Löhrstraße 19: Da wird nicht die Fassade aufgefrischt - da gibt es einen Dachaus/-aufbau...
Beiträge von Lefeut
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Richtig, es wird ein Hotel. Und architektonisch wird das ganz unterste Schublade – nicht umsonst ist auf dem Bauschild nicht mehr gezeigt...
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Also um das mal aufzuklären:
Spekulationen zur Vertriebsstruktur hin- oder her spielen für meine Aussage gar keine Rolle: Ich bin selber Bauleiter und Planer und weiß was ich da vor Ort sehe: Das Projekt ist in der Ausführung des Innenausbaus in diversen Teilen nicht fachmännisch und architektonisch ebenso (ich nenne es provokativ mal so) mindermertig. Nichts desto Trotz ist diese Verfahrensweise bei Investorenprojekten ja gängige Praxis und ich will Investoren auch nicht verteufeln, die sind ja durchaus sehr wichtig.
Der vorliegende Ausführungspfusch muss auch nicht zwangsläufig zu langfristigen Schäden führen, ist einfach nur in Teilen nicht fachmännisch und führt zu hässlichen Detaillösungen. Auch die Wohnungen sind aufgrund der schlechten Planung nicht unbewohnbar, haben aber einfach Schwächen, die nicht hätten sein müssen. Sicher haben die auch Qualitäten - klar sind z.B. groß verglaste Loggien durchaus schön. Nur das WIE stört eben das Ergebnis.Meine Feststellung war nur, dass es sich aus meiner Sicht nicht um ein Liebhaberprojekt handelt, wo jemand besonderen Wert auf ein tolles und architektonisch nachhaltig gutes Ergebnis legt, sondern um eine absolut reguläre Investorenprojektentwicklung.
Aber auch DAS hat seine Berechtigung, keine Frage.
(Im übrigen wird es mutmaßlich für die Fassadenrekonstruktion auch diverse Denkmal- und/oder Städtebauförderungen geben, die das Projekt nicht unerheblich stützen werden. Das lohnt auch deshalb, weil so unterm Dach VIEL Wohnraum entsteht - das aber nur als reine Mutmaßung.)
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Also um mal etwas in die Lobhudelei einzuhaken:
Das Projekt rein auf seine Äußerlichkeit zu beschränken, finde ich etwas zu wenig - das BUGRA-Messehaus wird aus meiner Sicht sprichwörtlich "außen hui und innen pfui" werden:
Der geübte Blick ins Innere offenbart, dass hier keineswegs nur vorbildlich gearbeitet wird: Die Wohnungen haben sehr kleinteilige, unproportionierte und verwinkelte Grundrisse, die sowohl schlecht zu nutzen sein werden, als auch extrem viele unnötige Abwinkelungen und unmögliche Restzonen aufweisen. Auch sonst erkenne ich hinsichtlich der Anforderungen an gute Wohnräumlichkeiten grobe Defizite. Abgesehen davon passiert beim Innenausbau - man muss es leider so sagen - grober Pfusch an vielen Stellen. Es wurde offensichtlich bei der Planung extrem gespart (wie das wohl für die einschlägigen Investoren so üblich ist) und das zeigt sich nun im Ergebnis. Die Bauzeit ist offenkundig extrem knapp bemessen, weshalb mir seitens eines technisch korrekten Bauablaufs so einiges sehr fragwürdig vorkommt. Das zeigt sich beispielhaft am
- bereits weit fortgeschrittenen Ausbau bei noch nichtmal abgeschlossenem Rohbau (fehlende Fenster und Türen - das ist für Trockenbau, Estrich aber auch Fliesen klimatisch recht bedenklich),
- an unzähligen abenteuerlichen Verkofferungen von nicht durchgeplanten Stellen - es jagt ein merkwürdiger Verkofferungs-Absatz in Wand und Decke den nächsten,
- sowie an überhaupt wahnwitzigen Konstruktionen (man blicke mal in den Hof, wo diverse Konstruktionsarten (Holz-/ Stahl-/ Beton-/ Mauerwerksbau) höchst skuril und teilweise wenig fachmännisch aufeinandertreffen)...
Für mich ist das Projekt ein klarer Fall von klassischer Investorenhandhabe: Die Oberfläche glitzert und untendrunter "so billig wie möglich" (Hier vielleicht mit Ausnahme der Fassade, die tatsächlich mit erstaunlich hohem Aufwand bearbeitet wird.). Es geht natürlich auch hier darum, letztlich die größte Marge herauszuholen. Das ganze gepaart mit wenig wirklichem Interesse am Gebäude und seiner Geschichte auch auch mit wenig wirklichem Interesse an "echten" denkmalpflegerischen Maßnahmen, die die Geschichte nicht einfach ungesehen "wegbügeln". Insgesamt von einem "Liebhaberprojekt" zu sprechen, halte ich deshalb für übertrieben.
Man möge dennoch meine Kritik nicht falsch verstehen: Ich finde die Rekonstruktion des Baukörpers äußerlich wirklich beeindruckend und erstaunlich (wenngleich ich nicht sicher bin, ob ich das wirklich den richtigen Umgang mit der Bausubstanz finde). Aber innen tut man sich, den späteren Bewohnern und dem Gebäude damit in jedem Fall keinen großen Gefallen - das ginge definitiv besser und aus meiner Sicht müsste das nicht zwingend teuerer sein. Der Ausbau scheint mir - so wie er ausgeführt wird - leider wenig nachhaltig.ABER!: Haus gerettet.
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... ich denke, dass die Grundüberlegung nicht richtig ist:
Der Ansatz, dass es an Ausfallstraßen "ruhig öde sein darf" und nur von Innensatdtansichten eine Architekturqualität zu erwarten ist, finde ich bedenklich... schlimm genug, dass Ausfallstraßen meinst ohnehin durch den Verkehr die städtebauliche Qualität trüben, deren begleitende Bebauung sollte doch aber doch zumindest dagegen halten. Und das sich Verkehr und Straßenqualität nicht zwingend komplett ausschließen müssen, auch dafür gibt es genug Beispiele.
Zumal in unmittelbarer Nähe gerade neue urbane Quartiere entstehen sollen - wenn man deren Wege in die Stadt von vornherein optisch verödet... ich weiß nicht. Man sollte vielleicht auch mal vom Menschen aus denken, nicht stets vom Individualverkehr.Aber abgesehen von all dem, ist der Busbahnhof ein ORT DES ANKOMMENS IN DER STADT - auch für viele Touristen. Das ist ein repräsentativer Ort. Ich finde der dürfte seiner Bedeutung entsprechend auch durchaus einladendend sein. Der Bahnhof macht es ja vor(!) Umso mehr wirkt der ZOB daneben dann kläglich.
Kurzum: Geld hin oder her - Wenn nur das Geld das Maß aller Dinge ist, dass ist das traurig genug. Ich glaube hier wird eine Chance vertran und ein unzufriedenstellender Zustand auf Jahre hin vorprogrammiert.
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DaseBLN: Aber was ist das denn für eine komisch Begründung?
Der Investor baut das doch auch ganz sicher nicht aus sozialer Nettigkeit - der verdient an dem Projekt in Summe bestimmt nicht ganz schlecht - sonst würde der das ja nicht tun. Insofern scheint diese schlechte Gestaltung in meinen Augen reine Gewinnmaximierung mit der möglichst billigsten Fassade, die grade noch durchs Gestaltungsforum geht (allein das ist schon grenzwertig, dass man dort sowas zulässt) - das ist für mich ein baukultureller Niedergang (!)an dieser Stelle(!). Und ich bin nicht für historisierende Architektur, aber dieser Entwurf ist doch ein Kind arg kläglichen Zweck-Industriebaustandards. Die Begründung, dass wir die Maßstäbe nicht so hoch setzen dürfen, zählt aus meiner Sicht nicht. Hier wäre ganz bestimmt mehr drin gewesen. Obendrein sind die Projekte später in der Umsetzung ja meinst noch viel schlimmer als in den Animationen... denn das sind "lügende Bilder" insofern, als das die so gut es geht "aufgehübscht" werden und die Kunst des Weglassens zelebrieren - ich weiß wovon ich rede, weil ich selber ständig solche Bilder erstelle...Ich glaube also man macht hier die Fehler der Weststädte von neuem und gibt zu früh gegenüber den Investoren nach - wenn der Bau schon zu Beginn dröge und "ätzend" aussieht (noch vor dem Bau!), dann kann man sich mal ausrechnen, wie man das Ding erst in 20-30 Jahren bewerten wird...
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Zum Glück bleibt das Gebäude erhalten! Soweit ich weiß steht die Löwenapotheke übrigens unter Denkmalschutz...
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... Das ist eine der neuen Mobilitätsstationen.
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Tut mir Leid, das ist nun wirklich der falsche Ansatz nur noch auf dem Level "ist doch allemal besser als" zu diskutieren, das grenzt an Verzweiflung.
Architektur ist weder auf das eine noch das andere zu beschränken:
Wenn das gebaute Objekt lediglich funktional ist, aber jeden Gestaltungswillen vermissen lässt, dann ist es schlecht.
Wenn es nur formalistisch, aber unfunktional ist, dann ist es ebenso schlecht.
Die Kunst und Aufgabe der Architektur ist beides zu verbinden!Und keiner Planung muss soetwas entspringen, gerade nicht wenn das Buget schmal ist - dann wäre ja wohl besonders Einfachheit und Schlichtheit angesagt, aber nicht so ein hilfloses Durcheinander.
Wie sagte Mies van der Rohe: "Verwechseln Sie bitte nicht das Einfache mit dem Simplen!"
Im übrigen kann man dem Gebäude schon von außen ansehen, dass das ganz sicher nicht wahnsinnig funktional sein kann... Wer äußerlich so wirr plant, der kriegt auch keine guten Grundrisse hin. Die sind unter Garantie auch verfriemelt wie die Fassade. Wenn ich mir schon allein die Gauben ansehe, dann merkt man die Hilflosigkeit mit der man versucht hat die Grundrisse irgendwie krampfhaft noch mit einer Fassade zu versehen - es aber partout nicht klappen wollte... Überall kommen andere Fensterformate zum Einsatz, egal ob das Sinn macht oder nicht. Mal sind sie bodentief, mal nicht, mal zentriert mal seitlich...
Salopp gesagt: 'Huch! ein Bad in der Gaube?! Da geht das Fenster ja nicht bodentief... hmm... na dann kriegts eben ne Brüstung... und schwupps is das Problem gelöst- fällt schon nicht so auf...das guckt sich weg bei Gegenlicht!'Die überdimensionierten Erker mussten natürlich auch noch dran - grau gepinselt und schwupps ist das Haus voll IN. Leider bekommt das Gebäude dadurch ein dermaßen starkes optisches Übergewicht über der kümmerlichen Eckbehandlung in den ersten Geschossen, dass es beinahe zu kippen droht...
Das Erdgeschoss ist da irgendwie am ehesten nachvollziehbar... Stellplätze, Müll etc. machen im EG durchaus Sinn, auch wenn man sich natürlich den Eckladen lieber wünschen würde - aber der geht ja scheinbar eher schlecht zu vermieten. Und auf den Zipfel-Eckgrundstücken ist am wenigsten Platz für diese unschönen, aber notwendigen Bereiche.
Die Alternative - Wohnen in der Ecke und dann noch im EG ist eben beim besten Willen auch in Leipzig noch nicht gangbar... da ist der Wohnungsdruck noch nicht hoch genug, das will man nun auch nicht unbedingt herbeten.
Also kurzum: Prädikat ungenügend für diese Baumaßnahme. Das war NIX.
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Also an diesem Gebäude ist ALLES gruselig! Da stimmt gestalterisch absolut nichts - jegliche Grundregel der Gestaltung ist mit Füßen getreten. Von Proportionen hat der Planer noch nie was gehört - das sieht aus wie ein Entwurf eines Erstsemester-Bauingenieurs, der mit der zu bewältigenden Aufgabe absolut überfordert war und lieber was anderes hätte studeren sollen. Das ist wirklich der Gipfel der Stadtverschandelung, oder besser gesagt: das ist die reinste Investorenpfuscherei. Ich hab wirklich schon sehr viel gesehen, aber das übertrifft so ziemlch alles!
Ich weiß ja nicht wie man dieses Monster durch den Bauantrag gehieft hat, aber augenscheinlich gings...(?!) Der §34 des BauGB sagt, dass sich das Gebäude in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen muss - das ist aber offenbar äußerst gummiartig auslegbar. In meinen Augen fügt sich das Ding weder in Bezug auf Volumen, noch in der weiteren Ausformung irgendwie ein. Es setzt auch keinen Kontrapunkt, es ist einfach nur schlecht.
Ich freue mich ja wirklich über jede baukulturell wertvolle, zeitgenössische Architektur, aber DAS ist wirklich abseits von Gut und Böse. Das hat mit Architektur rein gar nichts zu tun. Eine Schande für meinen Berufsstand.
Ich bin schockiert wer SOETWAS plant, wer DAS genehmigt und welcher Bauherr DAS möchte und zuguterletzt, wer SOWAS kauft?!
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Zu den o.g. "Löchern" in der Fassade der Station Markt:
Wenn mich nicht alles täuscht, sind in den "Löchern" die Rauchmelder eingebaut - sie liegen sich jeweils jegenüber:
Die eine Seite sendet ein ?Licht?-signal, die gegenüberliegende Seite empfängt. Ist die Station im Falle eines Brandes verraucht, ist dieses Signal durch den Rauch unterbrochen und es wird Rauchalarm ausgelöst bzw. die Entrauchungsanlage angefahren.
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Also wenn ich das so sehe, würde ich sagen das hat
1. was mit dem Brandschutz im ausgebauten Dachgeschoss zu tun... zum Anleitern für die Feuerwehr
2. mit unfähigen Planern -
Hier noch ein Foto zur Sanierung Paffendorfer Str.19 fix im Vorbeigehen aufgenommen.
Die Entkernung ist im vollen Gange, die Fenster zum Teil schon ausgebaut...(sorry für die schlechte Bildqualität!)
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Ende letzter Woche startete die Sanierung der Pfaffendorfer Str. 19
Sanierung laut Plakat durch Dolphin Capital GmbH -->
Hier findet es lediglich Erwähnung:
http://www.dolphinig.com/cms_f…rd-of-Dolphin-Capital.pdf
Architektur:
http://www.europaplan.net/plan…zig-pfaffendorfer-str-19/Dafür wurde am Eckgebäude Pfaffendorfer/Emil-Fuchs-Straße (Pfaffendorfer Str. 23) die Gartentreppe abgerissen um eine Zufahrt zur Rückseite des Gebäudes herzustellen.
Das rückseitige Gerüst sowie Container und Schuttrutsche stehen bereits. -
Ich habe mal eine Frage: Weiß jemand wo sich diese Remise hier befindet?
ausgeschrieben von DIMA-Immobilien:
http://www.immowelt.de/immobil…modetail.aspx?id=25769672 -
Cool! .. dann könnte man doch von dieser Grube aus in Richtung Burgplatzloch noch gleich nen 2. Citytunnel buddeln...
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Also mal kurz zu der historischen Brühlkaufhaus-Fassade:
Ich hab mir das gestern angeschaut. Wenn man mal richtig hinschaut, sieht man durch die von euch beschriebenen "Fensternieschen" im Treppenhaus immer noch ein Baugerüst zwischen der Blechbüchsenfassade und der historischen Kaufhausfassade stehen. Im obersten Geschoss der Blechbüchse habe ich sogar noch ein großes Stück der Sandsteinfassade liegen sehen (mit dem Relief eines Rehs darauf). Meine Einschätzung ist: es ist einfach alles noch nicht fertig! Womöglich wird die Fassade ja sogar noch saniert - wer weiß das schon. Und dass man seitens mfi ersteinmal alle Kraft und Ressourcen in die Fertigstellung der Kaufbereiche gesteckt hat und nicht in die Restdetails, finde ich auch nicht sonderlich verwunderlich - damit verdienen sie schließlich ihr Geld.
Für mich sieht das so aus, als ob man den Zwischenraum der Fassaden zukünftig durch die "Fensterluken" im Treppenhaus, die im Augenblick noch verschlossen sind, begehen können wird.
Ob das dann die große Erlebbarkeit der Fassade ist sei dahingestellt, aber man muss einfach noch abwarten, denn gerade in diesem Bereich der Brühlhöfe war gestern so einiges noch nicht fertig gebaut... also mal bitte mit voreiligen Schnellschüssen vorsichtig sein, vor allem in "Ferndiagnose"! -
Ironischerweise ist das Alexa aber auch von Ortner&Ortner....
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Hier ein Paar Impressionen von gestern aus den Brühl-Höfen:
der größte der 4 Höfe: Drey-Schwanen-Hof
Man kann ganz links schon die Hoffassade mit den goldenen Streifen erkennen, identisch mit der Außenfassade. Zum Bau der Glasbedachung ist das Hof- und Passagensystem komplett eingerüstet und provisorisch bedeckt.
Einer der beiden kleineren Höfe
Einer der beiden kleineren Höfe
Blick von der Brücke über die neue Plauensche Straße in die Katharinenstraße zum Rathaus
Blick durch die "Goldstreifenfassade" in die Reichsstraße