Beiträge von DieVa

    Worauf beruht die Annahme, die Nachfrage nach Wohnungen könne in der allernächsten Zeit wieder rapide sinken? Prognosen beruhen auf Wahrscheinlichkeiten und sind kein Orakel. Welche Prognose sagt einen Bevölkerungsschwund oder auch nur ein "Null-Wachstum" für die nächsten Jahre in Leipzig voraus?


    Ich denke, die Entwicklung in Leipzig wird ganz stark von der Anzahl der Arbeitsplätze abhängen. Wenn die Leute Arbeit finden, werden sie kommen und bleiben. Wenn nicht, werden sie woanders was suchen. Ich glaube nicht, dass eine wesentliche Anzahl an Menschen ohne berufliche Perspektive hier herkommt.

    Die Kaufpreise steigen wegen höherer Mieten und wegen höherer Kaufpreise müssen dann höhere Mieten verlangt werden.

    Richtig, weil die Mieteinnahmen (neben dem Wiederverkaufswert) der einzige Faktor für künftig zu erwartende Erträge sind, somit die Käufer bei hohem Mietniveau höhere Preise bezahlen und die Verkäufer dieses natürlich gern mitnehmen.

    Nur wer profitiert in erster Linie von dieser Preissteigerung? Die Grundstückspreise unsaniert sind zwar auch gestiegen, aber nicht in diesem Maße. Dann wird es wohl der Bauträger sein, oder?


    Ja, in erster Linie die Bauträger, das sehe ich auch so. Daneben sind aber auch die Handwerkerkosten und die Grundstückspreise gestiegen. Diese Kosten müssen ja vom Bauträger gezahlt werden. Bei jedem Boom gibt es Preis- und Kostenspiralen, die sich gegenseitig anfeuern.

    Hohe Rendite, hohes Risiko! Wie ist denn das Rendite-Risiko-Verhältnis in Leipzig im Vergleich zu anderen Städten?


    Ich würde das Risiko in Leipzig noch immer als hoch einstufen. Das Risiko hängt von der künftigen Einwohnerentwicklung, somit von der Nachfrage nach Wohnungen ab. Sollte die Nachfrage nach Mietwohnungen wieder einbrechen, wäre das fatal. Dann würden m.M.n. schnellstens die Mieten wieder sinken. Für die Eigentümer ist nichts schlimmer als Leerstand, weil Leerstand nicht nur fehlende Einnahmen bedeutet, sondern ausschließlich Kosten verursacht (Zins, Tilgung und Mietnebenkosten müssen vom Eigentümer weitergezahlt werden!). In solch einem Fall sind die Eigentümer schnell bereit, die Miete zu senken, um wenigstens einen Teil der Kosten decken zu können. Genau das haben wir ja nach den 1990er Boomjahren erlebt, die Mieten gingen kontinuierlich zurück.


    Leipzig hat m.M.n. noch nicht so eine gefestigte Struktur wie andere (West)-Städte, die auf eine gewachsene, solide Wirtschaftsstruktur aufbauen können. Dadurch gibt es anderswo nicht diese extremen Schwankungen der Einwohnerzahlen, wie wir es hier seit der Wende erleben.

    Für eine Renditeberechnung müssen ja noch eine Reihe weiterer Variablen bekannt sein, vor allem die Investitionskosten (Kaufkosten, Baukosten, Gewinn des Bauträgers ...). Ich greife mal das Beispiel raus, mit dem wir damals gerechnet hatten ( http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=411706 ).


    Kaufpreis: 237.000 Euro
    + Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten): 13.000 Euro
    = Investitionskosten: 250.000 Euro


    ....


    die Berechnung ist unvollständig und überholt.
    - eine 100m² große Wohnung in durchschnittlicher Lage ist heute zu einem m²-Preis von 2.370 € nicht mehr zu kriegen, die Kaufpreise sind auch wegen höherer Mieten rasant gestiegen.
    - in der Berechnung fehlt vollständig ein evtl. Mietausfall bzw. Kosten für Neuvermietung. Nehmen wir mal an, dass die Wohnung wegen Mieterwechsel nur 1 Monat leersteht und der Eigentümer einen Makler zur Neuvermietung einschalten musste, so fehlen sofort 3 Monatsmieten. Eine schon beträchtliche Kostenposition.
    - Außerdem fehlen in der Kostenrechnung sämtliche Reparaturkosten, die die Wohnung betreffen und somit höchst unterschiedlich hoch ausfallen können. Die angesetzten 600,-- € beziehen sich lediglich auf die durchchnittliche Instandhaltungsrücklage für das Gemeinschaftseigentum, also Dach Treppenhaus, Keller, Fassade usw. Solche Rücklagen müssen gebildet werden, um für den Notfall gewappnet zu sein.

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    PPS: Da ich mich mit DieVa überschnitten habe
    - Natürlich erhalten Bauträger keine Rendite, sie haben aber eine Verwaltung hintergeschaltet, welche die Mietverträge etc. verwaltet und einen Mietpool besitzt und dies dann an die Anleger auch auszahlt. Es macht eben nur nicht KSW, GRK, CG oder wer auch immer direkt, sondern über die nachgeschaltete Hausverwaltung, welche i.d.R. genauso heißt, nur eben mit dem Wörtchen "Hausverwaltung" hinten dran.


    Lieber Altbaufan,
    sorry, ich will dich hier nicht niedermachen, aber du hast einfach keine Ahnung vom Bauträgergeschäft. Und ich finde es irgendwie peinlich, wie du vehement deine Meinung vertrittst und nichtmal die wichtigsten Zusammenhänge kennst!
    Richtig ist, dass weder die Bauträger, noch deren nachgeschaltete Hausverwaltungen "Renditen" versprechen bzw. auszahlen. Ausbezahlt werden lediglich die tatsächlichen Mieten abzüglich der Kosten. Das ist auch bei einem Mietpool nicht anders, nur dass dann das Risiko aufs ganze Haus verteilt wird und nicht nur auf eine einzelne Wohnung.


    Kurzum: Weder Bauträger, noch die nachgeschalteten Hausverwaltungen können oder dürfen "Renditen" garantieren. Das tun sie auch nicht.

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    ...aber warum vermieten manche Firmen trotz gehobener bis luxuriöser Sanierung (die üblichen Dinge wie ....) für 6-7 Euro kalt und bieten trotzdem Renditen von 5%+X, ....


    Lieber Altbaufan,
    bitte nenne mir mal eine Firma, die das macht! Ich kenne nämlich keine einzige.
    Und falls du nun die GRK anführen solltest (das vermute ich), so muss ich leider entgegnen, dass die GRK eine Bauträgergesellschaft ist. Folglich vermieten die selber keine Wohnungen, die verkaufen nur. Diese Firmen können gar keine "Renditen" ausschütten, das finanzielle Risiko liegt allein bei den Käufern der Eigentumswohnungen.


    Oder an welche Firma hattest du gedacht?

    @Vorbild "Wiener Modell": ....es gibt theoretisch billige Kommunalwohnungen, aber auch Wartelisten mit 2-4 Jahren Wartezeit. Ähnliches hat jemand mal im Düsseldorfer Wohnen-Thread aus Stockholm berichtet. Im Prinzip ist es ja nicht anders wie im Sozialismus - theoretisch sind die Wohnungen billig, nur nicht wirklich verfügbar.


    ähnliche Erfahrungen gibt es doch auch im Westen mit dem öffentlich gefördertem Wohnraum nach dem 2.WK und hohen Fehlbelegungsquoten.
    Ist doch auch nachvollziehbar. Wer gibt schon gerne eine billige Sozialwohnung auf, wenn er woanders fürs gleiche mehr bezahlen müßte, selbst wenn er sich das locker leisten könnte. Und diese Wohnungen stehen für die eigentliche Zielgruppe dann nicht mehr zur Verfügung.

    @ Altbaufan


    Stuck anbringen ist halt teurer! Außerdem gibts günstige kfw-Kredite für Dämmmaßnahmen, für Stuck in der Regel nicht.
    Letztendlich hat das auch was damit zu tun, wie hoch die Miete letztlich sein wird. Gedämmte Gebäude sind günstiger in der Kaltmiete und bei den Nebenkosten.

    Zitat von "Altbaufan" aus dem Thread Militärkasernen

    Ich sehe da grundsätzlich kein Problem für die Stadt oder die Flüchtlinge, sondern für den Immobilienstandort der teuer sanierten Objekte, die kurz- und langfristig eine Abwertung erfahren könnten, da Flüchtlingsheime und Luxuswohnen nur schwer zueinanderfinden, wenn man teure Eigentumswohnungen verkaufen und 10 Euro kalt verlangen will. Ist nunmal so.


    Viele Leute, die in solche Objekte ziehen, möchten bewusst nicht neben "Problemfällen" wohnen (Arbeitslose, für sie gefühlte "Asoziale"; Ausländer usw.) und das heißt nicht sofort ausländerfeindlich, sondern eher z.B. keine Lust auf permanente Polizeipräsenz wg. NPD-Spinnern oder die Angst vor steigender Kriminalität (auch wenn es mancher nicht wahrhaben will, solche Gefühle und Denkweisen sind auch bei "Reichen" sehr verbreitet ohne dass diese jemals NPD wählen würden.)
    Oder kurz: gleich und gleich gesellt sich gern, was oben wie unten stimmt - Migranten ziehen gerne zueinander, Reiche wohnen auch gern unter sich. Was wiederum dazu führt, dass soziale Mischung viel Arbeit braucht, um sie umzuzsetzen...


    Lieber Altbaufan, deine Intension ist wahrlich schwer zu verstehen. In diesem Thread über Gentrifizierung beklagst du dich seit Monaten über beginnende sichtbare Anfänge in Leipzig, über zu hohe Mieten und über die Profitgier der Eigentümer.
    Im Thema "Militärkasernen", aus dem die o.g. Aussagen von dir stammen, kritisierst du die Errichtung eines Asylantenheims neben einer teuren Wohnanlage und zeigst plötzlich Mitgefühl mit den Eigentümern und Mietern der benachbarten "Luxuswohnungen" wegen befürchteter Mieteinbußen? Das paßt nicht zusammen.


    Ich kann nicht umhin, dir latente Ausländerfeindlichkeit zu unterstellen. Anders jedenfalls sind deine o.a. Bedenken zum Asylantenheim in Verbindung mit deinem Herz für die Eigentümer und Bewohner der angrenzenden "Luxuswohnungen" nicht zu verstehen. Schade auch. :Nieder:


    ..mußte ich einfach mal loswerden, auch wenn das eigentlich nicht zum Thema passt...

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    nicht jeder Altbau steht unter Denkmalschutz, zumeist dann nicht, wenn die Fassade in der Vergangenheit komplett entstuckt oder entstellt wurde. In solchen Fällen ist es dem Eigentümer freigestellt, ob er das Gebäude wiederbestuckt, eine Wärmedämmung aufbringt oder sonstwas. Wenn er die "teure" Wiederbestuckung in Angriff nimmt, hat er normalerweise noch nicht einmal die Steuervorteile, die er hätte, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht, es ist halt kein Denkmal.
    Einheitliche Verfahrensweisen kann es nicht geben, denn die Denkmal-Auflagen hängen auch ab von der Qualität des Denkmals, bzw. vom Erhaltungszustand. Grundsätzlich müssen die denkmalschutzrechtlichen Auflagen angemessen sein, insofern ist das immer eine Frage des Einzelfalls.

    Lieber LE Patriot,
    willst du uns hier veralbern, oder was? Hätte, wäre, könnte......?
    Wäre der 2.WK nicht passiert, hätte sich die ganze Republik, ganz Europa anders entwickelt, nicht nur Leipzig. So gestaltet sich halt Geschichte.


    Ich verstehe nicht, was du uns eigentlich sagen willst.:nono:

    Wenn dem wirklich so ist,
    - warum zeigt niemand GRK wegen falscher Renditeversprechen an?

    weil in der Regel keine Renditeversprechen abgegeben werden. Es gibt nur Aussagen zu den erwarteten Mieteinnahmen. Rechnen müssen die Anleger dann schon selbst...

    - warum gehen Investoren und Kapitalanleger dann nicht massenweise in Leipzig insolvent oder werden ihre Gebäude nicht los?

    hab ich vorher schon erklärt: weil die Anleger in der Regel noch andere Einkünfte haben, so dass die Verluste aus Vermietung kompensiert werden können.

    - warum werden die Objekte dann ruckzuck verkauft?

    weil die Anleger blauäugig sind, oder auf langfristig steigende Mieten oder Immobilienwerte hoffen.


    Übrigens sollte man geraden diesen Anlegern danken. Sie sind es, die hier Arbeitsplätze schaffen und der Stadt Steuereinnahmen bescheren, statt sie als skrupellose Immobilienhaie zu verteufeln, die nur auf die Rendite schielen. So, das wollte ich jetzt hier einfach nur mal loswerden.....

    Wäre es wirklich so, dass man eine negative Rendite einfährt, würde die WE ja niemand kaufen, der nicht total gaga ist. Die WE kaufen übrigens nicht "meist normale Menschen", sondern sehr oft Ärzte, Apotheker, Banker, Manager etc. aus Süd- und Westdeutschland


    das stimmt. Genau diese Personengruppe verdient ihr Geld eben nicht mit Immobilien, sondern will Geld nur "sicher" anlegen. Und da haben Immobilien immer noch einen sehr guten Ruf und speziell in Leipzig noch Entwicklungspotenzial.


    Mir geht es in diesem Beispiel auch nur darum, das Bild des angeblich geldgeilen Immobilienhaies zurecht zu rücken und klarzumachen, dass mit den derzeitigen Mieten kein Gewinn zu machen ist. Sorry, das war die Eingangsdiskussion....


    Und erklärt mir bitte, wie sich das seit Jahren übliche Modell diverser Baufirmen rechnet, Wohnungen als Kapitalanlage zu verkaufen und dann zu sanieren, wenn die Zielmiete unter 7,00 Euro liegt. Ich rede hier nicht von Schrottimmobilien und Betrug von Kleinanlegern durch bestimmte "Strukturvertriebe" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Schrottimmobilie ), sondern von Firmen, die alle noch auf dem Leipziger Sanierungsmarkt tätig sind und im Bauerbethread regelmäßig genannt werden. Das war und ist z.T. noch heute selbst bei den "Edelsanierern" wie der GRK üblich.


    .. das rechnet sich nicht. Das merken die Anleger aber meist erst dann, wenn sie die Wohnung eine Zeitlang besitzen und nachrechnen. Dann ist es aber meist zu spät.
    Anleger sind in der Regel keine Kapitalhaie oder sowas, sondern meist normale Menschen, die möglicherweise gut verdienen, etwas Geld besitzen und dieses sicher anlegen möchten. In der Regel haben diese Menschen von Immobilien oder Kapitalanlagen überhaupt keine Ahnung.


    Beispiel:
    Ein Kapitalanleger kauft eine 100m² Wohnung z.B. von der GRK für 250.000 € incl. NK. Die monatliche Kaltmiete beträgt 6,80 €, das würde bei Vollvermietung eine jährliche Mieteinnahme von 8.160 € ergeben.


    Dem stehen folgende Kosten jährlich gegenüber:
    ca 3% Zinsen (Kosten der Finanzierung) = 7.500 €
    Instandhaltungsrücklage ca 600 €
    Verwaltungskosten pro Monat ca 40 € = 480 €
    Kosten für Courtage (Mieterwechsel angenommen alle 2 Jahre) = 680 €



    Rendite: (-) 1.100 €


    An diesem Beispiel sieht man schon, dass mit solch einer Eigentumswohnung nicht nur kein Geld zu verdienen ist, sondern trotz angenommener Vollvermietung nur Verluste gemacht werden. Steht die Wohnung auch nur 1 Monat leer, sieht die Bilanz noch verheerender aus. An eine Tilgung des Bankkapitals ist gar nicht zu denken, dieses muss komplett aus Eigenmitteln erfolgen. Und im Falle eines Leerstandes muss der Eigentümer dann auch noch die Nebenkosten der Wohnung bezahlen.

    Also erzähle uns doch bitte nicht, .....es würden bei Kaltmieten zwischen 5,50 und 6,80 Euro/m² keine Gewinne erzielt werden. Wenn das stimmen würde, dann wären die LWB, alle Genossenschaften und die allermeisten Privateigentümer schon längst pleite.


    sorry, aber solch ein Nichtwissen ist einfach furchtbar!! Ja, Kaltmieten von 5,50 bis 6,80 € /m² sind i.d.R. nicht kostendeckend. Und dass die privaten Vermieter nicht pleite sind, liegt ausschließlich daran, dass die meisten nunmal in der Lage sind, die fehlenden Mieteinnahmen durch andere Einkünfte auszugleichen.


    Ist das nicht zu begreifen? Du schreibst doch selbst, dass eure veranschlagten 3,50 €/m² nur zu halten sind bei hoher Eigenleistung, vollständigem Verzicht auf Löhne für Verwaltung, sowie Verzicht auf Rendite.:nono: Schön, wenn du dich dem Hobby der uneigennützigen Stadtsanierung so hingeben kannst....


    Ja, auch ich bin der Meinung, dass Leipzig kein Gentrifizierungsproblem hat, im Gegenteil, es gibt immernoch erschreckend viel leerstehenden Wohnraum. Und ich bin auch der Meinung, dass nicht in jeder Lage Wohnungen in unterschiedlicher Größe und Ausstattung, für jeden Geldbeutel entsprechend vorgehalten werden müssen. Das wäre tatsächlich ein Super-Luxus.

    Ja, dies wäre nicht die 1. Rekonstruktion einer Fassade in Leipzig. Und ja, ich könnte spontan auch kein Beispiel nennen, wo das Ergebnis schlecht wäre.


    Dennoch, eine Stadt ist kein wiederaufgebautes Museum und gesellschaftliche und wirtschaftliche Änderungen spiegeln sich in jeder Stadt auch in der Architektur wider. Gerade das macht die Städte auf dieser Welt spannend und erlebnisreich und zeigt die Dynamik und Stellung einer Stadt in der Zeitgeschichte.


    Wer sich zu stark auf das "Alte" besinnt, verliert den Blick auf das hier und jetzt und riskiert tatsächlich, dass die Stadt zum Disneyland verkommt. Weil "Altes" entsteht, kann sich Neues nicht entfalten. Von daher finde ich es grundsätzlich schade, dass die alte Fassade wiedererstehen soll, zumal ich überzeugt bin, dass eine mindestens gleichhohe Qualität, auch im städtebaulichen Kontext, mit zeitgemäßen Stilmitteln möglich gewesen wäre.


    Für mich ist die Rekonstruktion bestenfalls 2. Wahl.

    ich kann mich mit Neubauten, die längst vergangene Epochen vorgaukeln, auch nur schwer anfreunden, aber das Ergebnis ist einfach deutlich besser als der "mondäne" Neubauentwurf. Die Architekten des 1. Entwurfs intrepretieren ihre Fassade zwar als "Verneigung vor der Thomaskirche", ich empfinde es aber als das genaue Gegenteil, nämlich als bloße Effekthascherei an dieser prominenten Ecke.
    Leider ist der alte Entwurf der Fassade in Bezug auf Proportion und städtebaulichen Kontext deutlich gefälliger, dabei ruhiger und sich selbst zurücknehmend in der Gesamtbetrachtung.
    Das soll aber nicht heißen, dass das "alte" grundsätzlich besser ist, eine gleichhohe Qualität der Architektur wäre auch mit heutigen Stilmitteln möglich gewesen, ohne dass man das Gebäude als 100-jährig vermutet..
    Hier ist durch einen mißratenen Entwurf einfach nur eine Chance vertan worden, schade eigentlich.
    Aber eigentlich ist es auch ganz positiv, wenn sich "zeitgemäße" Architektur nicht mehr nur im Wettbewerb zwischen verschiedenen Architekten, sondern sogar im Wettbewerb zwischen verschiedenen Epochen behaupten muss.

    es wird gemunkelt, dass die Licon kurz- oder mittelfristig Konkurs anmelden wird, eine Nachfolgefirma ist schon am Markt. Handwerker haben z.T. seit Monaten kein Geld mehr gesehen.
    Die Licon saniert auch noch das ehemalige Kulturbundhaus in der Elsterstr. 35. Da passiert auch nicht viel. Weiß jemand mehr darüber?

    ...dass die Maklercourtage in Leipzig tot war, stimmt nicht. Leipzig war in der Vergangenheit halt ein klassischer Mietermarkt. Bei einem so extremen Überangebot an Wohnungen, wie es hier der Fall gewesen ist, waren Wohnungen mit Maklercourtage einfach nicht an den Mann zu bringen.


    In den letzten Jahren haben ausschließlich die Vermieter diese Kosten getragen, Makler haben auch in Leipzig nicht umsonst gearbeitet.

    Der Kindergarten in der Lößniger Str. 6 (Südvorstadt) soll auch erweitert werden. Der Bestandskindergarten wurde erst im Jahr 2009 gebaut, und mit seiner Fassade im Plattenbaustil und 5 Geschossen nimmt er schon jetzt keinerlei Bezug zur angrenzenden Gründerzeitbebauung (z.B. Traufhöhen / Dachneigung, Fensterproportionen etc). Die Erweiterung soll spiegelbildlich zum Bestand erfolgen und auf dem Flachdach in der 5. Etage ist zusätzlich auch noch eine Dachterrasse als Kinderspielfläche geplant. Der Kindergarten nimmt dann die Fläche von ehemals 3 Gründerzeithäusern ein und sprengt m.E. alle baulichen Maßstäbe im Karree.
    Geplante Eröffnung ist 2013. Schade, hier werden wieder einmal viele Möglichkeiten vertan, um eine maximale Ausnutzung von Flächen zu erzielen. Leider habe ich keine Fotos zur Hand.
    :Nieder: