Beiträge von DerZentrumsnahe

    "Zwingend" ist das Zauberwort. Die Pavillon-Halle, Halle 15 und Halle 17 werden also nur zwingend abgerissen, wenn sich keiner findet, der die Hallen in dieser Form benötigt, aber die Flächen. Bei der 15 gab es ja schon viele Interessenten und die Halle ist gut erhalten.
    Es wird also nicht gleich abgerissen, es werden die Nutzungsmöglichkeiten erweitert.


    Hach, all die schönen Hallen, wär doch die Messe nicht auf die grüne Wiese gezogen... ;)

    ^ Da hier mal ein Nutzungskonzept diskutiert wurde (Eishockey?), bei dem der denkmalgeschützte Kopfbau erhalten bleiben sollte bei gleichzeitigem Abriss der Halle dahinter, denke ich mal, dass auch das die Perspektive für diese Nachnutzung wäre. Laut Wikipedia ist nur der Portikus geschützt. Es muss ja nicht die ganze Fläche genutzt werden.
    Tatsache ist doch, dass der Platz langsam knapp wird, wenn die BioCity geschlossen(!) weiterwachsen soll. Da wäre es doch toll, den Pavillon einzubeziehen, Werbung bei den Fördergeld-Verwaltern zu machen und diesem Bau eine Perspektive zu geben.
    In dem LVZ-Online-Beitrag ist von einem "Strategiepapier" die Rede, in dem 80.000m² für die Biobranche reserviert werden sollen, sicher um dann Fördergelder anlocken zu können. Die Halle hat dabei nur 25.000m². Am Ende geht es doch darum, die erfolgreichste Nachnutzung auf dem Messegelände zu stärken - die Biobranche - und benachbarte Flächen zu reservieren. Wenn man sieht, was da seit 2000 entstanden ist, dann ist das einfach eine Notwendigkeit.

    Ich glaube die paar Fernbusse sind "noch" gar nicht das große Problem. Es geht ja eigentlich um eine langfristige Lösung für die Auflösung des Bus-Parkplatz-Provisoriums auf der Sachsenseite. Dort starten und enden extrem viele Touristen-Fahrten. Außerdem wird es dort vor dem Ostausgang eng, wenn das Parkplatz-Grundstück vollständig bebaut wird. Möglicherweise sollten dann auch die Regionalbusse auf der Preußenseite abfahren.
    Die Planung für des Areals auf der Westseite (Am alten Zoll, http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=10461) zielt ja schon seit Jahren auf einen Busbahnhof ab - ob nun in der Halle oder davor. Leider sträubt sich "noch" die Deutsche Bahn, die das Grundstück vor der Halle (!?) nicht abgeben wollte. http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-141203.html
    Die Stadt wird da im Hintergrund bestimmt gut (ver-)handeln.


    Jedenfalls wäre eine Umsetzung innerhalb der Halle nicht nur eine wohl einzigartige und spektakuläre Lösung, sondern hat auch viele Vorteile: schneller Umstieg auf Züge und Fahrräder, Gäste steigen auf jeden Fall im Trockenen aus und Stadttouristen landen sofort mitten in einer der Sehenswürdigkeiten.

    @ LE Patriot:
    Es ist "ungerecht", was mit Leipzig passierte??? Geh in der Geschichte mal weiter zurück als zwanzig Jahre und belies dich über den Brain-Drain nach dem Krieg. Da haben sich viele Unternehmer und Wohlhabende für eine freie unternehmerische Zukunft entschieden, auch die Messe-Macher. Das ist sicher schade, aber eben deutsche Geschichte. Dafür hatte Frankfurt vorher die Buchmesse-Vormacht an Leipzig verloren. Damals auch ziemlich schade für Frankfurt.
    "Ungerecht" ist höchstens, dass frühere unternehmerische Errungenschaften Leipzigs und Mitteldeutschlands in Deutschland kaum bekannt sind (z.B. AUDI, Leipziger Versicherung, Verlage, Großbuchhandel, Deutsche Messe AG).
    Abgesehen von der alten Messe ist Leipzig doch aber auf einem guten Weg...

    @ Untermieter
    Nochmal wegen der Pünktlichkeit. Im von Cowboy genannten LVZ-Artikel ist davon die Rede, dass für die Verantwortlichen ein Zug pünktlich ist, wenn er bis maximal fünf Minuten zu spät abfährt. In diesem(!) Rahmen waren 90 Prozent der Züge pünktlich. ;)


    Zufällig musste ich am Mittwoch eine halbe Stunde ins Zentrum laufen, weil in Gohlis die STR 4 mehrfach ausfiel. Hin kam ich mit der S1, die relativ pünktlich war :lach:
    ÖPNV Hellau!

    Na komm. Der Vorschlag von Ansagen und Markierungen ist doch produktiv. :confused:
    Ob man das erwarten kann... Hmmm. Das frag ich mich auch immer, wenn ich hinter jemandem hängenbleibe und freundlich um Durchlass bitte.
    In vielen neuen Metro-Stationen in Asien gibt es Markierungen am Boden für den Umstieg der Menschen und Schilder an Rolltreppen. Selbst in München und Nürnberg habe ich schon Ansagen gehört, man solle doch die Leute erst rauslassen. Von nichts kommt ja auch nichts.
    Immer noch nicht produktiv genug ;)

    Und doch sollten die Kritikpunkte im größeren Zusammenhang betrachtet werden.
    Die Rolltreppen im Leipziger Zara sind zu schmal, die im City-Tunnel hingegen sind so breit wie fast überall in U- und S-Bahnen. Das ist Weltniveau. Da hilft nur links gehen, rechts stehen. Hier (und beim Aussteigenlassen) sollten die Nutzer mit Aufklebern oder Durchsagen "geschult" werden.
    Die Fahrradmitnahme ist wirklich ein Problem im Vergleich zur Situation vorher am Hauptbahnhof. Die war aber auch eine Spezielle. Auf einigen Bahnhöfen ist das eben leicht zu machen, auf anderen umständlich. Daran müssen sich die Radfahrer (auch ich) und Fußgänger-Mitfahrer wohl gewöhnen (Aufzüge nutzen, Bahnsteigende anpeilen, bestimmte Stationen meiden, Abteile freihalten). DENN: es ist nunmal ein aus technischen Gründen tief-liegender Tunnel, da werden die Wege weit. Das ist in Moskau oder München aber auch nicht anders.
    Und hier kommen wir zum Nutzen (im doppeten Sinn): Sicher mag der Tunnel für Radfahrer teilweise ungünstiger sein, aber Straßenbahn und Bus sind auch nicht so prickelnd für Radfahrer. Da muss jeder einzelne für sich Aufwand und Nutzen abwägen und sich eben für oder gegen das neue Netz entscheiden. Das wird jeder Fahrgast für sich tun. Ich hatte während des Baus befürchtet, die Leipziger würden (wegen Gewohnheit und LVB) den Tunnel später kaum nutzen. Dass die Bahnen nun voll sind, zeigt aber, dass dieses Projekt eben nicht für einen Stötteritzer oder zwei Shopping-Touristen gebaut wurde.
    Summa summarum: Selbst wenn Radfahrer auf's Auto ausweichen sollten, bietet das neue Netz extrem vielen Menschen eine schnellere Pendel-Alternative zum Auto und teilweise zur LVB. Wer den Berufs- und Besuchsverkehr auf dem Inneren Ring und auf den Ausfallstraßen kennt, versteht meine Hoffnung. Und dieses sinnvollere S-Bahn-Netz war m.M.n. NUR mit Bau des Tunnels machbar.

    Zuletzt nahm das Gewandhausorchester einen gefeierten CD-Zyklus der Brahms-Sinfonien auf.
    http://www.spiegel.de/kultur/m…usorchester-a-933616.html


    Wenn heute in Künsten wie der Musik, der Literatur oder der Malerei Interpretationen, Bezüge oder Rekonstruktionen legitim sind, warum dann nicht in der Baukunst. Auch Faust wird noch verlegt.
    Das hat (finde ich) nicht mit einem seelenlosen Disneyland zu tun, sondern dem erlaubten Nebeneinander aller bisherigen Errungenschaften jedweder Kultur. Darum fällt bei kulturellen Verlusten meist das Wort "traurig" (siehe oben) oder werden Stuckarbeiten oder Wandmalereien rekonstruiert. Das liegt einerseits an der hohen Wertschätzung seitens der Fachleute für gestalterischen Reichtum bei bestimmten historischen Bauten (siehe Denkmalliste). Andererseits gefällt vielen Menschen einfach diese historische Architektur. Auch deswegen sind Leipzig, Kraków, Budapest und Prag beliebte Reiseziele. Den Menschen gefallen ja auch Opern, Museen oder Chöre. Diese Gefälligkeit ist letztendlich ein Pro für den Bauherren, der bei der Fassade ja auch an Kundschaft denken wird (auch ein Sinn von Architektur).


    Hier würde mich mal interessieren, welche Baufachleute im Rathaus der KSW und Sol Meliá diesen Vorschlag machten. Oder wer überhaupt auf die Idee kam. Von der Stadt gibt es ja selten konkrete oder nachdrückliche Bestrebungen für Rekonstruktionen in der Innenstadt.

    @ Heinrich:


    Achtung: die Dachlandschaft in der LVZ unterscheidet sich leicht von dem gezeigten Bild oben!


    Zusammenfassung des LVZ-Artikels vom 30.11.2013
    Die Rossbach-Fassade kehrt beim neuen Innside-by-Melià-Hotel zurück


    Über das Vier-Sterne-Superior-Hotel am Dittrichring teilt Leipziger Bauprojektentwickler KSW mit: das Hotel gegenüber der Thomaskirche erhält eine historische Fassade von Arwed Rossbach zurück. KSW-Prokurist Krimmling zur LVZ: "Gemeinsam mit den Baufachleuten im Rathaus und dem künftigen Hotel-Betreiber Sol Melià haben wir uns entschieden, das so zu machen." Unternehmenssprecher Jörg Zochert: "Uns wurde aber bald klar, dass es besser ist, neben dem herausragenden zeitgenössischen Bau der Commerzbank am Dittrichring ein einheitliches Ensemble zu schaffen."
    Denkmalschützer Norbert Baron: "Was in Dresden mit der Nachbildung ganzer barocker Straßenzüge rings um die Frauenkirche geschehen ist, kann man durchaus kritisch sehen. Bei dem Projekt am Dittrichring 11 bin ich jedoch sehr dafür. Der Abriss vor der Fußball-WM 2006 - nachdem vier Zwischendecken einstürzten - war unabwendbar, aber ein schmerzlicher Verlust. Zumal es da um ein Haus von Rossbach ging."


    Pläne: Für 30 Millionen Euro gibt es denkmalgerechte Sanierung des Kosmoshauses plus Schließung der Baulücke für ein Hotel mit 163 Zwei-Bett-Zimmern, acht Suiten, "Fine-Dining-Restaurant" und eine "Skybar" im Dach inkl. Terrasse. Der Neubau erhält Rossbach-Fassade des früheren Neorenaissance-Palais Schlohbach und entsteht ab nächstem Sommer in "kritischer Rekonstruktion". Auch die Ring-Fassade des Kosmoshauses erhält neoklassizistische Fassade zurück. Zwei Brücken entstehen: Eine ins Foyer und Frühstücksrestaurant und die andere in eine Gasse (bis Zentralstraße) zwischen Hotel und Bankgebäude. Übergabe bis zur Buchmesse 2016.

    ^ Schöne Antwort. Dank dafür. (Ironie aus)
    Ich fänd den status quo der Straßen bei gleichzeitigem Verschrotten aller anwesenden Automobile auch besser. "Die Hundertschaften an Shopping-Touristen, die die Holbeinstraße bevölkern, könnten dann nicht nur auf fünf Meter breiten Gehwegen flanieren sondern auch Schlagloch-Sackhüpfen auf der Fahrbahn spielen." (Sarkasmus aus)
    Entschuldige, aber es geht hier doch um einen konstruktiven Umgang mit der Sachlage. Auch ich lehne die übermäßige Automobilisierung und das Abholzen von Bäumen ab, aber kann niemandem verbieten, sich ein Auto zuzulegen. In einem Wohngebiet genügen Fußwege von zwei bis drei Metern Breite, wie bei allen West-Ost-Straßen des Stadtteils auch. Die Bäume könnten auch mit solch einem Umbau bleiben und die Radfahrer würden auch einen nun offiziellen Meter Platz bekommen. Die Straßen sind zu einer Zeit entstanden, als noch Kutschen fuhren. Da darf man auch mal an Bedarfsanpassung denken. Oder verbietet sich das? Für ein Schleußiger Parkhaus muss, wie hier alle wissen, auch kein Haus abgerissen werden.
    "Es gibt einfach keine Lösung." ist mir da ein bisschen, sagen wir mal, platt geantwortet.

    Ich frage mich auch, warum noch nicht der Vorschlag kam, die breiten Straßen (Holbein und Brockhaus, siehe Bild) so umzubauen, dass die Gewege schmal und die Parklücken rechtwinklig werden (oder kam der schon?) Die Bäume, die für diese Lösung "im Weg" stünden, könnte man entweder neu pflanzen oder davon jeden zweiten opfern.
    Auf jeden Fall sollten sie aber Teil des Plans sein: Im Waldstraßenviertel gibt es viele Straßen, die trotz Gründerzeit-Palästen hässlich sind, weil Autoreihen statt Baumreihen die Straßen säumen.

    Es ist wirklich verblüffend, wie viele Menschen diese Facebook-Seite ernst genommen haben. Sowohl in den Kommentaren dort als auch hier oder in anderen Medien wurde der Auftritt im ersten Reflex als wahr empfunden... Ich weiß nicht, ob mich das begeistern, beängstigen oder nicht jucken soll.


    Noch verblüffender ist, dass dort kaum die Architektur angesprochen wird ;)


    altbaufan: "Falls es trotzdem Satire ist, hat wohl jemand wieder zu viel Zeit und keine Hobbys." Ist das ernst gemeint? Man kann ja wohl nicht genug Freizeit opfern, wenn es um den vernünftigen Umgang mit Neonazi-Propaganda geht.

    Kleine Anmerkung an die Admins: kann man in diesem Forum (wie in vielen anderen auch) einen festen Eingangsbeitrag einführen? Das böte sich bei Einzelprojekten mit den umgesetzten Entwürfen, aktuellen Fakten usw. an, damit alte und neue Nutzer einen Überblick bekommen, z.B. Trias, SAB, LWB, Fr-u-E-De. Oder geht das technisch nicht?

    Blumfeld, ich kann sie ein wenig beruhigen, aber nur ein wenig. Auf der Facebook-Seite der "Bürgerinitiative" (die Anführungszeichen kann ich mir nicht verkneifen) wird sehr rege polemisiert, aber auch diskutiert.


    Die Angabe:
    4.027 „Gefällt mir“-Angaben · 5.553 sprechen darüber (Tendenz bei beiden stark steigend)
    zeigt ja, wieviele eine Meinung zu dem Thema haben, aber nicht gegen den Bau sind. Es zeigt aber auch die Zustimmung zum "Nein" wobei viele davon gar nicht in Gohlis, vielleicht auch nicht in Leipzig wohnen...


    Übrigens:
    Ich finde eine architektur-ferne Diskussion in diesem Forum überhaupt nicht abwegig. Schließlich werden hier ständig Fragen wie Nutzen, Umfeldanalyse, Wirkung, Bedeutung, Bürgerwille und vieles mehr mit architektonischen Aspekten vermischt, s. Einheitsdenkmal oder City-Tunnel.

    Der Zugang zu den Promenaden IST barrierefrei! Vom Willy-Brandt-Platz kommt man ebenerdig über die Ampel und die Westhalle in die mittlere Etage der Promenanden. Dort gibt es Aufzüge und damit IST auch der Zugang zu den Bahnsteigen barrierefrei.


    Ich find vor allerm den Beitrag des Mitglieds des Behindertenbeirats in der L-IZ und dessen Aufregung kontraproduktiv.:nono:
    Dass Rollstuhlfahrer häufig etwas längere Umwege zu Aufzügen fahren müssen, ist zwar schade aber oft nicht anders zu bauen.

    ^ Sehen Sie, so groß ist der Platz gar nicht. Würden die Bäume links stehen bleiben und rechts die Gebäude stehen, ist das doch eine für Leipzig angenehme Größe. Und nochmal: schon jetzt gibt es viel Betrieb auf den schmalen Radwegen drumherum, der durch den Platz und die S-Bahn noch größer wird. Das wird keine gestaltete Brache!
    Der Baumbestand macht viel aus. Heute und morgen!


    Man muss auch mal die Investitionsseite sehen. Erstmal muss jemand auch Gebäude um einen Platz herum bauen wollen und können. Sonst wird es kein Platz.