvarianten geprüft, zwei- oder eingleisig zwischen Teltow-West und Stahnsdorf.

    - Es soll eine viergleisige Abstellanlage südlich des Bahndamms in Stahnsdorf geben.

    - Inbetriebnahme 2032 (unter Berlin-üblichen Vorbehalt...)

    ^Die Präsentation spricht von mehr als 130,000 Nutzern pro Tag (180 pro Minute) - die müssen irgendwo herkommen. Ohne Angebotsausbau?


    Es gab in Schöneweide immer nur einen Fern-/Regionalbahnsteig. Ich weiß, es klingt unglaublich aber der Südostraum lebt nicht in "splendid isolation" zum Umland oder dem Rest der Zone. Wir wollen da öfters mal hin und wieder zurück, und ohne Umweg über Berlin.

    ^Vielen Dank für die Einbindung der Präsentation. Die Pläne sind ein großer Schritt nach vorn für diesen geschundenen Stadtraum. Leider gelingt der große Wurf nicht, da die Platzsituation, die die autobahnähnliche Straßenfläche und den aufgelassenen Querschnitt der Schnellerstr. mit beinhalten müßte, gar nicht erfasst und begriffen wird. Man sollte wirklich anfangen sich ernsthafter mit der Frage zu befassen, ob drei KfZ-Spuren pro Richtung - bei parallel verlaufender Stadtautobahn - hier notwendig sind. Gerade gab es hier baubedingt nur eine Spur - ging auch.


    Die Beseitigung des leidigen Fußgängertunnels ist gut, und mir gefällt auch die Idee mit dem Trinkbrunnen.


    Ich habe aber auch den Eindruck, dass man sonst viel zu sehr am Istzustand hängt:

    - Alle anderen Modalangebote (Fahrrad, Taxi, Kiss & Ride) bleiben zu weit entfernt vom Bahnhofsgebäude - die Wege sind zu den Eingängen Sterndamm ausgerichtet - vielleicht ok für die S-Bahn-Umsteiger und Vielnutzer, aber ansonsten ungünstig.

    - mMn sind die identifizierten Wegekonflikte Rad vs Fuß andere, zumindest glaube ich nicht, dass die Fahrradparkhausnutzer wesentlich auf dem stadtauswärtsführenden Radstreifen ankommen?

    - Bei mehr als 130.000 erwarteten Reisenden pro Tag (180 pro Minute!) sind vier (!) Kfz-Haltebuchten für Kiss & Ride unrealistisch. Wir sind hier in den Außenbezirken - niemand gurkt mit der Straßenbahn aus Rahnsdorf nach Schöneweide, wenn er in den Spreewald will. Rad vs. Kfz-Konflikte sind hier vorprogrammiert. Eine Lösung für den stadteinwärtigen Verkehr ist nicht erkennbar und Wenden verboten - leider am Bedarf vorbei.

    - Die geplante Bebauung (Verbindungsgebäude) und weitere lädt zur Verschmuddelung der entstehenden "Schattenseite" ein - das Problem wird identifiziert, aber nicht gelöst.
    - Dasselbe gilt für das Cafe Südpol - hier scheut man sich davor das Problem beim Namen zu nennen und weicht aus. Eine Halbierung des Cafes ist keine Lösung und da die Fläche dem Betreiber gehört...Man macht kein Angebot.

    - Persönlich halte ich nichts von Pollern/Buoys zum Sichern von Radwegen - es gibt ästhetisch ansprechendere und ebenso sichere Lösungen.
    - Den viel zu kleinen Bürgersteig auf der Nordseite in einen gemischten Rad-/Gehweg umzuwidmen, ist nicht nachvollziehbar.


    Mein Fazit: Leider insgesamt zu unausgegoren, da am Bedarf des Südostraums vorbeigeplant wird - die 130.000+ Nutzer leben nicht im Bahnhofsumfeld oder in Johannisthal.

    Ich habe es so verstanden , dass Karstadt/Galeria horrende, man kann auch sagen völlig überzogene, Mieten bzw. Pachtzahlungen an Signa hat leisten müssen, also haben die Kaufhäuser Signa Geld zugescheffelt, damit Signa liquide blieb um weitere Immobilien ankaufen zu können. Im Gegenzug wurden die Warenhäuser unter anderem auch durch den Steuerzahler am Leben gehalten, als "Geiseln" funktionierten die Beschäftigten.

    Vergib mir, nicht ganz: Das mit den Mieterhöhungen stimmt, und das ließ sich aus zwei Gründen durchsetzen, nämlich 1. eine de-facto Kontrolle der unternehmerischen Entscheidungen bei den Kaufhäusern als Eigentümerin von Immobilie und Kaufhauskette und 2. ein 'kaptiver' Mieter: Das KaDeWe oder Oberpollinger kann nicht einfach in den Laden nebenan ziehen, selbst wenn er die gleich Größe und entsprechende Lage hätte, weil Marke und Mietobjekt verschmolzen sind. Wie mehrere Berliner Zeitungen heute berichten bereitet die KaDeWe Gruppe einen Insolvenzantrag vor. Richtig so, denn nur so kommt man da wieder raus.


    Die abgeschlossenen erhöhten Mietverträge ermöglichen es bei Gewerbeimmobilien den bilanziellen Ertragswert hochzuschreiben: Verdoppelt sich die Miete, verdoppelt sich auch der Ertragswert. Für finanzierende Banken erhöht sich damit der Beleihungswert, das heißt Signa konnte mehr Kredit aufnehmen, der dann zum Eigenkapital für den Erwerb der nächsten Immobile wurde. Bis hierher haben die Kaufhäuser erstmal noch keinen Pfennig beigetragen: Es findet alles auf dem Papier statt.


    Nun waren diese Mietverträge nicht nur erhöht sondern überhöht, und haben zu den mittlerweile drei Insolvenzen der KarstadtKaufhof beigetragen. Hier kommen jetzt die Mitarbeiter als Geiseln ins Spiel: Um politischen Druck zu erzeugen, damit Immobilien / Grundstücke umgewidmet werden können oder höher/anders zu bebauen - siehe Wertheimgrundstück. Benko hat das in Berlin brilliant gespielt.


    Er ist aber nicht der einzige Spitzbube in diesem Spiel - die Berliner Landespolitik muß sich mangelndes Verständnis oder zumindest billigendes Inkaufnehmen vorhalten lassen. Ein Kreuzberger Baustadtrat war zumindest auf der richtigen Fährte, hat aber politisch unbeholfen agiert. Man sollte daraus lernen: Bei der GSG und ihrer Eigentümerin läuft ja ein ähnliches Spiel, und es lassen sich sicher weitere Beispiele finden.


    Die Theorien zum Aussterben des stationären Einzelhandels, wie hier diskutiert, halte ich für Mumpitz: Es gibt eine Klientel für alles, und 'instant gratification' gibt es halt so nur beim Einkaufsbummel. Das ist sicher nicht nur eine Frage der Demographie, sondern das Resultat eines breiteren Spektrums von Faktoren.

    ^Das würde ja den status quo ante wiederherstellen. Die thailändische Central Group besaß das Portfolio aus den drei deutschen Kaufhäusern und dem Schweizer Globus durch Akquisition über die italienischen Rinascente-Häuser. Nach der Akquisition der Selfridges-Gruppe gehören auch Illum (DK) und Bijenkorf (NL) zu der gemeinsamen Gruppe. Ob die CG aber genug Feuerkraft hat, um die Akquisition des 50%igen SignaAnteils zu stemmen, weiß ich nicht, da das gemeinsame Portfolio doch sehr viel größer ist als die drei deutschen Häuser und da die Signa-Beteiligung ja aus genau diesem Grund (CG zu finanziell zu schwachbrüstig) ursprünglich zustande kam. Ob es zudem für die Kaufhausstandorte wünschenswert wäre, bleibt eine ganz andere Frage: Einzelhandel und Immobilien sind dann doch sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle.

    Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat René Benko Signa gestern verlassen.


    Arndt Geiwitz, 2020 federführend in der Restrukturierung der Lufthansa, hat auch hier dieses Mandat übernommen.


    Der von Fips_65 berichtete Notverkauf dieses Projekts dient in erster Linie dem Bilanzschutz der kreditgebenden Banken. Es kann wie seinerzeit am S-Bahnhof Landsberger Allee dauern bis Projekte fortgesetzt werden (seinerzeit SachsenLB und gefühlt 10 Jahre). Wegen der besseren Verwertungsaussichten wäre ich bei diesem Projekt allerdings optimistischer.

    Manchmal sagen Bilder ja mehr als tausend Worte:


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    ^Stadtautombahn Otemachi


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    ^Nihombashi: Stadtautobahn umfährt historischen Brückenleuchter


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    ^ Nachts am Fluss


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    ^ Schöne Grüße!


    P.S. Sowie man die Innenstadt hier verlässt, haben die meisten Gebäude hier zwei bis drei Stockwerke. Tokyo ist kein São Paulo.

    ^Aus Tokioter Perspektive leben im Zentrum Berlins mit seinen Zeilenbauten, Punkthochhäusern, Innenhöfen und den vielen baumbestandenen Freiflächen viele Berliner in einem einzigen riesigen Park. Was genau soll Berlin sich da bei Tokio abschauen? Wie man die Stadt verdichtet, jedes Stück Fläche versiegelt, die Flüsse unter Stadtautobahnen verschwinden läßt - und dann Mikro Parks anlegt, weil das Ganze unbewohnbar geraten ist?

    So eine Treppe direkt in die Spree gibt es am Reichstag. Hat dort bisher keinen gestört. Sind wohl auch noch keine Kinder reingefallen und ertrunken.

    Die Treppe am Reichstag endet an einem Uferweg mit Geländer, insofern ist die Situation doch sehr anders als das Treppenprojekt an der Schloßfreiheit. Wollte man es hier so lösen, bräuchte man einen ‘Balkon’ über der Wasserfläche oder die Treppe müßte 2-3m östlicher beginnen.