Beiträge von Hancock

    Ideen für Verkehr über der Wehrhahn-Linie im RP-Portal beschrieb eine Veranstaltung, auf der über die Nutzung der ab 2014/15 frei werdenden Flächen diskutiert wurde. Angeregt wurden Fahrradwege und Baumreihen. Gegen zusätzliche Parkplätze gab es heftigen Widerstand der Bürgerschaft. Die meisten Menschen wünschten sich mehr Begrünung und weniger Autoverkehr.


    Über den Nahverkehr gibt es auch den Artikel Rheinbahn will von Zürich lernen im RP-Portal, in dem vor allem beschrieben wird, wie durch Vorrangschaltung für Busse und Bahnen diese beschleunigt werden sollen. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit beträgt in Düsseldorf 17,3 Km/h, in Bremen sind es 21,9 Km/h, in Leipzig 20,7 in München 20,1 und in Dresden 19,2. Dagegen klingt die Aussage des Rheinbahn-Vorstandschefs, der Nahverkehr sei im Vergleich mit Zürich in Düsseldorf "zu preiswert", unverschämt. Zürich gehört zu den teuersten Städten Europas, was sich auch auf die Bustickets niederschlägt. In den meisten Metropolen wie Paris, Rom, Mailand ist das Bus- und Bahnfahren viel preiswerter als im VRR. Die zitierten Zürcher Nachtexpress-Zuschläge werden in keinem einzigen großen Verkehrsverbund Deutschlands erhoben. Brisanz gewinnt die Aussage dadurch, dass diese NE-Linien im VRR-Bereich meist als Vorwand zur massiven Taktausdünnung eingeführt werden.

    Die Aussage des zusammenwachsens mit Köln ist aber in der Tat merkwürdig.


    Ganz und gar nicht, selbst der enger gezeichneten Rheinschiene werden zwei Revierstädte zugerechnet. Erst vor einer Woche musste ich lachen, als ich einer im östlichen Ruhrgebiet wohnenden Berlinerin erklären musste, dass "Oberhausen/Rheinland" darauf beruht, dass Oberhausen durchaus im Rheinland liegt. Die Pendelströme zwischen diesen Städten und Köln sind zwar nicht so stark wie nach Düsseldorf, aber deutlich vorhanden. Man braucht nur am Wochenende in den RE1 oder den RE5 einzusteigen, um zu sehen, wie viele Leute aus dem Ruhrgebiet Freizeit in Köln verbringen.


    Die Verflechtungen bekräftigen Meldungen wie


    Nach Duisburg zogen 762 Düsseldorfer und 263 Kölner.


    Ich glaube nicht, dass diese Leute plötzlichen Gefallen an stillgelegten Walzwerken gefunden haben. In sehr vielen Fällen wollten sie wahrscheinlich Wohnungskaufkosten oder Miete sparen, ohne den Lebensschwerpunkt ganz zu verlegen. Zum Pendeln nach Düsseldorf oder Köln ist Duisburg nah genug, mit dem Regional-Express Düsseldorf-City fast so schnell erreichbar wie aus Düsseldorf-Benrath.


    Hier zeigen zwei Grafiken auf der Seite 100, wie die Pendlerströme von Dortmund bis Bonn zwischen 1987 und 2002 zugenommen haben. Hier gibt es eine Statistik für Bochum (2008): 13.056 Auspendler nach Essen, 10.894 nach Dortmund, aber immer noch 3.442 nach Düsseldorf, 1.089 nach Köln und gar 218 nach Bonn. 10.335 Einpendler aus Essen, 15.146 aus Dortmund, 8.006 aus Gelsenkirchen, aber auch 1.215 aus Düsseldorf, 719 aus Köln, 170 aus Bonn und selbst aus Aachen 98.


    Hier fand ich eine Übersicht, woher die 284.776 Einpendler Düsseldorfs kommen: 9,7% aus Duisburg (etwa 28.000 Menschen), 7,8% aus Mülheim (damit müsste es eigentlich Düsseldorf-Mülheim heissen, genauso wie es auch Köln-Mülheim gibt), 5,7% aus Essen, 2,7% aus Bottrop, 2,4% aus Bochum, 2,3% aus Gelsenkirchen.

    Kuhlenwall-Karree

    Leider kann ich die Begeisterung wegen des Projekts nicht teilen. Siehe die Bilder vier Beiträge zuvor, das Ensemble wirkt wie eine Ansammlung langweiliger Kisten. Neubau mit Schau-Fenster im RP-Portal zitiert offizielle Gäste, die wahrscheinlich als Teil der Pflichterfüllung sich begeistert geben. Die Sparkasse belegt 8000 von 11000 qm Fläche, darunter Besprechungs-, Seminar-, Schulungs- und Veranstaltungsräume im Erdgeschoss, die mietbar sind. Es gibt außerdem eine Betriebskantine mit 220 Plätzen, die ebenfalls von den Mitarbeitern anderer Unternehmen genutzt werden soll.
    Im Innenhof steht die Skulptur 'Hommage à Mercator' von Friederich Werthmann, künftig wird auf der Grünfläche vor dem Schäferturm zusätzlich seine Kugel aufgestellt.

    Küppersmühle macht Duisburg bundesweit berühmt

    Echte Neuigkeiten zum Thema bleiben aus, deswegen verlinke ich gerade gefundenen Spott aus Hamburg: Elbphilharmonie II? Hoch-Mut am Fluss in Duisburg im Abendblatt (20.07.11). Der Autor verulkt das Bestreben, sich 'neu zu erfinden' und mit einem Bauwerk London wie auch Bilbao nachzumachen.


    Drin stehen noch Vergleiche mit dem ebenfalls aus dem Ruder gelaufenen Projekt der Elbphilharmonie desselben Architekturbüros Herzog & de Meuron, zahlreiche Zahlen und zum Schluß Horst Schimanski, der mit dem Werbesatz 'wir können auch anders' zitiert wird. Bis Oktober sollen 'belastbare Kosten- und Zeitpläne' erstellt werden. Der zuständige Kulturdezernent Janssen sagt, lieber würde er dieses Projekt begraben als Jugendeinrichtungen schließen. Ein kommunales Kindermuseum in der Nähe wurde dennoch geschlossen.


    Hätte Duisburg die Stadtmauer nicht abgerissen, gäbe es die angestrebte touristische Berühmtheit umsonst.

    Zunehmende Zombifizierung

    Kultur mischt sich in Stadtentwicklung ein im WAZ-Portal darüber, was Künstler über die Stadtentwicklung in Mülheim und in den anderen Städten des Ruhrgebiets sagen. Die Situation der sich leerenden Innenstädte dort wird als 'zunehmende Zombifizierung' bezeichnet. Ein Künstler wünscht sich den Media-Markt in der City statt am Heifeskamp und gleichzeitig meint, dass das unmöglich ist. In Köln ist es dennoch möglich, sogar ohne kostenlose Parkplätze vor der Tür, da an der Hohen Straße.


    Zuvor beschäftigten sich mit den Ideen für die Innenstadt die Händler, denen außer dem üblichen kostenlosen Parken (in Köln geht es irgendwie ohne), Blumenkübeln und Auskünften zum Einkaufsverhalten der Ratsleute (hat denn sonst niemand in Mülheim Kaufkraft?) nichts einfällt. Einer möchte 'aggressive und schrille Werbeflächen verbannen', aber sagt nicht, welche es sind. Auffallend schrille Werbung habe ich an der Schloßstraße noch nie gesehen, etwas in die Richtung der Carnaby Street in den wilden Jahren zum Beispiel. Selbst das Problem der Pariser Stadtväter, gelbes M von McDonalds vom Opernplatz loszuwerden, stellt sich in Mülheim nicht, da McDonalds vor Jahren mangels Umsatz freiwillig vom Standort an der Hauptsparkasse gegangen ist.

    Bunte Neugestaltung - „Verschönerung kommt gut an“

    Verschönerung kommt gut an im WAZ-Portal. Die Innenwände der Bahnunterführung der Bergstraße in Osterfeld wurden mit rot-weißem Wabenmuster neu gestaltet (Foto im Artikel). Die roten Töne wurden gewählt, weil sie nicht so pflegeintensiv wie weiße Farbe sind. Die Massnahme wurde mit Spenden örtlicher Unternehmen finanziert. Sie wird allgemein als Verschönerung gesehen und kommt gut an. Auf eine umfangreiche Renovierung der Bahnbrücke wurde verzichtet, weil für nahe Zukunft ein Neubau vorgesehen ist.

    Berlet-Haus

    Der Wiederaufbau des Berleth-Hauses ist sehr gut geworden, doch stelle ich mir die Frage, ob man sich damit einen Gefallen getan hat, denn das Gebäude wirkt wie ein Fremdkörper am Westenhellweg (Disneyland lässt grüßen)


    Der Wiederaufbau des Berlet-Hauses war nur deswegen notwendig, weil es im Rahmen der Arbeiten abgerissen wurde. Vor zwei-drei Jahren stand es noch da. Die dumpfen Disneyland-Sprüche sind unsinnig genug, wenn ein Bauwerk nach mehreren Jahrzehnten anhand spärlicher Aufzeichnungen wiederaufgebaut wird. Hier könnte man den Wiederaufbau als besonders radikale Renovierung begreifen.


    Darf ein schönes Haus nicht existieren, wenn seine Umgebung städtebaulich verhunzt wurde? Nach dieser grotesken Logik könnte man auch den solitären Essener Dom abreissen. Hier schreibst Du noch


    Den Ruhrgebietstädten, genauer gesagt den Innenstädten, fehlt es an Flair.


    Das wird nie besser, wenn man das einzige Gebäude der westlichen Fußgängerzone mit Flair beseitigt, weil es zwischen gesichtslosen Kisten angeblich ein 'Fremdkörper' ist. Diese Seite hinkt seit Jahrzehnten der östlichen hinterher, die gleich mehrere Bauwerke mit Flair hat. Nicht das Berlet-Haus ist das Problem, sondern seine öde Umgebung.

    Düssel-City statt Hartz-Stadt an der Ruhr

    Zitat von nikolas

    Und genau aus dieser wissenschaftlichen Beschäftigung heraus, bin ich zu dem Ergebnis gelangt, dass die kommunale Kleinstaatlerei eben Humbuk ist.


    Diese separatistische 'Ruhrstadt' in der ärmeren Hälfte des Ballungsraums ist nichts anderes. Manche pendeln von Bochum nach Essen, sehr viele nach Düsseldorf oder Köln. Die Verflechtungen quer durch die südwestliche künstliche Ruhrgebietsgrenze sind nicht schwächer als innerhalb dieser willkürlichen Grenzen, eher stärker. 100 Kilometer weiter weg meint man ohnehin, Düsseldorf und Krefeld wären dem Ruhrgebiet zugehörig.


    Anstelle von zahlreichen ÖPNV-Gesellschaften plädiere ich für einen starken VRR.


    Den Unterschied zwischen dem Besteller und den Betreibern möchte ich hier nicht erklären. Der VRR wurde nach den verkehrlichen Verflechtungen eingerichtet mit Düsseldorf, Wuppertal, Mönchengladbach, Krefeld und Neuss, die formell keine Revierstädte sind. Dein Plädoyer für die starke Zusammengehörigkeit der VRR-Städte stellt bloß die willkürliche Pseudo-Gemeinschaft der Orte, die vor 90 Jahren heute längst geschlossene Zechen und Stahlwerke hatten. Ironischerweise kommen zum 01.01.2012 der Kreis Kleve hinzu, der nie zum Ruhrgebiet gehörte und der Kreis Wesel, der in den letzten Jahren austreten wollte, aber mit Erpressung (Rückzahlung einiger Projektförderungen) zurückgehalten wurde.


    Als Veranschaulichung eine kleine Statistik der Wohnorte eines Teams in einer Düsseldorfer Firma, die die Verflechtungen gut darstellt.
    Mönchengladbach - 1
    Krefeld - 1
    Düsseldorf - 1
    Duisburg - 3
    Irgendwo im Ruhrgebiet - 1
    Kreis Mettmann - 1

    Klar gibt es um DDorf einen Ballungsraum. Den selben, den es um Bonn und Köln auch gibt.


    Der Punkt ist, dass dieser Ballungsraum keinesfalls am Angerbach endet, sondern weiter reicht. So weit wie die Siedlungsansammlungen (die als Folge diverser Verwaltungsreformen Ruhrgebietsstädte wurden), aus den Tausende Menschen nach Düsseldorf oder Köln zum Arbeiten, Einkaufen und sich amüsieren fahren. Manche Stimmen klingen, als ob es eine homogene 'Ruhrstadt' und einen ganz separaten Ballungsraum südwestlich von ihr gäbe, die so stark getrennt sind wie Berlin-Ost und Berlin-West in gewissen Jahrzehnten. Diese Vorstellung ist absurd, nicht minder auch wenn es Körperschaften wie der RVR gibt, die einzig von ihr leben. Die von mir zuletzt verlinkte Anregung der abgeschotteten 'Metropolregion Rheinland' kommt wiederum aus der IHK Köln, wo man offenbar errechnete, wo der Schwerpunkt des Gebiets von Bonn bis Düsseldorf liegt und wo eines Ballungsraums von Bonn bis Dortmund oder Hamm.


    Die Begrifflichkeit 'Rhein-Ruhr' ist nicht so tot, wie manchen es lieb wäre. Im heutigen WAZ-Portal finde ich 'Lange Nacht der Industrie' an Rhein und Ruhr. Demnach besteht diese Definition der Region neben Berlin oder dem Saarland, wo ähnliche Veranstaltungen stattfinden.

    Man könnte argumentieren, dass DDorf aufgrund der Landesregierung natürlich einen höheren medialen Stellenwert hat als ein Ballungsraum mit 5 Millionen Einwohnern, klar.


    Das klingt, als ob Düsseldorf eine abgeschottete Regierungsinsel wäre, um die es keinen Ballungsraum gäbe. Die 200.000 Leute, die dorthin jeden Tag pendeln (vorwiegend gerade aus dem Ruhrgebiet), sind wohl alle Kirmesbesucher. Ich möchte nicht zu persönlich werden, aber ich finde recht ulkig, dass die größten Verfechter des Revier-Gedankens hier in den Revierstädten Montpellier und München leben.


    Während ein Bericht über nachbarschaftliche Streitigkeiten in der Stadt X kaum als Angriff auf die ganze Stadt gelten kann, scheinen Berichte wie der über Fördertöpfe und Subventionen zwei Beiträge zuvor für eine gewisse Wäre-gerne-Megacity charakteristisch zu sein. Aus der Rheinschiene kommen Berichte über wirtschaftliche Entwicklung, die die einfache Bevölkerung zum Abstimmen mit den Füßen bewegen: Köln und Düsseldorf gewinnen Jahr für Jahr Einwohner hinzu, jede Großstadt im Ruhrgebiet schrumpft. Als Konsequenz kommt: Rheinland soll Metropolregion werden im RP-Portal, eine Anregung der IHKs des Rheinlandes. Sie wird mit dem Zusammenwachsen des Ruhrgebiets und den wirtschaftlichen Differenzen zum Rheinland begründet. Vom Zusammenwachsen sehe ich nichts, höchstens die gleichen selbstmörderischen Strategien, um dem angeblich zusammengewachsenen Nachbar Einwohner und Kaufkraft abzujagen. Die 'wirtschaftlichen und mentalen Unterschiede' kann man so übersetzen, dass man im Ruhrgebiet sich so lange abschottete und mit sich selbst beschäftigte, bis die Region abgehängt wurde. Jetzt kann man entweder die Strauß-Strategie befolgen und noch weiter hinten bleiben oder sich zusammenreissen und um Anschluß bemühen.

    City-Nord

    Gnadenfrist für die Essener Nord-City im WAZ-Portal. Das Neubauprojekt an der Kreuzeskirche ist gefährdet, weil die Wohnungsgesellschaft Allbau, die sich mit 25,8 Millionen Euro beteiligen soll, bilanzrechtlich 6,8 Millionen abschreiben müsste. Sie bemüht sich um eine Verlängerung der vereinbarten Frist, um die Finanzierung zu klären.


    Die denkmalgeschützte Kirche wurde für 1 Euro an den Allbau-Partner Wolffs Gesellschaft für Projektentwicklung verkauft, die sie im Rahmen des Gesamtprojekts sanieren soll. Mehr dazu im älteren Artikel Ein Gotteshaus für 1 Euro im WAZ-Portal. Die evangelische Gemeinde mietet die Kirche für 1000 Euro monatlich, zunächst auf 15 Jahre befristet mit fünfjährigen Verlängerungsoptionen. Die Sanierungskosten werden auf 3-4 Millionen Euro geschätzt.

    Living One

    Kölbl Kruse plant 84 Luxus-Wohnungen in Essen-Rüttenscheid im WAZ-Portal. Das Unternehmen plant den Bau von zwei sechsstöckigen Bauriegeln je 42 Wohnungen auf 8000 m² Bauland zwischen der Messeallee, der Moritzstraße und der Norbertstraße. Sie sollen 90 bis 235 m² Fläche haben und durchschnittlich 2820 Euro pro m² kosten. Die Größe der Investition wird mit 30 Millionen Euro angegeben.


    Auf dem beigefügten Bild (in der Printausgabe gibt es eine größere Visualisierung) finde ich nur die Tore ansprechend, die Fassade einem Bunker mit schmalen Schießscharten nachempfunden. Hoffentlich wird sie mit hochwertig wirkendem Naturstein belegt.

    Kunst am Bau

    Kunst am Bau im WAZ Portal über ein 50 qm großes Gemälde an der Nordwand der Hoag-Brücke an der Essener Straße. Es wurde von Berufsschülern nach einem Entwurf des Künstlers Günter Steinmann verwirklicht und veranschaulicht den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Der Oberbürgermeister Klaus Wehling begutachtete das Werk und war begeistert. Die Farben und die Transportmittel wurden gestiftet.


    Kürzlich gab es hier eine Diskussion über Malerkunst am Bau (in einem Viertel in Dortmund).

    Hochtief

    ACS hat jetzt Mehrheit an Hochtief im WAZ-Portal. Das Management verkündete gestern, dass ACS 50,16% der Hochtief-Aktien besitzt. ACS gibt an, die Abhängigkeit vom krisengeplagten heimischen Markt verringern zu wollen.


    Bereits auf der letzten Hauptversammlung Hochtiefs im Mai setzte ACS die eigenen Kandidaten für den Aufsichtsrat durch. Mehrere Gegner der Übernahme wie der einstige Konzernchef Herbert Lütkestratkötter haben gekündigt. Über den neuen Chef Frank Stieler schrieb die WAZ Anfang Mai Neuer Chef Frank Stieler will die deutsche Identität von Hochtief halten. Zuvor hat Stieler die Europa-Aktivitäten des Konzerns geleitet und war dadurch für 15 der weltweit 70 Tsd. Mitarbeiter verantwortlich.

    ^^^^ Mehr als übliche Hiobsbotschaften im RP-Portal mutmasste gestern, der Bau des "stählernen Wolkenkuckucksheims", der bisher 30 Millionen Euro gekostet hat, würde niemals vollendet werden. Es wäre "ein kleines Wunder", wenn die Großspender, das Ehepaar Ströher, die Finanzlücke schließen würden. Die RP schreibt, die Gebag hätte auf die kostspielige Erweiterung verzichten sollen. Da sie es nicht getan hat, müsse jetzt "die Reißleine gezogen werden", wodurch offensichtlich der endgültige Verzicht auf das umstrittene Projekt gemeint wird.

    ^^^^ Die, wie Du sie nennst, "grenzdebile Fassadengestaltung" gehört in München mit vielen farbenfrohen Fassaden zum Straßenbild. Niemand meint, er wäre dadurch nicht ernst genommen, sie steht für Lebensfreude. Hier fand ich ein nettes Beispiel aus Deiner Stadt, stell Dir das Haus jetzt in weiß und grau vor.


    Ich bin froh, dass es im Ruhrgebiet ein buntes Quartier wie das Brückstraßenviertel gibt, die "zurückhaltende" Gestaltung gibt es fast überall sonst im Übermass. Zurückhaltung wirkt gut, wenn teure Materialien verwendet werden, wie das Stadtfenster ursprünglich mit Naturstein konzipiert wurde. Das Sparen ohne konsequente Konzeptänderung verwandelt Zurückhaltung in billiges Wirken.


    Das Konzerthaus wirkt in der Nacht durch bunte Beleuchtung farbenfroh. In der Dunkelheit passt es sich der Farbenfreude des Viertels an, das Konzept kann doch nicht am Tag schlechter sein.

    Passt einfach nicht in die jetzige Bebauung.


    Gerade bin ich am Überlegen, wie weit die unter #41 gezeigten typischen banalen Beispiele der Investorenarchitektur in die jetzige Bebauung passen. Falls sie es tun, dann nur weil sie weitgehend aus ähnlich banalen Bauten der Nachkriegszeit besteht. Die organische Architektur kann in der Umgebung nicht mehr Schaden anrichten als gesichtslose Kisten, die keine individuelle Adressen schaffen. Diese hätten mehr Chancen im Vergleich, würde man sie in mehrere Abschnitte aufteilen, die mit stark unterschiedlicher Fassadengestaltung, der Dachform usw. variiert würden.

    Real Corp im Zollverein-Kubus

    Wenn Planer die „inneren Werte“ preisen im WAZ-Portal über die Entwicklung in Essen, was jedoch für jede Stadt im Ruhrgebiet gelten könnte. In Essen fand das viertägige Treffen der Stadtplaner Real Corp statt, was für die Redakteure des Printerzeugnisses Grund genug ist, die Stadt in eine Reihe mit Wien und Barcelona zu stellen. (Die genaue Kausalität des Einreihens verraten sie leider nicht.)


    Der Planungsdezernent Hans-Jürgen Best berichtete über die in etlichen Städten des Ruhrgebiets unaufhaltsame Bevölkerungsschrumpfung (Düsseldorf knackt gerade die 600-Tsd.-Marke und Köln wurde zum ersten Mal seit der Ausgemeindung Wesselings Millionenstadt, aber so weit reichte der Blick aus dem Kubus nicht). In diesem Zusammenhang wurde diskutiert, ob die die Gäste begeisternde Grünflächen geopfert werden müssen, damit eine "gedeihliche Zukunft" der "wachsenden Stadt" garantiert wird. Auch in diesem Fall verschliesst sich mir die Kausalität, warum in der Zeit der überall beobachteten Rückkehr in die City das Schrumpfen der Bevölkerung bedeuten muss, dass die Stadt stark in die Fläche geht. Best beantwortet die Frage mit einem klaren "Jein", mit dem er zwar Zersiedlung "im großen Stil" ausschließt, aber davon Ausnahmen "in geringem Umfang" in Anspruch nimmt. Mit dem Satz "wer Kleingärtner quält, wird abgewählt" wird die politisch motivierte Unantastbarkeit der Kleingartenanlagen veranschaulicht.


    Im Treffen fiel noch das Wort "Innenentwicklung", die die Stadt jedoch nicht garantieren könne, weil die Grundstücke Privateigentümern gehören. Diese werten größere Brachflächen auf, indem sie sich selbst dort ansiedeln: Thyssen-Krupp im Krupp-Gürtel, RAG Montan Immobilien auf Zollverein, RWE an der Altenessener Straße. Ob dies die angestrebte Innenentwicklung sein soll (in meinen Augen liegen alle diese Gebiete abseits), formuliert der Artikel nicht aus.


    Im letzten Absatz ist davon die Rede, dass Stadtteile mit intensivem Wohnungsbau die Bevölkerungsanzahl halten und dass dieser durch die Verdichtung der Quartiere "statt auf der grünen Wiese" erfolgen soll.