Beiträge von K.Dallas

    Guck Dir mal Städte wie Barcelona oder Paris an: gerade die breiten Boulevards sind es, die eine herrlich urbane Atmosphäre schaffen.


    In den Innenstädten beider Städte sind die breiten Boulevards nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Links und rechts davon gibt es meist schmale Straßen, die nicht auf regen Durchgangsverkehr ausgelegt sind. Auch in der Hafencity müssen sie es nicht sein. Wie viele Meter Wegbreite braucht man für ein paar Fußgänger und Fahrräder, bei den mit 0,75m pro Spur gerechnet wird?

    ^ Man braucht keinen Ramsauer, wenn man einen Scholz hat, der zwar nicht die Hamburger Infrastruktur beschneiden, aber dafür derer Belastung strapazieren möchte. Die neueste Idee ist kostenloses zweistündiges Parken unterhalb der Emission von 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer, was zusätzliche Autofahrer anlocken und die Stadt Parkgebühren kosten könnte. Die entsprechenden Anfragen des Verkehrspolitikers der CDU Klaus-Peter Hesse wurden stets beantwortet, der Senat habe sich mit der Sache noch nicht befasst.


    Seine und seiner Partei Anregung, das kostenlose Parken den Elektroautos zu gönnen, fällt leider in die gleiche Kategorie. Ob Benzinfresser, schadstoffarme Benziner oder E-Autos, der Platzverbrauch ist immer gleich. Kostenloses Parken lockt Autos während die Citymaut die Autos fernhält. Diese kommt in Bremen erst einmal in die Mühle der Gutachten, dafür findet in Hannover die "Deutschlands strengste Umweltzone" Zustimmung der örtlichen Wirtschaft.


    == Einzelnachweise ==
    * 40 000 Autos könnten nach dem "Kieler Modell" kostenlos parken : CDU befürchtet Negativ-Effekt des SPD-Plans auf den Verkehr
    * Bremer Koalitionsverhandlungenen : Grüne ratlos beim Senatspuzzle

    Vor ueber zehn Jahren hat man ein unmassstaebliches Buerohaus mit dureftiger Erdgeschossnutzung an den nordostlichen Eingang der Reeperbahn geklotzt - im Nachhinein waren sich fast alle einig, dass das ein Fehler war.


    Nur fast, wenn überhaupt. Ich empfinde die Reeperbahn am Tag als heruntergekommen und dieses Gebäude als eine Aufwertung.


    Jetzt wird (wurde) strukturell der selbe Fehler am suedostlichen Eingang der Reeperbahn eins zu eins wiederholt:
    > kein (kein!) Bezug zum Massstab der bisherigen Bebauung.


    Meistens ist es kaum schützenwerte banale Nachkriegsbebauung Marke schnell-wieder-was-errichten. In den anderen Threads plädierst Du richtigerweise für eine Nachverdichtung am gut ausgebauten ÖPNV-Netz (das unter der Straße verläuft). Wie sollte sie gehen, wenn der Massstab nicht höher wird?


    > grossflaechige monostrukturelle Nutzung bis auf das Erdgeschoss


    Was haben die anderen Bauten über dem EG besseres zu bieten? Obskure Hotels, die wahrscheinlich auf Stundenbasis Zimmer vermieten?


    > zu weit entfernt von der Hafenkrone um zum Hochhauscluster zu passen


    Ich bin sicher, dass das Hochhaus die Hamburger Skyline bereichern wird. Es wäre gerade schlimm, wenn Hochhäuser am Elbufer den tiefer stehenden Rest der Stadt abdecken würden.

    Die City -Maut benachteiligt leider meistens nur eine Gruppe und das sind diejenigen die eh kaum Geld haben und sich gerade mal so ein Auto leisten können. Dies ist in meinen Augen auch das deutlichste Gegenargument gegen eine Maut.


    Das könnte man jeder Steuer vorwerfen, besonders den mit den lenkenden Zielen, die den Verbrauch bestimmter Ressourcen geringer machen sollen. In einer Stadt mit gut ausgebautem ÖPNV ist das Autofahren Luxus, ein Statussymbol. Ich lasse nicht als Argument gelten, dass jemand sich nicht mehr leisten kann, den Status zum symbolisieren. Genausogut könnte man mit sozialen Argumenten die Mehrwertsteuer auf Diamanten kritisieren.


    Aktuell wird in Deutschland die Einführung der City-Maut unter anderen in Bremen diskutiert.


    Zu den notwendigen Veränderungen gehört die von etlichen Stadtplanern empfohlene Ausrichtung des Stadtbaus am ÖPNV-Netz, die Midas in diesem Beitrag einforderte. Diese Forderung nach dem Umdenken in der Stadtplanung finde ich ebenfalls in einem Beitrag aus Köln. In Hannover wurde sie offiziell in der Planung für diese Region gestellt, neben der Beschränkung des Straßenbaus auf einige wenige Ausnahmen.


    == Einzelnachweise ==
    * Bild: Kommt die City-Maut?
    * Planung für die Region Hannover

    Das ist gerade gutes reagieren, in dem man nicht jedem Standort eine vordefinierte Lösung aufzwingt.


    Diese Prämisse wird erfüllt, wenn einige deutsche Großstädte die City-Maut ausprobieren und die anderen nicht. Sie gibt es nicht nur in London, sondern in vielen weiteren Städten wie Stockholm von ähnlicher Größe und Struktur wie Hamburg.


    In London und in Stockholm wurden die Staus um ein Drittel weniger, was der Wirtschaft hilft. Die Gütertransporte im Hafen wären unberührt.


    Wenn wir über London reden, dort gibt es seit 2000 die Stadtbahn Tramlink, die künftig erweitert wird. Der Bürgermeister argumentiert mit relativ niedrigen Kosten und mit der Flexibilität der Stadtbahn. Zu den Nebenwirkungen der Wissensgesellschaft gehört, dass sie sich mehr nach allen diesen langweiligen Verkehrsuntersuchungen richtet und weniger nach der Bildzeitung, die vor einer Woche Hamburg zu autogeilsten Stadt des Landes erklärte. Zu den wichtigsten Kriterien gehörte die Anzahl der polizeilichen Blitzgeräte, die die Verkehrssicherheit zum einzigen Ziel haben, aber von einer bestimmten Sorte Autofahrer unbeliebt sind.


    == Einzelnachweise ==
    * Innenstadtmaut
    * Tramlink
    * Tramlink: Projected extensions
    * Bild: Hamburg ist autofreundlichste Stadt

    Ein Artikel im Abendblatt stellt dar, dass Umweltzone, Citymaut, Stadtbahn und kostenpflichtige Innenstadtparkplätze zwar von Olaf Scholz abgelehnt wurden, aber notwendig sind, um die Luftreinheit-Richtlinien der EU zu erfüllen, die Gesundheit der Einwohner zu verbessern und Verkehrsprobleme in Hamburg zu lösen. Scholz müsse Fehler einräumen oder zugeben, dass ihm Umweltziele unwichtig sind. Ein Konflikt mit der EU drohe.


    == Einzelnachweise ==
    * Gutes Regieren geht anders

    Die Deckenhöhen in den Gebäuden sind extrem niedrig. IMHO auf dem freien Markt zu Preisen, wie sie dann nötig wären, wohl kaum vermietbar.


    Vor wenigen Tagen las ich in einem Artikel, dass derzeit mindestens 2,75m gefordert werden, oft mindestens 2,85m. Die lichte Höhe muss jedoch noch höher sein, weil Bürobauten ohne doppelte Böden heute praktisch unvermietbar sind. Es gibt noch andere technische Erfordernisse wie klimatisierte Serverräume oder Wärmeschutzstandards. Die Sanierung der Büroobjekte der 60er Jahre ist oft unwirtschaftlich bis bautechnisch unmöglich.


    Nicht nur die Häuser trennen die Innenstadt, sondern auch die breite und verkehrsreiche Straße, die wenigstens um eine Spur pro Richtung zurückgebaut werden sollte. Zu den Hauptmängel der Häuser gehört, dass die gleiche Form viermal wiederholt wird. Die künftige Bebauung muss bei nicht geringerer Baudichte mehr Vielfalt schaffen wie auch für Fußgänger attraktive Wege am Objekt. Der benachbarte Sprinkenhof wird durch Fassadendetails attraktiv, diese Wirkung können weder plumpe Eternitplatten noch simple Keramikplatten erzeugen. Eine nicht minder ausdrucksstarke Backsteinfassade des Neubaus wäre erwünscht.


    Die neuen Gebäude können hin zum Sprinkenhof, am verkehrsberuhigten und möglichst begrünten Johanniswall, Wohnungen schaffen.

    Keine Citymaut, keine Stadtbahn und keine Umweltzone soll es in Hamburg geben, steht in der gestrigen Ausgabe von Die Welt. Alleine für den Unterhalt der Straßen werden Hunderte Millionen Euro benötigt, über die Finanzierung möchte Herr Scholz "mit seinem Turbo-Pragmatismus" nicht reden. Im Volksmund nennt man es eher Populismus und Konzeptionslosigkeit. Das kostspielige Straßensystem kann sich Hamburg nicht mehr leisten, für Alternativen (Stadtbahn) fehlt der Weitblick und vor den Stammtischen der Autofahrer (Citymaut) hat der oberste Stadtchef einfach Angst.

    Die Bürgerinitiative beklagt die Zerstörung eines "wertvollen Biotops", gemeint sind ein Parkplatz, ein Bunker und eine McDonalds-Filiale. Lächerlicher geht es nicht. Die Stadtplaner wissen, dass entweder dicht mitten in der Stadt gebaut wird, oder lockerer am Stadtrand, was das Mehrfache an Natur für Gebäude und Straßen beansprucht. Jede Investitionsverhinderung in der Stadtmitte vernichtet unzählige Biotope.


    Die vorgeschlagene Architektur ist gerade eben akzeptabel. Mehr Aufmerksamkeit kann man interessanter Gestaltung nicht widmen, weil zuviel Energie für den Kampf gegen groteske "Bürger"-Initiativen verschwendet wird. Es ist Missbrauch der Demokratie, was diese ver(un/an)stalten. Die Planungsprozesse sollten stark vereinfacht werden, besonders in dicht bebauten Stadtlagen.

    Das wäre ein gutes Thema für eine Umfrage!


    Die gibt es längst auf dem Markt. Gäbe es keine Abnehmer, würde man in der Hafencity schon lange nichts mehr bauen. Nur einige wenige Bauten würde ich als Bausünden bezeichnen. Interessant finde ich die häufige Verwendung der Backsteinoptik, die der Bautradition des Ortes entspricht. Die Backsteinmuster am Platz Vasco da Gama wirken nicht unterkühlt, sondern liebenswürdig. Auch sonst bieten die Häuser etwas fürs Auge, anders als zum Beispiel diese oder diese Bausünde.

    Ob 7,9 oder 6,6 Millionen finde ich genauso sekundär wie den Ort, wo es eine ein paar Scheinebündel teurere Wohnung gibt. Toll ist, dass innenstädtische Luxuswohnungen und nicht mehr vorstädtische Villen absolute Statussymbole wurden.


    Die Neubauten auf den letzten Fotos micros wirken zu klotzig. Gut, dass es in der Hafencity viele andere Gebäude gibt, die Finesse haben.

    Marienplatz-Galerie

    Die Fassade des Schlosspark-Centers ist ohne Zweifel ansprechender. Wie genau sahen die abgerissenen Häuser aus? Diese Reste wirken nicht wie wertvolle Schätze, aber sie hatten eine Kleinteiligkeit, die die neue Fassade ungenügend erzeugt. Auch an sich betrachtet überzeugt sie nicht. Warum bemüht sich das zweite Zentrum am Platz nicht, ansprechender als die Konkurrenz zu wirken?

    Hamburg hinkt im Hochhausbau einer zweistelligen Zahl von anderen deutschen Städten deutlich hinterher, und zwar weil dies behördlich verboten ist.


    Diese Baustelle ist doch nicht illegal? Es gibt nicht viele Städte in Deutschland, wo man Wohnungen in einem Hochhaus des Blicks wegen vermarkten kann. Zu erfolgsversprechenden Lagen würde ich nicht ein Grundstück zwischen der stark befahrenen Bahntrasse und der stark befahrenen Straße zählen, das vom Rest der Stadt beinahe abgeschnitten ist. Zumindest selbst würde ich dort nicht in ein hochpreisiges Wohnhochhaus investieren.


    Mich erstaunt, wieviel Aufmerksamkeit zwei Zeichnungen geschenkt wird, die jeder Architekturstudent an einem Nachmittag anfertigen könnte. Für wie unwichtig das Aufbringen einer Summe gehalten wird, die die durchschnittliche Projektgröße weit übersteigt. Die Zeitungsredakteure und die meisten Vorredner haben nicht viel Erfahrung in der Immobilienwirtschaft?


    Die Vermutung von Midas, dass es um fast kostenlose PR geht, teile ich während der Lektüre solcher Ankündigungen. Tut mir leid, dass ich es diesmal so deutlich gesagt habe.


    Gehört eigentlich das Grundstück dem Projektentwickler oder muss es ebenfalls "nur" erworben werden?

    Hotelbau in St. Pauli

    Auf dem 200qm großen, seit 20 Jahren leer stehenden Grundstück gegenüber der Davidwache und zwei Nachbargrundstücken wird ein Hotel mit sechs Stockwerken und 94 Zimmern gebaut. Die Architekten sind MPP Meding Plan + Projekt, der Investor ist der österreichische Konzern Alpine. Über den Bauantrag wird am 5. Januar im Bauausschuss des Bezirks Mitte beraten.


    == Einzelnachweise ==
    * www.mopo.de: Die "Heiße Ecke" wird bebaut

    Dynamik im Hamburger Wohnungsneubau

    Die privaten Unternehmen werden in diesem Jahr 3.963 Wohnungen fertigstellen. Die Nachfrage nach Wohnungen bleibt unverändert hoch und gilt vor allem für die Stadtteile in der Nähe der Innenstadt. Dort kosten sie im Schnitt 3.600 Euro pro qm während es im ganzen Stadtgebiet 2.900 Euro pro qm sind. Die Investitionen werden durch das Fehlen geeigneter Grundstücke und die langen Baugenehmigungswege gehemmt. Die Preise werden zum Teil durch gesetzliche Auflagen in die Höhe getrieben.


    == Einzelnachweise ==
    * www.wentzel-dr.de

    Auf dem Weg von A nach B kommt einem in der Innenstadt nahezu jeder deutschen Großstadt eine vierspurige Straße in die Quere.


    Die trennende Wirkung vor Ort wird nicht dadurch geringer, dass ähnliche Probleme in mehreren Städten auftreten. Diese Wirkung der Berliner Straße bleibt eine meiner einprägsamsten Erinnerungen aus den Besuchen in Frankfurt. Gottlob sehen es die Stadtpolitiker genauso und die Straße wird zurückgebaut. Der Rückbau des Mainkais ist die zweite gute Nachricht, bisher blieb die Altstadt vom Fluss abgeschnitten. Genauso wie Golden Age hoffe ich, dass die Pläne umgesetzt werden.

    Ehe man in Hamburg neue S-Bahnen baut um Wohngebiete zu erschliessen sollte man mit dem selben Geld eher den Bau von Wohungen an bestehenden U- und S-Bahnstationen foerdern.


    Genau das wird von den meisten Stadtplanungsexperten empfohlen. Ich lese seit einiger Zeit Forumsbeiträge und wundere mich, dass dieser Aspekt selten angesprochen wird. Sind hier keine Stadtplaner anwesend?


    Zur Empfehlung gehören natürlich auch Arbeitsstätten, sonst bringt es nichts.


    == Einzelnachweise ==
    * Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung