Obrigkeitsprinzip
Ich halte es für sehr bedauerlich, dass die im Vorjahr deutlich gewordene Stimme der Menschen nun so praktisch gar nichts bewirkt hat. Und das im Wesentlichen, weil letztendlich nur die persönliche Meinung, der persönliche Geschmack eines Amtsinhabers von Relevanz war. Eine ungeheure Macht kann man in so einer Position ausüben - bedenkt man, dass in einer Dresdner Amtsstube von wenigen Einzeltätern entschieden wird, was eine halbe Million Leipziger Stadtbewohner und deren Gäste voraussichtlich jahrzehntelang tagtäglich zu sehen bekommen. Dabei hätten sich viele Leipziger, mutmaßlich eine Mehrheit, etwas anderes gewünscht - als Minimallösung wenigstens die "Geschichtsvitrine". Und Widerstände des Bauherrn hätte es dagegen auch nicht mehr gegeben. Die versöhnliche Idee des Architekten nach dem für viele enttäuschenden unwiderbringlichen Verlust - vom Tisch gewischt! Ein trauriger Ausgang.