Kannst dich wieder beruhigen – das Rocker33 hat wie ich erfahren habe anscheinend einen Aufschub bekommen.
Auch wenn es mein Ausgeverhalten nicht tangiert, aber eine solche Vernunftsentscheidung fände ich toll. Hast du nen Link zu dieser Info?
Man sollte nicht außer acht lassen das seit 2006 immer nur zeitlich befristete Mietverhältnisse gemacht wurden, das man eines Tages ausziehen muß war mehr als klar.
Das ist jedem der Mieter jederzeit klar gewesen, aber eine via Zeitung verkündete Ansage "Ihr seid dann in 3 Wochen weg" ist halt nun mal nicht die feine englische Art. Auch ein existenzgründender Blauäugling hat die faire Chance verdient über 3 Monate hinweg sein Dasein zu planen, selbst wenn er offensichtlich mit seiner Geschäftsidee falsch liegt. Und nichts anderes war jemals die Forderung.
Natürlich ist es Schade das mit dem H7 ein Stück lebendige Kultur verloren geht, so ist nunmal aber der Lauf der Dinge. Die niedrigen Mieten waren nur aufgrund der Übergangssituation haltbar. Wäre S21 abgesagt worden und dem Gebäude ein Abriß erspart geblieben, wären die Mieten wohl zügig angezogen, bzw. hätte sich der Eigentümer (Bahn) andere Mieter gesucht.
Ich habe nie was anders behauptet, es geht nur um die faire Chance, daß die Stadt sich diese Lebendigkeit erhalten kann.
Mal davon abgesehen gab es in Stuttgart schon oft Übergangsareale (Südmilch Areal!), auf denen Subkulturelle Räume entstanden sind, und bei deren Abriß komischer Weise kein Schrei der Entrüstung durch die Stadt ging, und auch nicht das Ende der Subkultur in Stuttgart bedeutet hat.
Das Südmilchareal war nie mein Ding, hat mich musikalisch einfach nicht gereizt. Das es sowas "abgefahrenes" in Stuttgart überhaupt gab war selbstverständlich bemerkenswert. Davon abgesehen musst du zugeben, daß damals die Räume für Subkultur einfach auch noch nicht so eng waren. Man bedenke nur 2. M1 auf dem A1 Gelände, Zapata, die bis heute ne coole Location bewohnen, aber mittlerweile wohl progammatisch unter aller Kanone sein sollen usw.
Klar, tolle Zwischennutzungen finden sich immer. Speakeasy und W&F sind so ein gutes Beispiel derzeit. Aber auch in diesem Gebäudekomplex sind demnächst Veränderungen zu erwarten und das ist überhaupt der Grund das es sie dort gibt.
Mal davon abgesehen gehe ich seit 2 Jahren nicht mehr ins Rocker33 da sich der Laden schlicht und einfach in einen kommerziellen Kindergarten verwandelt hat und mit Sub-Kultur sowieso nichts mehr gemein hat!
Das ist das Alter. Ich habe schon 2006 aufgehört ins Rocker zu gehen, weil dieses Nightlife-Ding einfach nicht mehr meine Welt war. Das hat aber mit der Relevanz der Location nichts zu tun. Ich sage mal voraus, daß sich das Rocker in den einschlägigen überregionalen Magazinen im Jahrespoll überall zwischen Platz 1 und 3 behaupten wird. Und das ist echte Relevanz. Gegen einen Club in Berlin oder Hamburg aus Stuttgart heraus anstiken zu können!
Letztes Jahr wurde ich von jemandem genötigt mal zu "kaputtraven" zu gehen. Musikalisch gar nicht meine Welt, überall nur Leute, die meine Kinder sein könnten, klar. Aber wenn ich mal dahinterblicke, was dort kulturell geschaffen wurde komm ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Eine absolut neue Musik- und Feierkultur fernab dessen, was wir früher zwischen OZ und M1 als Techno oder House wahrgenommen haben. Irgendwas, was über die langeweile einer "cafe del Mar"-CD hinausgeht, was in unseren Alterklassen auf Geburtstagspartys gern mal aufgelegt wird, wenn man ich an seine hippen Technozeiten errinern will.
Es ist eine völlig neue Form der Jugendkultur. Das habe ich mit über 40 gefälligst zu akzeptiern, so wie man Punk Ende der 70er auch zu akzeptieren hatte. Trotzdem ist es eine relevante Jugendkultur
Bitte vom Geburtstagsrave wieder zurück zu S21. Echt jetzt.