ich finde das herumgehacke auf der KSW völlig fehl am Platz. Koll. Zochert stellt sich der Diskussion mit offenem Visier und gibt sachliche Antworten auf Vorwürfe http://www.l-iz.de/Leben/Gesel…-mit-Eigentuemer-KSW.html, das nötigt erstmal Respekt ab. davon mal abgesehen, dass er dem Kreutzer noch ein werbewirksames Postkartenmotiv für eine Werbekampagne liefert und den kritischen Beitrag im selben Heft mit einer Anzeige auf Seite zwei finanziert.
davon abgesehen halte ich Gentrifizierung für einen in Leipzig völlig unangebrachten Begriff - nicht jede Form von Umwandlung ist gleich das böse G-Wort.
Statt des sanften Hauches von Klassenkampf und Teilenteignungsphantasien sind m. E. neue Ansätze nötig, wie sie z. B. die von Koll. Grabolle zitierte Kolln. Becker anmahnt. Also eher mal miteinander reden und nachdenken:
" Viel wichtiger wäre es, mit Mitteln von Forschung und Praxis herauszufinden, wie die unterschiedlichen Potenziale von Gentrifiern und der von ihnen "bedrohten" Bevölkerungsgruppen sinnvoll verknüpft und für eine demokratische Entwicklung von Städten und Regionen genutzt werden können. "
Beiträge von buteobuteo
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Ich finde die Vorschläge jeden für sich spannend. Aber die Diskussion fußt eben auf Prämissen, die man nur alarmistisch nennen kann.
Leipzig ist nach wie vor eine der deutschen Städte mit dem höchsten Wohnungsleerstand - aktuelle Zahlen kennt keiner, aber nimmt man mal die weiter oben angenommen 25 TSD WE, hängen wir immer noch zwischen 7-8% Leerstand. Das muss man in Deutschland jenseits des ländlichen Raumes erst mal finden.
Ein funktionierender Wohnungsmarkt wird vom BBSR und allen Experten bei 2-3% Fluktuationsreserve gesehen. Die erreichen wir in Leipzig bei moderatem Neubau von durchschnittlich 2.000 - 2.500WE und erst bei einer Bevölkerungsgröße von über 600.000 Einwohnern. Und das wird sicher noch nicht 2020 - bei allem Respekt gegenüber dem OB - der Fall sein.
Die Lojewski-Vorschläge sind vielleicht in Märkten sinnvoll, die Mieten hoch jenseits der Bewirtschaftungskosten verzeichnen und Einzelrenditen von über 5,6 Prozent ermöglichen, so dass es z.B. Querfinanzierungsmöglichkeiten gibt. Aber doch nicht in Leipzig. Wo selbst ein Neubau in nicht so tollen Lagen und mit eigenem Grundstück nicht unter 7,5 - 8 Euro Miete zu machen ist.
Also, ich schau mir die einzelnen Argumente noch mal detailliert an, aber schon von wenigen Eckpunkten her scheint mir die Diskussion eher überhitzt und ideologisiert als wirklich mit der Leipziger Realität verbunden.