Beiträge von Lucas 2011

    Bitte keine Experimente. Der Entwurf ist so perfekt, wie er ist. Auch in der Ansicht von der Hochstrasse (Beitrag 21 von Schmittchen) absolut überzeugend. Eine perfekte Anbindung an die bestehenden Häuserzeilen am Opernplatz und in der Hochstrasse. Übrigens wäre es schön, wenn das Hochhaus aus dem früheren Entwurf (Beitrag 30 von Adama) an anderer Stelle doch noch realisiert würde. Ich könnte es mir sehr gut als Teil der Neubebauung auf dem Turmpalast-Areal vorstellen.


    Zum vorherigen Beitrag von RMA: Ich denke auch, dass Frankfurt ein bisschen mehr „Kitsch“ ganz gut tun würde. Frankfurt befindet sich auch 66 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs immer noch in einer Phase der Stadtreparatur. Ein bisschen „Kitsch“ wäre ein passender Gegenpol zur 50er-60er-Jahre-Tristesse, die nach wie vor das Bild in weiten Teilen der Innenstadt prägt.

    Wohnbebauung nördlich des Bockenheimer Depots

    Ich gehe Euch bestimmt schon auf die Nerven mit meiner ewigen Leier von der mangelhaften Dachgestaltung. Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich schon lange im Ausland lebe, aber anscheinend habe ich da ein anderes Schönheitsempfinden als die Mehrzahl der Frankfurter Architekten. Es ist auch nicht so, dass ich generell gegen Flachdächer wäre, aber es muss wirklich zum Gebäude passen und soll nicht den Eindruck von Kriegs- oder Sturmschäden erwecken. Der Entwurf von Happyarchitecture ist absolut super bis zur Unterkante Dachtraufe. Aber warum ein Flachdach? Das erinnert mich irgendwie an die verstümmelten Dächer der im Krieg beschädigten Altbauten. Nur mit dem Unterschied, dass hier die Verstümmelung hier schon bei der Planung stattfindet. Vielleicht wird es ja noch überarbeitet. Wenn die Dachgestaltung nur annähernd das Niveau der Fassadengestaltung erreicht, dann haben wir hier ein wunderschönes Gebäude

    Gutleutstraße 19

    Ich halte die Kritik für deutlich übertrieben. Das Haus ist wirklich nicht das Highlight, aber wir sprechen hier von einer Sanierung. Würde es sich hier um einen Neubau handeln, würde ich wahrscheinlich auch einen Schreikrampf bekommen. Aus den Geschosshöhen geht auch ganz klar hervor, dass es sich nicht um einen verstümmelten Gründerzeitler sondern um einen authentischen 60-er-Jahre-Bau handelt. Ich versuche mir gerade das Haus mit einem Mansardendach und einem Ecktürmchen vorzustellen. Das kann wohl auch nicht die Lösung sein. Die einzige vernünftige Alternative wäre Abriss und Neubau. Ich will das aber nicht bezahlen und der Hauseigentümer wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht hat noch jemand eine bessere Idee. Was das allgemeine Problem der Dachlandschaften in Frankfurt angeht, gebe ich den Kritikern allerdings völlig Recht. Da ist noch viel zu tun, aber an anderer Stelle wahrscheinlich dringender als hier.

    Vielleicht ist es etwas übertrieben, dem Projekt eine Art “Vorbildfunktion” abzuverlangen. Ich bin aber der Meinung, daβ dieses Projekt von der Gröβe und von der Lage her den Maβstab für alle zukünftigen Bebauungen im gesamten Bereich Goetheplatz-Rossmarkt-Rathenauplatz bilden wird, auch in Bezug auf die von mir im Beitrag 505 kritisierte Dachgestaltung. Nachdem ich mich gestern abend durch den Bahnhofsviertel-Thread und den Mandarin-Oriental-Thread geklickt habe, habe ich doch wieder zu meinem alten Optimismus zurückgefunden. Da sieht man doch, was hier in Frankfurt möglich ist. Ich schliesse mich auch der Meinung von Schmittchen an, dass das Büro Mäckler den Entwurf sicher noch weiter ausarbeiten wird. Die Dachlandschafts-Problematik wird dort sicher auch bekannt sein. Leider können wir alle im Moment nur das beurteilen, was bisher an Bildmaterial veröffentlicht wurde. Das haarsträubende Beispiel aus Köln (Beitrag 506 von RMA) kann man sicher nicht auf Frankfurt übertragen. Ich kann mir nicht vorstellen, daβ das Frankfurter Bauamt einer baulichen Verbesserung in dieser Form im Weg steht.

    Die Fassadengestaltung halte ich eigentlich für recht gelungen. Womit ich ein kleines Problem habe, das ist die Dachlandschaft. Ich verstehe nicht, warum das das ganze Ensemble Flachdächer hat. Einerseits werden die verstümmelten Notdächer des Deutsch-Bank-Gebäudes und der "Goldenen Kette" (Rossmarkt 19) angeprangert, andererseits wird bei Neubauten, wo man alle Möglichkeiten zu einer besseren Dachgestaltung hat, auch wieder alles auf das absolute Minimum reduziert. Die gläserne Haube auf dem Eckhaus ist eigentlich ein Highlight und stellt sogar ein Bezug zur Vorkriegsbebauung her. Die Flachdächer lassen dieses Element aber wie einen nachträglich aufgesetzten Fremdkörper wirken.

    Stadthaus

    Ich denke, das ist eine gute Entscheidung. Der Meurer-Entwurf ist mit Sicherheit um Klassen besser als der Wettbewerbssieger, besonders in Bezug auf die städtebauliche Einbindung (die bei dem Winking-Entwurf überhaupt nicht existiert hat). Das Hauptproblem bei allen Entwürfen sehe ich aber darin, dass die Fassadengestaltung die Goldene Waage vom Dom aus gesehen als Fremdkörper wirken lässt. Ich denke, das wird die Hauptaufgabe bei der Überarbeitung des Entwurfs sein. Leider habe bis auf eine Innenraumperspektive noch keine Renderings des Entwurfs gesehen und kann es nur auf Grund der Modellfotos beurteilen. Warten wir mal ab, was der neue Entwurf bringt.

    Ich habe mir gerade noch einmal die Abrisshäuser angeschaut, um wirklich sicher zu sein, hier keine Qualitätsmerkmale übersehen zu haben. Ich kann hier wirklich nichts entdecken, was übermäβig erhaltenswert wäre. Ich habe mir auch Fotos aus dem Jahr 1957 angeschaut, wo auch klar zu erkennen ist, dass das frühere Genossenschaftsbank- Gebäude (später Rheinhyp) seitdem ziemlich verstümmelt wurde. Zürich-Haus und Rundschauhaus sind für mich eher Bespiele für den Abriss erhaltenswerter Bausubstanz aus der Nachkriegszeit. Auβerdem Gebäude die das Stadtbild Frankfurts über Jahrzehnte mit geprägt haben. Im Fall Zürich-Haus / Opernturm ist aber ein gutes Gebäude durch ein noch besseres ersetzt worden. Die Planung für das Rundschauhaus-Areal gibt auch Anlass zur Hoffnung. Und auf das Thema zurückzukommen, der Taunusturm wird den Schmerz über den Verlust des Rheinhyp-Gebäudes erträglich machen.

    Zitat Golden Age (Beitrag 32)
    Nach aktuellem Kenntnisstand sind die verbliebenen Standort-Favoriten also:
    - Campanile" Hochhaus (Favorit von Planungsdezernent Schwarz)


    Da kann man eigentlich davon ausgehen, dass Herrn Schwarz Informationen vorliegen, die bestätigen, dass der Campanile im Bezug auf Nutzung und Wirtschaftlichkeit wirklich geeignet ist. Mich würde es sehr freuen, wenn der Campanile gebaut würde, egal ob für das Behördenzentrum, für die Bahn oder für was auch immer.

    In den letzten 20 Jahren hat es in Frankfurt eine sehr positive Entwicklung gegeben. Eine Skyline, die einmalig in Europa ist, erstklassige Museumsbauten, Hanauer Landstrasse, Westhafen und vieles mehr. Leider kann ich ausgerechnet im Kernberich der Innenstadt keine nennenswerte Verbesserung erkennen. Die neue Bebauung zwischen Rossmarkt und Goetheplatz (Beitrag 411, unteres Foto) sehe ich hier als ein absolutes Negativbeispiel. Diese Art von Architektur passt meiner Meinung nach eher in ein Gewerbegebiete als ins Zentrum einer deutschen Großstadt. Man sollte im Rathaus vielleicht einmal über eine Gestaltungssatzung für die Innenstadt nachdenken.

    Eurotheum und Main Tower sind doch die besten Beispiele dafür, dass Hochhaus und Altbaufassade bestens harmonieren. Ausserdem haben fast alle Hochhäuser, die in den letzten Jahren in Frankfurt gebau wurden, einen Sockelbau. Für ein Hochhaus mit der Grundfläche des Tower 185 ist hinter dem Altbau noch genügend Platz. Da dürfte eigentlich jede Diskussion über einen Abriss des Altbaus überflüssig sein. Wäre auch sicher nicht im Interesse des Investors.

    Ich denke, das Gebäude sollte auf jeden Fall erhalten werden, nicht nur die Fassade. Den Rest des Gebäudes kenne ich leider nicht, aber der Teil, der auf den Bildern vom Club Präsidium 19/11 zu sehen ist, darf auf keinen Fall der Abrissbirne zum Opfer fallen. Das bedeutet nicht, dass ich gegen ein Hochhaus wäre, aber das sollte man auf dem hinteren Teil der Parzelle platzieren, wie beim Tower 185.